Figurationen des Laien zwischen Forschung, Leidenschaft und politischer Mobilisierung -

Figurationen des Laien zwischen Forschung, Leidenschaft und politischer Mobilisierung (eBook)

Museen, Archive und Erinnerungskultur in Fallstudien und Berichten
eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
240 Seiten
Waxmann Verlag GmbH
978-3-8309-8667-6 (ISBN)
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Dieser Band vertritt keine vereinfachende Position für oder gegen partizipative Verfahren in der Forschung und Wissenschaftsvermittlung. Stattdessen will er für den Argumentationshorizont der Volkskunde, Europäischen Ethnologie und Kulturanthropologie einen historisch weiten und analytisch vertieften Blick auf das Gefüge von Laienforschung und Fachlichkeit werfen.
Die Beiträge setzen historisch bei der Figur des Amateurs im späten 19. Jahrhundert und dessen Professionalisierung in wissenschaftlichen Sammelprojekten des 20. Jahrhunderts an, thematisieren die Situation im Kontext der Neuen Sozialen und Ökologischen Bewegungen ab den 1960er Jahren und behandeln auch aktuelle, unterschiedliche Erscheinungsformen von Partizipation, die mit öffentlichen Ressourcen des Staates und mit Unternehmen neu verknüpft werden.
Mit Beiträgen von: Günter Achterkamp, Beate Bollmann, Christiane Cantauw, Andreas Eiynck, Walter Hauser, Brigitte Heck, Sabine Imeri, Jutta Jäger-Schenk, Kirsten John-Stucke, Michael Kamp, Bärbel Kleindorfer-Marx, Ralf Klötzer, Carolin Krämer, Claudia Peschel-Wacha, Thomas Naumann, Elisabeth Timm, Christiane Torzewski, Elke Ungeheuer und Siegfried Zengerle.

Buchtitel 1
Impressum 4
Inhalt 5
Zu diesem Band (Christiane Cantauw, Michael Kamp, Elisabeth Timm) 7
Geladene Gäste und andere Beteiligte in der öffentlichen Kultur- und Wissenschaftsvermittlung: amator und kalliope in der partizipativen Wende des Politischen (Elisabeth Timm) 13
Wie die Partizipation von der Straße in die Behörden kam 15
Die kommunale Ebene als erste Adresse partizipativer Verfahren: Wie das „Neue Steuerungsmodell“ BürgerInnen als arbeitende und konsumierende Kundschaft anspricht 21
Wissenschaft zwischen Partizipation und Populismus 25
Sammelstellen und Deutungsagenturen. Volkskunde im Verein um 1900 (Sabine Imeri) 27
Die Dilettantismus-Debatte als Grenzziehungsarbeit 28
Sammelnde Dilettanten 29
Vereinszwecke: Forschen, Sammeln, Pflegen 30
Der Berliner Verein für Volkskunde als Großstadtverein 31
Umstrittene Ziele, umstrittene Expertise 35
Volkskundliche Wissensproduktion zwischen Anerkennung und Abgrenzung. Lehrer und das Archiv für westfälische Volkskunde (1951–1955) (Christiane Torzewski) 41
Der fachwissenschaftliche Blick auf die Volksschullehrer 44
Lehrer in der Provinz Westfalen: Räume des volkskundlichen Sammelns und Forschens 45
Lehrer im Archiv für westfälische Volkskunde: Bildungswege und Professionalisierung 47
Vom Nutzen der Lehrerschaft für die Volkskunde nach 1945 48
Vom Nutzen der Volkskundearbeit für die Lehrerschaft nach 1945 50
Kampf um Material und Anerkennung 51
Sammeln für eine neue Volkstumspolitik? 52
Sammeln für die akademische Anerkennung? 53
Räume der Aushandlung: Ein Beispiel aus der Trachtenforschung 55
Zusammenfassung 58
Quellen 59
Ehrenamt an Museen beforschen – fünf Impulse aus den Projekten des Instituts für Materielle Kultur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Beate Bollmann und Carolin Krämer) 61
