Freiraum mit Risiko -  Mathias Schwabe,  Martina Stallmann,  David Vust

Freiraum mit Risiko (eBook)

Niedrigschwellige Erziehungshilfen für sogenannte Systemsprenger
eBook Download: PDF
2021 | 2. Auflage
219 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-5721-8 (ISBN)
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Das Setting, das in diesem Buch einer gründlichen Evaluation unterzogen wird, wendet sich an Jugendliche, die bereits zahlreiche Abbrüche von Erziehungshilfen hinter sich haben. Sie bekommen ein kleines Zimmer zur Verfügung gestellt und ihr Wunsch nach einem freien, möglichst wenig reglementierten Leben wird ernst genommen. Ihnen stehen Ansprechpartner*innen zur Seite, aber die Jugendlichen können selbst entscheiden, wann und wofür sie Unterstützung brauchen. Der Freiraum birgt aber auch gravierende Risiken: Selbst- und Fremdgefährdungen finden nun in unkontrollierten Räumen oder unter den Augen der Betreuer*innen statt. Dennoch kommt mehr als ein Drittel der schwer belasteten Jugendlichen im Lauf der nächsten Jahre auf einen guten Weg - ein Erfolg im Vergleich mit anderen Settings für ähnlich belastete Jugendliche.

Prof. Dr. Mathias Schwabe ist Professor für Methoden an der Evangelischen Hochschule Berlin, Systemischer Berater (SIT & IGST) und Supervisor und Denkzeit-Trainer.

Inhalt 6
Vorwort zur 2. Auflage 8
Vorwort 9
Einleitung 16
1 Einführung: Wohin mit jungen Menschen, die keiner mehr haben will? 22
1.1 Junge Menschen, die keiner mehr betreuen will 22
1.2 Verbreitung der Zielgruppe 26
1.3 Diskurse rund um „hoch riskant agierende Jugendliche“ 28
2 Philosophie, Architektur und Eckpunkte des Settings 36
2.1 Gründungsanlass und zentrale Eckpfeiler des Settings in den ersten fünf Jahren 36
2.2 Exkurs: NAIS als Übergangshilfe für Jugendliche in der „Stagnation“ (D. W. Winnicott) 41
2.3 Wichtige Veränderungen im Lauf von 14 Jahren 43
3 Interaktionen und Interventionen in niedrigschwelligen Settings: „Weniger bringt manchmal mehr“ 50
3.1 Interaktionsbereich „niedrigschwelliges Begleiten“ 51
3.2 Interaktionsbereich „Versorgen“ 66
3.3 Interaktionsbereich „Beraten/(Selbst-)Klärungshilfen anbieten“ 71
3.4 Interaktionsbereich „Erziehen/Kontrollieren“ 84
4 Wer sind die NAIS-Jugendlichen und wie entwickeln sie sich während der Zeit bei NAIS? 91
4.1 Soziodemographische Angaben 92
4.2 Die Zeit vor NAIS 93
4.3 Die Zeit bei NAIS: Formen des Umgangs mit dem Freiraum 100
4.4 Beendigung der Betreuung bei NAIS 110
5 Fallschilderungen 113
5.1 Ute und Tobias: Zwei Provinz-Punks in der biographischen Sackgasse Berlin 114
5.2 Frank: Ein drogenabhängiger, krimineller Jungunternehmer lernt das Fürchten und steuert um 135
5.3 Hermine: Zwischen Schneekönigin und Messerstecherin 144
6 Chancen, Risiken und Grenzen bei der Betreuung von riskant agierenden Jugendlichen, insbesondere in niedrigschwelligen Betreuungssettings 164
6.1 Chancen und Risiken von „Übergangshilfen“ mitdem Ziel der Selbstklärung 164
6.2 Zwischen „passgenauer“ Hilfe und der Gefahr der Instrumentalisierung aus Hilflosigkeit 167
6.3 Systematische Risikoanalyse bei riskant agierenden Jugendlichen in unterschiedlichen Hilfeformen 171
6.4 Wie sieht ein „achtsamer“ und fairer „Umgang“ mit Risiken in diesem Arbeitsfeld aus? 182
7 Wirkungen und Erfolge bei NAIS 187
7.1 Einschätzung der mittelfristigen Entwicklungen auf Grundlage der Interviews 189
7.2 NAIS im Urteil der Jugendlichen 192
7.3 Entwicklungsverläufe laut Aktenanalyse 195
8 Ergebnisse anderer Studien zu Settings für sogenannte „Systemsprenger“ 201
8.1 Therapeutische Jugendwohngemeinschaften 202
8.2 Ein Angebot an der Schnittstelle Jugendhilfe/Kinder- und Jugendpsychiatrie 204
8.3 Mischfinanziertes Schnittstellenprojekt: Jugendhilfe/Suchthilfe 206
8.4 Individualpädagogische Projekte im In- und Ausland 208
8.5 Geschlossene Unterbringung/Freiheitsentziehende Maßnahmen nach § 1631 b BGB 210
8.6 Fazit: Die NAIS-Ergebnisse im Vergleich mit anderen Settings 214
Literatur 217

Erscheint lt. Verlag 10.2.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-5721-3 / 3779957213
ISBN-13 978-3-7799-5721-8 / 9783779957218
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