Prekäre Arbeitsräume (eBook)
XIV, 571 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-20864-6 (ISBN)
Kristina Seidelsohn stellt in diesem Buch die zentrale Frage, welchen Einfluss die sich wandelnden und zunehmend von Prekarität geprägten Arbeitsräume im Bereich der lokalen Ökonomie auf das Zusammenleben, die sozialen Konflikte und die soziale Kohäsion der verschiedenen Bewohnergruppen in ehemals benachteiligten, ethnisch-kulturell vielfältigen und zunehmend aufgewerteten Stadtquartieren nehmen. Die theoriegeleiteten, empirischen Ergebnisse verweisen auf die desintegrierende Wirkung von Prekarität in städtischen Quartieren als Dynamik eines nachbarschaftlichen Konfliktsystems, das sich über das Zusammenwirken von strukturellen Problemlagen, Konflikten im öffentlichen Raum und subjektive Verarbeitungsmuster als gruppenbezogene Vorurteile bestimmt.
Dr. Kristina Seidelsohn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Freien Universität Berlin am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Qualitative Sozial- und Bildungsforschung.
Dr. Kristina Seidelsohn ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Freien Universität Berlin am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Qualitative Sozial- und Bildungsforschung.
Geleitwort 6
Inhaltsverzeichnis 8
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 11
I Einleitung 13
1 Erkenntnisinteresse und Fragestellung 13
2 Aufbau der Arbeit 37
3 Forschungsstand 41
3.1 Stadt- und Segregationsforschung 41
3.1.1 Die Stadt zwischen Polarisierung und Wandel: Segregation vs. Gentrifizierung 41
3.2 Was bedeutet ‚prekär‘? Sozialstrukturanalyse und soziale Ungleichheit 52
3.3 Konflikt- und Vorurteilsforschung 57
3.3.1 Konflikte und Gentrification 57
3.3.2 Anerkennung und Soziale Desintegration 63
3.3.3 Vorurteilsforschung 68
II Theorie 81
1 Konflikttheoretische Zugänge 81
1.1 Theorie sozialer Desintegration 81
1.1.1 Integrationsbegriff 81
1.1.2 Soziale Integration und Konflikt 84
1.2 Soziale Konflikte im Lichte der Anerkennungstheorie 87
1.2.1 Anerkennungstheorie als Konflikttheorie 88
1.2.2 Anerkennung und soziale Integration 91
1.3 Zur theoretischen Integration von Anerkennung und Desintegration 93
1.3.1 Die moralisch integrierte Gesellschaft: Was bedeutet Anerkennung? 93
1.3.2 Gesellschaftliche Krisen als Quellen verletzter Anerkennung 100
2 Schauplätze sozialer Konflikte 128
2.1 Raum als Spiegel gesellschaftlicher Krisen 128
2.1.1 Strukturkrise (Arbeit, Wohnen und Gentrifizierung) 128
2.1.2 Regulations-/Loyalitätskrise (Demokratische Mitbestimmung und politischeKultur) 132
2.1.3 Kohäsionskrise (Sozialer Zusammenhalt) 134
2.2 Raum und Konflikt 137
2.2.1 Raum und soziale Ungleichheit 137
2.2.2 Konflikte in Sozialbeziehungen: Raum der Lebensstile und Habitustheorie 143
2.2.3 Konflikte in Sozialsystemen: Handlungsräume und (soziale) Feldtheorie 145
2.2.4 Der relationale Raum als Erweiterung konflikttheoretischer Ansätze 152
2.2.5 Wer ist etabliert, wer ist Außenseiter? 157
2.3 Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Stadtquartier 159
2.3.1 Vorurteil – Was bedeutet das? 160
2.3.2 Vorurteile und Intergruppenkonflikte 164
2.3.3 Kontextuelle Faktoren 169
3 Zusammenfassung: Analysekonzept 171
III Methodologie und Methodik 172
1 Zur Theorie und Methodologie qualitativer Sozialforschung 172
1.1 Untersuchungsdesign 172
1.2 Gütekriterien qualitativer Sozialforschung 174
2 Auswertungs- und Erhebungsmethoden 185
2.1 Erhebungsmethode 185
2.1.1 Untersuchungsgebiet, Zugänge und Erhebungszeiträume 185
2.1.2 Gruppendiskussionsverfahren 186
2.1.3 Experteninterviews 194
2.1.4 Feldforschung und teilnehmende Beobachtung 199
2.1.5 Dokumentenanalyse 203
2.2 Auswertungsmethode 205
2.2.1 Theoretischer Hintergrund 205
2.2.2 Grounded Theory und Auswertungsverfahren 206
IV Empirie A: Strukturell-institutionelle Ebene 216
1 Strukturelle Merkmale des Untersuchungsgebiets 216
