Selbstständige Unselbstständigkeit (eBook)

Crowdworking zwischen Autonomie und Kontrolle
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2019 | 1. Auflage
255 Seiten
Nomos Verlag
978-3-8452-9335-6 (ISBN)

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Selbstständige Unselbstständigkeit -
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Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und damit auch herkömmliche Grenzziehungen zwischen selbstständiger und abhängiger Erwerbsarbeit. Dies zeigt sich insbesondere im Crowdworking, einer neuen Praxis von Erwerbsarbeit, die über digitale Plattformen koordiniert wird. Das im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts entstandene Buch untersucht die Dynamiken zwischen Autonomie und Kontrolle im Crowdworking auf Basis einer empirischen Studie aus rechtswissenschaftlicher, organisationstheoretischer und soziologischer Perspektive. Auch Vertreter*innen aus der Praxis und der Politik kommen zu Wort. Die Beiträge zeigen, dass Crowdworking als ein Phänomen gedacht werden sollte, das zwischen Autonomie und Kontrolle positioniert ist. Daraus ergeben sich neue Aufgaben für Wissenschaft, Recht und Politik. Da Plattformen den Crowdworking-Prozess stark vor- und mitstrukturieren, erscheint es verkürzt, sie lediglich als neutrale Vermittlerinnen von Arbeit zu behandeln. Mit Beiträgen von Isabell Hensel, Daniel Schönefeld, Jochen Koch, Eva Kocher, Anna Schwarz, Thorben Albrecht, Christiane Benner, Gunter Haake, Sarah Bormann, Sebastian Strube.

