Qualität sprachheilpädagogischer Förderung (eBook)
XVII, 269 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-28679-8 (ISBN)
Trotz der hohen Relevanz sprachheilpädagogischer Förderung für Bildungskarrieren bleiben schulische Fördermaßnahmen oft ohne die erhofften Erfolge. Anna C. Bell klärt über mögliche Ursachen und Gegenstrategien aus Expertensicht auf. Vertiefend beleuchtet die Autorin Faktoren der Interaktionsqualität, die in bisherigen Studien bislang kaum beachtet wurden, und evaluiert diese systematisch. Sie kombiniert qualitative und quantitative Forschungsmethoden, um praxistaugliche Ergebnisse zu erhalten.
Anna C. Bell ist Diplom-Pädagogin und hat das 1. Staatsexamen des Lehramts für Förderschulen abgeschlossen. Sie studierte Erziehungswissenschaft, Psychologie, Heil-, Sonder-, Sprachheil- sowie Geistigbehindertenpädagogik, Biologie und Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen und hat dort im Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft promoviert.
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 6
Abbildungsverzeichnis 9
Tabellenverzeichnis 10
Zusammenfassung 11
Einleitung 14
Teil I – Qualitativ-empirischer Untersuchungsabschnitt 20
1 Bereiche und Ebenen (sprachheil-)pädagogischer Qualität 21
1.1 Begriffsdefinition und -sensibilisierung 21
1.2 Systematik einer qualitätsorientierten Sichtweise 22
1.2.1 Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität 22
1.2.2 Mikro-, Meso- und Makroebene von Qualitätsprozessen 24
1.3 Zwischenfazit 25
2 Forschungsfragen zur qualitativen Beantwortung 27
3 Methodisches Vorgehen 29
3.1 Explorative, semistrukturierte Experteninterviews 30
3.2 Grounded Theory 31
3.3 Theoretisches Sampling zur Fallauswahl 32
3.4 Entwicklung und Adaption der Interviewfragen 34
3.5 Transkription der Daten 36
3.6 Kodierung und Kategoriebildung 37
3.6.1 Einsatzbereich 38
3.6.2 Offenes Kodieren 39
3.7 Zwischenfazit 40
4 Ergebnisse und Interpretation als Kategoriensystem 42
4.1 Übersicht über die Qualitätsaspekte ambulanter Sprachheilförderung 44
4.2 Qualitätsfaktoren auf Strukturebene 46
4.2.1 Vorhandene Unterstützungssysteme 47
4.2.2 Bedarfsangemessene Gestaltungsmöglichkeit einzelner Sitzungen 48
4.2.3 Flexibilität in Einsatz und Zuweisung ambulanter Förderstunden 49
4.2.4 Direkte und unmittelbare Intervention 50
4.3 Qualitätshemmnisse auf Strukturebene 50
4.3.1 Unterminierung spezifischer Sprachheilförderung durch amtliche Vorgaben 52
4.3.2 Zeitliche Ressourcenrestriktion 53
4.3.3 Fehlende oder ungeeignete Aus- und Weiterbildungsstrukturen 55
4.3.4 Unzureichende und ungeeignete Qualitätsentwicklungsstrukturen 58
4.4 Qualitätsfaktoren auf Prozessebene 61
4.4.1 Fach- und Erfahrungswissen der Sprachheilkraft 62
4.4.2 Positive Förderkraft-Kind-Interaktion 63
4.4.3 Engagiertes therapeutisch-pädagogisches Arbeitsethos 64
4.4.4 Kooperatives Arbeitsklima 65
4.4.5 Optimistische Emotionalität 66
4.5 Qualitätshemmnisse auf Prozessebene 68
4.5.1 Zeitlich-organisatorische Disparitäten 69
4.5.2 Beeinträchtigte Regelkraft-Kind-Interaktion 70
4.5.3 Beeinträchtigte der Förderkraft-Kind-Interaktion 72
4.5.4 Beeinträchtigungen der Kooperation 73
4.5.4.1 Beeinträchtigte Förderkraft-Logopäden-Kooperation 73
4.5.4.2 Beeinträchtigte Förderkraft-Eltern-Kooperation 74
4.5.4.3 Beeinträchtigte Förderkraft-Regelkraft-Kooperation 74
4.5.5 Demotivation und Frustration 78
5 Abschließende Betrachtung 79
5.1 Unmittelbare Optimierungsempfehlungen 79
5.1.1 Optimierungsempfehlungen zur Unterstützung der Qualität auf Strukturebene 80
5.1.2 Optimierungsempfehlungen zum Abbau der Hemmnisse auf Strukturebene 80