Das Institut für Materielle Kultur – Strukturen und Projekte 61
Erfahrung und Begegnung als Impulse für die Forschung 62
Impuls 1: Gemeinsam forschen 62
Impuls 2: Qualitäten betonen 64
Impuls 3: Worte finden 66
Impuls 4: Langfristig denken 68
Impuls 5: Methoden schulen 70
Ausblick 72
Kein Gras drüber wachsen lassen. Ein ehrenamtlicher Zwischenruf aus der Recherche und Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit in Rheine-Mesum (Günter Achterkamp) 75
Wie es begann: Efeu über Gräbern 75
Wie es weiterging: Gras über Kindergräbern 79
Spurensuche nach Dokumenten und Quellenfunde: die Namen der Toten 81
Von der Recherche und Dokumentation zur Erinnerung 82
Absprachen zur Wiedererrichtung der Gräberstätte 83
Der Weg bis zur Übergabe der Erinnerungs-, Gedenk- und Gräberstätte im Jahr 2011 und die Reaktionen der Angesprochenen und Beteiligten in Rheine und Mesum 84
Bürgerschaftliche Erinnerung als Herausforderung: die Entwicklung einer lokalen Erinnerungs- und Gedenkkultur 86
Anhang: Die in Rheine-Mesum bestatteten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter 92
Mythos Wewelsburg? Legenden und Mythenbildung rund um ein Schloss in Ostwestfalen (Kirsten John-Stucke) 95
Zur Geschichte der Wewelsburg während der NS-Zeit 97
Rezeption der Wewelsburg nach dem Krieg 99
Wie geht das Kreismuseum mit diesen Phänomenen um? 102
Intervention und Widerständigkeit – zur Entstehungsgeschichte des LVR-Freilichtmuseums in Lindlar (Michael Kamp) 105
Lindlar ist der „richtige“ Museumsstandort 108
Kirchenglocken übertönen Bedenken 109
Protest der Grünen 111
Hans Haas – Direktor ohne Museum? 112
Erste Erfolge und trügerische Sicherheit 113
Hiobsbotschaft und glückliche Wendung 116
Das Freilichtmuseum im Lingenbachtal: Menetekel für die einen, Chance für die anderen 120
Living-History-Vorführungen im Odenwälder Freilandmuseum: Chancen überregionalen ehrenamtlichen Engagements für ein Regionalmuseum (Thomas Naumann) 125
Die Erwartungen der Politik und Gesellschaft, Ehrenamtlichkeit zuzulassen 125
Möglichkeiten und Grenzen ehrenamtlichen Engagements bei klassischen Veranstaltungsthemen 126
Überregionales ehrenamtliches Engagement bei politisch-historischen Vorführungen: Living History 128
Fazit: Ehrenamtliche Mitwirkung in Rückbindung an Professionalität 130
Wann wackelt der Schwanz mit dem Hund? Ehrenamtsarbeit im Freilichtmuseum Hessenpark zwischen Autonomie und Steuerung (Elke Ungeheuer) 135
Vom „Funktechnischen Museum“ zur Dauerausstellung „Kommunikation im Wandel der Zeit“ 135
„Unbezahlt, aber unbezahlbar“ 136
Informieren, zuhören, erklären, kümmern – und verabschieden 138
Arbeitssicherheit und Brandschutz – auch für das Ehrenamt 139
Und wie ist die Stimmung? 139
Neue Ehrenamtliche und neues Ehrenamt 140
Das „Neujahrskucheneisenforschungsteam“ des Heimatvereins Burgsteinfurt: ergebnisorientiert oder erlebnisorientiert? (Andreas Eiynck) 145
Wie alles begann 145
Die Akteure 146
Die Arbeitsweise 147
Als Team unterwegs 150
Was trieb die Teamer eigentlich an? 151
Beobachtungen von Laien und Experten 153
Eisen und Backen – der große Backtag 154
Forschungskontakte 155
Können Kucheneisen evangelisch sein? 156
Sprechende Herdfeuer – Zeichen am Kamin 158
Veränderte Schwerpunkte 159
