Katalysatoren der Kulturkritik?

Konservative Verlage im Westdeutschland der Nachkriegszeit. Die DVA als Beispiel.
Buch | Softcover
428 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18357-9 (ISBN)
69,90 inkl. MwSt
In seiner Intellectual History und Mediengeschichte untersucht Konstantin Götschel die Motivationen, Bedingungen und Beschränkungen verlegerischen Handelns und nimmt Buchverlage, insbesondere die Deutsche Verlags-Anstalt, als Institutionen der Artikulation konservativer Theoreme und Weltsichten in den Blick, die die Wiedergewinnung konservativer Sprechfähigkeit unterstützten und zu einem wesentlichen Träger konservativer ›agency‹ wurden.
Obgleich Zeithistoriker immer wieder den immensen Einfluss von Buchverlagen auf die Diskurse der Nachkriegszeit betonen, wurde ihr Wirken in der zeitgeschichtlichen Forschung bislang selten beachtet. Diesem Desiderat begegnet die Arbeit mit Blick auf den konservativen Verlagsbuchhandel. In akteurszentrierter Perspektive stellt sie die Motivationen, Bedingungen und Beschränkungen verlegerischen Handelns dar und untersucht mit besonderem Fokus auf die Deutsche Verlags-Anstalt, welche Position Verlagen im westdeutschen Nachkriegskonservatismus zukam, welche Rolle sie für seine Wirkungsentfaltung spielten und welchen Einfluss sie mithin auf die Neuorientierungsversuche der Zeit gewannen.Die Untersuchung ist gleichermaßen Beitrag zur Buchhandelsgeschichte der Nachkriegszeit wie zur Intellectual History des deutschen Konservatismus. Denn Verlage waren Institutionen der Artikulation konservativer Theoreme und Weltsichten. Sie ermöglichten die Wiedergewinnung konservativer Sprechfähigkeit und wurden zu einem wichtigen Träger konservativer 'agency'.

Konstantin Götschel is a historian, editor and publicist. He studied history and book studies in Erlangen and Munich and wrote his doctoral dissertation on the history of conservative publishing houses in Western Germany at LMU Munich.

A. Einleitung: Erkenntnisinteressen – Vorgehen – Forschungslage – Quellen
B. Der westdeutsche Buchhandel nach 1945: Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen – Ökonomische und institutionelle Rahmenbedingungen
C. Konservatismus nach 1945: Von der Kulturkritik zur Technokratie: Akteure des Konservatismus – Sprechverbote und kulturelle Hegemonie: Topoi des Konservatismus
D. Die konservative Verlagslandschaft nach 1945 – eine Typologie: Revisionistische Verlage – Antikommunistische und Vertriebenenverlage – Konservative Kulturverlage – Konfessionelle Verlage – Konservative Publikumsverlage
E. Die DVA als konservativer Publikumsverlag: Die DVA vor 1945 – Die DVA in der Nachkriegszeit – Wirkungsabsicht, Selbstverortung und Selbstdarstellung des Verlags – Programmbereiche und Autorengruppen – Zum Verhältnis von ökonomischen Zielen und politischer Wirkungsabsicht
F. Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenregister

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Zeitgeschichtliche Forschungen ; 59
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 626 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Buchhandel / Bibliothekswesen
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Konservatismus • Nachkriegszeit • Verlagswesen
ISBN-10 3-428-18357-6 / 3428183576
ISBN-13 978-3-428-18357-9 / 9783428183579
Zustand Neuware
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