Nähe, Distanz und Anerkennung in pädagogischen Beziehungen (eBook)

Rekonstruktionen zum Lehrerhabitus und Möglichkeiten der Professionalisierung
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2020 | 1. Aufl. 2020
XII, 539 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-29742-8 (ISBN)

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Nähe, Distanz und Anerkennung in pädagogischen Beziehungen - Marlene Kowalski
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Marlene Kowalski arbeitet in ihrer Studie die verinnerlichten Haltungen von Lehrkräften zur Gestaltung der Beziehung zu ihren Schülerinnen und Schülern heraus. Ihr Ausgangspunkt ist die Aufdeckung der Fälle sexualisierter Gewalt in pädagogischen Einrichtungen und die grundlegende Brisanz von Nähe in der pädagogischen Beziehung. Über die empirische Rekonstruktion von beruflichen Habitusformationen und Handlungsmustern der Lehrkräfte beleuchtet die Autorin umfassend das Spannungsfeld von Nähe, Distanz und Anerkennung im Handlungsfeld Schule und reichert ihre Erkenntnisse theoretisch an.

Dr. Marlene Kowalski ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) an der Stiftung Universität Hildesheim, Abteilung Angewandte Erziehungswissenschaft.

Danksagung 6
Inhalt 8
Abbildungsverzeichnis 13
1 Einleitung und Forschungsinteresse 14
1.1 Nähe, Distanz und Anerkennung in der pädagogischen Beziehung – Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit 17
1.2 Aufbau der Arbeit 20
2 Theoretischer und empirischer Bezugsrahmen – Forschungsstand und Forschungsperspektiven 23
2.1 Strukturtheoretische Perspektive auf die pädagogische Beziehung im Spannungsfeld von Nähe und Distanz 24
2.1.1 Theoretische Grundannahmen zur Struktur des Arbeitsbündnisses zwischen Diffusität und Spezifität 24
2.1.2 Empirische Bezugsstudien zur Ausgestaltung des pädagogischen Arbeitsbündnisses 34
2.2 Anerkennungstheoretische Perspektive auf die pädagogische Beziehung und der Kampf um Anerkennung 52
2.2.1 Theoretische Grundannahmen zur Bedeutsamkeit von intersubjektiver Anerkennung für die Individuation im Spannungsfeld von Autonomie und Abhängigkeit 52
2.2.2 Empirische Bezugsstudien zur Komplexität von intersubjektiver Anerkennung im pädagogischen Kontext 64
2.3 Habitustheoretische Perspektive auf die pädagogische Beziehung – Lehrkräfte als Akteurinnen und Akteure im schulischen Feld 79
2.3.1 Theoretische Annahmen zum (Lehrer-)Habitus als praktischer Sinn für die Logik der Schule 79
2.3.2 Empirische Bezugsstudien zum (Lehrer-)Habitus als Hervorbringungsprinzip der Handlungspraxis im schulischen Feld 88
2.4 Fazit, Anknüpfungspunkte und Ausschärfung der Fragestellung 111
2.5 Heuristik zur pädagogischen Beziehung 118
3 Methodologische Grundannahmen und Anlage der Studie 122
3.1 Forschungsdesign und Instrumente der Datenerhebung 123
3.1.1 Die grundlegende Forschungsperspektive: Ein praxeologischer Zugang und die Bedeutsamkeit des Einzelfalls 123
3.1.2 Die Auswahl der Lehrkräfte, der Feldzugang und die Bestimmung des Fallsamples 128
3.1.3 Berufsbezogene narrative Interviews 131
3.1.4 Unterrichtsbeobachtungen und audio- und videographische Aufzeichnungen 139
