Die Welt ist böse! (eBook)

Wahre Kriminalgeschichten
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
160 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-1830-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Welt ist böse! -  Julian Hannes
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13 Kriminalfälle aus aller Welt. Alle wahr, ungelöst und hochspannend! Im Wassertank eines Hotels schwimmt die Leiche einer vermissten Studentin. Auf einem Bauernhof in Oberbayern werden sechs Menschen nachts mit einer Hacke erschlagen. Zwei Mädchen fotografieren einen fremden Mann und posten es auf Snapchat - wenig später sind sie tot. Nur: Was war geschehen? Und wer war der Täter? Julian Hannes ist die Mystery-Größe auf YouTube. Mehr als 1,7 Millionen Fans folgen ihm auf seinem Kanal 'Jarow'. Seine dort geschilderten Kriminalgeschichten wurden millionenfach angesehen.

Julian Hannes, 21 Jahre alt, lebt in Köln und ist seit 2011 Vollzeit-YouTuber. Auf seinem Kanal Jarow begeistert er 1,7 Millionen Abonnenten. Mit seiner Leidenschaft für wahre Verbrechen hat er sich zu einem der beliebtesten YouTuber entwickelt. Seine Videos werden monatlich 10 Millionen Mal geklickt.

Julian Hannes, Jahrgang 1996, lebt in Köln und ist seit 2011 Vollzeit-YouTuber. Auf seinem Kanal Jarow begeistert er 1,7 Millionen Abonnenten. Mit seiner Leidenschaft für wahre Verbrechen hat er sich zu einem der beliebtesten YouTuber entwickelt. Seine Videos werden monatlich 10 Millionen Mal geklickt.

Sehr oft fragen mich Zuschauer, ob ich mich manchmal selbst vor den Geschichten grusele, die ich in meinen Videos erzähle. Es ist tatsächlich so, dass ich meinen Storys schon die eine oder andere schlaflose Nacht zu verdanken habe. Der nun folgende Fall einer jungen Studentin aus Kanada hat mich, als ich zum ersten Mal davon erfahren habe, ernsthaft mitgenommen. Es war spät am Abend und ich lag schon im Bett, als ich noch einmal meine E-Mails durchschaute. Zwischen dem üblichen Spam, Rechnungen und Newslettern war auch die Nachricht von einem meiner Abonnenten dabei. Es war ein Link, der mit folgenden Worten kommentiert war: »Schau dir das unbedingt an! Der Fall wird dich verrückt machen!«

Tatsächlich suchte ich in jener Nacht wie wild im Internet nach Fakten zu dem mysteriösen Tod der 21-Jährigen. Mein Versuch, Sherlock Holmes zu spielen, wurde jedoch von meiner Mutter abrupt beendet, die um sechs Uhr morgens in mein Zimmer platzte. Sie wollte mich für die Schule wecken und war verdutzt, als ich bereits wach am Computer saß. Ich tat so, als sei ich erst kurz zuvor aufgewacht.

Ich hätte ihr auch nur schwer erklären können, dass sich ihr Sohn die Nacht um die Ohren schlug, weil er davon besessen war, einen Mordfall, der sich im fernen Amerika abgespielt hat, aufzuklären. Sie hätte mich nicht nur für verrückt gehalten, sondern mir wahrscheinlich auch eine Woche Internetverbot gegeben. Und das konnte ich nun wirklich nicht riskieren. Also, sorry, Mama, falls du das liest, es war eine Notlüge!

Es war ein Routineanruf, den der Portier des Hotels Cecils in Los Angeles, USA, am 13. Februar 2013 entgegennahm. Die Gäste aus Zimmer 417 meldeten, dass das Leitungswasser einen bitteren Beigeschmack und eine merkwürdige schwarze Färbung hätte. Normalerweise sorgten solche Beschwerden beim Personal des heruntergekommenen Zwei-Sterne-Hotels nicht mal für ein Achselzucken, doch es waren an diesem Tag bereits die vierten Gäste, die sich über das Wasser aus dem Hahn beklagten. Also schickte der Portier den Hausmeister auf das Dach zum Wassertank, um nachzusehen, ob vielleicht jemand etwas hineingeworfen hatte oder ob etwas die Rohre verstopfte. Doch als der Angestellte den Deckel des Wassertanks öffnete, traute er seinen Augen nicht. Im Wasser schwamm die Leiche einer jungen Frau. Wie sich schnell ­herausstellte, war es Elisa Lam. Sie galt seit mehr als zwei Wochen als vermisst.

