Hätte ich das mal früher gewusst! (eBook)
304 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-00375-0 (ISBN)
Joyce Ilg, geboren 1983, liebt, was sie tut. Die Schauspielerin (u.a. für 'Wilsberg' ZDF Krimi, 'Blockbustaz' ZDFneo und 'Verstehen Sie Spaß' ARD) und Moderatorin ist hauptberuflich YouTuberin mit 1.2 Mio Fans. Aber eine von denen, die studiert haben. Sie macht nicht wie die meisten Mädels Beauty, sondern Comedy. Mit ihren witzig-überspitzten Sketchen, die aus dem Lebensalltag erzählen, und anderen Formaten hat sie innerhalb von wenigen Jahren einen der erfolgreichsten weiblichen YouTube-Kanäle Deutschlands aufgebaut. Sie möchte andere zum Lachen bringen und kann auch gut über sich selbst lachen. Sie nimmt sich selbst zwar nicht so ernst, aber dafür das Leben, und deswegen schreibt sie mit Chris Halb12 auch dieses Buch. Chris Halb12 ist Teil ihres YouTube-Kanals und hat auch einen eigenen mit 103.000 Abos. Er hat BWL studiert mit der Motivation, sich selbstständig zu machen. Dinge selber machen und selbst entscheiden - passt gut zum Buch. Seine Diplomarbeit im Fach Sozialpsychologie übrigens auch. Denn das Thema war Glück und Zufriedenheit.
Joyce Ilg, geboren 1983, liebt, was sie tut. Die Schauspielerin (u.a. für "Wilsberg" ZDF Krimi, "Blockbustaz" ZDFneo und "Verstehen Sie Spaß" ARD) und Moderatorin ist hauptberuflich YouTuberin mit 1.2 Mio Fans. Aber eine von denen, die studiert haben. Sie macht nicht wie die meisten Mädels Beauty, sondern Comedy. Mit ihren witzig-überspitzten Sketchen, die aus dem Lebensalltag erzählen, und anderen Formaten hat sie innerhalb von wenigen Jahren einen der erfolgreichsten weiblichen YouTube-Kanäle Deutschlands aufgebaut. Sie möchte andere zum Lachen bringen und kann auch gut über sich selbst lachen. Sie nimmt sich selbst zwar nicht so ernst, aber dafür das Leben, und deswegen schreibt sie mit Chris Halb12 auch dieses Buch. Chris Halb12 ist Teil ihres YouTube-Kanals und hat auch einen eigenen mit 103.000 Abos. Er hat BWL studiert mit der Motivation, sich selbstständig zu machen. Dinge selber machen und selbst entscheiden - passt gut zum Buch. Seine Diplomarbeit im Fach Sozialpsychologie übrigens auch. Denn das Thema war Glück und Zufriedenheit.
Unser Unterbewusstsein steuert (fast alle) unsere Handlungen
Zuallererst stellt sich die Frage, warum wir überhaupt so handeln, wie wir handeln. Der Großteil unseres täglichen Tuns erfolgt nicht bewusst, sondern wird durch unser Unterbewusstsein gesteuert. Es sorgt dafür, dass viele unserer Handlungen im Hintergrund ablaufen, beispielsweise unsere Atmung, unser Herzschlag, unser Blutdruck – all das steuern wir nicht bewusst, sondern unser Unterbewusstsein erledigt das parallel und auf Autopilot. Manch einer kennt das in abgeschwächter Form vielleicht vom Autofahren: Man ist in Gedanken ganz woanders (oder auch am Telefonieren – selbstverständlich nur mit Freisprecheinrichtung …) und wundert sich plötzlich, dass man schon am Ziel angekommen ist, obwohl man sich gar nicht bewusst aufs Autofahren konzentriert hatte. Die Automatismen, wie man ein Auto steuert, sind so tief in unserem Unterbewusstsein verankert, dass es dadurch fast wie von unsichtbarer Hand gelenkt wird. Und genauso wie das Auto steuert das Unterbewusstsein den Großteil unserer täglichen Aktionen, von halbbewussten Wahrnehmungen bis zu elementaren Körperfunktionen.
