Vulnerabilität in der Pflege -  Berta M. Schrems

Vulnerabilität in der Pflege (eBook)

Was verletzlich macht und Pflegende darüber wissen müssen
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2020 | 1. Auflage
158 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-5433-0 (ISBN)
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Die Verletzlichkeit des Menschen liegt in seiner Natur, sie wahrzunehmen und nicht zu verstärken in der sozialen Verantwortung aller. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Vulnerabilität in der Pflege und allgemein in Gesundheitsberufen scheint selbstverständlich, obgleich diese bislang eher in theoretischer als in praktischer Hinsicht erfolgte. Im Pflegealltag stehen Krankheit und Leiden im Vordergrund, das damit einhergehende Erleben einer besonderen Empfindlichkeit oder Sensibilität geht in der Alltagsroutine unter. Um der sozialen Verantwortung gerecht zu werden, muss zunächst die Vielfältigkeit des Phänomens verstanden werden. Was dazu nötig ist, findet sich in diesem Band.

Berta M. Schrems hat eine Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung (RN), ein Studium der Soziologie (Mag. Dr. rer. soc. oec) und der Philosophie (M.A.) absolviert, wurde in der Pflegewissenschaft (Priv. Doz. der Universität Wien) habilitiert und in Personal- und Organisationsentwicklung sowie Qualitäts- und Projektmanagement weitergebildet. Sie ist freiberuflich tätig in Lehre, Beratung und Forschung mit den Schwerpunkten Wissenschaftstheorie, Forschungsethik, Vulnerabilität, Pflegediagnostik und Fallarbeit. www.berta-schrems.at