Wochen zuvor hatte sich 21-jährige Studentin aus Kanada entschlossen, einen Trip entlang der US-amerikanischen Westküste zu machen. Ihre Eltern waren aus Hongkong nach Nordamerika emigriert, um ihrer Tochter eine bessere Per­spektive zu bieten. Die junge Frau mit den dunklen Haaren und den asiatischen Gesichtszügen präsentierte auf Fotos meistens ein warmherziges Lächeln. Sie studierte erfolgreich an der University of British Columbia in Vancouver. Ihre Reise war für sie vermutlich so etwas wie eine Flucht aus dem starren Alltag. Sie hatte außer einem Rucksack kaum Gepäck dabei und war vor allem in Überlandbussen unterwegs.

Sie durchquerte San Francisco und San Diego, ehe sie in Los Angeles einen mehrtägigen Halt einlegte. Dort nahm sie sich ein Zimmer im Hotel Cecil, eine günstige Bleibe, die allerdings in einem wirklich zwielichtigen, gefährlichen Viertel liegt. War Elisa dies bewusst, als sie eincheckte? Und noch viel wichtiger: Kannte sie die Vergangenheit des Hotels? In den 50er- und 60er-Jahren war das Hotel Cecil immer wieder ein Rückzugsort für zwielichtige Gestalten. Auch eine Hollywood-Schauspielerin war damals in dem Hotel unter du­biosen Umständen ums Leben gekommen. In den 80er- und 90er-Jahren schrieb die Unterkunft Schlagzeilen, da mehrere Serienmörder ihre Taten im Hotel Cecil planten. Richard ­Ramirez beispielsweise, in den Medien vor allem als der »Night Stalker« bekannt, wohnte in den Jahren 1984/85 im vierzehnten Stock der Herberge. Er operierte bei seinen grausamen Taten aus seinem Hotelzimmer heraus und war in dieser Zeit für mindestens vierzehn Morde verantwortlich. Der Ruf des Hotels Cecil hat unter den Vorkommnissen bis heute sehr gelitten, obwohl viele Jahre vergangen sind. Wer nicht gerade den Nervenkitzel sucht, bucht eine andere Unterkunft. In den Jahren vor dem Todesfall im Wassertank war es aber deutlich ruhiger um das Hotel geworden. Es bietet mittlerweile Menschen mit wenig Geld eine günstige Übernachtungsmöglichkeit im Herzen der Weltmetropole Los Angeles. Menschen wie Elisa Lam.

Die Studentin war ganz alleine unterwegs, und schon um diesen Umstand ranken sich diverse Gerüchte. Es hieß immer wieder in Internet-Foren, dass sie sich mit einer Bekanntschaft aus dem Internet treffen wollte. Ein Date? Die Polizei bestätigte diese Theorie nie. Allerdings ist bekannt, dass Elisa im Netz sehr stark aktiv war und unter anderem in einem Tumblr-Blog regelmäßig Bilder und bekannte Zitate postete. Ab und zu verriet sie ihren Followern auch etwas über ihr Seelenleben. Die Behörden überprüften mögliche Internet-Verabredungen in diesem Zeitraum, sind aber auf nichts Entscheidendes gestoßen. Vielleicht erkundete sie in Wahrheit ganz ohne mysteriöse Begleitung die Westküste und hielt sich wie viele andere Studenten mit »Work and Travel« über Wasser. Doch warum begab sich die junge Frau ganz alleine auf ihre verhängnisvolle Reise? Die Antwort darauf kennt wohl nur Elisa selbst und die nahm sie mit in ihr Grab.

Was wir jedoch wissen, ist, dass sie ihre Reise ursprünglich am 31. Januar 2013 fortsetzen wollte. Das Ziel stand bereits fest: Santa Cruz, südlich von Kalifornien. Doch Elisa Lam checkte weder aus dem Hotel aus noch rief sie ihre Eltern an. Dabei galt sie eigentlich als äußerst zuverlässig, meldete sich regelmäßig bei ihren engsten Verwandten und Freunden. Als ihre Eltern mehrere Tage nichts von ihr hörten, alarmierten sie die Polizei und flogen selbst nach Los Angeles, um nach ihrer Tochter zu suchen. Sie kamen zu spät.

Die spannendste Frage ist: Was ist in diesem Hotel vor sich gegangen? Wie kam Elisa in diesen Wassertank? War es Mord oder Selbstmord? War es ein Unfall? Je länger man nach Antworten sucht, desto mehr Fragen tauchen auf. Der Polizei­bericht geht jedenfalls von keinem Fremdverschulden aus. Die Obduktion lieferte dafür auch keinerlei Spuren. Der Pathologe notierte als Todesursache ertrinken. Die Theorie von einem Mädchen, das vollgedröhnt in den Wassertank gefallen ist und ertrank, konnte jedoch ebenfalls schnell widerlegt werden: In ihrem Blut wurden weder Drogen noch Alkohol nachgewiesen. Die Polizei ermittelte relativ wenig und machte es sich recht einfach, indem sie direkt einen Mord ausschloss. Doch so einfach war der Fall nicht.

