Migration und Generation
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-3930-6 (ISBN)
Im Mittelpunkt dieses Bandes steht der Versuch, Perspektiven auf Migration und Generation nah an den Menschen nachzuverfolgen, zu verstehen und zu deuten. Dabei rücken neben den biografischen Erfahrungen und Erzählungen auch die jeweiligen Rahmenbedingungen und Kontexte potenzieller kollektiv-biografisch prägender Prozesse von Dynamik und Wandel im östlichen Europa und darüber hinaus in den Fokus.
Die historischen Zäsuren von 1945 und 1989/90 haben insbesondere im östlichen Europa zu massiven Umwälzungen geführt - nicht nur hinsichtlich der Entstehung spezifischer Generationen, sondern vor allem auch in Bezug auf Migrationsprozesse. Doch ein Zusammendenken der beiden Aspekte führt schnell zu pauschalen Etikettierungen der betroffenen gesellschaftlichen Gruppen, etwa als 'Erlebnisgeneration', 'Generation 1,5' oder 'zweite Generation'. Dies verstellt jedoch den Blick auf die Akteurinnen und Akteure selbst.Im Mittelpunkt dieses Bandes steht daher der Versuch, Perspektiven auf Migration und Generation nah an den Menschen nachzuverfolgen, zu verstehen und zu deuten. Dabei rücken neben den biografischen Erfahrungen und Erzählungen auch die jeweiligen Rahmenbedingungen und Kontexte potenzieller kollektiv-biografisch prägender Prozesse von Dynamik und Wandel im östlichen Europa und darüber hinaus in den Fokus. In den insgesamt elf Beiträgen wird nicht nur die Kontingenz des Umgangs mit Migrationserfahrungen durch einzelne Generationen deutlich, sondern auch, inwiefern familiäre, räumliche, politische und nicht zuletzt auch wissenschaftliche Kontexte diese beeinflussen.
Anna Flack, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Juniorprofessur für „Migration und Integration der Russlanddeutschen“ am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
Greiter, Susanne studierte Neuere und Neueste Geschichte, Slawistik sowie Osteuropäische und Südosteuropäische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2013 wurde sie mit dem Thema „Flucht und Vertreibung im Familiengedächtnis. Geschichte und Narrativ“ promoviert. Mit ihrer Geschichtswerkstatt „WortBildBau. Geschichte und Gestaltung“ ist sie als Ausstellungsmacherin unterwegs und bietet historische Dienstleistungen an. Schwerpunktmäßig arbeitet sie an Projekten zu Migration und Integration im 20. und 21. Jahrhundert. Im Bürgerhaus Ingolstadt verantwortet sie das Projekt „Zusammenhalt fördern – Integration stärken“ (Sonderprogramm des Bayer. Staatsministeriums für Arbeit u. Soziales, Familie und Integration). Zudem ist sie als Expertin in internationalen Wahlbeobachtungsmissionen von OSZE/ODIHR und EU tätig.
Kirndörfer, Elisabeth hat an den Universitäten Regensburg und Clermont-Ferrand (Frankreich) den Bachelor Deutsch-Französische Studien und an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder den Master Soziokulturelle Studien studiert. Sie promovierte 2016 im Fach Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie mit einer Arbeit über „Biographien des Nachbebens: Die Umbruchsgeneration“ in Frankfurt/Oder. Zwischen 2010 und 2012 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Sozialwesen an der Fachhochschule Potsdam beschäftigt. Seit 2016 arbeitet sie im DFG-geförderten Projekt „Die postmigrantische Stadt“ am Leibniz-Institut für Länderkunde Leipzig.
Jana Nosková, Studium der Ethnologie und Geschichte, Promotion am Institut für Europäische Ethnologie der Philosophischen Fakultät der Masaryk Universität Brno (Tschechische Republik) und European Doctorate in the Social History of Europe and the Mediterranean an der Universita Ca‘ Foscari Venezia (Italien), seit 2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik Brno
Peppler, Lisa hat an der Georg August-Universität Göttingen Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Pädagogik studiert. Sie war Stipendiatin des Graduiertenkollegs „Generationengeschichte“ und promovierte 2016 mit der Arbeit „Deutsche Ärztinnen und Ärzte türkischer Herkunft. Positionierungsprozesse Hochqualifizierter im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen, nationalstaatlichen Gesundheitssystemen und transnationalen Netzwerken“ in Göttingen. Seit Februar 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité Universitätsmedizin Berlin in einem Projekt zu interkultureller Öffnung im Gesundheitswesen.
Reinke-Borsdorf, Svenja hat an der Universität Hamburg Volkskunde/Kulturanthropologie, Politikwissenschaft und Osteuropastudien studiert. Sie studierte 2012 am Europainstitut Klaus Mehnert in Kaliningrad und promoviert seit 2013 im Fach Europäische Ethnologie mit einer Arbeit über „Neubesiedlung und Öffnung. Eine wissensanthropologische Betrachtung ‚erzählter Geschichte‘ über Deutsche im entstehenden Kaliningrader Gebiet 1945–1952“ in Berlin.
