Mitgestalten, anpassen, bestehen

Das Seminar Unterstrass und der Wandel in der Lehrer*innenbildung im Kanton Zürich im 19. und 20. Jahrhundert

(Autor)

Buch | Hardcover
336 Seiten
2022
Chronos (Verlag)
978-3-0340-1619-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mitgestalten, anpassen, bestehen - Bettina Gross
48,00 inkl. MwSt
Das Seminar Unterstrass, ein privates Lehrerseminar im Kanton Zürich, stand in seiner über 150-jährigen Geschichte wegen grundlegender Veränderungen im Lehrerbildungssystem mehrfach vor grossen Herausforderungen. Die vorliegende historische Analyse konzentriert sich auf drei Brennpunkte: die Gründungsphase um 1870, die 1930er-Jahre, als im Kanton Zürich eine Tertiarisierung der Lehrer*innenbildung und damit eine Trennung von Allgemein- und Berufsbildung angestrebt wurde, und die 1990er-Jahre, als die schweizerischen Lehrerseminare in pädagogische Hochschulen überführt wurden.
Als private, christliche Lehrer*innenbildungsstätte bewegte sich das Seminar Unterstrass im Kontext bildungspolitischer Einflüsse, kirchlicher Ansprüche und finanzieller Herausforderungen. Die Bildungspolitik definierte die Rahmenbedingungen für private Bildungsinstitutionen, die christliche Gemeinschaft bot finanzielle und personelle Unterstützung. Daneben be­stand eine der Hauptsorgen darin, genügend Seminarist*innen aufnehmen und so den Schulbetrieb finanzieren zu können. Der Direktor und der Vorstand des Seminars wandten verschiedene Strategien an, um die Probleme zu bewältigen. Neben Anpassungen im Schulprofil, etwa bei den Aufnahmekriterien oder der religiösen Ausrichtung, gehörten dazu vielfältige Formen des Lobbyings.

studierte Pädagogogik, Psychologie und Sozial- und Wirtschafts­geschichte an der Universität Zürich; 2012–2018 Dozentin für allgemeine Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Luzern, seit 2017 Dozentin für Natur, Mensch, Gesellschaft am Institut Unterstrass, Zürich.

1Vorbemerkung und Dank

2Einleitung

3Konzepte zur Beschreibung einer konfessionellen Privatschule
in einem sich verändernden Umfeld
3.1Kirche und Religion
3.2Staat: Gesellschaft, Politik und Wirtschaft
3.3Schulwesen im Kanton Zürich
3.4Privatschulen mit Profil als Antwort aufs staatliche
Bildungsmonopol
3.4.1Privatschulwesen im Kanton Zürich
3.4.2Merkmale eines evangelischen Schulprofils
3.5Lobbying als geeignetes Vorgehen
in Zeiten von Umstrukturierungen
3.5.1Möglichkeiten der politischen Einflussnahme im Kanton Zürich
3.5.2Phasen des Lobbyings nach dem Policy-Zyklus-Modell50
3.6Fragestellung
3.7Quellenlage

4Aufbruch in unruhigen Zeiten (1868–1875)
4.1Religion in Zeiten des Kulturkampfs
4.1.1Pietismus in der zürcherischen Gesellschaft
4.1.2Der Kulturkampf innerhalb der protestantischen Kirche
im Kanton Zürich
4.2Gesellschaft und Staat
4.3Schulwesen und Lehrerbildung im Kanton Zürich
im 19. Jahrhundert
4.3.1Schulfragen im Kontext des Kulturkampfes
4.3.2Konfessionelle Seminare in der Schweiz
4.4Umgang mit der Krise am Seminar Schiers
4.4.1Ausgangslage am Seminar Schiers
4.4.2Neues Seminar als Lösung für die Probleme am Seminar Schiers
4.4.3Konzeption der Ausbildung in den Anfängen
des Seminars Unterstrass
4.4.4Religion im Schulprofil des Seminars Unterstrass
4.4.5Menschen am Seminar
4.4.6Frauen am Seminar
4.4.7Die ersten Jahre Seminar Unterstrass
4.4.8Zusammenfassung zu den Lobbyingmechanismen
in der Gründungszeit

5Zwischen Bewahren und Öffnen (1925–1955)
5.1Religion in der Zwischenkriegszeit
5.1.1Die reformierte Kirche in der zürcherischen Gesellschaft
5.1.2Religion im Kontext der Schule
5.2Gesellschaft und Staat
5.3Schulwesen und Lehrerbildung im Kanton Zürich
5.3.1Privatschulwesen im Kanton Zürich
5.4Das Seminar Unterstrass in der Zwischenkriegszeit
5.4.1Organisation
5.4.2Neue konfessionelle Ausrichtung am Seminar Unterstrass
5.4.3Menschen am Seminar
5.4.4Frauen am Seminar
5.5Das neue Lehrerbildungsgesetz als Krise
5.5.1Erster Gesetzesentwurf (1926–1935)
5.5.2Lobbyingmechanismen im ersten Gesetzgebungsverfahren
5.5.3Zweiter Gesetzesentwurf (1933–1938)
5.5.4Ausarbeitung Oberseminar
5.5.5Konzeption der Ausbildung in den 1930er- und 40er-Jahren
5.5.6Lobbyingmechanismen beim zweiten Gesetzesentwurf
5.5.7Fazit Lobbying in den 1930er-Jahren

6Autonomie dank Einbindung (1990–2002)
6.1Gesellschaft und Staat
6.2Religion im ausgehenden 20. Jahrhundert
6.2.1Religiöse Praktiken in der züricherischen Gesellschaft
6.2.2Biblische Geschichte und Lebenskunde
in den zürcherischen Schulen
6.3Private und öffentliche Schulen und Lehrer*innenbildung
im Kanton Zürich
6.4Das Seminar Unterstrass in den 1990er-Jahren
6.4.1Konzeption der Lehramtsschule und der Lehrer*innenbildung
6.4.2Religion am Seminar Unterstrass
6.4.3Menschen am Seminar
6.5Krise: Vom Seminar zum Institut
6.5.1Vorarbeiten der EDK (1990–1994)
6.5.2Ausarbeitung Fachhochschulgesetz (1994–1998)
6.5.3Umsetzung: Vom Fachhochschulgesetz zur
Pädagogischen Hochschule Zürich (1998–2002)
6.5.4Lobbyingmechanismen bei der Umgestaltung
vom Seminar zum Institut

7Fazit
7.1Religion im Schulprofil als Vor- und Nachteil
7.1.1Bedeutungswandel von Religion in Gesellschaft,
öffentlicher Schule und Seminar Unterstrass
7.1.2Evangelisch während 150 Jahren?
7.2Anpassungen des Schulprofils
7.2.1Lehrpläne
7.2.2Menschen am Seminar
7.3Fazit zum Lobbying
7.3.1Vergleich der Lobbyingmassnahmen
nach dem Policy-Zyklus-Modell
7.3.2Vergleich der Lobbyingmassnahmen
der bildungspolitischen Akteure
7.3.3Vergleich der Instrumente des Lobbyings

8Schlusswort

Personen
Abbildungen und Tabellen
Abkürzungen
Quellen und Literatur

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Historische Bildungsforschung ; 10
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 155 x 225 mm
Gewicht 620 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Schlagworte Bildungspolitik • Lehrerinnenausbildung • Seminar Unterstrass
ISBN-10 3-0340-1619-0 / 3034016190
ISBN-13 978-3-0340-1619-3 / 9783034016193
Zustand Neuware
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