Professionelle Intelligenz (eBook)

Worauf es morgen ankommt

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
256 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-44583-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Professionelle Intelligenz -  Gunter Dueck
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Professionalität bedeutet heute etwas völlig anderes als noch vor zehn Jahren. Reines Fachwissen wird dabei immer unbedeutender. Wir müssen nichts mehr abarbeiten, wir haben sich stetig wandelnde Prozesse zu steuern und Probleme zu lösen. Unsere unternehmerische Persönlichkeit steht immer stärker im Vordergrund. Um diese Entwicklung aktiv mitzugestalten, brauchen wir viele verschiedene Intelligenzen, die zusammengenommen unsere Professionelle Intelligenz ausmachen, sagt Gunter Dueck. IQ - Intelligenz des Verstands: für Methoden, Planung, Controlling, Verwaltung, EQ - Emotionale Intelligenz: für Kommunikation, Zusammenarbeit, Motivation, VQ - Vitale Intelligenz des Handelns: für Führung, Durchsetzungsvermögen, AQ - Intelligenz der Sinnlichkeit, Sinn für Attraktion: für Marketing, Werbung, Verkauf, CQ - Kreative Intelligenz: für Kunst, Forschung, Technologie, Innovation, MQ - 'Sinn für Sinn'. Scharf, eigenwillig und unterhaltsam skizziert er die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen. Er folgert: Unsere Professionelle Intelligenz entscheidet über unsere Zukunft. Entweder wir werden professionell, oder wir werden Teil halbautomatischer Workflows - in einem Niedriglohnjob. Der gute alte IQ ist schon in den Maschinen drin.

Gunter Dueck war Mathematikprofessor und bis August 2011 Chief Technology Officer bei IBM. Seitdem lebt er im Unruhestand. Er arbeitet als Autor, Blogger, Netzaktivist, Business Angel und Speaker und widmet sich weiterhin unverdrossen der Weltverbesserung. Bei Campus erschienen seine Bücher »Das Neue und seine Feinde« (2013), »Schwarmdumm« (2015), »Flachsinn« (2017), »Heute schon einen Prozess optimiert?« (2020) und »Keine Sinnfragen, bitte!« (2022).

Gunter Dueck war Mathematikprofessor und bis August 2011 Chief Technology Officer bei IBM. Seitdem lebt er im Unruhestand. Er arbeitet als Autor, Blogger, Netzaktivist, Business Angel und Speaker und widmet sich weiterhin unverdrossen der Weltverbesserung. Bei Campus erschienen seine Bücher »Das Neue und seine Feinde« (2013), »Schwarmdumm« (2015), »Flachsinn« (2017), »Heute schon einen Prozess optimiert?« (2020) und »Keine Sinnfragen, bitte!« (2022).

Kurzüberblick


Schon seit einiger Zeit steht es an jeder Wand geschrieben: Es reicht immer weniger aus, »nur« Fachwissen in den Beruf mitzubringen. Wir müssen zusätzliche Talente im Managen, im Verkaufen, in der Projektleitung, im Verhandeln ausbilden. Oder in Eigenschaften ausgedrückt: Wir müssen nicht nur intelligent und gebildet, sondern auch emotional intelligent, energisch, kraftvoll, durchsetzungsstark, teamfähig, kreativ, attraktiv, innovativ und sinnvoll gestalterisch sein.

Gleichzeitig hadern wir mit der alltäglichen Unprofessionalität unseres Umfeldes, in dem uns Satzfetzen wie »bin nicht zuständig« oder »ich bin als Zeitkraft neu hier« zur Weißglut bringen. Denn wir sind mehr und mehr in computergesteuerte Abläufe eingebunden und davon abhängig, dass alles glattläuft. Und die Arbeitgeber klagen inmitten eines Meeres von verzweifelten Arbeitssuchenden, dass es keine geeigneten Fachkräfte mehr gebe – der Arbeitsmarkt sei vollkommen leergefegt. Wir reiben uns die Augen und wundern uns. Sollten die vielen Arbeitssuchenden denn tatsächlich nicht mehr »verwendbar« sein? Könnten sie nicht schnell umgeschult werden? Was spricht dagegen?

Heute ist Professionalität gefragt und auch nötig. Und wir stellen fest: Die ist eher selten. Das ist der Kern des Problems. Professionalität im Wissenszeitalter erfordert eine andere Art von Intelligenz. Wir brauchen eine Intelligenz »des Gelingens«, eine Intelligenz, die dafür sorgt, dass alles klappt. Das ist der Kern dieses Buches. Ja, es handelt sich um eine andere Intelligenz, es ist etwas »hinzugekommen«, das nichts mit Wissen oder der Fähigkeit zu tun hat, blitzschnell Zahlenrätsel zu lösen.

