Die Subjekte der Islampolitik (eBook)

Beiträge zu einer Soziologie des Islams

(Autor)

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2021 | 1. Aufl. 2021
XII, 253 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-31639-6 (ISBN)

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Die Subjekte der Islampolitik - Levent Tezcan
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Es war ein fataler Fehler von Wissenschaftlern und politischen Beobachtern, in den islamistischen Bewegungen Vertreter einer scheinbar 'authentischen' Modernisierung zu sehen und dadurch an der Delegitimierung der säkularen Kräfte in den muslimischen Ländern und Milieus als 'kulturfremde Eliten' mitzuwirken. An diese Fehldeutung knüpft auch die paradigmatische Entscheidung der Regierungen in Europa resp. in Deutschland an, bei der Integrationspolitik auf die Religion umzusatteln. Die Beiträge in diesem Band problematisieren die Fundamentalisierung des Islam unter den Migranten und die religiöse Wende in der Integrationspolitik.



Dr. Levent Tezcan ist Professor im Institut für Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hat den Lehrstuhl Sozialwissenschaftliche Erforschung des Islams im Europa des 20. und 21. Jahrhunderts inne.

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 10
1 Einleitung: Religionsparadigma im Migrationsdiskurs 14
1.1 Übersicht der Beiträge 20
Teil I Islam in Deutschland als Forschungsgegenstand 27
2 Das Islamische in den Studien zu Muslimen in Deutschland 28
2.1 Einleitung 28
2.2 Wie modern ist der Islam? 30
2.3 Islamische Gruppen: Gefahr oder Integrationsmittler? 34
2.3.1 „Euro-Islam“ der Vereine 36
2.3.2 Identitäten und kollektives Handeln 41
2.4 Studien zu religiösen Gemeinschaften 43
2.4.1 „Topographie eines Diskursfeldes“ 44
2.4.2 „Eine Wellenlänge zu Gott“ 50
2.4.3 Seitenblick: Ländervergleich 52
2.5 Von der großen Politik zum muslimischen Selbst 53
2.5.1 Islam als Selbsttechnologie avancierender Fremden 54
2.5.2 Souveränität der Subjekte? 57
2.5.3 Konversion: Ein Stabilitätsversprechen in der bodenlosen Moderne 58
2.5.4 Identität als Ressource 60
2.6 Wessen Islam? Die Tücken der Anerkennung 64
3 Islam 73
3.1 Einleitung 73
3.2 Islam vor der Arbeitsmigration 74
3.2.1 Islam im Vielvölkerstaat und der „Lagerislam“ der Kriegsgefangenen 74
3.2.2 Der „Vereinsislam“ mit bürgerlichem Antlitz 76
3.2.3 Der „Soldatenislam“ der Zwischenkriegszeit 78
3.2.4 Der „Flüchtlingsislam“ und der Auftritt der Muslimbrüder 79
3.3 Der Islam der Arbeitsmigranten 81
3.3.1 „Vom Exilislam zum Diasporaislam“ 83
3.3.2 Formation des modernen Alevitentums in der Diaspora 85
3.3.3 Islam als „Public Religion“ 88
3.3.4 Der 11. September und die neue Islampolitik 90
3.4 Bewegung im Islamfeld 92
3.4.1 Dialog als Kommunikationsformat 92
3.4.2 Moschee und die funktionale „Verkirchlichung“ des Islam 93
3.4.3 Universitäre Imamausbildung 96
3.4.4 Außerhalb des Verbandsislam 101
3.5 Schlussbemerkungen 104
4 Immer auf der richtigen Seite? Fallstricke der Kritik an der Islamfeindlichkeit 112
4.1 Einleitung 112
4.2 „Tolerante Islamophobie“ der Aufklärungselite 113
4.3 Die unendliche Geschichte der Islamfeindlichkeit 116
4.4 Klasse, Rasse, Bevölkerung: Die Kritik am „antimuslimischen Rassismus“ 119
4.5 Hegemoniefähiger Rechtspopulismus 122
4.6 Islamfeindlichkeit und/oder Islamkritik? 124
4.7 Schlussbemerkung 126
Teil II Gemeinschaften 128
5 Inszenierungen kollektiver Identität, Artikulationen des politischen Islam – beobachtet auf den Massenversammlungen der türkisch-islamistischen Gruppe 129
5.1 Einleitung 129
5.2 Die türkische Genealogie der politischen Religion 132
5.3 Politische Massenpietät 134
5.4 Migration, Exodus und die heilige Mission 137
5.5 Die mobile Gemeinschaft 140
5.6 Inszenierungen von Spiritualität 142
5.7 Unvergängliche Vergangenheit, Nationalismus der Gläubigen 145
5.8 Importiertes Charisma 148
5.9 Der verstummte Diskurs, die implodierende Gemeinschaft 152
5.10 Zum Schluss: Janusgesicht 156
6 The Problems of Religious Modernity 161
6.1 Introduction 161
6.2 A Brief Look at the Person and Community 164
6.3 Miracles and Marvels: Science in the Service of Belief 167
6.4 Simulating Science 172
6.5 The Orthodox Mitigation of Sainthood 174
6.6 Imaginations of the West—A Religious Turn to the Discourse on Integration 176
Teil III (Mit) Religion regieren 184
7 Kultur, Gouvernementalität der Religion und der Integrationsdiskurs 185
7.1 Religion und die Frage der Regierbarkeit 186
7.2 Multikulturalismus, Religion, Community 190
7.3 Risiko und Sicherheitsdispositiv 192
7.4 Von Race zu Faith 193
7.5 „Regieren durch Community“ 196
7.6 Zwischen Community Support und Angst vor der Parallelgesellschaft 202
7.7 Der interreligiöse Dialog als Präludium der Community Governance 205
7.8 Performativität von Zuschreibungen 207
7.9 Schluss 209
8 Das Subjekt im Migrationsdiskurs 214
8.1 Einleitung 214
8.2 Umstrittene Adressierungen 214
8.3 Ethnisch oder religiös: Macht es einen Unterschied? 217
8.4 Die Rede von der Integrationspflicht 220
8.5 Orient- und Islambilder als der Ort der Andersheit? 222
8.6 Problematisierungen 224
8.7 Fluchtpunkte des Integrationsdiskurses 230
8.8 Schlussbemerkungen 233
9 Der Tod diesseits von Kultur – Wie Fatih Ak?n den großen Kulturdialog umgeht 236
9.1 Prolog 236
9.2 Die Suche nach der „anderen Seite“? 239
9.3 Der Tod 241
9.4 Kultur und Identität 245
9.5 Der Dialog 247
9.6 Schlussbetrachtungen 256
Filme 258

Erscheint lt. Verlag 27.5.2021
Reihe/Serie Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
Zusatzinfo XII, 253 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Islam
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Dialog • Fundamentalismus • Gouvernementalität • Homo Islamicus • Integration • Integrationspolitik • Islam in Deutschland • Islamismus • Islampolitik • Migration • Modernisierung des Islam • Subjekttheorie
ISBN-10 3-658-31639-X / 365831639X
ISBN-13 978-3-658-31639-6 / 9783658316396
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