Otokar Fischer (1883–1938)

Ein Prager Intellektueller zwischen Dichtung und Wissenschaft
Buch | Hardcover
547 Seiten
2020
Böhlau Köln (Verlag)
978-3-412-51799-1 (ISBN)

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Otokar Fischer (1883–1938) -
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Ein schöpferischer und charismatischer Grenzgänger zwischen Dichtung und Wissenschaft
In der Persönlichkeit von Otokar Fischer (1838-1938) scheint die faszinierende Vielfalt der Identitäten und Kulturen in Mitteleuropa zwischen 1900 und dem Zweiten Weltkrieg auf. Der Germanist und Literat wurde durch seine fachliche Tätigkeit, sein politisches Engagement sowie sein Charisma zu prägenden Persönlichkeiten innerhalb der deutsch-jüdisch-tschechischen Kultur zwischen den beiden Weltkriegen. Otokar Fischer ist nicht nur eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Prager Kulturlebens zwischen der Jahrhundertwende und dem Zweiten Weltkrieg, sondern er war auch ein international beachteter Wissenschaftler und Intellektueller. Sein Wirken und Schaffen konnte unter dem kommunistischen Regime weder gewürdigt noch eingehend untersucht werden. Im vorliegenden Band werden seine Persönlichkeit und sein Werk zum ersten Mal systematisch, mit Blick auf die Quellen sowie auch auf nationale wie internationale Kontexte erforscht. Die Beiträge beleuchten Fischers intellektuelle und sprachliche Biographie, seine internationalen Beziehungen, seine philologischen, literaturtheoretischen und -historischen Konzepte und Arbeiten, sein dichterisches und übersetzerisches Werk sowie schließlich seine (kultur-)politische Publizistik und Tätigkeit.

Steffen Höhne ist Professor für Kulturmanagement und -wissenschaft an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.

Václav Petrbok, Literaturhistoriker, Editor und Lexikograph. Seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag, seit 2017 Leiter des neu gegründeten Germanobohemistischen Teams und Lehrbeauftragter am Institut für tschechische Literatur der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität. Er promovierte zur Literatur der Barock- und Aufklärungszeit in den böhmischen Ländern (Stýkání, nebo potýkání?. Z dějin česko-německo-rakouských literárních vztahů od Bílé hory do napoleonských válek, 2012). Seine Schwerpunkte sind deutsch-österreichisch-tschechischen Literaturbeziehungen des "langen" 19. Jahrhunderts, vor allem Mehrsprachigkeit, Kulturvermittlung, Geschichte der literarischen Bohemistik und Germanistik, Kulturgeschichte der Juden in den böhmischen Ländern; Herausgeber der Werke von/über Otokar Fischer, Arnošt/Ernst Kraus, Josef Mühlberger, Alexandr Stich oder Johannes Urzidil. Mitautor mehrerer Ausstellungen sowie kollektive Projekte zum Thema.

Dr. Kateřina Čapková ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften in der Tschechischen Republik, Prag.

Studium der Germanistik und Italianistik (Universität Duisburg); Promotion 1995 (›Walther Rathenau und die Literatur seiner Zeit‹); Habilitation 2001 ( ›Sprachkritik im Werk Heinrich von Kleists‹); 2002-2005 Oberassistent (Univ. Duisburg); 2005-2009 Akademischer Rat (Universität Regensburg); seit 2009 Professor für Literatur und Interkulturalität an der Universität Luxemburg. Stellvertretender Vorsitzender der ›Gesellschaft für interkulturelle Germanistik‹; Mitherausgeber der ›Zeitschrift für interkulturelle Germanistik‹ sowie der Reihen ›Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft‹, ›Moderne Studien‹ und ›Theater International‹.