Auch Schlauheit wird im Beruf gebraucht, klar. Aber wir sollen gleichzeitig gut präsentieren, Konflikte regeln, verkaufen, verhandeln, erfinden, vermarkten … Was hat das mit unserem IQ zu tun?

Wir erleben oft, dass unser um Ideen ringender Chef viele sehr intelligente Menschen zu einem sogenannten Brainstorming einsperrt und sie auffordert, für die nächsten 15 Minuten kreativ zu sein. Zu einer solchen Sitzung wird extra eine beschwörende Psycho-Moderatorin eingeladen, die uns die Angst vertreibt, in der Gegenwart unseres Chefs überhaupt Ideen zu wagen. Sie eröffnet Ideensuche-Sessions so: »Bitte lassen Sie alle Denkmuster weg, alle Kästchen und Regeln, alles, was Sie je gelernt haben. Lassen Sie los! Lassen Sie Ihre Fantasie sprechen! Schwelgen Sie in anderen Welten! Lassen Sie sich in Visionen treiben!« Im Grunde wird uns damit gesagt, dass normale Intelligenz bei Kreativität nicht hilft, man muss sie extra abschalten, weil sie stört! Sie stört! Wir werden aufgefordert, in solchen Gehirnteilen nach Ideen zu suchen, mit denen wir normalerweise nicht arbeiten sollen! Kann denn in diesen Gehirnteilen etwas Tolles sein, wenn wir sie nicht benutzen dürfen bzw. wenn uns niemand deren Nutzung beibrachte? Wie können wir mit diesen anderen Gehirnteilen Konflikte lösen, etwas erfinden, etwas Schönes erschaffen oder Herzen anrühren – wenn das alles nicht aktiviert wurde? Wir nutzen nur die Intelligenz rund um Mathematik, Logik und Sprache. Und wir sehen, dass alles das, was im Beruf in immer höherem Ausmaß entscheidet, befremdlich weit weg von dem ist, was ein Intelligenztest von uns will.

Intelligenz, wie wir sie landläufig verstehen, ist wertvoll, keine Frage – aber längst nicht alles. Schlau sein allein ist nicht genug. Intelligenz wird oft als hart, emotionslos, unpersönlich, abstrakt und seelenlos kritisiert – weil am rein Intelligenten vieles, vieles fehlt!

Diese Lücke will dieses Buch schließen. Ich habe sehr lange nachgedacht, wie ich es aufbaue. Der normal kalte und harte intelligente Ansatz wäre, Ihnen erst den Begriff der Intelligenz wissenschaftlich zu erklären und dann meinen Begriff der Professionellen Intelligenz. Danach würde ich Ihnen in zehn kurzen Kapiteln »zehn Gründe, warum PQ wichtiger ist als IQ« erläutern, warum also der PQ, der Grad der Professionellen Intelligenz, viel wichtiger für Sie ist.

Soll ich das so tun? Trocken beginnen? Und noch schlimmer: Keiner weiß so genau, was Intelligenz eigentlich ist. Es steht ja nirgends eindeutig und amtlich geschrieben! Der Duden bleibt allgemein: »Fähigkeit [des Menschen], abstrakt u. vernünftig zu denken u. daraus zweckvolles Handeln abzuleiten«. Und viele Forscher ironisieren das Definitionsproblem mit folgender Bemerkung weg: »Intelligenz ist, was der IQ-Test misst.« Natürlich gibt es verschiedene wissenschaftliche Konzepte für Intelligenz! Die bekämpfen sich aber noch. Tja, und mitten in dieser unklaren Lage komme nun ich und propagiere das Professionelle, das ich natürlich genauso wenig wissenschaftlich exakt definieren kann wie die Intelligenzforscher die Intelligenz.

Ich müsste nun mein neues Unvollständiges dem alten Unvollständigen gegenüberstellen und Ihnen danach als Allheilmittel verkaufen. Das wäre, wie gesagt, der normal intelligente Ansatz, den man wissenschaftlich oder strukturiert nennt. Ich habe es versucht und nach ein paar Anläufen aufgegeben. Ich will ja überzeugen. Sie sollen nicht eigentlich etwas »lernen«, sondern überzeugt werden, dass jetzt die Zeit des professionellen Handelns angebrochen ist. Ich will, dass die Energie in Ihnen steigt und Sie sich auf den neuen Weg machen.

