Tanz, Trance und Ekstase

Wo Menschen ihre Grenzen überschreiten
Warum geraten Menschen außer sich?
Warum sind sie am ehesten dort zu Hause, wo sie ihre Grenzen überschreiten? Dirk Patrick Hengst verbindet in seinem Buch Ansätze aus Anthropologie, Religionswissenschaft und Tanzforschung, um einer Antwort auf die Rätsel des rituellen Verhaltens beim Menschen näher zu kommen.

Autorenporträt:
Dirk Patrick Hengst M.A. Jahrgang 1976. Geboren in Karlsruhe. Studium der Ethnologie, Religionswissenschaft und Philosophie in München, Heidelberg und Kapstadt. Studienabschluss 2001 mit einem Beitrag zur Ritualforschung. Zuletzt Visiting Fellow an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts in den USA.
Weitere Informationen zu Werk und Person unter www.dirk-hengst.de

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Nach einem Überblick über die Geschichte der Tanz- und Tranceforschung erhält der Leser Einblick in die komplizierte rituelle Vorstellungswelt der San aus dem südlichen Afrika, begibt sich auf Expedition ins rituelle Bewusstsein des Steinzeitzeitmenschen und erfährt die Grundideen der rituell gelebten Kosmologie des Schamanismus bis hin zu den Tanzritualen und der Mystik des Sufismus. Eindrucksvolle Bilder geben Einblick in den Karnevalsrausch der Coons von Kapstadt, und in einer Darstellung der Karnevalsriten Europas wird die Tanzekstase als Mittel des rituellen Aufbegehrens gegen Machtverhältnisse gedeutet.

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Die Fähigkeit, aus sich herauszugehen in der Ekstase ist der Ursprung einer Entwicklung, die zur Herausbildung des Selbstbewusstseins geführt hat. Die Geschichte des rituellen Verhaltens beim Menschen zeigt, dass das Durchmessen imaginärer Räume zugleich eine Grundkonstante der menschlichen Entwicklungsgeschichte ist. Die zentrifugale Kraft des ekstatischen rituellen Verhaltens hat im menschlichen Bewusstsein die Polarität und Komplementarität geschaffen, die seine Struktur bestimmt.