3.1.5 Bestimmung der Eckfälle 141
3.2 Auswertungsverfahren und fallanalytisches Vorgehen 143
3.2.1 Die sequenzanalytische Habitusrekonstruktion als Zugang zu den inkorporierten Denk- und Handlungsschemata der Lehrkräfte 144
3.2.2 Die Objektive Hermeneutik als methodischer Zugang zur Fallstrukturgesetzlichkeit der unterrichtlichen Handlungspraxis der Lehrkräfte 150
3.2.3 Zusammenführung von berufsbezogenem Habitus und Fallstruktur – der Aufbau der Fallstudien und Fallverdichtungen 156
3.2.4 Fallkontrastierungen und Typenbildung 164
3.2.5 Theoriebezogene Diskussion und theoretische Weiterführungen zum Habitus und Handeln von Lehrkräften 165
4 Fallrekonstruktionen zur pädagogischen Beziehung im Spannungsfeld von Nähe, Distanz und Anerkennung 166
4.1 Fallstudie Ronja Rosenkranz 166
4.1.1 Die pädagogische Beziehung: Entgrenzte Nähe in exklusiven Bündnissen auf der Basis von Sympathie 167
4.1.2 Eigene Anerkennungsbedürfnisse: Anerkennung als Begehren des Begehrtwerdens durch Schülerinnen und Schüler 190
4.1.3 Die eigene Zuständigkeit: Anerkennung für Schülerinnen und Schüler als willkürliche Gabe und der Wunsch nach einer Gegengabe 204
4.1.4 Zusammenführung der Dimensionen: Ein berufsbezogener Habitus der entgrenzten, aufgezwungenen Nähe und der libidinösen Anerkennungsbedürfnisse 224
4.1.5 Die Unterrichtssequenz: Emotional-narzisstische Selbstinszenierung und vermeintliche Generosität 226
4.1.6 Der Fall Frau Rosenkranz: Emotionalisierung, libidinöse Entgrenzung und Tendenzen der Symmetrisierung 248
4.2 Fallstudie Benno Bergmann 251
4.2.1 Die pädagogische Beziehung: Defizitäre Distanz und der Wunsch nach Nähe 252
4.2.2 Eigene Anerkennungsbedürfnisse: Ruhmreiche Anerkennung, Krisen und narzisstische Kränkungen 269
4.2.3 Die eigene Zuständigkeit: Umkehrung der Sorgebeziehung und Projektion der Anerkennungszuständigkeit auf die Schülerinnen und Schüler 288
4.2.4 Zusammenführung der Dimensionen des Habitus: Ein krisenhafterberufs bezogener Habitus mit hohem Kränkungspotenzial 306
4.2.5 Die Unterrichtssequenz: Eigene hohe Verletzlichkeit und Misstrauen gegenüber den Schülerinnen und Schülern 310
4.2.6 Der Fall Herr Bergmann: Die permanente Suche nach überhöhter Anerkennung, Krisenhaftigkeit und pädagogische Unzuständigkeit 332
4.3 Fallstudie Stefanie Sonntag 336
4.3.1 Die pädagogische Beziehung: Abwehr des Diffusen und Unterricht als Technologie der Wissensvermittlung 337
4.3.2 Eigene Anerkennungsbedürfnisse: Fachlich-organisationale Anerkennung als ‚Anführerin‘ und der Kampf um die Anerkennung als Vermittlungsinstanz 353
4.3.3 Eigene Zuständigkeit: Zuständigkeit für Leistungsanerkennung im institutionalisierten Rahmen der Schule und Ausblendung von emotionaler Sorge 376
4.3.4 Zusammenführung der Dimensionen des Habitus: Ein sachbezogener, technologieorientierter Habitus, der persönliche Anteile der pädagogischen Beziehung ausblendet 391
4.3.5 Die Unterrichtssequenz: Durchsetzung von Leistungsanerkennung als ‚schulisches Gesetz‘ und Verkennung von Peerdynamiken 394
4.3.6 Der Fall Frau Sonntag: Distanzierte Sachorientierung, das Primat der Wissensvermittlung und die Entthematisierung eines Fürsorgeauftrags 418
