Wie geht Widerstand? -

Wie geht Widerstand?

Widerständisches Verhalten im 20. und 21. Jahrhundert
Buch | Softcover
80 Seiten
2019
CLIO Verein f. Geschichts- & Bildungsarbeit (Verlag)
978-3-902542-12-0 (ISBN)
6,00 inkl. MwSt
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Im März 2019 gingen tausende österreichische Schülerinnen und Schuler auf die Straße, um für mehr Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Sie schlossen sich der Protest- und Widerstandsbewegung „Fridays for Future“ an, um gegen die ihrer Meinung nach negativen Auswirkungen der derzeitigen Wirtschafts- und Umweltpolitik zu protestieren.

Bereits seit Herbst 2018 setzten sich im Projekt „Wie geht Widerstand?“ steirische Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrenden mit Fragen widerständischen Verhaltens gegen Unrecht, Gewalt und Diktatur im 20. und 21. Jahrhundert auseinander. Dabei orientierten sie sich an der Definition von Widerstand des deutschen Strafrechtslehrers und Rechtsphilosophen Arthur Kaufmann, der festhielt, dass das Widerstandsrecht das humanitär oder religiös begründete höhere Recht und letzte Mittel zur Auflehnung gegen äußerstes, anders nicht zu bekämpfendes staatliches Unrecht sei. Widerstandsrecht ist, so Kaufmann, „zumindest nicht primär – das letzte Mittel gegen einen bereits völlig pervertierten Staat, seine erste Funktion ist vielmehr, schon den Anfängen der Perversion zu wehren. Der beharrliche Widerstand gegen den bestehenden Zustand ist notwendig, damit Recht und Rechtsstaat immer und immer wieder regeneriert werden, so daß es zu einer solchen Ausnahmesituation gar nicht erst kommt, in der dem Unrecht allenfalls noch mittels Gewalt begegnet werden kann.“ „Widerstand ist eine Sache des Geistes, eine staatsbürgerliche Haltung in vielfacher Schattierung: Mißtrauen gegenüber Mächtigen, Mut zu offener Kritik, Neinsagen zum Unrecht, auch und gerade wenn es von oben kommt oder die herrschende Meinung ist, Weigerung, einem als verwerflich erkannten Ziel zu dienen, Kundmachung widerrechtlicher geheimer Staatsaktionen – der Möglichkeiten sind Legion.“

Während der Zeit des Austrofaschismus und Nationalsozialismus und darüber hinaus bis in die Gegenwart hatten viele Menschen – Männer und Frauen, Alte und Junge – sich dieses Recht zu eigen gemacht und auf unterschiedliche Art und Weise Widerstand geleistet. Ihre Motivationen waren und sind vielfältig und gründeten in ideologisch-politischen, sozialen, humanitären bis hin zu religiösen Überzeugungen.
In einem offenen Dialog von Wissenschafter/inn/en, Expert/inn/en, Lernenden und Lehrenden wurde im Projekt den Fragen nachgegangen, was denn Widerstand sein könne, welche Handlungsspielräume der/die Einzelne in diktatorischen ebenso wie demokratischen Systemen hatte/hat, welche Formen von Widerstand es gegeben hat und gibt.
Übergeordnetes Ziel war es dabei sich stets zu fragen, welche Lehren wir als moderne, demokratische Gesellschaft ebenso wie als Einzelpersonen aus dem Widerstand im letzten Jahrhundert ziehen können. Es ging und geht somit auch darum, nach positiven Verhaltensformen von Einzelnen und Gruppen während der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus zu fragen und diese mit gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Fragen zu verknüpfen.
Erscheinungsdatum
Verlagsort Graz
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Erinnerung • Nationalsozialismus • Steiermark • Widerstand
ISBN-10 3-902542-12-8 / 3902542128
ISBN-13 978-3-902542-12-0 / 9783902542120
Zustand Neuware
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