Schmidt, Judith studierte Kulturanthropologie/Volkskunde, Anglistik und Anthropologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und schloss ihr Studium 2012 mit der Abschlussarbeit „Wettbewerb Integration. Integrationspreise im Rhein-Main-Gebiet“ ab. Während ihres wissenschaftlichen Volontariats in der Abteilung Volkskunde des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn von 2013 bis 2015 realisierte sie den wissenschaftlichen Dokumentarfilm „Saison| Sezon. Leben von der Landwirtschaft“. Seit 2016 arbeitet sie an ihrem vom Schroubek Fonds östliches Europa geförderten Dissertationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Bewegte Biographien. Saisonarbeit als normatives Element im Lebenslauf rumänischer Saisonarbeitskräfte?“
Sarah Scholl-Schneider, Dr. phil., geboren 1978, studierte in Regensburg und im tschechischen Brno. 2009 promovierte sie im Fach Vergleichende Kulturwissenschaft. Sie forscht und lehrt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Augsburg und Regensburg, zudem arbeitet sie an Oral-History-Projekten. Ihre Forschungsschwerpunkte sind – mit Blick insbesondere auf Mittel- und Osteuropa – die Migrations-, Transfer- und Biographieforschung. Zur Zeit hat Dr. Sarah Scholl-Schneider eine Juniorprofessur am Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
Sommer, Stephanie hat Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau studiert. Sie promovierte 2015 im Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit zum Thema „Postsozialistische Biografien und globalisierte Lebensentwürfe. Mobile Bildungseliten aus Sibirien“. Seit 2016 ist sie Gründerin und Inhaberin der Unternehmensberatung KulturBroker in Heidelberg, die auf den Bereich der angewandten Kulturanthropologie spezialisiert ist. In den Sommersemestern 2017 und 2018 lehrte sie parallel am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Philipps-Universität Marburg.
Wehr, Laura hat an den Universitäten Regensburg, Wien und München Volkskunde, Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Nach dem Magisterabschluss absolvierte sie ein wissenschaftliches Museumsvolontariat und arbeitete für diverse Museen und Verlage. Im Rahmen eines NFP-Projekts promovierte sie 2008 an der Universität Basel im Fach Europäische Ethnologie über „Kind sein, Zeit haben? Zur alltäglichen Zeitpraxis von Kindern im generationalen Kontext“. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im BMBF-Projekt „Entrepreneuresse – dem unternehmerischen Habitus auf der Spur: Familiale VorausSetzungen von Gründungsneigung und Gründungserfolg bei Frauen“ an der Universität Augsburg tätig. Seit 2012 leitet und bearbeitet sie am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München ihr eigenes DFG-Forschungsprojekt „Geteiltes Land, geteilte Familien? DDR-Ausreise im familialen Gedächtnis von Übersiedler-Familien“.
Prof. Dr. Sabine Zinn-Thomas (geb. 1963 in Hirzenhain/Hessen) hat in Frankfurt a.M. Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Sie hat sich 2009 mit einer Arbeit zu Identität und Integration in Freiburg habilitiert und ist außerplanmäßige Professorin am Freiburger Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie. Seit 2017 leitet sie die Landesstelle für Volkskunde in Stuttgart. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migration/Fremdheit/Religion, Interkulturelle Kommunikation sowie Körper/Medizin/Sexualität/Gender.
Die Autor*innen der elf Beiträge reflektieren in unterschiedlicher Art, teilweise stärker empirisch und teilweise stärker theoretisch ausgerichtet, den Nexus von Migration und Generation. Damit greifen sie einen bedeutsamen Zusammenhang auf, mit dem sich migrationswissenschaftliche Arbeiten bislang selten oder in unzureichender Weise beschäftigt haben. - Simon Goebel, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, erschienen am 10.07.2020.
Die Autor*innen der elf Beiträge reflektieren in unterschiedlicher Art, teilweise stärker empirisch und teilweise stärker theoretisch ausgerichtet, den Nexus von Migration und Generation. Damit greifen sie einen bedeutsamen Zusammenhang auf, mit dem sich migrationswissenschaftliche Arbeiten bislang selten oder in unzureichender Weise beschäftigt haben. – Simon Goebel, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, erschienen am 10.07.2020.
Erscheinungsdatum | 28.11.2018 |
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Reihe/Serie | Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde herausgegeben von der Gesellschaft für Volkskunde in Rheinland-Pfalz e.V. ; 16 |
Co-Autor | Uta Bretschneider, Anna Flack, Susanne Greiter, Elisabeth Kirndörfer, Sandra Kreisslová, Moritz Kropp, Jana Nosková, Lisa Peppler, Svenja Reinke-Borsdorf, Judith Schmidt, Sarah Scholl-Schneider, Stephanie Sommer, Laura Wehr, Sabine Zinn-Thomas |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 550 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Völkerkunde (Naturvölker) |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Makrosoziologie | |
Schlagworte | Arbeitsmigration • DDR • DDR Erinnerungskultur Familiengedächtnis Arbeitsmigration östliches Europa • Erinnerungskultur • Familiengedächtnis • Migration und Interkulturelle Kommunikation • Östliches Europa |
ISBN-10 | 3-8309-3930-2 / 3830939302 |
ISBN-13 | 978-3-8309-3930-6 / 9783830939306 |
Zustand | Neuware |
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