Cover 1
1. Einführung 8
Autonomie und Kontrolle – Crowdworking „im Dazwischen“ Einführung in den Sammelband 10
1. Einleitung 10
1.1 Plattformisierung von Märkten 10
1.2 Definition von Crowdworking 11
1.3 Crowdworking als sich rasant entwickelndes Phänomen 13
2. Stand der Forschung 15
2.1 Wirtschaftswissenschaft 15
2.2 Soziologie 18
3. Zwischen Autonomie und Kontrolle – Unser interdisziplinärer Projektansatz 24
4. Beiträge des Bandes 27
2. Empirie des Crowdworking: Kopplungsverhältnisse im Feld 40
Kontrollierte Autonomie. Einblick in die Praxis des Crowdworking 42
1. Einleitung – Crowdworking als Autonomiegewinn? 42
2. Problemstellung – Crowdworking als selbstständige Unselbstständigkeit? 44
3. Methodischer Rahmen 47
4. Arbeitszeit 53
5. Arbeitsinhalt 63
6. Fazit – Crowdworking als kontrollierte Autonomie 73
7. Weiterführende These – Autonomie durch Kontrolle? 75
Crowdwork: Digitale Tagelöhnerei oder Arbeit der Zukunft? 84
Crowdworking als neuer Modus selbstständiger Erwerbsarbeit? Eine Einordnung aus soziologischer Perspektive 96
1. Neu-Fokussierungen auf den Erwerbstyp Allein-Selbstständiger 98
1.1 Konzepte „Neuer Selbstständiger“ seit den 1980er Jahren 99
1.2 Aktuelle Konzepte „hybrider Selbstständigkeit“ 102
1.3 Zwischenfazit 107
2. Motive für das Crowdworking – Einblicke in Theorie und Empirie 107
2.1 Theorieansätze zur Reorganisation von Arbeit 108
2.2 Crowdworking als Hinweis auf neue Motive? 112
2.3 Zwischenfazit 117
3. Fazit 118
3. Gestaltungsansätze für das Crowdworking: Politik und kollektive Interessenvertretung 124
Neue Beschäftigungsformen und ihre soziale Sicherung – Schlüsselthemen im Dialogprozess „Arbeiten“ 4.0 des BMAS 126
Selbstständige Arbeit auf Crowdworking-Plattformen – ein Gestaltungsfeld für Gewerkschaften 132
1. Intro 132
2. Digitaler Wandel, Solo-Selbstständige und Crowdworking in Deutschland 132
3. Unselbstständig Selbstständig? Motivation und Erfahrungen 134
4. Selbstständige und Crowdworker organisieren – Herausforderungen und Antworten 137
5. Fazit 139
Crowdworking gestalten – IG Metall 4.0 142
4. Koordination des Crowdworking: Direktionsrechte oder Wettbewerb? 150
Crowdworking zwischen Markt und Organisation – Eine steuerungstheoretische Betrachtung 152
1. Einleitung 152
2. Das Phänomen Crowdworking 153
3. Idealtypische Formen der Handlungskoordination 155
4. Die Crowd als System zwischen Markt und Organisation 158
5. Abschluss: Crowdworking jenseits von Quasi-Märkten 168
Crowdworking: Ein neuer Typus von Beschäftigungsverhältnissen? 172
Eine Rekonstruktion der Grenzen des Arbeitsrechts zwischen Markt und Organisation 172
1. Der arbeitsrechtliche Status von Crowdworker*innen 172
1.1. Der Arbeitnehmerbegriff in der Rechtspraxis (Grundsätze) 173
1.1.1. Deutsches Recht: „Weisungsgebundenheit“ im Mittelpunkt 173
1.1.2. Zum Recht der Europäischen Union 174
1.2. Weisungsgebundenheit beim Crowdworking 174
1.2.1. Mögliche Indizien beim einfachen Crowdworking 175
1.2.2. Bewertung der Indizien 176
1.2.3. Zur Methode der Bewertung 177
1.3. … arbeitnehmerähnliche Personen? 179
1.4. … Heimarbeiter*innen? 180
2. „Organisatorische Einbindung“? 181
2.1. Auslegungsspielräume de lege lata 182
2.1.1. Auslegungsspielräume im deutschen Recht: Der Ansatz von Rolf Wank 182
2.1.2. Auslegungsspielräume im Recht der Europäischen Union 183
2.1.3. Ein Blick in andere Rechtsordnungen und Rechtsgebiete 183
2.2. Rekonstruktion: Markt und Organisation als unterschiedliche Koordinationsmechanismen 184
2.2.1. Der Idealtypus der durch Hierarchie koordinierenden Organisation 185
2.2.2. Indirekte Steuerung in der digital koordinierten Arbeit 185
2.2.3. Ein komplexerer Begriff der Organisation: Lernfähigkeit durch Rekursivität 186
2.3. Kriterien am Beispiel des einfachen Crowdworking 187
2.3.1. Rating- und Feedbacksysteme 188
2.3.2. Ausdifferenzierung der Qualifikationen von Crowdworker*innen 188
2.4. Zwischenergebnis 189
3. Modelle für die Ausdifferenzierung des Beschäftigtenschutzes 189
3.1. Überlegungen zur Anknüpfung 190
3.1.1. „Kreise“ (Supiot, Freedland und Kountouris) 190
3.1.2. Abhängigkeit, Arbeitgeberfunktionen und Macht (Davidov, Prassl, Kocher) 191
3.2. Verfassungsrechtliche Grundlagen, Grund- und Menschenrechte 192
3.2.1. Der allgemeine Gleichheitssatz 192
3.2.2. Rechtlicher Schutz bei „strukturellen Ungleichgewichten“ 192
3.2.3. Rechte in der Arbeit und das Recht auf Arbeit 194
3.2.4. Koalitions- und/oder Wettbewerbsfreiheit 195
3.3. Zwischenergebnis 195
4. Der Status von Crowdworker*innen: Eine sektorale Regelung auf der Basis einer Rekonstruktion der Grenzen des Arbeitsrechts 196
4.1. Argumente gegen einen neuen (weiteren) Status 197
4.2. Ein Bündel von Rechten: Zielsetzungen und Regelungsbedarfe im Crowdwork 198
4.3. Argumente für eine spezielle Regelung 202
4.4. Anknüpfungsmomente für Arbeitsrechte im Crowdworking 202
4.5. Das Dreiecksverhältnis: Aktivität und Passivität von Plattformen 204
5. Zusammenfassung/Fazit 205
Die horizontale Regulierung des Crowdworking: Wer bestimmt die Regeln? 214
1. Vertragsrechtliche Korrektur der Crowdworking-Verträge? 215
1.1. Vertragliche Inhaltskontrolle 216
1.2. Grenzen der Inhaltskontrolle 218
1.2.1. AGB-Kontrolle als Verbraucher*innenschutz 218
1.2.2. Crowdworking-Verträge als atypische Netzwerkverträge 219
1.2.3. Einbindung der Verträge in algorithmische Prozesse 220
1.2.4. Strukturelle Grenzen richterlicher Vertragsinhaltskontrolle 222
1.3. Zwischenfazit: Grenzen der Vertragskontrolle 223
2. Wettbewerbskontrolle des Crowdworking 224
2.1. Plattformregulierung durch Kartellrecht 224
2.1.1. Verbot des Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung 225
2.1.1.1. Missbrauchstatbestand 226
2.1.1.2. GWB-Novelle: Einbeziehung von Netzwerkeffekten 228
2.1.1.3. Zwischenfazit: Schwieriger Nachweis der Marktbeherrschung 230
2.1.2. Verbot der Ausnutzung relativer Marktmacht 230
2.1.3. Verbot wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen 232
2.2. Kritik, Reformansätze und Grenzen des Kartellrechts 233
3. Prozedurales Recht der digitalen Beschäftigung 234
3.1. Regulierte Selbstregulierung des Crowdworking 235
3.2. Prozedurale Sicherung von (Nicht-)Teilnahmechancen 238
3.3. Zusammenspiel verschiedener Akteur*innen des Crowdworking 241
Autor*innenangaben 254

Erscheint lt. Verlag 3.4.2019
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Arbeit 4.0 • Arbeitnehmerbegriff • Crowdsourcing • Crowdworking • Digitalisierung • Erwerbsarbeit • IG Metall • Organisationstheorie • Plattformökonomie
ISBN-10 3-8452-9335-7 / 3845293357
ISBN-13 978-3-8452-9335-6 / 9783845293356
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