Das hat – wie könnte es auch anders sein? – einen guten Grund. Aufmerksamkeit kostet Energie und Gehirnkapazität. Und die gilt es zu sparen. Von den circa 2000 Kalorien, die wir täglich zu uns nehmen, gehen 500 für das Gehirn drauf. Unser Gehirn, das nur 2 % unseres Körpergewichts ausmacht, beansprucht aber 25 % unseres Energieverbrauchs. (Das erklärt vielleicht, warum sich manche Leute mit dem Denken so schwertun: Sie wollen Energie sparen, die sie noch fürs Fitnessstudio und das dazugehörige Spiegelselfie brauchen …) Unser Unterbewusstsein verarbeitet pro Sekunde 11 Millionen Bits an Informationen, die ihm durch unsere fünf Sinne (also Sehen, Fühlen, Hören, Schmecken und Riechen) zugetragen werden. Eine ganz schöne Menge, vor allem, wenn man das mit der Kapazität des Bewusstseins vergleicht. Dieses kann nämlich lediglich mit 40 Bits pro Sekunde klarkommen, also nur mit einem klitzekleinen Teil der gewaltigen Informationsflut. Der Computer des Unterbewusstseins ist demnach über 200000-mal stärker und schneller als der des Bewusstseins! Am Ende des Buches kommen wir noch mal darauf zurück, wie und in welchen Situationen ihr euch diese Rechenstärke des Unterbewusstseins zunutze machen könnt. Es nimmt fortlaufend diese unbewussten Informationen auf, speichert sie auf seiner Festplatte und ruft sie bei Bedarf wieder ab, woraus sich dann unsere oftmals unbewussten Handlungen ergeben. Das Unterbewusstsein ist quasi ein riesiges Lager, wo alle unsere bisherigen Lebenserfahrungen, unsere Glaubenssätze und unser Selbstbild gespeichert sind, worauf wir aber bewusst keinen Zugriff mehr haben.
Wie euer Gehirn zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen unterscheidet
Jede Sekunde prasselt also eine Flut an Signalen auf unser Gehirn ein. Würde da nicht vorher ausgesiebt werden, wäre unser Gehirn völlig erschlagen von unnötigen Informationen, die es gar nicht alle verarbeiten könnte. Es muss selektiert werden – welche Informationen werden ins Bewusstsein gelassen, und welche müssen draußen bleiben? Man könnte es auch so formulieren: Die größte Fähigkeit des Gehirns besteht nicht darin, Dinge wahrzunehmen, sondern darin, Dinge auszublenden! Denn 99,9 % aller Informationen nehmen wir gar nicht wahr. Und dieser klitzekleine Bruchteil, der ins Bewusstsein gelangt, schafft dann unsere Realität, die nur ein winziger Ausschnitt ist aus der Welt um uns herum. Daran kann man schon sehen, dass es keine objektive Realität gibt, sondern alles nur durch die subjektive Brille betrachtet werden kann. Nicht benötigte Dinge werden ausgeblendet. Siehst du jetzt gerade beim Lesen deine Nase? Nein. Müsstest du aber eigentlich, denn sie hängt dir voll im Sichtfeld. Dein Gehirn blendet sie jedoch aus, weil es keinen Sinn machen würde, ständig deinen Zinken sehen zu müssen. Genauso müsste man eigentlich immer einen schwarzen Fleck in seinem Sichtfeld haben, weil sich dort, wo unser Sehnerv auf die Netzhaut trifft, keine Fotorezeptoren befinden, das heißt, wir sind an dieser Stelle eigentlich blind. Das kriegen wir aber nicht mit, da dieser blinde Fleck nicht bei beiden Augen gleichzeitig an genau derselben Stelle des Blickfelds liegt und das Gehirn die fehlenden Informationen vom jeweils anderen Auge nimmt und zu einem Bild zusammenfügt, ohne dass wir es merken.
Wir wissen nun also, dass unser Gehirn zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheidet und selektiert, welche Sinneseindrücke es bewusst wahrnimmt. Dafür braucht es eine Art «Türsteher», der die Macht hat auszuwählen. Ihr kennt das vielleicht vom Club, da gibt’s auch oft ’nen hochintelligenten Hampelmann am Eingang, der eigentlich ziemlich armselig ist, sich aber meist ziemlich wichtig vorkommt und manche Leute reinlässt, während er andere mit den Worten «Heute Abend nicht …» wieder wegschickt. Wenn euer Gehirn also ’ne Party wäre, dann wäre das retikuläre Aktivierungssystem (RAS) – so nennt man diesen Teilbereich des Gehirns – der Türsteher am Eingang. Das RAS lässt Informationen hinein oder weist sie ab. Genau wie im Club fragt man sich, worauf das RAS eigentlich genau achtet. Wonach entscheidet es, wer oder was reinkommt und wer wieder nach Hause gehen muss?
