Wahlen in Deutschland.

Eckhard Jesse, Konrad Löw (Herausgeber)

Buch | Softcover
248 Seiten
1998
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-09616-9 (ISBN)
59,90 inkl. MwSt
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Eine klassische Definition für »Demokratie« lautet in Übereinstimmung mit Art. 20 Abs. 2 des Grundgesetzes: »Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen [...] ausgeübt.« Das eine Wort »Wahlen« läßt vielfältige, im Ergebnis höchst unterschiedliche Ausgestaltungen des Wahlrechts zu, angefangen mit der relativen Mehrheitswahl bis hin zur reinen Verhältniswahl. Die Möglichkeiten dazwischen sind Legion.

Die deutsche Verfassungsgeschichte veranschaulicht das Gesagte ganz konkret. Jede der großen Zäsuren hatte ein anderes Wahlrecht zur Folge. Galt im Kaiserreich die absolute Mehrheitswahl, so in der Weimarer Republik die (fast) reine Verhältniswahl. Das jetzt geltende Wahlrecht wird personalisierte Verhältniswahl mit Fünfprozenthürde genannt. Die deutschen Diktaturen wollten nicht auf den demokratischen Anstrich verzichten und inszenierten Veranstaltungen, die die Bezeichnung »Wahlen« trugen. Ob es korrekt ist, auf die Anführungszeichen zu verzichten, darüber sind die Meinungen geteilt, je nachdem, ob ein technischer Wahlbegriff akzeptiert wird.

Die Beiträge des Sammelbandes behandeln wichtige Aspekte des Wahlrechts allgemein, des deutschen Wahlrechts im besonderen und der deutschen Wahlrechtsgeschichte.

Eckhard Jesse: Jahrgang 1948, Dr. phil. habil., seit 1993 Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz (Lehrstuhl für "Politische Systeme, politische Institutionen"); seit 1989 Herausgeber des Jahrbuchs Extremismus und Demokratie (mit Uwe Backes); zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. zur Demokratie der Bundesrepublik Deutschland, zu Totalitarismus im 20. Jahrhundert und Extremismus in der Bundesrepublik

Konrad Löw, Jahrgang 1931, ist Jurist. Von 1972 bis 1975 ordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, seit 1975 in Bayreuth. Leiter der 'Fachgruppe Politik der Gesellschaft für Deutschlandforschung'.

Inhalt: E. Jesse, Maßstäbe zur Bestimmung demokratischer Wahlen - W. Kaltefleiter, Die Wirkungsweise von Wahlsystemen - D. Nohlen, Wahlsysteme im Vergleich - O. Jung, Wahlen und Abstimmungen im Dritten Reich 1933-1938 - K. Löw, Wahlen und Abstimmungen in der SBZ und in der DDR - H. M. Kloth, Die letzte DDR-Wahlrechtsreform von 1988/89 - H.-J. Bücking, Der Streit um Grundmandatsklausel und Überhangmandate - J. Singhammer, Das allgemeine Wahlrecht in der Diskussion - J. W. Falter, Das Wahlverhalten in den alten und den neuen Bundesländern bei der Bundestagswahl 1994

Erscheint lt. Verlag 20.8.1998
Reihe/Serie Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung ; 60
Zusatzinfo Tab., Abb.; 248 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 340 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Staat / Verwaltung
Schlagworte Deutschland /Geschichte, Politik 1945 ff. • Deutschland /Innenpolitik 1945 ff. • HC/Politikwissenschaft/Politische Wissenschaft, Politische Bildung • Wahl • Wahlrecht
ISBN-10 3-428-09616-9 / 3428096169
ISBN-13 978-3-428-09616-9 / 9783428096169
Zustand Neuware
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