Lucie Merhautová, Literaturhistorikerin und Editorin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Vermittlungsprozesse der tschechischen modernen Literatur in das deutsche Sprachgebiet wie auch das Thema T. G. Masaryk und die Literatur- und Kulturgeschichte. Arbeitet seit 2006 am Masaryk-Institut und am Archiv der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik; Autorin einer Monographie über die tschechische und die Wiener Moderne am Ende des 19. Jahrhunderts (Mezi Prahou a Vídní. Česká a vídeňská moderna na konci 19. století, 2011) und Mitherausgeberin der Publikationen Die Wiener Wochenschrift Die Zeit (1894–1904) als Mittler zwischen der Tschechischen und Wiener Moderne (2011) sowie Die Wiener Wochenschrift Die Zeit (1894–1904) und die zentraleuropäische Moderne (2013). 2016 erschien ihre Arbeit Paralely a průniky. Česká literatura v časopisech německé moderny (1880–1910), die sich der Aufnahme der tschechischen Literatur in der Periodika der Deutschen Moderne widmet.

Michal Topor, Literaturhistoriker und Herausgeber. Seit 2010 Mitarbeiter und seit 2017 Direktor des Institut für Literaturforschung in Prag (IPSL), regelmäßiger Verfasser von Beiträgen wie auch Redakteur der bohemistischen Echa und der germanobohemistischen Echos, bzw. E*forum. Er ist Autor der Monographie Berlínské epizody. Příspěvek k dějinám filologie v Čechách a na Moravě 1878–1914 (Berliner Episoden. Beitrag zur Philologiegeschichte in Böhmen und Mähren in den Jahren 1878–1914, 2015), die sich mit Berlin-Aufenthalten böhmischer und mährischer Intellektueller befasst; als Herausgeber bereitete er den 13. Band der Werke Jaroslav Seiferts (Dílo Jaroslava Seiferta, Publicistika II. 1933–1938, 2011) sowie einen 2014 erschienenen Band der Schriften T. G. Masaryks (Spisy T. G. Masaryka. Z bojů o náboženství. Texty z let 1904–1906) zur Publikation vor. Für das IPSL erstellte er eine Anthologie mit Aufsätzen über den Dichter Jaroslav Vrchlický (Čtení o Jaroslavu Vrchlickém, 2013). 2019 erschien seine Monografie über den bedeutsamen Journalisten Arne Laurin (Arne Laurin /1889–1945/. Příběh novináře, in Mitarbeit mit Daniel Řehák), daneben ist er auch Herausgeber des umfassenden Briefweschsels von Laurin (Arne Laurin /1889–1945/. Dopisy).

Studium der Germanistik, Biologie, Philosophie und Pädagogik an der Universität Bonn. Promotion dort 1992. Danach Wechsel an die Universität Konstanz (Postdoc-Stipendiat, wissenschaftlicher Koordinator und Lehrstuhlvertretungen). Ab 2010 Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Karls-Universität Prag. Leiter der Kurt Krolop Forschungsstelle für deutsch-böhmische Literatur. Mitglied des Johann Gottfried Herder-Forschungsrats, des Vorstands der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik und des Kuratoriums des Adalbert Stifter-Vereins.

Štěpán Zbytovský ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistische Studien der Karls-Universität in Prag. Neben der deutschsprachigen Literatur in den böhmischen Ländern gehören die Phänomene der kulturellen Übersetzung, des deutschen Expressionismus und die literarische Mythos-Rezeption zu seinen Forschungsinteressen.

Prof. Dr. Alice Stašková ist seit 2016 Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Intellektuelles Prag im 19. und 20. Jahrhundert ; Band 015
Co-Autor Steffen Höhne, Václav Petrbok, Alice Strasková, Jiri Brabec, Kateřina Čapková, Filip Charvát, Zuzana Duchková, Dieter Heimböckel, Petra Ježková, Ralf Klausnitzer, Martin Maurach, Lucie Merhautová, Hans-Harald Müller, Daniel Řehák, Myriam Isabell Richter, Barbora Sramkova, Michala Frank Barnovà, Jiří Stromšík, Marie-Odile Thirouin, Michal Topor, Lenka Vodrážková, Daniel Vojtěch, Manfred Weinberg, Irina Wutsdorff, Štěpán Zbytovský, Claus Zittel
Zusatzinfo mit 2 farb. und 8 s/w-Abb.
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 160 x 235 mm
Gewicht 1013 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften
Schlagworte Deutschjüdischtschechische Symbiose • Prag • Pragerdeutsche Literatur • Zwischenkreigszeit
ISBN-10 3-412-51799-2 / 3412517992
ISBN-13 978-3-412-51799-1 / 9783412517991
Zustand Neuware
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