Inhaltsverzeichnis 6
Einleitung 10
1. Vulnerabilität – ein Begriff mit vielen Facetten 15
1.1. Wir alle sind verletzlich – Vulnerabilität als universale menschliche Eigenschaft 16
Die individuelle Verantwortung in der geteilten Verletzlichkeit 17
Die politische und gesellschaftliche Verantwortung in der geteilten Verletzlichkeit 18
1.2. Manche sind verletzlicher – Vulnerabilität als situationsspezifisches Phänomen 19
Vulnerable Gruppen und Populationen 19
Vulnerable Situationen oder Lebensumstände 21
Vulnerabilität als Kombination von persönlichen Merkmalen und besonderen Lebensumständen 23
1.3. Das Erleben von Vulnerabilität – Erkenntnisse zur Selbstwahrnehmung von Abhängigkeit und Schutzbedürftigkeit zu Pflegender 25
Ungewissheit als Quelle von Vulnerabilität 26
Exkus Ungewissheit 28
Einsamkeit, Stigmatisierung und Marginalisierung als Quellen von Vulnerabilität 29
Exkurs Marginalisierung 31
Fehlende Anerkennung von vulnerablen Lebenssituationen 33
Positive und negative Aspekte zum Erleben von Vulnerabilität zusammengefasst 35
1.4. Das Erleben von Vulnerabilität – Erkenntnisse zur Selbstwahrnehmung von Abhängigkeit und Schutzbedürftigkeit Pflegender 36
Professionelle Vulnerabilität in pflegespezifischen Settings 36
Exkurs Moralischer Disstress 38
Moralischer Disstress als Quelle von Vulnerabilität 41
Physische und psychische Gewalt gegenüber Pflegenden 43
Psychische Gewalt unter Gleichgestellten 45
1.5. Selbstverortung von Vulnerabilität 46
Narrative Selbstkonstitution und die Wirkung der Co-Autorenschaft 47
Vulnerabilität und Gesundheitskompetenz 49
1.6. Verletzen: Die Kehrseite von Vulnerabilität 50
Verletzung durch Sprache 52
Verletzung durch Untätigsein bzw. Vernachlässigung 55
Verletzung durch Gewaltanwendung 57
2. Vulnerabilität im Kontext der professionellen Pflegebeziehung 60
2.1. Die professionelle Pflegebeziehung aus Sicht der Interaktionstheoretikerinnen 61
Gemeinsamkeiten der interaktionstheoretischen Theorien und Modellen 65
2.2. Die Praxis der professionellen Pflegebeziehung 65
Der Dialog zum Beziehungsaufbau 66
Vertrauen als Grundlage der professionellen Pflegebeziehung 67
Die Beteiligung von Betroffenen 67
Den Moment nutzen 68
Die Interaktion als Ressource für Wohlbefinden 69
Gegenseitige Erwartungen offenlegen 69
Gemeinsamkeiten der empirischen Erkenntnisse zur professionellen Pflegebeziehung 70
2.3. Die Ethik der Begegnung nach Emmanuel Levinas 71
Die Ethik der Begegnung im Kontext der professionellen Pflegebeziehung 73
2.4. Christine M. Korsgaard – die Interkation als Quelle moralischer Verbindlichkeit 74
Die Bedeutung der Pflegeinteraktion zur Wahrung der Integrität 77
2.5. Vulnerabilität in der professionellen Pflegebeziehung 78
Ethische Sensibilität und moralische Handlungskompetenz – zwei Anforderungen zum Umgang mit Vulnerabilität in der professionellen Pflegebeziehung 79
3. Die Andersheit des Anderen 82
3.1. Konzepte zur Wahrnehmung der Andersheit der Anderen 82
Personenzentrierte Pflege 84
Patientenzentrierte Pflege 87
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen personen- und patientenzentrierten Ansätzen 88
Individualisierte Pflege 88
Kultursensible Pflege 90
3.2. Ethische Herausforderungen in der Anerkennung der Andersheit der Anderen 92
3.3. Die Entwicklung moralischer Handlungskompetenz zur Wahrnehmung der Andersheit der Anderen 95
Framing und Reframing 96
Ethische Fallarbeit 97
4. Der Grad der Vulnerabilität 99
4.1. Typologien zur Erfassung der situationsspezifischen Vulnerabilität 99
Eine funktionale Bestimmung von Vulnerabilität 100
Exkurs: Resilienz 102
Zustimmungsfähigkeit und potenzieller Schaden zur Bestimmung von Vulnerabilität 103
Inhärente, situationsbedingte und pathogene Quellen zur Bestimmung von Vulnerabilität 105
Schichten zur Bestimmung von Vulnerabilität 106
4.2. Ethische Herausforderungen zur Bestimmung des Grades von Vulnerabilität 108
4.3. Die Entwicklung moralischer Handlungskompetenz zur Bestimmung des Grades von Vulnerabilität 111
Ein verstehender Zugang 111
Eine fundierte Anamnese 112
Die Zusammenführung von Biografie und Pathografie 114
Die Erfassung von Stresssituationen 115
5. Offenheit im Dialog 116
Der Verzicht auf Instrumentalisierung 117
Ernstnehmen der Freiheit des Anderen 119
Die Geschichte als Zugang zum Leben Anderer 121
Narrative Empathie 124
5.1. Ethische Herausforderungen zur Offenheit im Dialog 124
5.2. Die Entwicklung moralischer Handlungskompetenz zum Führen eines offenen Dialogs 128
Die idiolektische Gesprächsführung 129
Die dialogische Interaktion 130
6. Die Reflexion der eigenen Verletzlichkeit 134
Reflexive Selbstwahrnehmung – eine professionelle Kompetenz 136
Stärkung der moralischen Resilienz 138
Schaffung eines ethischen Klimas 141
6.1. Ethische Herausforderungen in der Reflexion der eigenen Vulnerabilität und Wahrung der Integrität 143
6.2. Entwicklung moralischer Handlungskompetenz in der Reflexion der eigenen Vulnerabilität 145
Präventionsmaßnahmen zur professionellen Vulnerabilität von Pflegenden 146
Dialogorientierte ethische Fallarbeit 147
Literatur 149

Erscheint lt. Verlag 20.5.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
ISBN-10 3-7799-5433-8 / 3779954338
ISBN-13 978-3-7799-5433-0 / 9783779954330
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