Deshalb habe ich mich entschlossen, es wie ein Berater anzustellen. Berater kommen zuerst in ein Unternehmen, um den sogenannten Istzustand zu erfassen (der ist natürlich ziemlich schlecht, sonst kämen sie nicht). Zum Vergleich bringen sie den Sollzustand mit, das ist ein idealer Zustand, der noch sehr fern ist. Der Vergleich von Istzustand und Sollzustand fällt entsprechend niederschmetternd aus, sodass die beratenen Manager tief erschrocken sind und die Berater bitten, ihnen aus der misslichen Lage herauszuhelfen. Da bieten die Berater freudig ihre ganz neue Methode an, die dieses Problem löst …

Ich beginne dieses Buch also mit der Beschreibung des Alltags, in dem das bloße Fachwissen und das normale »Schlausein« nicht mehr ausreichen.

Damit bekommen Sie eine Vorstellung vom Istzustand und vom Sollzustand dieser Welt. Was bringt uns von dem einen in den anderen? Ich schlage eine Erweiterung unserer persönlichen Entwicklung vor. Wir brauchen eine Erziehung zur Professionalität!

Was brauchen wir dazu? Was wäre eine »Gesamtnutzung« unserer Fähigkeiten? Ich beleuchte im zweiten und dritten Kapitel dieses Buches klassische Intelligenzkonzepte und stelle die »Teilintelligenzen« des Menschen zur Diskussion, die heute in der Arbeitswelt immer mehr gefordert sind. Die Professionelle Intelligenz stelle ich als integrierendes Dach aller Einzelintelligenzen dar. All das Folgende müssen wir zur Formung eines Ganzen beziehungsweise einer professionellen Persönlichkeit ineinanderwirken lassen:

IQ – die normale Intelligenz des Verstandes

EQ – die Emotionale Intelligenz des Herzens und der Zusammenarbeit

VQ – die Vitale Intelligenz des Instinktes und des Handelns

AQ – die Intelligenz der Sinnlichkeit (»Attraction«) und der instinktiven Lust und Freude

CQ – die Intelligenz der Kreation (»Creation«) oder der intuitiven Neugier

MQ – die Intelligenz der Sinngebung und des intuitiven Gefühls (»meaningful«)

Professionelle Intelligenz ist je nach Beruf eine jeweils andere harmonische Komposition dieser Einzelintelligenzen. Sie macht den Professional zu einem »Zentrum des Gelingens«. Dies beschreibe ich unter dem Begriff der »Keystone Personality« (Keystone wie Abschlussstein eines Gewölbes – der Stein, der alles zusammenhält).

Das vierte Kapitel prangert an, dass sich unsere Erziehungs-, Bildungs- und Managementsysteme nur beklagen, aber nichts dagegen tun, dass die Kinder nicht motiviert sind, dass die Schüler nicht schon fertig als lernwillige Persönlichkeiten in der Schule erscheinen und dass die Mitarbeiter nicht professionell genug sind. Unverdrossen wird nur die Bildung auf der Basis des klassischen IQ eingetrichtert. Das Fachkönnen steht fast allein im Vordergrund, dazu kommt eine Unmenge von Verhaltensregeln. Kreativität, Wille, Kundenfreundlichkeit, Innovativität, Begeisterung, Führungsfähigkeit oder Teamfähigkeit werden gefordert, aber nicht gefördert oder herangebildet. Was soll ich sagen? Ich fordere natürlich das Öffnen aller Augen vor einem dramatischen Wandel, der uns bevorsteht.

Das letzte Kapitel wagt den Ausblick, dass die jetzige Internetrevolution eine ebenso große Wandlung in der Menschheitsgeschichte einleitet wie der Buchdruck nach Gutenberg. Die Verfügbarkeit des Wissens in Büchern trug über die Jahrhunderte dazu bei, dass die Menschen »aufgeklärt« wurden. Wir erlebten das Zeitalter der Aufklärung (im Englischen »Enlightenment« wie Erleuchtung), in dem unsere heutigen Bildungsbegriffe maßgeblich geprägt wurden.

Durch das Internet ist das Wissen nicht nur im Prinzip da, sondern immer und überall leicht verfügbar – für jeden, der darüber verfügt! Wir tragen fast die ganze Welt digital im Smartphone in unserer Hosen-/Handtasche herum. Das Internet klärt uns nicht nur auf, es befähigt uns! Das einstige Enlightenment wird nun erweitert zum Empowerment.

Für Leser, die mein Buch AUFBRECHEN! schon kennen: Die Gründe, warum wir in Zukunft einen viel höheren Professionalitätsgrad haben müssen, sind Ihnen dann aus dem dortigen Nachdenken über...

Erscheint lt. Verlag 8.4.2020
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Digitalisierung • Innovation • Maschinisierung • Persönlichkeit • Roboter • Unternehmenskultur
ISBN-10 3-593-44583-2 / 3593445832
ISBN-13 978-3-593-44583-0 / 9783593445830
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