5.1.3 Optimierungsempfehlungen zur Unterstützung der Qualität auf Prozessebene 82
5.1.4 Optimierungsempfehlungen zum Abbau der Hemmnisse auf Prozessebene 83
5.2 Ermittlung des quantitativen Vertiefungsbereiches 86
5.2.1 Überlegungen zum weiteren Vorgehen 86
5.2.2 Eingrenzung des Vertiefungsbereichs 87
5.2.3 Auswahl der Konstituenten und weiterer Fokus 89
Teil II – Quantitativ-empirischer Untersuchungsabschnitt 92
6 Entwicklungsprozesse aus interaktionistischer Sicht 93
6.1 Theorien des Spracherwerbs 93
6.2 Integrationsleistung interaktionistischer Spracherwerbsmodelle 95
6.3 Exkurs zur systemtheoretischen Fundierung 96
6.4 Zwischenfazit 99
7 Erwerbsebenenübergreifende Darstellung des Spracherwerbs 101
7.1 Prosodie 102
7.1.1 Entwicklung prosodischer Fähigkeiten 102
7.1.2 Differenzierung prosodischer Information 103
7.1.3 Veränderungen in der Nutzung prosodischer Informationen 105
7.2 Phonologie und Phonetik 105
7.2.1 Entwicklung des Lautsystems 106
7.2.2 Entwicklung der Lautproduktion 107
7.3 Lexikon und Semantik 107
7.3.1 Erwerb von Wortformen 108
7.3.2 Erwerb der Wortbedeutung 108
7.3.3 Erwerb des mentalen Lexikons 109
7.4 Morphologie 111
7.5 Syntax 111
7.5.1 Rezeptiver syntaktischer Erwerb 112
7.5.2 Produktiver syntaktischer Erwerb 113
7.5.3 Entwicklung der Textebene 114
7.6 Pragmatik 115
7.7 Zwischenfazit 116
8 Domänenübergreifende Mechanismen des Spracherwerbs 118
8.1 Einfluss affektiver Reize auf höhere kognitive Fähigkeiten 119
8.2 Einfluss von Emotionen auf die Informationsverarbeitung 120
8.2.1 Die Wirkung leicht positiver Emotionen auf die Informationsverarbeitung 120
8.2.2 Die Wirkung negativer Emotionen auf die Informationsverarbeitung 122
8.3 Informationsverarbeitungsanforderungen im Spracherwerb 123
8.4 Zwischenfazit 124
9 Systemübergreifende Unterstützung des Spracherwerbs 126
9.1 Auffassung des Kindes als intentionalen Agenten 127
9.2 An das Kind gerichtete Sprache 128
9.2.1 Ammensprache 129
9.2.2 Stützende Sprache 130
9.2.3 Lehrende Sprache 131
9.3 Zwischenfazit 132
10 Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung 134
10.1 Ursachen auf Kindesebene 135
10.2 Ursachen auf der Ebene der Interaktion 136
10.3 Zwischenfazit 138
11 Integrierende Einbettung der Wirkfaktoren 140
11.1 Günstiges Lernklima 140
11.2 Freude bzw. positive emotionale Involviertheit 141
11.3 Stimmlich-musikalische Fähigkeiten bzw. prosodische Variabilität 142
11.4 Sensitive Inputadaption bzw. dialogische Prinzipien 144
11.5 Spielerisch annähernde statt fehlervermeidende Unterstützung 145
11.6 Inhaltsbezogene Treatmentvalidität 146
11.7 Kernparameter sprachlicher Interaktion 147
11.8 Zusammenfassung 149
12 Ableitung einer geeigneten Evaluationsstrategie 150
12.1 Evaluation der Qualitätsfaktoren einer positiven Förderkraft-Kind-Interaktion 150
12.2 Evaluation der Wirksamkeit auf Kindesebene 151
12.3 Rahmenbedingungen der Evaluation 152
12.4 Zwischenfazit 154
13 Fragestellungen und Hypothesen zur quantitativen Beantwortung 155
13.1 Forschungsfragen 155
13.1.1 Wirksamkeit des Trainings 156
13.1.2 Gütekriterien und Einflüsse der Wirkfaktoren 156
13.1.2.1 Objektivität 156
13.1.2.2 Reliabilität 157
13.1.2.3 Einflüsse der Wirkfaktoren, Wirkungszusammenhänge und Validität der Skalen 157
13.1.2.3.1 Wirkfaktoren und Kriteriumsvalidität 158
13.1.2.3.2 Wirkungszusammenhang und Konstruktvalidität 158
13.2 Hypothesen 159
13.2.1 Wirksamkeit des Trainings 159
13.2.2 Gütekriterien 159
13.2.3 Einflüsse der Wirkfaktoren, Wirkungszusammenhang und Validität der Skalen 160
14 Methode 161
14.1 Untersuchungsdesign und Stichprobe 161