5 Kontrastierende Betrachtungen und Typenbildungen 422
5.1 Eine Typologie zum Beziehungshabitus von Lehrkräften im Spannungsfeld von Nähe, Distanz und Anerkennung 423
5.2 Kontrastierung der Entwürfe von Nähe im pädagogischen Arbeitsbündnis 443
5.2.1 Entgrenzung und Erotisierung von Nähe 443
5.2.2 Instrumentalisierung und Umkehrung von Nähe 446
5.2.3 Abblendung und Technologisierung von Nähe 449
5.2.4 Leerstelle in den Nähe-Entwürfen: Nähe als Fürsorge und Schutz 452
5.3 Kontrastierung der Entwürfe von gewünschter Anerkennung als Lehrkraft 453
5.3.1 Symmetrische Anerkennung im partnerschaftlichen Modus 453
5.3.2 Bühnenhafte Anerkennung vom Publikum 455
5.3.3 Unhinterfragte Anerkennung als Anführerin 458
5.3.4 Leerstelle in den Anerkennungsentwürfen: Interaktiv ausgehandelte Anerkennung als Generationsanderer in einem Lern- und Bildungsprozess 459
5.4 Kontrastierung der Entwürfe der Zuständigkeit für die Anerkennungsbedürfnisse der Schülerinnen und Schülern 462
5.4.1 Instrumentalisierung von Anerkennung und die Fokussierung auf das eigene Selbst 462
5.4.2 Hülsenhafte Anerkennung und pädagogische Unzuständigkeit 464
5.4.3 Leistungsanerkennung und das Ideal der Lernaffinität und stetigen Leistungsprogression 466
5.4.4 Leerstelle in den Entwürfen von Anerkennungszuständigkeit: Berufliche Zuständigkeit für emotionale Anerkennung, Zuwendung und Unterstützung 469
5.5 Zusammenfassung der Kontrastierung: Empirische Erkenntnisse und Leerstellen in den Entwürfen 471
6 Theoriebezogene Diskussion: Lehrerhabitus und Lehrerhandeln in kritischer Perspektive und Wege der Professionalisierung 475
6.1 Zwischen Ent-Emotionalisierung und Entgrenzung – Pädagogisch-fürsorgliche Nähe als zentraler Bezugshorizont im pädagogischen Arbeitsbündnis 478
6.2 Zwischen diffusem Anerkennungsbegehren und statischer Anführerschaft – Interaktiv hervorgebrachte, klar begrenzte Anerkennung als Bezugshorizont für die berufliche Anerkennung als Lehrkraft 493
6.2.1 Ein zentraler Bezugshorizont für die eigenen berufsbezogenen Anerkennungsbedürfnisse als Lehrkraft 494
6.2.2 Im heiklen Kampf um Anerkennung – die Anerkennungsbedürfnisse der Lehrkräfte und ihre Strategien zur eigenen Statussicherung 508
6.3 Zwischen hohler Anerkennungsinszenierung und reiner Leistungsanerkennung – Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung als zentraler Bezugshorizont für die berufliche Zuständigkeit für die Anerkennungsbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler 514
7 Nähe, Distanz und der Kampf um Anerkennung – Abschließende Bemerkungen 526
Literaturverzeichnis 529
Anhang 545

Erscheint lt. Verlag 18.3.2020
Reihe/Serie Studien zur Schul- und Bildungsforschung
Studien zur Schul- und Bildungsforschung
Zusatzinfo XII, 539 S. 5 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Schlagworte Anerkennung • Distanz • Lehrerhabitus • Lehrerhandeln • Lehrer-Schüler-Beziehung • Nähe • pädagogische Beziehung • Professionalisierung • Rekonstruktive Bildungsforschung
ISBN-10 3-658-29742-5 / 3658297425
ISBN-13 978-3-658-29742-8 / 9783658297428
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