Auch das schönste Projekt ... 160
Und das Ergebnis? 160
Das LVR-Industriemuseum im Spannungsfeld zwischen Geschichtskultur von unten und Freizeitmarkt (Walter Hauser) 163
Aufbruchstimmung in der politischen Gründungszeit 163
Reifezeit 165
Ausblicke auf die „Vision 2020“ 168
Gegenwart partizipativ sammeln – ein Karlsruher Experiment (Brigitte Heck) 173
Ein offenes Konzept und seine Hintergründe 173
Gegenwart partizipativ sammeln 174
Dinge als Ego-Dokumente 176
Alltags-Gegenstände und Alltags-Bilder 177
Partizipatives Sammeln integrieren 178
Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Sammlungskonzept 179
Bewegte Güter in bewegten Zeiten 180
„Darf ich nächste Woche wiederkommen?“ Aufbau und Institutionalisierung der Freiwilligenarbeit am Volkskundemuseum Wien seit 2004 (Claudia Peschel-Wacha) 183
Prolog: Brigitta Dirnberger – eine engagierte Freiwillige in Wiener Museen 183
Zur Freiwilligenarbeit in Österreich 184
Kurze Geschichte des Volkskundemuseums Wien: ein Haus in Vereinsträgerschaft 187
Die „Methode Keywork“ als Ausgangsüberlegung für Schulungen: Schneeballeffekt erwünscht! 188
Institutionelle Strukturen als Grundlage für die nachhaltige Kooperation zwischen Hauptamtlichen und Freiwilligen 194
Vernetzung von Freiwilligenarbeit im Kulturbereich 195
Freiwilligenarbeit: kein Ersatz für Fachleute, sondern Erweiterung und Ausbau der Angebote des Museums 196
„Schnell, bevor uns eine andere Stadt die Idee wegschnappt!“ Wie das Deutsche Tagebucharchiv in Emmendingen wurde, was es heute ist (Jutta Jäger-Schenk) 199
„Der europäische Funke“ – Zur Gründungsgeschichte des Archivs 199
Das Sammelgut des Deutschen Tagebucharchivs 202
Die Anbindung an die Wissenschaft und institutionelle Vernetzungen 204
„Chef sein und zugleich die Gruppendynamik achten“ – zu den Ehrenamtlichen im Tagebucharchiv 204
„Im Büro laufen die Fäden zusammen“ – Wie die Aufgabenbereiche gegliedert sind 205
„Das Tagebucharchiv ist eine großartige Ressource“ – Recherchierende im Deutschen Tagebucharchiv 207
Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Tagebucharchiv 208
Ohne Ehrenamtliche ginge es nicht 209
Intervention oder Zusammenspiel? Ein Praxisbericht aus dem Feld Museumsreferat, Kommunen und Ehrenamt im Landkreis Cham (Bärbel Kleindorfer-Marx) 211
Spezialmuseen im Landkreis Cham 211
Das „Chamer Modell“ – Einbindung von Laien in die Museumsarbeit 213
Wechselausstellungen als Plattform der Zusammenarbeit 214
Grenzüberschreitende Projekte des Netzwerks der Museen im Landkreis Cham 215
Lepra ist im Verein am schönsten. Über die Möglichkeiten der Gesellschaft für Leprakunde e.V. im Lepramuseum Leprageschichte zu dokumentieren (Ralf Klötzer) 219
Gesellschaft für Leprakunde e.V., gegründet 1984 220
Darstellung der Leprageschichte: das Lepramuseum 222
Leprageschichte bekannt machen: Aktivitäten der Gesellschaft für Leprakunde e.V. 224
Laien schaffen und vermitteln Wissen 228
Das Allgäuer Bergbauernmuseum in Vereinsträgerschaft (Siegfried Zengerle) 229
Die Gründungsidee: Bildung als Ausflugsziel 229
Der Museumsbetrieb im Ehrenamt 231
Autorinnen und Autoren 235

Erscheint lt. Verlag 1.11.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-8309-8667-X / 383098667X
ISBN-13 978-3-8309-8667-6 / 9783830986676
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