Postdigital: Medienkritik im 21. Jahrhundert

(Autor)

Buch | Softcover
175 Seiten
2021 | 1. Auflage
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-3948-8 (ISBN)
16,90 inkl. MwSt
Die völlige Computerisierung der Lebenswelt entwickelt eine geradezu mahlstromartige Dynamik. Massenhaft sind die Köpfe über die Bildschirme gesenkt und starren auf vereinheitlichten Geräten auf die überall gleichen Apps. Von informationeller Autonomie kann keine Rede sein, dafür umso mehr von der »Fear of missing out«. Peter Schmitt analysiert in seinem fulminanten Essay diese neue Normalität.
Die Gewalt dieses Umbruchs, der seit wenig mehr als zehn Jahren stattfindet, ist philosophisch noch kaum begriffen. Die Digitalisierung zerrt uns mit wachsender Dynamik in eine Existenzweise hinein, für oder gegen die wir uns nicht entscheiden können. Sprache unterliegt dem Siegeszug der binären Codierung, Musik, verfügbar wie Wasser und Gas, verliert real an Kontur und Substanz. Individualität als grundlegendes Selbstverhältnis des Menschen diffundiert im Netz und Freiheit ist in der digital verwalteten Welt bedrohter denn je. Was bedeutet es, wenn der Mensch zum permanent überwachten Programmanwender wird? Schmitt geht es weder um eine Verteufelung der uns umgebenden Technik noch um eine ängstliche Schutzhaltung. Sein Buch zielt auf ein angemessenes Verständnis des Digitalen und ein damit zusammenhängendes neues, »postdigitales« Selbstverständnis der Anwender. Der Autor plädiert für eine zeitgemäße Medienkritik, die den Blick für die Unwahrscheinlichkeit der Situation schärft, in die unsere Gesellschaft sich hineinmanövriert hat.

Peter Schmitt ist Musiker und Philosoph. Er promovierte mit Auszeichnung bei Konrad Paul Liessmann über die Aktualität der Medienkritik bei Theodor W. Adorno und Günther Anders.

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 5
Prolog 7
1 _ Individualität 13
Verkehrsknotenpunkte des Allgemeinen 13
Digital verwaltete Welt 16
Beobachtung und Transparenz 19
2 _ Emotionen 23
Mediale Emotionen 23
Fear Of Missing Out 27
Scham und Verdinglichung 30
3 _ Technik 37
Das technische Unbewusste 37
Verzifferung 40
Mythos 42
4 _ Freiheit 47
Zellen im Gewissheitshaus 47
Suggestion von Wahlfreiheit 54
Formbestimmtheiten 60
5 _ Wissen 65
Digitales Wissen 65
Extended minds/augmented humans 74
Big Data und das Ende der Theorie 77
6 _ Bildung 83
Von der Halbbildung zur Unbildung 83
Microsoft 365 und Covid-19 86
Der postliterale Mensch 89
7 _ Medien 95
Sprache 96
Bilder 104
Musik 108
8 _ Gesellschaft 117
Digitale Öffentlichkeit 117
Corona und Agenda-Setting 121
Desinformation 126
9 _ Ideologie 133
Gamifizierung 133
Memifizierung 140
Radikalisierung 144
Epilog 149
Literatur 155
Anmerkungen 163

"Mit 'Postdigital' liegt eine erstaunliche und zukunftsweisende Analyse unserer Mediengesellschaft vor. (...) Nach dieser anregenden Lektüre sieht man sein Smartphone mit anderen Augen." Konrad Paul Liessmann

»Mit ›Postdigital‹ liegt eine erstaunliche und zukunftsweisende Analyse unserer Mediengesellschaft vor. (…) Nach dieser anregenden Lektüre sieht man sein Smartphone mit anderen Augen.«
Konrad Paul Liessmann

Erscheinungsdatum
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 226 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Sozialwissenschaften
Schlagworte Digitalisierung • Internet • Kulturphilosophie • Medienwissenschaft • Soziale Medien
ISBN-10 3-7873-3948-5 / 3787339485
ISBN-13 978-3-7873-3948-8 / 9783787339488
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich