Inside Facebook (eBook)

Die hässliche Wahrheit
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
384 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491174-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Inside Facebook -  Sheera Frenkel,  Cecilia Kang
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Das Buch, von dem Facebook nicht will, dass Sie es lesen! NSA-Skandal, Wahlmanipulationen, Cambridge Analytica, Trump ... Das ist nur die Spitze des Eisbergs! Die renommierten »New York Times«-Reporterinnen Sheera Frenkel und Cecilia Kang gewähren einen bisher einzigartigen Einblick in den mächtigsten und undurchschaubarsten Konzern der Welt. Ausgehend von ihrer langjährigen investigativen Recherche, in der sie über Hunderte von Interviews führten, zeigen uns die Autorinnen ein Facebook, das wir so bislang nicht kannten. Dabei kommen sie Sheryl Sandberg und Marc Zuckerberg so nah wie niemand zuvor. Wir erfahren, welche Rollen Zuckerberg und Sandberg spielen, wie in den Hinterzimmern folgenreiche Entscheidungen getroffen, mit Politikern zwielichtige Absprachen vereinbart und undurchsichtige Netzwerke gebildet werden. Und wie eine Maschine zur Geldvermehrung immer weiter am Laufen gehalten wird, koste es, was es wolle - mit verheerenden Folgen: Aushöhlung der Privatsphäre und der Demokratie, eine Gefahr für unsere Gesellschaften. Grandios geschrieben, hautnah berichtet, ein Krimi über Manipulationen und Intrigen in einem der mächtigsten Konzerne der Welt - wie Dave Eggers' »The Circle«, nur real.

Nachdem Sheera Frenkel ein Jahrzehnt lang für verschiedene Zeitungen als Nahostkorrespondentin gearbeitet hat, wechselte sie als Expertin für Themen der Cybersicherheit zur »New York Times«. Sie berichtet von San Francisco aus, wo sie auch lebt.

Nachdem Sheera Frenkel ein Jahrzehnt lang für verschiedene Zeitungen als Nahostkorrespondentin gearbeitet hat, wechselte sie als Expertin für Themen der Cybersicherheit zur »New York Times«. Sie berichtet von San Francisco aus, wo sie auch lebt. Cecilia Kang schreibt für die »New York Times« über die Themen Technologie und Regulierung. Davor war sie zehn Jahre für die »Washington Post« tätig. Sie berichtet aus Washington, wo sie auch lebt.

Alle, die sich in der schönen neuen Welt sozialer Medien bewegen, sollten „Inside Facebook“ lesen.

Das Fazit ist erschreckend.

eine wahre Fundgrube

Mehr als vierhundert Personen haben Frenkel und Kang für ihr ebenso packendes wie bestürzendes Buch befragt.

Dieses Buch enthüllt Facebooks dunkle Seiten

unglaubliche Einsichten

Ein Wandel von Facebook wird nicht von innen heraus kommen. (...) Genau deshalb ist ihr Enthüllungsbuch so wichtig. Es wird den politischen Druck auf Facebook erhöhen.

eine eindrucksvolle Milieustudie über die autoritäre Machtmaschine Facebook (...) rasant, düster, spannend. Man könnte das Werk glatt als Drehbuchvorlage für einen Politthriller auf Netflix verwenden.

Dieses Buch ist ein Must-read, wenn man verstehen will, worin die Bedrohung durch die sozialen Medien wirklich liegt.

Frenkel und Kang sind Zuckerberg sehr dicht auf der Spur, streckenweise liest sich ihr Buch wie ein Thriller.

Beunruhigende Lektüre.

Normalerweise eröffnen wir den Tag nicht mit einer Buchbesprechung. Doch dieses Jahr und dieses Buch erfordern eine Ausnahme.

durch die faszinierenden Details und entwaffnenden Introspektionen aus der engsten Führungsspitze werden die Facebook-Geschichte komplettiert und das Psychogramm einer autoritären und unberechenbaren Führung sichtbar.

Bei Frenkel und Kang sticht vor allem die atmosphärische Dichte heraus: Der Leser gerät in einen Sog, der packender und fesselnder als der Newsfeed-Algorithmus ist.

Das Buch gewährt einen Blick hinter die ohnehin schon brüchig wirkende Fassade von Facebook. Das Beunruhigende: Dahinter sieht es offenbar noch schlimmer aus, als man ohnehin schon erwartet hatte.

Frenkel und Kang schildern all diese Fälle aus der Innensicht von Facebook. Das macht ihr Buch zu einer ernüchternden Lektüre

Dieses Buch führt ins Innere von Facebook wie keins zuvor.

Kapitel 2 Das nächste große Ding


Man kann nicht verstehen, wie Facebook an diesen kritischen Punkt gelangte, ohne darauf zurückzublicken, wie weit das Unternehmen gekommen war – und in welch kurzer Zeit.

Beim ersten Mal, als Mark Zuckerberg eine Website namens »The Facebook« sah, war diese von jemand anderem erfunden, programmiert und benannt worden. Es war ein ideelles Projekt, das Freunden dabei helfen sollte, miteinander in Verbindung zu treten. Es war gratis. Zuckerbergs instinktive Reaktion war, dass er es knacken wollte.

Im September 2001 war Zuckerberg siebzehn Jahre alt und besuchte die Abschlussklasse der Phillips Exeter Academy, einer renommierten Internatsschule in New Hampshire, aus der seit mehr als zwei Jahrhunderten Führungskräfte in Wirtschaft und Regierung hervorgingen. Als Sohn eines Zahnarztes hatte Zuckerberg einen anderen familiären Hintergrund als viele seiner Kameraden, die Abkömmlinge früherer Staatsoberhäupter und großer Unternehmensführer waren. Doch der schlaksige Teenager fand schnell seinen Platz, hatte gute Noten in Latein und Informatik und wurde bald zum Computerfreak des Campus. Mit reichlich Red Bull und Cheetos veranstaltete er mit anderen Schülern nächtliche Programmiergelage, bei denen man versuchte, die Systeme der Schule zu hacken oder Algorithmen für eine beschleunigte Erledigung der Hausaufgaben auszutüfteln. Manchmal organisierte Zuckerberg auch Programmierwettbewerbe; in der Regel gewann er.

Damals plante die Schülervertretung, das Schülerverzeichnis online zu stellen. Das »Photo Address Book«, ein laminiertes Taschenbuch, in dem sich Namen, Telefonnummern, Adressen und Passbilder der Schüler fanden, war eine Institution in Exeter. »The Facebook«, wie es von allen genannt wurde, hatte sich seit Jahrzehnten kaum verändert.

Die Initiative war von dem Schülervertreter Kristopher Tillery gekommen, der im selben Jahrgang wie Zuckerberg war. Als Programmierer betrachtete sich Tillery als Dilettant, doch war er fasziniert von Unternehmen wie Napster und Yahoo, die unter seinen Mitschülern äußerst beliebt waren. Er wollte, dass Exeter, eine 1781 gegründete Schule, einen coolen und modernen Anstrich bekam. Was also wäre besser, dachte er, als das Facebook-Verzeichnis ins Internet hochzuladen?

Dass es derart einschlagen würde, hatte er allerdings nicht erwartet. Das Profil sämtlicher Schulkameraden mit ein paar Klicks abrufen zu können, war etwas Neues. Es katapultierte die Kunst des Streichespielens auf eine neue Ebene. Sardellenpizzas wurden in Wohnheimzimmer geschickt. Schüler, die sich als Vertreter der Schule ausgaben, riefen Klassenkameraden an, warnten sie vor einer Überflutung des Gebäudes oder bezichtigten sie, eine Hausarbeit abgeschrieben zu haben.

Es dauerte nicht lange, da beklagten sich die ersten Schüler bei Tillery über ein Problem: Die Seite für Mark Zuckerberg funktionierte nicht. Wann immer jemand versuchte, Zuckerbergs Eintrag auf der Website zu öffnen, stürzte der Browser ab. Das Fenster schloss sich, und manchmal erstarrte auch der gesamte Computer und musste neu hochgefahren werden.

Als Tillery der Sache nachging, stellte er fest, dass Zuckerberg einen zusätzlichen Code in sein Profil eingebaut hatte, der den Crash verursachte. Es war leicht zu beheben. Natürlich, dachte Tillery, typisch Mark. »Er maß sich gern mit anderen und war sehr, sehr, sehr schlau. Er wollte sehen, ob er das, was ich machte, nicht ein bisschen weitertreiben könnte. Ich betrachtete es als Test und Demonstration seinerseits, dass er, na ja, einfach mehr draufhatte als ich.«

Der Facebook-Gründungsmythos – wie sich Zuckerberg eines Abends zwei Jahre später in Harvard betrank und einen Blog eröffnete, um Kommilitoninnen zu bewerten – ist inzwischen sattsam bekannt. Eines wird dabei jedoch oft vergessen: Zwar nahmen viele Studenten Zuckerbergs Schöpfung, die er »FaceMash« nannte, sofort dankbar an, andere hingegen waren besorgt über den Bruch der Privatsphäre. Wenige Tage nach dem Start von FaceMash schickten zwei Harvard-Studentengruppen – die pan-lateinamerikanische Kulturvereinigung Fuerza Latina und die Association of Black Harvard Women – E-Mails an Zuckerberg, in denen sie ihre Bedenken hinsichtlich seiner Seite zum Ausdruck brachten.[16]

Zuckerberg antwortete beiden Gruppen direkt und erklärte, dass ihn die Beliebtheit der Seite selbst überrascht habe. »Es war mir bewusst, dass einige Teile noch etwas unzureichend waren, und ich hätte gern mehr Zeit gehabt, darüber nachzudenken, ob es wirklich angemessen war, das für die Harvard-Gemeinde freizugeben«, schrieb er in einer E-Mail, von welcher er wusste, dass sie an die Öffentlichkeit gelangen würde. Dann fügte er hinzu: »So wie es gelaufen ist, habe ich es mir nicht vorgestellt, und ich entschuldige mich für alle Schäden, die daraus entstanden sind, dass ich nicht bedacht habe, wie rasch sich die Seite verbreiten und welche Folgen das nach sich ziehen würde.«

Die EDV-Abteilung in Harvard reichte eine Beschwerde gegen Zuckerberg ein, in der sie ihm eine Copyright-Verletzung vorwarf; zudem habe Zuckerberg möglicherweise gegen Richtlinien zum Identitätsdatenschutz verstoßen. Bei seiner Anhörung wiederholte er die Erklärung, die er gegenüber den Studentengruppen abgegeben hatte. Die Seite sei ein Programmierexperiment gewesen. Ihn hätten die Algorithmen und die Computerwissenschaft dahinter interessiert, durch welche die Seite funktionierte. Er habe nie erwartet, dass das Projekt derart um sich greifen würde, und er entschuldige sich, wenn sich seine Mitstudenten in ihrer Privatsphäre beeinträchtigt sähen. Die Anhörung endete nach einem bald vertrauten Muster: Er kam mit etwas Schelte davon und erklärte sich bereit, regelmäßig einen Berater der Universität aufzusuchen.

Dann machte er sich wieder daran, ein privates soziales Netzwerk nur für Studierende einzurichten. Mehrere seiner Kommilitonen hatten bereits Ähnliches im Sinn, allen voran die Brüder Cameron und Tyler Winklevoss, die mit dem ähnlich gut vernetzten Divya Narendra zusammenarbeiteten und sich bereits mit der Frage an Zuckerberg gewandt hatten, ob er für sie programmieren wolle. Zuckerberg war jedoch auf einen Studenten fokussiert, der ihm ein gutes Stück voraus war. Früher in jenem Herbst hatte ein jüngerer Kommilitone namens Aaron Greenspan die Netzwerkseite »the Face Book« freigeschaltet. Es war eine einfach gestaltete Seite, die professionell wirken sollte. Greenspan wollte eine Ressource zur Verfügung stellen, die von Professoren oder Arbeitssuchenden genutzt werden könnte. Die ersten Entwürfe von »the Face Book« ernteten jedoch viel Kritik, weil sie Studenten erlaubten, persönliche Details über Kommilitonen zu posten, und die Studentenzeitung The Harvard Crimson kritisierte das Projekt als mögliches Sicherheitsrisiko.[17] Als Resultat dieser Rückschläge wurde die Seite rasch abgeschaltet.

Nachdem er seinen Namen überall auf dem Campus gehört hatte, wandte sich Greenspan an Zuckerberg, und zwischen den beiden entwickelte sich eine kompetitive Freundschaft. Als er am 8. Januar 2004 eine Textnachricht von Zuckerberg erhielt, war Greenspan überrascht, denn er hatte diesem seinen AOL-Nutzernamen nicht gegeben. Früher am Abend hatten sich die beiden zum Abendessen im Kirkland House getroffen. Im Verlauf der etwas gehemmten Unterhaltung hatte Zuckerberg Greenspans Fragen abgewehrt, welche Art von Projekten er denn als Nächstes verfolgen wolle. Im Text-Chat äußerte Zuckerberg nun den Gedanken, dass man sein noch in Entwicklung befindliches soziales Netzwerk mit Greenspans Projekt verbinden könne.[18] Greenspan wies den Vorschlag zurück, seine Seite neu zu gestalten, fragte aber seinerseits Zuckerberg, ob er seine Arbeit in Greenspans bereits bestehendes Angebot integrieren wolle.

»Es wäre etwa so, wie die Fluggesellschaft Song zu Delta Airlines gehört«, schrieb Greenspan.

»Delta ist der Eigentümer von Song«, erwiderte Zuckerberg.

Zuckerberg war nicht begeistert von der Idee, seine Ambitionen darauf zuzuschneiden, was Greenspan bereits aufgebaut hatte, und fragte stattdessen offen, ob sie das möglicherweise zu Konkurrenten machte. Zuckerberg schwebte etwas weniger Formelles vor. Die User sprachen über ihre Hobbys oder ihre Lieblingsmusik vermutlich lieber in ihrem Wohnzimmer als im Büro. Wenn das soziale Netzwerk »zu funktional« wirke, würden die User nicht so viel preisgeben, sagte er zu Greenspan. Er wolle einen Ort schaffen, wo man »Zeit verschwenden« könne.

Daneben offenbarte er, dass er bereits darüber nachdenke, wie sich persönliche Daten zu verschiedenen Zwecken weiterverwenden ließen. Greenspans Seite forderte ihre Nutzer auf, bestimmte Informationen für einen bestimmten Zweck mitzuteilen. Telefonnummern ermöglichten Kommilitonen, miteinander in Kontakt zu treten; Adressen ermöglichten Lerngruppen, Treffpunkte zu vereinbaren. »Auf einer Website, wo die Leute Informationen nur für eine Sache preisgeben, braucht es eine Menge Arbeit und Umsicht, wenn man diese Information für etwas anderes nutzen will«, schrieb Zuckerberg. Er wolle, dass die User ihre Daten ergebnisoffen preisgäben. So ließen sich breiter gestreute und differenziertere Informationen gewinnen.

Die beiden diskutierten die Möglichkeiten einer gemeinsamen Nutzerdatenbank oder einer automatischen Registrierung für beide Versionen von »Thefacebook« (wie der Name nun geschrieben wurde), wenn man sich nur für eine...

Erscheint lt. Verlag 13.7.2021
Übersetzer Henning Dedekind, Marlene Fleißig, Frank Lachmann, Hans-Peter Remmler
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Aktuelle Themen • Cambridge Analytica • Claire Foy • Doomsday Machine • facebook business manager • Fake News • filter bubble • Frances Haugen • Internet • Likes • Mark Zuckerberg • Meta • metaverse • metaversum • Öffentlichkeit • Privatsphäre • Silicon Valley • Skandal • Steve Jobs • Tech-Firmen • Themen der Zeit • Timeline • Trump • Twitter • Überwachung • Wahlkampf • Wahl-Manipulation • Whatsapp
ISBN-10 3-10-491174-6 / 3104911746
ISBN-13 978-3-10-491174-8 / 9783104911748
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