Böse Weiber

Wissen und Geschlecht in der frühneuzeitlichen Dämonologie
Buch | Softcover
208 Seiten
2017
Ulrike Helmer Verlag
978-3-89741-408-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Böse Weiber - Claudia Opitz-Belakhal
22,00 inkl. MwSt
»Tremate, tremate, le streghe son tornate!«, riefen die Feministinnen der 1970er Jahre bei ihren Demonstrationen auf den Straßen Italiens. Nicht nur für die Neue Frauenbewegung, auch für die damals entstehende feministische Forschung war die historische Hexenverfolgung ein großes Thema.

In den folgenden Jahrzehnten wurden die Forschungen zur Dämonologie der Frühen Neuzeit – jener bedeutenden historischen Epoche zwischen ca. 1500 und 1700 – differenziert vorangetrieben und um die Kategorie »Geschlecht« sowie dabei nicht zuletzt um einen vielfältigen Bezug auf »Männlichkeit« erweitert. Damit wurde der Zusammenhang zwischen dämonologischem, medizinischem, juristischem und Alltagswissen einerseits mit Geschlecht, Geschlechtlichkeit und Geschlechterdifferenz vertiefend erforscht.

In den insgesamt zehn Kapiteln ihres Buches zeigt die Historikerin Claudia Opitz-Belakhal geschlechterhistorische Perspektivierungen auf die Dämonologie wie ihre Infragestellung im Zeitraum zwischen ca. 1500 und 1700 auf.

Ausgehend von der Analyse von Herkunft und Wirkungen der Misogynie des berühmt-berüchtigten »Hexenhammer« befasst sie sich mit der »Feminisierung« des Teufelspakts in der »Teufelsbuhlschaft« und der Frage: Kann man von einer Krise der Männlichkeit im Spätmittelalter sprechen? Von zentraler Bedeutung ist hier die Beobachtung, dass Wahrheitssuche und -behauptung im Kontext der frühneuzeitlichen Dämonologie nicht zuletzt auch als Streit um wahre Männlichkeit ausgetragen wurde.

Das Buch gibt einen Forschungsüberblick anhand ausgewählter Textbeispiele aus der frühneuzeitlichen Dämonologie, leistet darüber hinaus jedoch seinen eigenen Beitrag zur Erklärung sowohl der zahllosen weiblichen wie aber auch der in der Forschung lange Zeit vernachlässigten männlichen Opfer der europäischen Hexenverfolgung.

Claudia Opitz-Belakhal ist seit 1995 Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Basel. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind neben der Frauen- und Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit vor allem die Kultur-, Wissens- und Emotionengeschichte der frühen Neuzeit. Zuletzt publizierte sie zusammen mit Wolfgang Behringer den Tagungsband »Hexenkinder – Kinderbanden – Straßenkinder« (Hexenforschung, Bd.15), Bielefeld 2016.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Sulzbach am Taunus
Sprache deutsch
Einbandart Paperback
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Schlagworte Christentum • Dämonologie • Dämonologie Frühe Neuzeit • Dämonologie • Dämonologie Frühe Neuzeit • Europäische Geschichte: Renaissance • Europäische Geschichte: Renaissance • Frühe Neuzeit • Frühe Neuzeit • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit; Geistes-/Kultur-Geschichte • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit; Sozial-/Wirtschafts-Geschichte • Geschichte allgemein und Weltgeschichte • Geschlecht • Geschlechtergeschichte • Hexe • Hexen • Hexenforschung • Hexerei • Hexerei und Zauberei • Magie • Männlichkeit • Männlichkeit • Misogynie • Mystik • Sexualität • Sexualität • Sozial- und Kulturgeschichte • Teufelsglaube • Theologie • Wissen • Zauber
ISBN-10 3-89741-408-2 / 3897414082
ISBN-13 978-3-89741-408-2 / 9783897414082
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
das dramatische 16. Jahrhundert

von Marina Münkler

Buch | Hardcover (2024)
Rowohlt Berlin (Verlag)
34,00