Dispositive des Lernens (eBook)

Analyse der Formierung schulischer Lernprozesse unter ideologiekritischen Aspekten
eBook Download: PDF
2017 | 1. Aufl. 2018
X, 327 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-19243-3 (ISBN)

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Dispositive des Lernens - Michael Brandmayr
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Michael Brandmayr präsentiert eine diskursanalytische Untersuchung eines gegenwärtigen schulpädagogischen Leitbildes von Lernen. Was als ideale Art des Lernens erachtet und wie letztlich in der Schule gelernt wird, wird als Resultat eines gesellschaftlichen Diskurses betrachtet. Eine zentrale Annahme ist dabei, dass Praktiken des Lernens Prozesse von Subjektivierung anleiten und Deutungsmuster von idealem Lernen immer auch Deutungen enthalten, die über das Lernen selbst hinausgehen. Der Autor zeigt eine Rekonstruktion von Deutungsmustern auf Basis von drei Diskurssträngen - der Frage der Chancengleichheit im Bildungssystem, dem Postulat nach Freude am Lernen sowie der Kompetenzorientierung von Unterricht. Abschließend wird diskutiert, welche Funktion dem Lernen bei der Reproduktion von gesellschaftlichen Ideologien zukommt und welche Konsequenzen sich daraus für handelnde Akteurinnen und Akteure ergeben können. 

Michael Brandmayr ist als Projektmitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bildungssoziologie, Erziehungs- und Bildungstheorie, Schulpädagogik. 

Michael Brandmayr ist als Projektmitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bildungssoziologie, Erziehungs- und Bildungstheorie, Schulpädagogik. 

