Gedanken über Erziehung

(Autor)

Dirk Schuck (Herausgeber)

Buch | Softcover
XLVIII, 286 Seiten
2020
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3799-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gedanken über Erziehung - John Locke
24,90 inkl. MwSt
»Some Thoughts Concerning Education« ist das pädagogische Hauptwerk John Lockes. Seine Überlegungen zur Erziehung des »jungen Gentleman« zu einer vernunftbestimmten und freien Persönlichkeit, die das überkommene Ideal kriegerischer Adelstugend ablösten, entfalteten ihre Wirkung bis ins 20. Jahrhundert.
Nach der Veröffentlichung seines »Essay concerning Human Understanding« galt Locke als wissenschaftliche Autorität einer neuen, »empiristischen« Sichtweise auf den Menschen, nach der der Geist des Menschen bei Geburt ein »white sheet of paper« sei. Vom Erneuerer Locke erhofften sich viele Eltern hilfreiche Fingerzeige. So wurde er etwa mit der Erziehung von Anthony Ashley Cooper, dem später als »Shaftesbury« bekannt gewordenen Philosophen, betraut. Aber Locke bediente mit der Schrift auch den nicht nur in Erziehungsfragen umfangreichen Ratgebermarkt der damaligen Zeit. Ziel des Buches ist die Erziehung zu einer Persönlichkeit, die im Rahmen einer sich neu konstituierenden gesellschaftlichen Ordnung die ihrer Stellung gemäßen Aufgaben zu erfüllen imstande ist. Die erziehungswissenschaftliche Wirkung der »Gedanken« hängt dabei unmittelbar mit der »Freiheitlichkeit« ihres Erziehungskonzepts zusammen. Lernen, zumal die Aneignung sozialen Rollenverhaltens, lässt sich nach Locke am besten im »Spiel«.

John Locke kommt 1632 im englischen Wrington zur Welt. Nach dem Besuch der Westminster School in London studiert Locke bis 1658 in Oxford. Zwischen 1660 und 1664 lehrt er dort Philosophie, Rhetorik und alte Sprachen. Sein enzyklopädisches Wissen und seine Studien in Erkenntnistheorie, Naturwissenschaften und Medizin bringen ihm früh die Mitgliedschaft in der Royal Society ein. Als Sekretär und Leibarzt des Earl of Shaftesbury ist Locke in Folge der politischen Machtkämpfe in England gezwungen, ins holländische Exil zu fliehen. Erst 1689 kehrt er nach England zurück und widmet sich auf seinem Landgut seinen Studien. Im selben Jahr erscheint anonym Ein Brief über Toleranz, der die ausschließliche Aufgabe des Staates im Schutz von Leben, Besitz und Freiheit seiner Bürger bestimmt. Die hier formulierten Ideen finden in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung ihren politischen Widerhall. Lockes Hauptwerk, der Versuch über den menschlichen Verstand, erscheint erst 1690 vollständig, wird aber vermutlich bereit 20 Jahre früher begonnen. Es begründet die Erkenntnistheorie als neuzeitliche Form des Philosophierens, die besonders in der französischen Aufklärung nachwirkt. Locke lehnt darin Descartes' Vorstellung von den eingeborenen Ideen ab und vertritt einen konsequenten Empirismus. Aus der theoretischen Einsicht in die Begrenztheit der Erkenntnisfähigkeit ergibt sich für Locke die Forderung, daß sich weder ein Staatssouverän noch eine Glaubensgemeinschaft im Besitz der allein gültigen Wahrheit wähnen darf. Der mündige Bürger, der in der Lage ist, kritisch selbst zu entscheiden, wird konsequenterweise zum pädagogischen Ziel Lockes. John Locke stirbt 1704 als europäische Berühmtheit auf seinem Landsitz in Oates.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 736
Übersetzer Heinz Wohlers
Sprache deutsch
Original-Titel Directions concerning Education
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 293 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Sozialwissenschaften Pädagogik Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Schlagworte Aufklärung • Bildungsphilosophie • Empirismus • Pädagogik
ISBN-10 3-7873-3799-7 / 3787337997
ISBN-13 978-3-7873-3799-6 / 9783787337996
Zustand Neuware
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