Dehumanisierung der Kriegführung (eBook)

Herausforderungen für das Völkerrecht und die Frage nach der Notwendigkeit menschlicher Kontrolle

(Autor)

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2018 | 1. Aufl. 2019
XIII, 551 Seiten
Springer Berlin Heidelberg (Verlag)
978-3-662-57856-8 (ISBN)

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Dehumanisierung der Kriegführung - Tassilo Singer
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Dieses Buch diskutiert, ob menschliche Kontrolle bei der Kriegführung nach dem Völkerrecht vorausgesetzt wird. Dies wird bei den Diskussionen zu autonomen Waffensystemen (LAWS) im Rahmen der UN-Waffenkonvention unter dem Thema 'meaningful human control' gefordert. Praktisch betrifft es die Frage, ob man Systeme ohne jegliche menschliche Kontrollmöglichkeit bei der Zielbekämpfung einsetzen darf und falls ja, unter welchen Voraussetzungen. Dies umfasst sowohl das Waffenrecht (darf eine Waffe überhaupt eingesetzt werden?) als auch das Einsatzrecht (wie darf eine Waffe in einem konkreten Einsatz verwendet werden?). Die rechtliche Analyse erstreckt sich auf vollautonome Waffensysteme und Cyber Operationen und geht auf die jeweiligen Eigenheiten ein. Zudem wird eine Lösung für Verantwortungslücken, die durch fehlende menschliche Kontrolle entstehen, entwickelt. 

Vorwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
1. Teil – Die Dehumanisierung der Kriegsführung 13
Kapitel I Einführung – Die Dehumanisierung der Kriegführung 14
I. Einleitung 14
II. Einordnung der Dehumanisierung der Kriegführung 19
1. Begriffliche Annäherung an die Aufgabenstellung 19
a) Kriegführung 19
b) Dehumanisierung 37
c) Herausforderungen für das Völkerrecht 47
2. Zusammenfassung 50
Literatur 51
Kapitel II Die Frage nach der Notwendigkeit menschlicher Kontrolle und die Diskussion um „meaningful human control“ 58
I. Abgrenzung und Identifizierung der relevanten menschlichen Handlungsform 58
II. Das Prinzip „meaningful human control“ 67
1. Ursprung von „meaningful human control“ 67
a) Art. 36 (NGO) – Policy Paper 2013 69
b) ICRAC – Statement 14 May 2014 69
c) „Meaningful human control“ in Weapon Systems: A Primer 70
d) „Meaningful human control“, Presentation by Maya Brehm 70
e) Begründungen für „meaningful human control“ und das sog. „accountability gap“ 71
2. Rechtliche Einordnung 71
3. Kritik 73
4. Rechtliche Würdigung 75
5. Ergebnis 80
III. Zusammenfassung und Rückschlüsse für die Analyse 81
Literatur 83
Kapitel III Hintergründe und Einblick in die Technik der Dehumanisierung der Kriegführung 87
I. Veränderte Konfliktformen – Ausgangspunkt für den Bedarf nach neuen Methoden und Mitteln der Kriegführung 88
II. Technik, Funktionsweise und Entwicklungsstand von autonomen Waffensystemen und Cyber-Operationen 101
1. Technik, Funktionsweise und Entwicklungsstand von autonomen Waffensystemen 101
a) Funktionsweise 102
b) Bewegung und Kontrolle 107
c) Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Kommunikation und Vernetzung 107
d) Navigation und Kartografie 109
e) Künstliche Intelligenz 109
f) Grenzen der Autonomie – Herausforderungen 111
g) Vereinfachter Ablauf der Zielbekämpfung 114
h) Zukunft und Fazit 115
2. Technik, Funktionsweise und Entwicklungsstand von Cyber- Operationen 117
III. Gründe für die Dehumanisierung der Kriegführung und Relevanz der Dehumanisierung 126
IV. Ergebnis 133
Literatur 134
Kapitel IV Definitionen und Differenzierungen der Methoden und Mittel der Dehumanisierung 141
I. Autonomie, Vollautonomie und Grade der Autonomie 141
II. Rechtliche Einordnung und Statusfragen 148
III. Zusammenfassung 157
Literatur 157
Kapitel V Relevanter Rechtsrahmen im Zusammenhang mit der Dehumanisierung der Kriegführung und Prüfungsmaßstab 161
I. Abgrenzung des Rechtsrahmens 163
1. Ius ad Bellum 164
2. Recht der Staatenverantwortlichkeit 167
3. Internationaler Menschenrechtsschutz 171
4. Ergebnis 181
II. Relevanter völkerrechtlicher Rechtsrahmen für die Untersuchung der Dehumanisierung der Kriegführung 181
1. Humanitäres Völkerrecht 181
a) Anwendungsbereich 184
b) Waffenrecht 185
c) Einsatzrecht 186
d) Auffangklauseln und Minimalstandards 189
e) Haftung für Verletzungen nach Art. 91 ZP I 190
2. Völkerstrafrecht 191
3. Zusammenfassung 192
III. Überblick über den Ablauf der Untersuchung 192
Literatur 193
Kapitel VI Der Mensch im Völkerrecht – Rechtliche Einbindung des Menschen und seines Handelns im Völkerrecht 197
I. Einleitung – Entwicklungsgeschichte der Rolle des Menschen im Völkerrecht 198
II. Neue Thesen zur rechtlichen Einordnung des Individuums im Völkerrecht 208
III. Gestaltungsformen der Anknüpfung an menschliche Kontrolle im Völkerrecht 214
IV. Ergebnis 217
Literatur 219
2. Teil – Rechtliche Analyse der Dehumanisierung der Kriegführung 221
Kapitel VII Einleitung und Anwendungsbereich des Humanitären Völkerrechts 222
I. Einleitung 222
II. Anwendungsbereich des humanitären Völkerrechts 227
1. Normierung und Bedeutung des Anwendungsbereichs im humanitären Völkerrecht 227
2. Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung 236
III. Ergebnis 238
Literatur 239
Kapitel VIII Waffenrecht Teil I – Rechtlicher Rahmen 242
I. Ausgangspunkt – Art. 35 (1) ZP I 245
II. Erläuterungen und relevante Regeln des Waffenrechts 249
1. Neue Waffen, Mittel und Methoden – Art. 36 ZP I 251
2. Überflüssige Verletzungen und unnötige Leiden – Art. 35 (2) ZP I 262
3. Unterschiedslose Angriffe – Art. 51 (4) ZP I 269
4. Umwelt – Art. 35 (3) ZP I 276
Literatur 280