14.2 Training und Verhaltensbeobachtung 163
14.2.1 Adaption der Förderung 164
14.2.2 Modalitäten zur Durchführung der Förderung 165
14.2.3 Schulung der Trainer 165
14.2.4 Verhaltensbeobachtung 166
14.3 Erhebungsinstrumente zur Erfassung kognitiver Variablen 166
14.3.1 Leistungen des Arbeitsgedächtnisses 168
14.3.1.1 Zahlen nachsprechen rückwärts 169
14.3.1.2 Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter 170
14.3.1.3 Satzgedächtnis 171
14.3.2 Intelligenz 172
14.3.2.1 Matrizen-Test 172
14.3.2.2 Klassen bilden 173
14.3.3 Sprachentwicklung 173
14.3.3.1 Sprachverständnis 174
14.3.3.2 Wortschatz 174
14.3.3.3 Grammatik 174
14.4 Erhebungsinstrumente zur Erfassung der Interaktionsqualität 175
14.5 Statistische Verfahren 178
14.5.1 Prüfung der kurz- und langfristigen Wirksamkeit 178
14.5.1.1 Varianzanalyse mit Messwiederholung 178
14.5.1.2 Berechnung der Effektstärke 179
14.5.2 Prüfung der Testgüte 180
14.5.2.1 Überprüfung der Objektivität 180
14.5.2.2 Überprüfung der Reliabilität 181
14.5.2.2.1 Retest-Reliabilität 181
14.5.2.2.2 Skalenreliabilität 181
14.5.2.3 Überprüfung der Wirkfaktoren, des Wirkungszusammenhangs und der Validität 182
14.5.2.3.1 Erfassung der Wirkfaktoren und Kriteriumsvalidität 182
14.5.2.3.2 Erfassung des Wirkungszusammenhangs und der Konstruktvalidität 183
14.6 Zusammenfassung 185
15 Ergebnisse 186
15.1 Kurz- und langfristige Messwiederholungs- und Trainingseffekte 186
15.1.1 Kurzfristige Messwiederholungs- und Trainingseffekte 186
15.1.2 Langfristige Messwiederholungs- und Trainingseffekte 189
15.1.3 Zusammenfassung 191
15.2 Testgüte 192
15.2.1 Objektivität 192
15.2.2 Reliabilität 193
15.2.2.1 Retest-Reliabilität 193
15.2.2.2 Skalenreliabilität 194
15.3 Einflüsse der Wirkfaktoren, Wirkungszusammenhang und Validität der Skalen 196
15.3.1 Einflüsse der Wirkfaktoren und kriteriale Validität 196
15.3.2 Wirkungszusammenhang und Konstruktvalidität 201
15.4 Zwischenfazit 205
16 Diskussion 207
16.1 Kurz- und langfristige Trainingseffekte 208
16.2 Objektivität 210
16.3 Reliabilität 212
16.3.1 Retest-Reliabilität 212
16.3.2 Skalenreliabilität 213
16.4 Einflüsse der Wirkfaktoren, Wirkungsgefüge und Validität der Skalen 214
16.4.1 Einflüsse der Wirkfaktoren und kriteriale Validität 214
16.4.1.1 Lernklima 215
16.4.1.2 Positive emotionale Involviertheit 216
16.4.1.3 Prosodische Variabilität 219
16.4.1.4 Dialogische Prinzipien 221
16.4.1.5 Fehlerfokussierte Rückmeldung 223
16.4.1.6 Inhaltsbezogene Treatmentvalidität 226
16.4.2 Wirkungsgefüge und Konstruktvalidität 228
16.4.2.1 Gesamtmodell 228
16.4.2.2 Prosodie und positive emotionale Involviertheit 229
16.4.2.3 Differenzielle Effekte bei Kindern mit und ohne Deutsch als Zweitsprache 231
16.4.2.4 Zusammenfassende Betrachtung 232
16.5 Zwischenfazit 233
17 Integration qualitativer und quantitativer Ergebnisse 238
18 Ausblick 241
Literaturverzeichnis 243
Erscheint lt. Verlag | 13.11.2019 |
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Zusatzinfo | XVII, 269 S. 14 Abb., 6 Abb. in Farbe. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik | |
Schlagworte | Emotionen • Evidenzbasierung • Gelingensbedingungen sprachlichen Lernens • Hemmnisse sprachlichen Lernens • Implizites Lernen • Informationsverarbeitung • Interaktionsqualität • Kindertagesstätte • Kleingruppeninterventionen • Learning and Instruction • Prozessqualität • Schule • Sprachentwicklung • Sprachentwicklungsstörung • Spracherwerb • Sprachheilpädagogik • Sprachverarbeitung |
ISBN-10 | 3-658-28679-2 / 3658286792 |
ISBN-13 | 978-3-658-28679-8 / 9783658286798 |
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