Die Kategorie der Dienstleistungsszenen am Beispiel der Dubber- und CosplayFotografieszene
Diplomica Verlag
978-3-96146-612-2 (ISBN)
Eva Mertens hat erst sehr spät in ihrem Leben begonnen Lehramt zu studieren. Im Verlauf dieses Studiums entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Forschung und das Schreiben. 2009 gründete sie, noch mitten in ihrem Studium, das Ani-Ma-Projekt, dessen erstes Ziel es war, die deutsche Manga- und Animeszene zu erforschen. Sie kann hier mit Fug und Recht als Expertin bezeichnet werden. Inzwischen jedoch haben sich ihre Forschungen auch auf Szenenkonstrukte allgemein ausgedehnt. Sie richten sich hier derzeit auf Bildungsmechanismen, strukturelle und prozessuale Zusammenhänge, Abhängigkeiten, Funktionen von Konstrukten in Konstrukten, Relevanzen etc.
Textprobe: Kapitel: 2.1.2.6 Wie groß ist die Dubberszene? (Frage 27) Die Fragestellung, die diesem Abschnitt in erster Linie zugrunde liegt, ist: Frage 27 "Schätzen Sie bitte die ungefähre Größe Ihrer Subszene!" Wie auch bei den bereits behandelten Szenenkonstrukten sind die Größenangaben, die aus den Angaben der Funktionsträger ermittelt werden, lediglich als sehr grobe Annäherungswerte einzuordnen. Die Angaben reichen zum deutschen Konstrukt (national) von 100-150 Mitgliedern bei Melanie K. bis hin zu 10.000 bei Angelle, wobei letztere auf eine dezentrale Organisation der Dubberszene hinweist, d. h. der größte Teil der Mitglieder ist eben nicht auf Plattformen wie die der Crash Dub Studios oder die des Crimson Studio organisiert, sondern arbeitet für sich bzw. sucht sich temporär Teammitglieder je nach Projekt. Auch Aurora spricht diese dezentrale Struktur der Community an und bestätigt damit Angelles Aussage. Nimmt man jedoch alle Antworten zusammen, so muss man auch hier unterscheiden zwischen den aktiven Fans, d. h. den Mitgliedern der Community, die selbst dubben und denjenigen, die nur konsumieren, d. h. sich die fertigen Produkte ansehen und ggf. diese dann kommentieren. Es ist davon auszugehen, dass es ungefähr zwischen 500 und 1.000 aktive Fans gibt. Erfahrungsgemäß ist die Zahl der rein konsumierenden Fans dann um ein Vielfaches höher. Ahiku verweist in diesem Zusammenhang auf die Abonnementenzahlen bei YouTube, die auf mehrere Tausend konsumierende Fans hinweisen. Wie hoch die Zahl der Mitglieder des Konstrukts jedoch tatsächlich ist, kann nicht gesagt werden. Es wäre selbstverständlich auch möglich, neben den Abonnementenzahlen, wie im Falle der AMVszene (Mertens, 2017 C, 2.1.2.6), zudem die Klickzahlen allgemein bei YouTube hinzuzunehmen (siehe Abschnitt 2.1.6). Doch letztendlich würde sich auch hieraus nur die Aussage ergeben, dass es mehrere Tausend rein konsumierende Fans geben muss und sich daher auch hier die Community aus einem vergleichsweise kleinen Kern aktiver Fans und einem sehr viel größeren Teil rein konsumierender Fans zusammensetzt. Es wird von einzelnen Funktionsträgern zudem eine internationale Dubberszene angesprochen und auch hier Hinweise zur Größenordnung gemacht, die jedoch ebenfalls sehr allgemein gehalten wurden. Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang zwangsläufig anschließt ist die, ob es wirklich eine internationale Szene gibt, die nationenübergreifende eigene Strukturen aufweist und von allen Nationen als übergeordnetes Konstrukt wahrgenommen wird. Oder ist es so wie im Falle der Manga- und Animeszene, dass lediglich eine Vielzahl an nationalen Szenen parallel zueinander existieren ohne verbindende Strukturen und dem damit einhergehenden internationalen Wir-Bewusstsein (siehe Abschnitt 2.1.2.8) Definitiv aber gehört die Dubberszene zu den kleinen Szenenkonstrukten und vor allem zu denjenigen, die allein aufgrund ihrer Kategorienzugehörigkeit nie eine eigenständige Großszene sein und auch nie eine "gewisse" Menge an aktiven Mitgliedern überschreiten wird (siehe Abschnitt 2.1.3). Dies könnte sich nur dann ändern, wenn es aufgrund von Erweiterungen des Interessensgegenstands (Hörspiel und andere artverwandte Tätigkeitsbilder) insgesamt zu einer Kategorien verschiebung käme. Gemeint ist damit, dass der Schwerpunkt sich von dem Dienstleistungsgedanken auf den Produktionsgedanken verlagert. Erst dann wäre genügend Distanz zum Mutterkonstrukt denkbar, um einen Loslösungsprozess in Gang zu setzen. Derzeit allerdings erscheint durch die Auflösung des Crimson Studios die Wahrscheinlichkeit eines Rückbildungsprozesses größer zu sein als die eines Wachstums- und Loslösungsprozesses. 2.1.2.7 Ausrüstung, Kosten, Fähigkeiten und Fertigkeiten (Fragen 18, 19) Die Fragestellungen, die diesem Abschnitt in erster Linie zugrunde liegen, sind: Frage 18: "Braucht man eine bestimmte Ausrüstung um mitzumachen? Wenn ja, dann welche, was kostet sie,
Erscheinungsdatum | 06.04.2018 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 190 x 270 mm |
Gewicht | 512 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie |
Schlagworte | Anime • Cosplay • Dienstleistungszene • Dubber • Fotografie • Manga • Photographie • SKSA • Synchronisation • Szene • Szenen • SzenenKonstruktStrukturAnalyse |
ISBN-10 | 3-96146-612-2 / 3961466122 |
ISBN-13 | 978-3-96146-612-2 / 9783961466122 |
Zustand | Neuware |
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