Geschlecht als Zäsur (eBook)
XI, 228 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-34142-8 (ISBN)
Eine Inter*-Diagnose stellt für die meisten Eltern eine Zäsur im Leben dar. Die gesellschaftliche und körperliche Bedeutung ist nicht in ihrem Erfahrungswissen verankert. Dieses Buch geht dem Erleben der Eltern von intergeschlechtlichen Kindern nach und zeichnet deren Prozess der Auseinandersetzung, Wissensaneignung und Handlungsermächtigung nach. Überlegungen zur Naturalisierung von Geschlecht und zur Wirklichkeitskrise sind dabei zentral. Die Autorin verknüpft zudem das Erleben mit den aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen und bietet so Erkenntnisse zur Krisenbewältigung an.
Die Autorin
Anike Krämer Sozialwissenschaftlerin, forscht und lehrt insbesondere zu den Verhältnissen von Normalisierung, Naturalisierung, Geschlecht, Wissen und Gesellschaft. Derzeit arbeitet sie am Zentrum für Geschlechterstudien/Gender Studies der Universität Paderborn.
Danksagung 6
Inhaltsverzeichnis 8
1 Einleitung 13
2 Inter* – Entwicklungen und Positionen 20
2.1 Die Gender-imprinting-Theorie der Baltimorer ForscherInnengruppe 21
2.2 Die Baltimorer Behandlungsleitlinien 23
2.3 Die Übernahme des Baltimorer Behandlungskonzepts in Deutschland 24
2.4 Widerstände einer sich formierenden Community 26
2.5 Politische Entwicklungen auf parlamentarischer Ebene 28
2.5.1 Die Beauftragung des Deutschen Ethikrates 29
2.5.2 Änderung des Personenstandsgesetzes 2013 30
2.5.3 Die Interministerielle Arbeitsgruppe „Inter- und Transsexualität“ 31
2.6 Zwischenfazit 32
3 Forschungsstand – Ergebnisse und Desiderate 34
3.1 Inter* in den Gesellschafts- und Sozialwissenschaften 34
3.1.1 Folgen der Medikalisierung 35
3.1.2 Fokus: Medizin 38
3.2 Das Desiderat der Elternforschung 41
3.2.1 Die besondere Relevanz der Eltern 42
3.2.2 Eltern als Forschungsgegenstand 44
4 Das Verhältnis von Inter* und Medizin 50
4.1 Medizin als Profession 50
4.1.1 Die Konstruktion von Krankheit 51
4.1.2 Geschlecht und Medizin 53
4.2 Inter* und Medizin aktuell 55
4.2.1 Die Medikalisierung von intergeschlechtlichen Körpern 56
4.2.2 Das Selbstverständnis der Medizin 57
4.2.3 Perspektivwechsel: Widerstände gegen die Medikalisierung 62
5 Forschungsperspektiven 65
5.1 Zugänge 68
5.1.1 Theoretische Zugänge 68
5.1.2 soziokulturelle Zugänge 79
5.2 Positionalität und Reflexivität als Schlüssel? 87
6 Methode und Methodologie 89
6.1 Gütekriterien 91
6.1.1 Ziele der Arbeit 92
6.1.2 Festgelegte Gütekriterien und Strategien der Qualitätssicherung 93
6.2 Narrative Interviews als Erhebungsmethode 96
6.3 Grounded Theory 101
6.3.1 Theoretical Sampling 103
6.3.2 Memos 106
6.3.3 Kodierung 107
6.4 Eltern als hard-to-reach group 113
7 Erleben der Eltern 117
7.1 Vorstellung der Eltern 119
7.2 Diagnose als Zäsur – Intervenierende Bedingungen 123
7.2.1 „Man hat kein normales Gefühl mehr. Weil man nicht mehr weiß, was normal ist“ – Wissensvorräte der Eltern 125
7.2.2 „Und da war die Frage für uns, wie wird denn das Leben unseres Kindes sein?“ – Der Fahrplan des Lebens 132
7.2.3 „und die Mediziner wie gesagt, die waren jetzt psychosozial nicht unbedingt sehr hilfreich“ – Medizinische Zustände 137
7.2.4 Zwischenfazit 160
7.3 Wissen im Wandel – Handlungs- und interaktionale Strategien 162
7.3.1 „also dieses loswerden. ne, das möchte ich aber auch“ – Transformationsprozesse 163
7.3.2 „Du bist so wie du bist und so bist du richtig und so ist alles gut“ – Neue Gewissheiten 175
7.3.3 Zwischenfazit 182
7.4 Inter* als neuer Erfahrungshorizont – Konsequenzen 184
7.4.1 „wir wolln das nich mehr problematisieren, für uns ist es (.) gegessen“ – direkte Konsequenzen 185
7.4.2 „also man merkt schon, dass das so ein bisschen so die Wahrnehmungskanäle die Poren dafür öffnet“ – indirekte Konsequenzen 190
7.4.3 Zwischenfazit 193
8 Die gesellschaftlich konstruierte Wirklichkeit einer Inter*-Diagnose – Überlegungen und Diskussion 195
8.1 Inter* als Wirklichkeitskrise 196
8.2 Geschlechtliche (De-)Konstruktion 203
9 Fazit und Ausblick 208
9.1 Ergebnisse 208
9.2 Ausblick 219
9.3 Auf einen Blick – Unterstützungsbedarfe von Eltern intergeschlechtlicher Kinder 220
Transkriptionsregeln 222
Literaturverzeichnis 223
Erscheint lt. Verlag | 22.6.2021 |
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Reihe/Serie | Wissen, Kommunikation und Gesellschaft | Wissen, Kommunikation und Gesellschaft |
Zusatzinfo | XI, 228 S. 1 Abb. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Gender Studies |
Schlagworte | Biologisierung von Geschlecht • Inter* • Intergeschlechtlichkeit • Krisenbewältigung • Medikalisierung • Wissenssoziologie |
ISBN-10 | 3-658-34142-4 / 3658341424 |
ISBN-13 | 978-3-658-34142-8 / 9783658341428 |
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