Kapitel IX Waffenrecht Teil II – Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung und Ergebnis 284
I. Ausgangspunkt – Art. 35 (1) ZP I 284
II. Neue Waffen, Mittel und Methoden – Art. 36 ZP I 286
III. Überflüssige Verletzungen und unnötige Leiden – Art. 35 (2) ZP I 293
IV. Unterschiedslose Angriffe – Art. 51 (4) lit. b und lit. c ZP I 297
V. Umwelt– Art. 35 (3) ZP I 308
VI. Ergebnis für das Waffenrecht 310
Literatur 312
Kapitel X Einsatzrecht Teil I – Rechtlicher Rahmen 315
I. Einleitung – Einsatzrecht 316
II. Zielidentifizierung – Art. 57 (2) lit. a (i) ZP I 324
1. Unterscheidungsgrundsatz – Art. 48, 51 ZP I 325
2. Militärische Ziele in Abgrenzung zu geschützten Zielen – Art. 50, 52 ZP I 340
3. Verlust des Schutzes – Zivilisten die sich an Kampfhandlungen beteiligen – Art. 51 (3) ZP I 348
4. Angriffsverbot im Fall des Hors de Combat – Art. 41 ZP I 362
III. Wahl der Mittel und Methoden – Art. 57 (2) lit. a (ii) ZP I 367
IV. Exzessverbot – Art. 51 (5) lit. b, 57 (2) lit. a iii) ZP I 369
V. Wahl zwischen mehreren Zielen – Art. 57 (3) ZP I 384
VI. Wirksame Warnung – Art. 57 (2) lit. c ZP I 385
VII. Pflichten während dem Angriff – Art. 57 (2) lit. b ZP I 387
VIII. Standard des alles praktisch Möglichen – „Feasibilty“ 389
IX. Zusammenfassung 392
Literatur 392
Kapitel XI Einsatzrecht Teil II – Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung und Ergebnis 396
I. Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung 396
1. Grundlagen des Einsatzrechts 396
2. Zielidentifizierung 402
a) Unterscheidungsgrundsatz – Art. 48, 51 ZP I 402
b) Militärische Ziele in Abgrenzung zu geschützten Zielen – Art. 50, 52 ZP I 412
c) Verlust des Schutzes – Zivilisten, die sich an Kampfhandlungen beteiligen – Art. 51 (3) ZP I 419
d) Angriffsverbot im Fall des Hors de Combat – Art. 41 (1), (2) ZP I 432
e) Zusammenfassung 434
3. Wahl der Mittel und Methoden – Art. 57 (2) lit. a ii) ZP I 435
4. Exzessverbot – Art. 51 (5) lit. b, 57 (2) lit. a iii) ZP I 437
5. Wahl zwischen mehreren Zielen – Art. 57 (3) ZP I 451
6. Wirksame Warnung – Art. 57 (2) lit. c ZP I 453
7. Pflichten während dem Angriff – Art. 57 (2) lit. b ZP I 455
8. Standard des alles praktisch Möglichen – „Feasibility“ 459
9. Zusammenfassung 461
II. Ergebnis 462
Literatur 467
Kapitel XII Auffangklauseln, Minimalstandard, die Martens’sche Klausel und Ahndungsmöglichkeiten 472
I. Auffangklauseln, Minimalstandard und die Martens?sche Klausel 472
1. Minimalstandard, Gemeinsamer Art. 3 (1) GK I-IV 473
2. Martens?sche Klausel 475
II. Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung 483
1. Minimalstandard – Gemeinsamer Art. 3 GK I-IV 483
2. Martens?sche Klausel 488
III. Ahndung von Verletzungen der Abkommen und dieses Protokolls, Haftung nach Art. 91 ZP I 496
IV. Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung 497
Literatur 499
Kapitel XIII Zusammenfassung und Ergebnis für die Beurteilung des humanitären Völkerrechts hinsichtlich einem möglichen rechtlichen Erfordernis menschlicher Kontrolle 502
Literatur 506
Kapitel XIV Völkerstrafrecht – Individuelle Verantwortlichkeit 507
I. Einführung 507
II. Individuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit – Art. 25 IStGH Statut 510
1. Erläuterungen 510
2. Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung 511
III. Verantwortlichkeit des Befehlshabers und der „Know or should have know“-Standard– Art. 28 IStGH-Statut 519
1. Erläuterungen 519
2. Übertragung auf die Dehumanisierung der Kriegführung 521
IV. Ergebnis 531
Literatur 533
Kapitel XV Gesamtergebnis der rechtlichen Analyse 536
Literatur 540
Kapitel XVI Schlussfolgerungen und Zusammenfassung 542
Literatur 555

Erscheint lt. Verlag 24.9.2018
Zusatzinfo XIII, 551 S. 9 Abb., 2 Abb. in Farbe.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Informatik Theorie / Studium Künstliche Intelligenz / Robotik
Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Autonome Waffensysteme • cyber warfare • Killerroboter • Künstliche Intelligenz • Meaningful human control • Tötung von Menschen ohne menschliche Kontrolle • Waffenverbot
ISBN-10 3-662-57856-5 / 3662578565
ISBN-13 978-3-662-57856-8 / 9783662578568
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