Kein sicherer Ort

Der Margaretenhort in Hamburg-Harburg in den 1970er und 1980er Jahren

(Autor)

Buch | Hardcover
176 Seiten
2021
Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
978-3-7395-1285-3 (ISBN)
19,00 inkl. MwSt
Im Margaretenhort in Hamburg-Harburg erlitten Mädchen und Jungen in den 1970er und 1980er Jahren massive Gewalt. Männliche Bewohner und Jugendliche von außerhalb beschimpften, schlugen, nötigten und vergewaltigten sie. Wie konnte dies in einem christlichen Heim geschehen? Wieso wurde den Betroffenen nicht geglaubt, als sie ihren Erzieherinnen von diesen Vorfällen berichteten? Welche Faktoren und Strukturen ließen eine Kultur des Wegschauens und des Verschweigens entstehen und sich verfestigen? Wer trug dafür die Verantwortung? Mit Hilfe von Zeitzeugen und einschlägiger Quellen wird diesen Fragen nachgegangen. Die Antworten sind ebenso bedrückend, wie sie auf die Notwendigkeit von Schutz- und Präventionskonzepten verweisen.
https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=1285

Dr. Ulrike Winkler, geb. 1966. Studium der Politik-, Rechts- und Erziehungswissenschaften. Lebt und arbeitet freiberuflich in Trier. Veröffentlichungen zur Diakoniegeschichte, zur Zeitgeschichte und Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. www.schmuhl-winkler.de

Geleitworte • 9
Dank • 17
Vorbemerkung • 19

Einleitung • 21
Anlass • 21
Forschungsstand • 22
Akten • 25
Interviews • 26
Theoretische Rahmung • 30
Begriffsdefinitionen • 33
Aufbau der Studie • 34

Der Margaretenhort als Bauwerk • 37
Der »alte« Margaretenhort 1907-1969/70 • 37
Der »neue« Margaretenhort 1970/71-1991/92) • 40
Die Bedenken des Amtes für Jugend • 46

Alltag im Margaretenhort I • 49
Vorgeschichten und Ankunft • 49
Die Gruppen und ihr Ruf • 55
Räume, Dinge, Menschen • 60
Tagesabläufe • 75
Festkultur • 81

Ein Hort der Gewalt I • 85
Männliche Mitbewohner und Jugendliche von »außerhalb« • 85
Im Flur • 86
Im Badezimmer und im eigenen Zimmer • 87
Im Keller • 91
Draußen • 95
»Einer von ihnen« • 96

Vom Wissen und Schweigen • 99
Leitung und Erzieherinnen • 99
Kuratorium, Gesamtausschuss und Heimaufsicht • 103

Ein Hort der Gewalt II • 107
Gewalt durch Erzieherinnen • 107
Ein übergriffiger Betreuer • 111
Gewalt untereinander • 112
Gewalt gegen »Behinderte« • 113
Gewalt gegen Erzieherinnen • 118

Alltag im Margaretenhort II • 121
Personalprobleme • 121
Psychische Probleme
Sexualerziehung? • 133
Fluchten aus dem Heimalltag • 135

Heimreform • 137
Deinstitutionalisierung • 137
Nach dem Margaretenhort • 145

Schlussbetrachtung • 149
Integration durch Segregation • 149
Wer waren bevorzugte Opfer? • 150
Bindungslosigkeit • 150
Familialisierung und Koedukation • 151
Räume der Angst • 153
Personaldilemma • 154
Gewaltfördernde Strukturen • 155
Asymmetrische Kommunikation • 157
Schutz der Institution vor Opferschutz • 159
Ein fatales Signal • 159
Offene Augen und Ohren • 160

Literaturverzeichnis • 163
Personenverzeichnis • 168
Hilfe und Anlaufstellen • 171

In den 1970er und 1980er Jahren erlitten im Margaretenhort, einer diakonischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Hamburg-Harburg, mindestens elf Kinder und Jugendliche massive Gewalt. Nicht Mitarbeiter, sondern männliche Mitbewohner und Jugendliche von außerhalb beschimpften, schlugen, nötigten und vergewaltigten sie. Wie das geschehen konnte und wieso den Opfern seinerzeit nicht geglaubt wurde, hat die Historikerin Ulrike Winkler in der Studie »Kein sicherer Ort« untersucht. Sie beleuchtet Faktoren und Strukturen, die eine Unkultur des Wegschauens und Verschweigens entstehen ließen. Dazu sichtete sie Akten, erforschte die historischen Bedingungen und führte Interviews mit Betroffenen, Mitarbeitenden, Behördenvertretern und Menschen, die seinerzeit mit dem Margaretenhort verbunden waren. Die Fälle wurden 2016 bekannt. Fünf Jahre hat diese Studie gebraucht. Ist das lang? Mir scheint, dass man sich diese Zeit nehmen muss, wenn man seriös arbeiten, Betroffene einbeziehen und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen will.
Johann Hinrich Claussen, in: Chrismon, Kulturbeutel (Blogs), 26.3.2021
https://chrismon.evangelisch.de/print/51305

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Bethel ; 35
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 170 x 250 mm
Gewicht 470 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Schlagworte Diakonie • Gewalt • Hamburg • Harburg • Heim
ISBN-10 3-7395-1285-7 / 3739512857
ISBN-13 978-3-7395-1285-3 / 9783739512853
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
der Westen, der Osten und ich

von Adam Soboczynski

Buch | Hardcover (2023)
Klett-Cotta (Verlag)
20,00
Gewalt, Umwelt, Identität, Methode

von Tom Holert

Buch | Softcover (2024)
Spector Books OHG (Verlag)
36,00
der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück

von Ines Geipel

Buch | Hardcover (2024)
S. Fischer (Verlag)
26,00