Das RAS hat drei Auswahlkriterien, und nur wenn die Information eines davon erfüllt, wird sie weitergeleitet. Zuallererst ist das RAS evolutionär aufs Überleben getrimmt, das heißt, es achtet primär auf Gefahren und (über)lebenswichtige Informationen. Wenn also Dinge oder Situationen auftreten, die potenziell gefährlich werden könnten, ist es besonders wachsam. Ein Beispiel dafür liefert uns das Fahren auf der Autobahn: Man schaut ganz normal nach vorne, bemerkt dann aber plötzlich im Augenwinkel, dass der Nebenmann unerwartet auf die eigene Spur rüberziehen will. In einer Normalsituation wäre einem der Nebenmann nicht bewusst aufgefallen. Erst durch die wahrgenommene Bedrohung meldet das RAS diese Information an das Bewusstsein und veranlasst einen zum automatischen Abbremsen, um einen Crash zu vermeiden. Lebenswichtige Informationen sind also das Erste, worauf das RAS achtet. Danach folgen neue Dinge, also Informationen mit einem Neuheitswert. Evolutionär hängt das indirekt mit dem ersten Kriterium zusammen, da neue Dinge ja auch potenziell gefährlich sein könnten. Das Bewusstsein muss die neuen Informationen erst mal auf ihr Gefahrenpotenzial hin abchecken. Das ist der Grund, warum uns neue Sachen eher auffallen (außer die Freundin war beim Friseur und kommt mit ’ner neuen Frisur nach Hause – das fällt den wenigsten Typen auf). Das dritte und letzte Auswahlkriterium des RAS ist ein starker emotionaler Gehalt der Information. Der kann bei ziemlich unterschiedlichen Themen gegeben sein, da für jeden Mensch andere Bereiche für ihn persönlich emotional von Bedeutung sind. Dem einen können materielle Dinge wichtig sein, zum Beispiel das neueste Handy, für den anderen sind es die eigenen Kinder und für den dritten emotionale Erlebnisse, die einem einfach nur Spaß bereiten (wie Urlaub oder Sex – oder beides gleichzeitig). Kurzum, alles, was uns – aus welchem Grund auch immer – wichtig ist, wird vom RAS durchgewunken. Man kennt das vielleicht daher, wenn man sich für ein bestimmtes Automodell interessiert. Je mehr man sich informiert, desto öfter sieht man genau dieses Modell auf der Straße rumfahren. Es sind aber objektiv betrachtet nicht mehr von diesen Autos unterwegs, sie sind einem vorher nur nicht aufgefallen – es ist also selektive Wahrnehmung. Das RAS hat durch die Recherche gemerkt, dass genau dieses Modell für einen eine hohe emotionale Wichtigkeit hat. Es achtet dementsprechend mehr darauf und zeigt diese Information an, die es ansonsten ausgeblendet hätte.
Wie genau das RAS die drei Kriterien Lebenswichtigkeit, Neuheitswert und emotionaler Gehalt nun interpretiert, das hängt vor allem ab von unseren Glaubenssätzen (also dem Bild, das wir von uns selbst und der Welt um uns herum haben), unserer Erziehung (der direkten oder indirekten Prägung durch unsere Eltern) und unserem Wissen beziehungsweise auch Unwissen. Die ersten Glaubenssätze und Prägungen haben wir von unseren Eltern und/oder ersten Bezugspersonen mitbekommen. Wie ihr später noch detaillierter erfahren werdet, wird unser inneres Kind in den frühen Lebensjahren mit den ersten guten und schlechten Überzeugungen gefüllt. Ob wir wollen oder nicht, wir können uns nicht dagegen wehren, da kleine Kinder ungefiltert alle auf sie einprasselnden Informationen unbewusst aufnehmen und auf irgendeine Weise verinnerlichen. Sie haben noch kein funktionierendes RAS, das die Signale für sie selektiert, sie saugen alles wie ein Schwamm auf. Und das ist in gewisser Weise fatal, denn aus dem, was wir in der frühen Kindheit unreflektiert aufgenommen haben, bilden sich im späteren Leben unsere bewussten oder unbewussten Glaubenssätze, welche wiederum maßgeblich unser Handeln und damit unser Leben steuern. Da schließt sich der Kreis, und die Katze beißt sich in den Schwanz! Wenn Eltern zum Beispiel aufgrund ständiger finanzieller Probleme einen negativen Glaubenssatz zu Geld ausgebildet haben und Geld und dessen Besitz dadurch als moralisch verwerflich ansehen, dann wird es auch dem Kind später schwerer fallen, finanziell unabhängig...
Erscheint lt. Verlag | 19.11.2019 |
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Zusatzinfo | 4-farb.; zahlr. Abb. |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Bestseller • Bewusstsein anregen • Buch für Jugendliche • Buch für Pubertierende • Geschenk für Jugendliche • influencer • Instagram • Jugendliche • Junge Generation • Luke Mockridge • Persönlichkeitsentwicklung • Podcast • Schulabgänger • Schulbuch • Schulsystem • Verstehen Sie Spaß • Webstar • youtube • YouTuber • YouTube Star |
ISBN-10 | 3-644-00375-0 / 3644003750 |
ISBN-13 | 978-3-644-00375-0 / 9783644003750 |
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