Inhalt 7
Abkürzungsverzeichnis 8
1. Einleitung 10
2. Theoretische Rahmung der Untersuchung 15
2.1. Grundbegriffe der Diskurstheorie 15
2.1.1. Einleitende Bemerkungen zur Diskurstheorie 15
2.1.2. Zu den Begriffen Wissensordnungen, Lernen als diskursive Praxis und Deutungsmuster 19
2.1.3. Zum Begriff Bildungsdispositiv 25
2.1.4. Zu den Begriffen Ideologie und Hegemonie und ihrer diskurstheoretischen Verwendung 33
2.1.5. Diskursanalyse als Gesellschaftsanalyse 43
2.2. Der Diskurs um das Hidden Curriculum 47
2.2.1. Das Hidden Curriculum: Zu Geschichte und Verwendung des Begriffs 48
2.2.2. Die amerikanische Begriffsrezeption 50
2.2.3. Die englische Begriffsrezeption: Institution, Wissen und Vermittlung 55
2.2.4. Die französische Begriffsrezeption: Macht und Struktur 60
2.2.5. Die deutsche Begriffsrezeption 70
2.2.6. Struktur-funktionalistische Ansätze in der deutschen Rezeption 74
2.2.7. Poststrukturalistische Einwände gegen den Begriff Hidden Curriculum 79
2.2.8. Does H.C. have a Future? Vorschlag einer Neufassung des Begriffs 82
2.3. Pädagogische Lerndiskurse 88
2.3.1. Subjektwissenschaftliche Ansätze 90
2.3.2. Der pragmatische Ansatz John Deweys (1859-1952) 94
2.3.3. Der kritisch-pragmatische Ansatz von Peter Faulstich 97
2.3.4. Der lerntheoretische Ansatz von Andreas Gruschkas 98
2.3.5. Kritisch-soziologische Ansätze im Anschluss an Gramsci und Freire 102
2.3.6. Zur Perspektive auf Lernen in dieser Arbeit 106
3. Methodologie und Methodik der Untersuchung 112
3.1. Methodologische Überlegungen 112
3.1.1. Professionsbewusstsein: Kollektives Wissen über Lernen 114
3.1.2. Lernprozesse als Praktiken der Subjektivierung 117
3.1.3. Praktiken des Lernens, das Hidden Curriculum und Interventionen des Dispositivs 123
3.1.4. Deutungsmuster von Lernen und die Vermittlung gesellschaftlicher Ideologien 126
3.2. Methodisches Design der Untersuchung 130
3.2.1. Fragestellungen und Vorgehensweise der diskursanalytischen Untersuchung von Lernprozessen 130
3.2.2. Diskursstränge und Auswahl des Datenkorpus der Analyse 133
3.2.3. Methodische Schritte der Analyse 136
3.2.4. Interpretation 139
4. Analyse von Deutungsmustern des idealen Lernens 141
4.1. Chancengerechtigkeit durch Individualisierung 141
4.1.1. Historische Begriffe von Chancengerechtigkeit 143
4.1.2. Zum Verhältnis von Individualisierung und Gerechtigkeit im sozialdemokratischen Diskurs um Bildung 145
4.1.3. Zum Verhältnis von Individualisierung und Gerechtigkeit in der konservativ-liberalen Diskurskoalition um Bildung 151
4.1.3.1. Deutungselemente in der konservativen Diskursformation 152
4.1.3.2. Deutungselemente in der liberalen Diskursformation 159
4.1.3.3. Zur narrativen Struktur des konservativ-liberalen Diskurses 164
4.1.5. Zur Stellung von Individualisierung und Gerechtigkeit im Bildungsdisposi-tiv um Bildung und zur Herkunft der Deutungsmuster 169
4.1.5.1. Individualisierung als didaktische Maßnahme zur Leistungssteigerung 169
4.1.5.2. Individualisierung als Chancengerechtigkeit 172
4.1.5.3. Chancengerechtigkeit als gerechte Bedingungen der erschöpfenden Ausnutzung personaler und kognitiver Ressourcen 175
4.1.5.4. Zu Prozessen der Neuformierung des Deutungsmusters 179
4.2. Freude am Lernen 181
4.2.1. Zur Genealogie der Aussage 182
4.2.2. Zur Deutung in Aussagen politisch linksgerichteter AkteurInnen 187
4.2.3. Zur Deutung im neurodidaktischen Diskurs 190
4.2.4. Deutungsmuster einer bildungsökonomischen Diskurskoalition 195
4.2.5. Zur gegenwärtigen Stellung der Aussage im Bildungsdispositiv 200
4.2.5.1. Freude am Lernen als funktionales Element im Lernprozess 200
4.2.5.2. „Freude am Lernen“ als „Freude an der Leistung“ 202
4.2.5.3. Freude als Lernziel 206
4.3. Bildungsstandards und Kompetenzorientierung 208
4.3.1. Die Diagnose der Krise des Schulsystems 209
4.3.2. Reformschritte zur Problembehandlung 213
4.3.3. Zu Aussagestruktur und Deutungen von Bildungsstandards vor Dezember 2004 215
4.3.4. Der Kompetenzbegriff im Diskurs vor Dezember 2004 218
4.3.5. Zu Aussagestruktur, Deutungen und Maßnahmen des Dispositivs zu Bildungsstandards und Kompetenzorientierung ab Dezember 2004 219
4.3.6. Narrative Struktur des Diskursverlaufes und Umsetzungsmaßnahmen bestimmender Akteursgruppen im Bildungsdispositiv 223
4.3.7. Juristische Maßnahmen zur Regulierung der Schulpraxis 225
4.3.8. Kompetenzorientierter Unterricht: Zur Produktion eines neuen Unterrichtsparadigmas? 229
4.3.9. Zur Deutung von idealem Lernen im Diskurs um Bildungsstandards 236
5. Interpretation, Auswege und Gegenstrategien 240
5.1. Deutungsmuster des idealen Lernens 240
5.1.1. Entgrenzung und Hybridität des Lernens 240
5.1.2. Lernen als Prozess der Formung persönlicher Eigenschaften 245
5.1.3. Lernen und Leistung 250
5.1.4. Gesellschaftliche Affirmation im Lernen. Vier Thesen zur Wirksamkeit von Ideologie 254
5.2. Lernen und Emanzipation – Perspektiven auf Praxis 264
5.2.1. Politisches Lernen in Schule 264
5.2.2. Mögliche Konsequenzen für die Rolle der Lehrperson 274
6. Schluss 283
7. Quellen- und Literaturverzeichnis 286
7.1. Literaturverzeichnis 286
7.2. Quellenverzeichnis 307

Erscheint lt. Verlag 9.8.2017
Reihe/Serie Theorie und Praxis der Diskursforschung
Theorie und Praxis der Diskursforschung
Zusatzinfo X, 327 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik Bildungstheorie
Schlagworte Deutungsmuster des Lernens • Gesellschaftlichen Reproduktion • hidden curriculum • Ideologiekritik • schulische Lernprozesse • Schulreformen • Wissenssoziologische Diskursanalyse
ISBN-10 3-658-19243-7 / 3658192437
ISBN-13 978-3-658-19243-3 / 9783658192433
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