Elitenkontinuität und Politik in der Dritten Welt
Die Beziehungen von Deutschem Reich und Bundesrepublik Deutschland mit Iran, China/Taiwan und Südafrika, von 1933 bis zum Beginn der 80er Jahre - Fallbeispiel Iran
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Zur Einführung ein Beispiel: In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, v.a. aber in der NS-Zeit, begannen deutsche Firmen, darunter Fritz Werner, mit dem Ausbau des Teheraner Militär-Arsenals. In den 50er Jahren hat Fritz Werner diese Anlagen "überholt" und modernisiert. Außerdem erhielt Fritz Werner 1966 einen Auftrag zum Bau von Anlagen für die Lizenzproduktion von Gewehren des Typs G-3 und Maschinengewehren des Typs MG-3 im Arsenal. Bei diesen Waffen handelte es um Waffen der Bundeswehr in der Zeit des Kalten Krieges. Schließlich gab es 1967, kurz vor dem Schahbesuch, einen Auftrag im Werte von etwa 200 Mio. DM zum Bau einer "Mehrzweckanlage". Faktisch war das eine Munitionsfabrik. In diesen Anlagen wurden in den folgenden Jahren die Hauptschützenwaffen der iranischen Streitkräfte, die 1979 fast eine halbe Million Mann umfassten, hergestellt sowie Munition produziert. Eingesetzt wurden diese Waffen v.a. im Krieg Irak-Iran 1980-1988.
Dieses Beispiel verweist auf ein Anliegen dieses Projektes. Gezeigt wird nicht nur, dass es eine männlich dominierte Elitenkontinuität in wichtigen Institutionen der jungen Bundesrepublik gegeben hat. Gefragt wird auch, was sich hieraus für die Politik ergeben hat. Das obige Beispiel zeigt, dass bestimmte "Uraltprojekte", die bereits in der NS-Zeit ausgebaut worden waren, auch in der Zeit nach 1945 fortgeführt wurden. Dem Schahregime, das 1953 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, ging es dabei darum, Instrumente in die Hände zu bekommen, mit deren Hilfe es sich gegen innere und äußere Opponenten zur Wehr setzten konnte. Der Islamischen Republik, die 1979 durch eine Revolution an die Macht gekommen war, ging es darum, eine äußere Aggression des Regimes von Saddam Hussein abzuwehren. Gleichzeitig fand eine innere Militarisierung statt. Massenhaft wurden Kindersoldaten einberufen und an Waffen ausgebildet. Außerdem wurden diese im Krieg Irak-Iran eingesetzt.
Dieses Beispiel verweist auf ein Anliegen dieses Projektes. Gezeigt wird nicht nur, dass es eine männlich dominierte Elitenkontinuität in wichtigen Institutionen der jungen Bundesrepublik gegeben hat. Gefragt wird auch, was sich hieraus für die Politik ergeben hat. Das obige Beispiel zeigt, dass bestimmte "Uraltprojekte", die bereits in der NS-Zeit ausgebaut worden waren, auch in der Zeit nach 1945 fortgeführt wurden. Dem Schahregime, das 1953 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war, ging es dabei darum, Instrumente in die Hände zu bekommen, mit deren Hilfe es sich gegen innere und äußere Opponenten zur Wehr setzten konnte. Der Islamischen Republik, die 1979 durch eine Revolution an die Macht gekommen war, ging es darum, eine äußere Aggression des Regimes von Saddam Hussein abzuwehren. Gleichzeitig fand eine innere Militarisierung statt. Massenhaft wurden Kindersoldaten einberufen und an Waffen ausgebildet. Außerdem wurden diese im Krieg Irak-Iran eingesetzt.
Erscheinungsdatum | 15.04.2021 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 145 x 210 mm |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Vergleichende Politikwissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Makrosoziologie | |
Schlagworte | bilateraler Beziehungen von Staaten • BRD und Iran 1953 bis 1979/80 • Der Schahbesuch 1967 • Deutsches Reich und Persien/Iran 1933-1945 • Elitenkontinuität |
ISBN-10 | 3-8325-5214-6 / 3832552146 |
ISBN-13 | 978-3-8325-5214-5 / 9783832552145 |
Zustand | Neuware |
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