„Civitas respondit se quidem omni tempore pacem bello praetulisse.“

Am 6. Juli 1495 trafen sich bei Fornovo, einem kleinen, etwa 30 km südöstlich von Parma gelegenen Ort, die Heere des französischen Monarchen Karls VIII. und das der italienischen Allianz unter der Führung der Republik Venedig. Die Franzosen befanden sich nach der Eroberung des neapolitanischen Königsreichs auf dem Rückmarsch nach Norden, nachdem neue politische Konstellationen und der Ausbruch der Syphilis in ihren Reihen ihre militärischen Erfolge in Süditalien in Frage gestellt hatten. Die Erwartungen der Italiener an den Ausgang der Schlacht waren hoch: Das französische Heer war geschwächt und die italienischen Truppen waren in der Überzahl. Als dann die italienischen Verbände bei strömendem Regen den Fluss Taro, der beide Armeen trennte, überquerten, wurden sie von den Franzosen unter hohen Verlusten zurückgeschlagen. Dem französischen Heer gelang erfolgreich die Absetzbewegung und die Italiener mussten sich mit dem unbefriedigenden Ergebnis dieser militärischen Auseinandersetzung begnügen.
Die strategische Niederlage bei Fornovo legte damit die militärische Schwäche der italienischen Staatenwelt offen und das Zeitalter der Italienischen Kriege, das die Halbinsel mehr als dreißig Jahre in Atem halten sollte, war angebrochen. Demnach verwundert es kaum, dass die Schlacht bei Fornovo ein politisches Reizthema bildete, mit dem sich alle italienischen Staaten beschäftigen mussten. So verwundert es nicht, dass die Serenissima mit Pietro Bembo (1470-1547) einen der bedeutendsten Humanisten seiner Zeit in ihren Dienst stellte, der eine apologetische Darstellung dieser Ereignisse aus venezianischer Perspektive verfassen sollte. Darüber hinaus glänzt sein Werk mit einer hochen sprachlichen Ästhetik, die durch die Imitation antiker Klassiker einen besonderen Tiefgang erhält.