Der Wassertank befand sich auf dem Dach des Hotelgebäudes, das man nur durch eine alarmgesicherte Tür erreichen konnte. Dieser Alarm wurde nie ausgelöst. Dafür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder schaffte es Elisa, einen anderen, gefährlichen Weg aufs Dach zu finden, oder ein Hotelmitarbeiter hat ihr geholfen. Vielleicht ihr Mörder?

Es gibt auch durchaus Motive für einen Selbstmord. Die Kanadierin soll unter Depressionen gelitten haben und nahm Medikamente dagegen ein. Sie schilderte der Online-Community in einem Internetblog immer wieder ihr Leid. »Du wirst immer von der Idee gejagt werden, dass du dein Leben verschwendest«, lautete das Leitzitat auf ihrer Internetpräsenz. Es stammt von Chuck Palahniuk, einem kanadischen Autor. Akut selbstmordgefährdet sei sie allerdings nie gewesen, sonst hätten ihre Eltern sie wohl kaum alleine auf so eine lange Reise gelassen. Ein Post, den sie kurz vor ihrem Verschwinden absetzte, macht allerdings stutzig. Sie erzählte, dass sie sich von einer Person im Hotel Cecil verfolgt fühle. Sie ging nicht näher darauf ein. War das vielleicht ihr späterer Mörder?

Ich habe, wie gesagt, viele Stunden über diesen Fall nachgedacht, und nun will ich euch erläutern, wieso die Theorie der Polizei in meinen Augen Schwachsinn ist. Wenn sich jemand umbringen will, dann wählt er dafür meistens einen möglichst schmerzlosen Weg. Die meisten schlucken Tabletten oder erhängen sich an einem Seil. Ertrinken hingegen gilt als einer der schmerzvollsten Tode. Freiwillig wählt diesen Weg kein Selbstmörder. Wieso sollte Elisa also diesen Tod gewählt haben? Wieso gerade in einem Wassertank auf einem Hoteldach? Wie schaffte sie es alleine, ohne Alarm auszu­lösen, aufs Dach? Woher wusste sie überhaupt, dass es dort oben einen Wassertank gibt? Wieso hinterließ sie keinen Abschiedsbrief für ihre Familie? Wieso postete sie nichts im Internet, wo sie doch sonst alles mitteilte? Ihre Weiterreise nach Santa Cruz war schon perfekt geplant: Das macht doch kein Mensch, der einen Selbstmord plant, oder? Wer war die Person, von der sich Elisa verfolgt fühlte? Ich habe euch gewarnt: Dieser Fall birgt deutlich mehr Fragen als Antworten.

Kennt ihr das, wenn ihr alleine seid und euch unbeobachtet fühlt? Man macht Dinge, die man niemals vor anderen Menschen tun würde. Ich zum Beispiel laufe laut singend durch die Wohnung, und glaubt mir, ich bin wirklich froh, dass mich dabei niemand hört. Ich mag einige Stärken haben, aber singen gehört definitiv nicht dazu.

Im Internet kursiert das Video einer Überwachungs­kamera des Hotels. Diese Kamera nimmt das Geschehen im Fahrstuhl auf. Auf dem besagten Video ist nur Elisa Lam zu sehen. Es wurde im Internet millionenfach geklickt und äußerst kontrovers diskutiert. Das Verhalten der Studentin stellt uns vor weitere Rätsel. Wie besessen drückte sie hintereinander verschiedene Knöpfe des Aufzugs. Einmal kauerte sie in der Ecke des Fahrstuhls, dann stieg sie aus...

Erscheint lt. Verlag 6.7.2018
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 13 Fälle • Cold Case • Cold Cases • Entführung • Flugzeugentführung • Grusel • Gruselgeschichte • Hinterkaifeck • Jarow • Krimi • Kriminalfall • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Leiche • Mordfall • mysteriöse Todesfälle • Mystery • Schizophrenic Blog • Serienmörder • Thriller • Verbrechen • Vermisst • verschwunden • wahre • Welt • youtube • Youtube 2018 • Youtube Buch • YouTuber
ISBN-10 3-8437-1830-X / 384371830X
ISBN-13 978-3-8437-1830-1 / 9783843718301
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