Devianz und Subkulturen (eBook)

Theorien, Methoden und empirische Befunde

Ivar Krumpal, Roger Berger (Herausgeber)

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2020 | 1. Aufl. 2020
XXVI, 316 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-27228-9 (ISBN)

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Devianz und Subkulturen -
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​Unter dem Begriff der 'Devianz' können Verhaltensweisen oder Einstellungen verstanden werden, welche von allgemein anerkannten, normativen Erwartungen einer Gesellschaft abweichen und entsprechend einer informellen oder formellen Sanktionsdrohung unterliegen. Die deviante Missachtung institutioneller Begrenzungen und gesellschaftlich etablierter Normen geht häufig einher mit der Entstehung von Subkulturen.
Devianz steht im Spannungsfeld zwischen eigeninteressierter Handlungswahl, situativen Anreizen und durch Merkmale der sozialen Situation moderierten normativen Aspekten. Bei der Erklärung von Devianz sind neben der Theoriebildung auch Aspekte von deren empirischer Erfassung von zentralem Interesse. So zeigt sich bei der Messung von Devianz ein enger Zusammenhang zu Problemen der sozialen Erwünschtheit und Antwortverweigerung.
Der vorliegende Sammelband vereint Beiträge, die mit einem empirisch-analytischen Zugang das Thema Devianz und Subkulturen erforschen. Ein zentrales Ziel ist, die Entstehungsbedingungen und Folgen von Normverletzungen und die Messung von Devianz auf eine theoretisch präzise und evidenzbasierte Grundlage zu stellen. Auch soll der Sammelband zu experimenteller Forschung zu Devianz und Subkulturen anregen. 


PD Dr. Ivar Krumpal und Prof. Dr. Roger Berger sind am Institut für Soziologie der Universität Leipzig tätig.