1.1 Sozialstruktur Berlins und der Stadtteil Berlin-Neukölln 216
1.2 Das Stadtquartier als Untersuchungsort 222
2 Politische Kultur und stadtpolitische Hintergründe 227
2.1 Wem gehört die Stadt? Stadtpolitik in Berlin-Neukölln 227
2.2 Das Programm „Soziale Stadt“: Ziele, Fördermittel, Handlungsfelder 229
2.3 Arbeitsmarkt und lokale Ökonomie 235
2.3.1 Das Programm „Soziale Stadt“ und das Projekt „Zwischennutzungsagentur“ 235
2.3.2 Integration in den Arbeitsmarkt von (jugendlichen) BewohnerInnen mitMigrationshintergrund 240
2.3.3 Stadtpolitische Steuerungsformen 247
2.3.4 Räumliche Symbolik von Arbeitslosigkeit in der Konsum- und Effizienzgesellschaft 257
2.4 Die ‚illegale‘ lokale Ökonomie: Tilidin und die Rolle der Anerkennung 258
2.5 Politische Partizipation an stadtpolitischen Entscheidungen 273
2.5.1 Das Mittelvergabe-Verfahren im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ 274
2.5.2 Politische Parteien und die Bezirksverordnetenversammlung Neuköllns 276
2.5.3 Kultur- und Migrantenvereine 279
2.5.4 Politische Beteiligung von Frauen mit Migrationshintergrund 282
2.6 Wohnungs- und Immobilienmarkt 287
2.7 Bildung 292
2.8 Zusammenfassung: Urban Governance und soziale Kohäsion 296
3 Konflikte im öffentlichen Raum 298
3.1 Wandel von Infrastruktureller Ausstattung und Wohngefühl 299
3.2 Ressourcen-/Verteilungskonflikte 300
3.2.1 Mieten und Wohnraum 300
3.2.2 Privatisierung öffentlicher Räume 306
3.3 Regel- und Rangordnungskonflikte 308
3.3.1 Der „Fahnenstreit“ 308
3.3.2 „Kein Ort für Nazis“ 313
3.4 Zusammenfassung: Verschränkung von Konfliktarten in öffentlichen Räumen 316
V Empirie B - Die Akteursebene 319
1 Soziale (Des)Integration, Anerkennung und Konflikte im Quartier 319
1.1 Die ‚Pioniere‘: Untersuchungsgruppen & Rahmenbedingungen
1.2 Leben im Prekariat – zwischen Aufstiegsambitionen und Anerkennungsverlusten (sozial-strukturelle Dimension) 326
1.3 Die „Veränderer“ und „Lebenskünstler“– Individualisiertes politisches Engagement und Abkehr von der Politik (institutionelle Dimension) 368
1.4 Die „Netzwerker“ – Zwischen “bindungsloser Flexibilität“ und der Suchenach sozialem Nahraum (sozial-emotionale Dimension) 378
1.5 Zusammenfassung: Milieuspezifische Integrations-/Desintegrationsdynamiken im Sozial-Raum 395
2 Prekarität und soziale Kohäsion im Stadtquartier: Interaktionen, Konflikte und die Herausbildung von Vorurteilen 404
2.1 Prekäre Selbstwahrnehmung: Habitus und Ingroup-Konstitution 404
2.2 Outgroup-Konstruktionen, Konflikte und räumliches Verhalten Zugezogene „Hipster“ 412
2.3 Zur wechselseitigen Wahrnehmung der ‚Alteingesessenen‘ und ‚Zugezogenen‘ 452
VI Fazit und Ausblick 502
1 Politische Kultur 506
2 Öffentliche Räume 510
2.1 Ressourcenkonflikte 511
2.2 Regel- und Rangordnungskonflikte 513
3 Bewohnerschaft 514
3.1 Zugezogene: Milieuspezifische und milieuübergreifende Integrations-/Desintegrationsdynamiken im Sozial-Raum 515
3.2 Zugezogene: Prekarität, Konflikte und die Syndrom-Elemente GruppenbezogenerMenschenfeindlichkeit 521
3.1.1 Gruppe A „Freiberufler“ 518
3.1.2 Gruppe B „Gewerbetreibende“ 519
3.1.3 Gruppe C „Studenten“ 520
3.3 Zur wechselseitigen Wahrnehmung Alteingesessener und Zugezogener 524
3.3.1 Gruppe A „Selbständige“ 526
3.3.2 Gruppe B „Arbeitslose“ 528
3.3.3 Gruppe C „Schüler“ 532
3.4 Räumliche Strategien: 533
3.5 Zuschreibungen und Vorurteile 536
VII Zusammenfassung 538
Literaturverzeichnis 547
Dokumentenverzeichnis 573
Erscheint lt. Verlag | 31.1.2018 |
---|---|
Reihe/Serie | Quartiersforschung | Quartiersforschung |
Zusatzinfo | XIV, 571 S. 25 Abb., 7 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien |
Schlagworte | Anerkennung • Milieu und Habitus • Prekarität • Quartiersforschung • Soziale Desintegration |
ISBN-10 | 3-658-20864-3 / 3658208643 |
ISBN-13 | 978-3-658-20864-6 / 9783658208646 |
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Größe: 5,1 MB
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