Muster (eBook)
352 Seiten
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-74025-1 (ISBN)
Wir glauben, der Siegeszug der digitalen Technik habe innerhalb weniger Jahre alles revolutioniert: unsere Beziehungen, unsere Arbeit und sogar die Funktionsweise demokratischer Wahlen. In seiner neuen Gesellschaftstheorie dreht der Soziologe Armin Nassehi den Spieß um und zeigt jenseits von Panik und Verharmlosung, dass die Digitalisierung nur eine besonders ausgefeilte technische Lösung für ein Problem ist, das sich in modernen Gesellschaften seit jeher stellt: Wie geht die Gesellschaft, wie gehen Unternehmen, Staaten, Verwaltungen, Strafverfolgungsbehörden, aber auch wir selbst mit unsichtbaren Mustern um?
Schon seit dem 19. Jahrhundert werden in funktional ausdifferenzierten Gesellschaften statistische Mustererkennungstechnologien angewandt, um menschliche Verhaltensweisen zu erkennen, zu regulieren und zu kontrollieren. Oft genug wird die Digitalisierung unserer Lebenswelt heutzutage als Störung erlebt, als Herausforderung und als Infragestellung von gewohnten Routinen. Im vorliegenden Buch unternimmt Armin Nassehi den Versuch, die Digitaltechnik in der Struktur der modernen Gesellschaft selbst zu fundieren. Er entwickelt die These, dass bestimmte gesellschaftliche Regelmäßigkeiten, Strukturen und Muster das Material bilden, aus dem die Digitalisierung erst ihr ökonomisches, politisches und wissenschaftliches Kontroll- und Steuerungspotential schöpft. Infolge der Digitalisierung wird die Gesellschaft heute also regelrecht neu entdeckt.
- Der Bestseller als Taschenbuch
- Einer der bekanntesten deutschen Soziologen legt seine Gesellschaftstheorie vor
- Eine völlig neue, unerwartete Perspektive auf die Digitalisierung
Armin Nassehi, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maxmilians-Universität München und seit 2012 Herausgeber der Kulturzeitschrift Kursbuch.
Cover 1
Titel 4
Impressum 5
Inhalt 6
Vorwort 9
Einleitung 12
Wie über Digitalisierung nachdenken? 13
Eine techniksoziologische Intuition 16
Frühe Technologieschübe 20
Original und Kopie 24
Produktive Fehlanzeige und Sollbruchstelle 26
1 Das Bezugsproblem der Digitalisierung 29
Funktionalistische Fragen 30
Connecting Data – offline 32
Was ist das Problem? 36
Das Unbehagen an der digitalen Kultur 42
Die digitale Entdeckung der «Gesellschaft» 45
Empirische Sozialforschung als Mustererkennung 55
«Gesellschaft» als Digitalisierungsmaterial 58
Der/die/das Cyborg als Überwindung der Gesellschaft? 65
2 Der Eigensinn des Digitalen 68
Die ungenaue Exaktheit der Welt 71
Der Eigensinn der Daten 78
Kybernetik und die Rückkopplung von Informationen 83
Digitalisierung der Kommunikation 91
Dynamik der Geschlossenheit 100
Die Selbstreferenz der Datenwelt 107
3 Multiple Verdoppelungen der Welt 109
Daten als Beobachter 110
Verdoppelungen 114
Störungen 121
Querliegende datenförmige Verdoppelungen 136
Die Spur der Spur und diskrete Verdoppelungen 141
Spuren, Muster, Netze 146
4 Einfalt und Vielfalt 153
Medium und Form 155
Codierung und Programmierung 163
Die digitale Einfachheit der Gesellschaft 174
Optionssteigerungen 179
Sapere aude im Spiegel der Digitalisierung 186
Exkurs: Digitaler Stoffwechsel 189
5 Funktionierende Technik 197
Die Funktion des Technischen 198
Digitale Technik 201
Kommunizierende Technik 204
Die Funktion des Funktionierens 206
Niedrigschwellige Technik 208
Dämonisierte Technik 213
Unsichtbare Technik und der Turing-Test 216
Das Privileg, Fehler zu machen 224
6 Lernende Technik 229
Entscheidungen 230
Abduktive Maschinen? 235
Verteilte Intelligenz? 237
Anthropologische und technologische Fragen 245
Erlebende und handelnde Maschinen 249
Unvollständigkeit, Vorläufigkeit, systemische Paradoxien 252
Künstliche, leibliche, unvollständige Intelligenz 258
7 Das Internet als Massenmedium 264
Sinnüberschussgeschäfte 265
Synchronisationsfunktion 270
Synchronisation und Sozialisation 272
Selektivität, Medialität und Voice im Netz 276
Beim Zuschauen zuschauen 282
Komplexität und Überhitzung 285
Das Netz als Archiv aller möglichen Sätze 290
Intelligenz im Modus des Futur 2.0 292
8 Gefährdete Privatheit 294
Die Unwahrscheinlichkeit informationeller Selbstbestimmung 295
Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit? 301
Gefährdungen 303
Privatheit 1.0 306
Privatheit 1.0 als Ergebnis von Big Data? 309
Big Data und die Privatheit 2.0 312
Privatheit retten? 316
9 Debug: Die Wiedergeburt der Soziologie aus dem Geist der Digitalisierung 319
Digitale Dynamik und gesellschaftliche Komplexität 322
Eine Chance für die Soziologie 327
Anmerkungen 329
Sachregister 351
Vera Molnar, Hypertransformation 354
Vera Molnar, Aleatorische Verteilung von 4 Elementen 355
Zum Buch 356
Erscheint lt. Verlag | 28.8.2019 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Digitalisierung • Gesellschaft • Gesellschaftstheorie • Gesellschafttheorie • Internet • Medien • Mustererkennungstechnologie • Politik • Social Media • Soziologie • Tech-Konzerne • Technik • Verhaltensweise • Wirtschaft • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-406-74025-1 / 3406740251 |
ISBN-13 | 978-3-406-74025-1 / 9783406740251 |
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