Geleitwort 8
Inhaltsverzeichnis 6
Herausgeber- und Autorenverzeichnis 26
Einleitung 28
Zusammenfassung 28
1Theorie 28
2Methode 30
3Übersicht über die einzelnen Beiträge 31
4Allgemeiner Ausblick 34
Literatur 35
Teil I Theorie 37
Die Rolle sozialer Normen in einer weiten Rational Choice Theorie der Kriminalität 38
Zusammenfassung 38
1Einleitung 39
2Die enge und die weite Rational Choice Theorie kriminellen Verhaltens 41
2.1Die enge Rational Choice Theorie 41
2.2Die weite RCT und die Rolle sozialer Normen 43
2.3Zwischenfazit 48
3Homo oeconomicus, homo sociologicus oder homo variablis? 48
3.1Dual Process Theorien und variable Rationalität 51
3.2Die Effekte sozialer Normen bei der Deliberation über kriminelle Handlungsalternativen 55
3.3Soziale Normen und Selbstkontrolle 56
3.4Soziale Normen und Neutralisierungen 59
4Rahmen, Filter und Hürden – ein Vorschlag zur empirischen Überprüfung von Dual Process Theorien des kriminellen Handelns 60
5Fazit 63
Literatur 65
Drogenkonsum als rationale Wahl – dynamische Modelle 75
Zusammenfassung 75
1Einleitung 76
2Das Grundmodell der rationalen Wahlhandlung 77
2.1Vollständige Information und Voraussicht 78
2.2Präferenzen, Präferenzordnungen und Nutzenfunktionen 79
2.3Theoretische Implikationen und Folgerungen des Rationalitätspostulates 81
3Modellierung von Drogenkonsum 84
3.1Begriffe: Drogen, Sucht und Gewohnheit 84
3.2Zeitliche Abhängigkeit 86
3.3Dynamische Modelle und Drogenkonsum 86
4Empirische Evidenz zu dynamischen Modellen des Drogenkonsums 99
4.1Evidenz zu Modellen myopischen Drogenkonsums 100
4.2Evidenz zu Modellen rationalen Drogenkonsums 101
4.3Zukunftsorientierung und rationaler Drogenkonsum 102
4.4Fazit: Empirische Evidenz zu dynamischen Modellen des Drogenkonsums 103
5Implikationen 104
6Zusammenfassung und Fazit 105
Literatur 106
Heikle Fragen und Vertrauen: Erklärungen des Antwortverhaltens in Randomized Response Surveys 113
Zusammenfassung 113
1Einleitung 114
2Die Randomized Response Technik (RRT) 115
3Befragtenverhalten als „Rational Choice“ 118
3.1Zentrale Verhaltensannahmen 118
3.2Warum nehmen Befragte an Surveys teil? 119
3.3Analyse des Befragtenverhaltens in der direkten Befragung (rationaler Egoismus) 120
3.4Grad des Datenschutzes der RRT 122
3.5Analyse des Befragtenverhaltens mit der RRT (rationaler Egoismus) 123
3.6Optimistischere Annahmen über die Vertrauenswürdigkeit des Interviewers: Das Spiel unter unvollständiger Information 125
3.7Einführung von sozialen Präferenzen und Normen in das Modell 128
3.8Zusammenfassung 135
4Diskussion 136
Anhang: Beweis, dass P(A|Ja) & gt
Literatur 140
Teil II Methoden und Experimente 144
Let’s Ask About Sex: Methodological Merits of the Sealed Envelope Technique in Face-to-Face Interviews 145
Abstract 145
1Introduction 146
2Study Design 149
3Results 1: Prevalence Estimates and Determinants of Sexual Behaviors by Question Mode 154
4Results 2: Additional Findings 164
5Conclusion 167
References 168
Die Person Sum Technique: Ein neues Instrument zur Erhebung quantitativer heikler Items 172
Zusammenfassung 172
1Das Problem sozialer Erwünschtheit 173
2Die „Person Sum Technique“ (PST) 174
3Test der „Person Sum Technique“ (PST) 176
4Weitere Designvorschläge – Fixed Person Sum Technique und Fixed Person Count Technique 179
5Diskussion 181
Anhang 182
Literatur 184
Die Messung der Durchsetzung informeller Normen im Vignetten- und Feldexperiment 187
Zusammenfassung 187
1Problemstellung 188
2Verhaltensvalidität von Vignettenexperimenten 191
2.1Konzeptioneller Rahmen 192
2.2Hypothesen 194
3Verhaltensvalidierung von Vignettenexperimenten 195
3.1Das Setting: Die Durchsetzung informeller Normen im Alltag 197
3.2Datenerhebung im Feldexperiment 200
3.3Datenerhebung im Vignettenexperiment 202
3.4Zusammensetzung der Stichproben im Feld- und Vignettenexperiment 203
3.5Ergebnisse der separaten Experimente 205
3.5.1 Outcomes 205
3.5.2 Schätzung der Treatmenteffekte 207
4Systematischer Vergleich 210
4.1Vergleich der Messungen 210
4.2Vergleich der Stichproben 211
4.3Ergebnisse des systematischen Vergleichs 213
4.3.1 Outcomes 213
4.3.2 Schätzungen der Treatmenteffekte 215
5Diskussion und Schlussfolgerungen 217
Literatur 220
Teil III Empirische Anwendungen 225
Akademisches Fehlverhalten: Wie ehrlich berichten Studierende über Täuschungen? 226
Zusammenfassung 226
1Einleitung 227
2Akademisches Fehlverhalten 229
2.1Problemlage 229
2.2Ausmaß 230
2.3Einflussfaktoren 231
3Ausmaß der Täuschungen während des Studiums in Deutschland 233
3.1Die vorliegende Untersuchung 234
3.2Relevante Variablen 236
3.2.1 Abhängige Variable 236
3.2.2 Unabhängige Variablen 238
3.3Analysen und Ergebnisse 241
3.3.1 Statistische Analysen 241
3.3.2 Resultate: Klausuren 242
3.3.3 Resultate: Hausarbeiten 246
3.3.4 Resultate: Gesamtmodell und Vergleich 249
4Zusammenfassung und Ausblick 252
Literatur 255
Selbstbericht und Vignette als Instrumente zur empirischen Abbildung von Gewalt als Sanktionshandlung 260
Zusammenfassung 260
1Einleitung 261
2Die theoretische Modellierung von Gewalt als Sanktionshandlung 262
2.1Grundannahmen des Modells der Frame-Selektion 264
2.2Opfersensibilität, gewaltaffine Interpretationsregime und Sanktionsabsicht 265
2.3Gewalt als sanktionierende Reaktion 267
3Die Operationalisierung der Handlungskomponenten 269
3.1Die DFG-Studie Kriminalität in der modernen Stadt 270
3.2Ein kritischer Blick auf die Selbstberichte zu Gewalthandlungen 271
3.3Die Messung von gewalthaltigen Sanktionsabsichten 274
4Die empirische Abbildung von Gewalt als Sanktionshandlung 278
4.1Forschungsmodell und analytisches Vorgehen 279
4.2Operationalisierung und Deskription der Modellkomponenten 281
4.3Analyse von Gewalt als Sanktionshandlung 285
5Zusammenfassung und Ausblick 288
Anhang 291
Literatur 292
Frauen – das ängstliche Geschlecht? 297
Zusammenfassung 297
1Fragestellung 298
2Das Kriminalitätsfurchtparadox 298
3Theoretische Perspektiven zur Erklärung der geschlechtsbezogenen Furchtdifferenz 301
3.1Evolutionsbiologische Erklärungen – Angst als evolvierte Eigenschaft 302
3.2Psychoanalytische Erklärung – Angst als Folge frühkindlicher Entwicklungsdifferenz zwischen den Geschlechtern 304
3.3Emanzipationstheoretische Erklärungen – Angst als Folge sozialer Ressourcen- und Rollendifferenzen 306
4Hypothesen zur kulturellen Bedingtheit einer geschlechtsspezifischen Angstdifferenz 308
5Beschreibung Datensatz 312
6Operationalisierungen 312
7Ergebnisse 315
7.1Die Ausprägung des Kriminalitätsfurchtparadoxes im Datensatz 315
7.2Zustimmung zu tradierten Geschlechterrollen und Kriminalitätsfurcht 316
7.3Bildung und Kriminalitätsfurcht 318
7.4Eigenes Einkommen und Kriminalitätsfurcht 319
7.5Familie und Kriminalitätsfurcht 321
7.6Siedlungsgröße und Kriminalitätsfurcht 323
8Diskussion der Ergebnisse 329
Literatur 332
Erratum zu: Devianz und Subkulturen 335
Erratum zu: Devianz und Subkulturen 335
Erratum zu: I. Krumpal und R. Berger (Hrsg.), Devianz und Subkulturen, Kriminalität und Gesellschaft, https://doi.org/10.1007/978-3-658-27228-9 335

Erscheint lt. Verlag 3.1.2020
Reihe/Serie Kriminalität und Gesellschaft
Kriminalität und Gesellschaft
Zusatzinfo XXVI, 316 S. 20 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Devianz • Drogenkonsum • Empirie • Gewalt als Sanktionshandlung • Gewaltforschung • Kriminalsoziologie • Methoden der Kriminalitätsforschung • Soziale Normen • Subkultur • Theorie abweichenden Verhaltens
ISBN-10 3-658-27228-7 / 3658272287
ISBN-13 978-3-658-27228-9 / 9783658272289
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