Wohn-Räume und pädagogische Orte (eBook)

Erziehungswissenschaftliche Zugänge zum Wohnen

Miriam Meuth (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Aufl. 2017
X, 311 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-15805-7 (ISBN)

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Wohn-Räume und pädagogische Orte -
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Dieser Band eröffnet vielseitige Perspektiven auf Wohnen und Raum. Obwohl das Phänomen Wohnen zentral für viele pädagogische Maßnahmen ist (u.a. Mutter-Kind-Einrichtungen, stationäre Erziehungshilfen, Jugendwohnheime, Altenhilfe, aufsuchende Sterbebegleitung), wurde es in der Erziehungswissenschaft bisher kaum wohntheoretisch reflektiert. Das ist jedoch mit Blick auf öffentlich verfasste, institutionelle Kontexte relevant, in denen das alltagsweltliche Verständnis von Wohnen als private Angelegenheit hinterfragt werden muss. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Band erstmalig umfassend das (Spannungs-)Verhältnis von Wohnen und Pädagogik in Auseinandersetzung mit der interdisziplinären Wohn- und Raumforschung. Damit bietet er einen konzeptionell einführenden und empirisch detailreichen Beitrag zu einer theoretischen Beschäftigung mit Wohnen im wohlfahrtsstaatlichen Arrangement.



Miriam Meuth ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum Soziale Räume am Institut für Soziale Arbeit der FHS St.Gallen. Sie promovierte an der Sozialpädagogischen Forschungsstelle 'Bildung und Bewältigung im Lebenslauf' des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer international vergleichenden Studie zu Bedeutungen des Phänomens Wohnen in begleiteten Wohneinrichtungen für junge Erwachsene.

Miriam Meuth ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum Soziale Räume am Institut für Soziale Arbeit der FHS St.Gallen. Sie promovierte an der Sozialpädagogischen Forschungsstelle „Bildung und Bewältigung im Lebenslauf“ des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit einer international vergleichenden Studie zu Bedeutungen des Phänomens Wohnen in begleiteten Wohneinrichtungen für junge Erwachsene.

Inhalt 6
Autor_innen 8
Vorbemerkungen und Danksagung 10
1Wohnen – Gegenstand pädagogischer Praktiken, erziehungswissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung 12
1 Theoretisch-empirisches Desiderat 12
2 Perspektiven auf Wohnen in derErziehungswissenschaft 15
3 Das Konzept des pädagogisch institutionellen Wohnens 27
4 Wohn-Setting, heterotopes Wohnen und totale Institution: Gängige Konzeptionen 30
5 Anspruch und Aufbau des Bandes 34
2Wege der Wohn-Forschung – Leben an Orten 48
1 „Wohnen“ – eine phänomenologische Annäherung 49
1.1 „Wohnen“ bei Martin Heidegger 49
1.2 „Wohnen“ bei Hermann Schmitz 51
1.3 „Wohnen“ bei Otto Friedrich Bollnow 54
2 Heterotopologische Ergänzungen 55
3 Bilder situierten Wohnens 58
3.1 Wohnen im Seemannsheim 58
3.2 Wohnen im Gefängnis 63
4 Methodologisches Fazit 66
3Soziale Arbeit und Wohnen: Gefangen in einer funktional-industriekapitalistischen Raumordnung und darüber hinaus blind für Praktiken pädagogischer Ortsgestaltung? Eine sozialgeographische Spurensuche 70
1 Gefangen in einer funktional-industriekapitalistischen Raumordnung? Dimensionen modernen Wohnens und die Rolle der Sozialen Arbeit 75
2 Erziehung durch Wohnen? – Räumlich-reflexive Anmerkungen zum Sozialen Wohnen und zur Wichtigkeit der Inblicknahme von Ortsgestaltung durch Soziale Arbeit 84
2.1 Liegt die Lösung in der lokalen Gemeinschaft? Anmerkungen zur Entkoppelung vom „Sozialen“ und „Räumlichen“ am Beispiel von Nachbarschaften 87
2.2 Erziehen zum Wohnen – Übergangene (Frage) Soziale(r) Arbeit? 94
2.3 Zur Wichtigkeit der sozialarbeiterischen/ sozialpädagogischen Inblicknahme von Ortsgestaltungsprozessen – ein Ausblick 98
4Theoretische Perspektiven auf Wohnen: Ein mehrdimensionales Wohnverständnis in erziehungswissenschaftlicher Absicht 107
1 Einleitung 107
2 Interdisziplinäre Zugänge zum Phänomen Wohnen 109
2.1 Wohnsoziologische Annäherungen 109
2.2 Philosophisch-phänomenologische Annäherungen 112
2.3 Wohnen und Räumlichkeit 116
2.4 Grenzen der verschiedenen theoretischen Zugänge zum Phänomen Wohnen 121
3 Mehrdimensionales Wohnverständnis – ein heuristisches Modell 122
4 Ausblick – forschungspraktische Konsequenzen und Erkenntnisgewinn 127
5Die stationäre Mutter-Kind-Einrichtung als pädagogisch institutionalisierter Wohnraum 133
1 Die doppelte Relevanz von Wohnen in pädagogischen Einrichtungen als Ausgangspunkt 133
2 Zur Komplexität der Leistungen/Maßnahmen stationärer Mutter-Kind-Einrichtungen 135
3 Theoretisch-analytische Perspektiven: Praktiken pädagogisch institutionalisierten Wohnens 137
4 Pädagogisch institutionalisiertes Wohnen mit Kind: Organisation und Regularien 140
4.1 Inwiefern ist Wohnen Gegenstand der pädagogischen Betreuung? 140
4.2 Inwiefern dient Wohnraum als Zugang für die pädagogische Einflussnahme? 142
5 Pädagogisch institutionalisiertes Wohnen mit Kind: „Eigenständigkeit“ vs. ‚Kindeswohl‘? 145
5.1 Relevanz des Wohnraums bei „Verselbstständigung“ und ‚Kindeswohlsicherung‘ 145
5.2 Raumsouveränität im Spannungsfeld von „Eigenständigkeit“ und ‚Kindeswohl‘ 147
6 Pädagogisch institutionalisiertes Wohnen mit Kind: Umgangsweisen und Konflikte 150
6.1 Deutungskonflikte um die Verantwortlichkeit 150
6.2 Deutungskonflikte um die Modalitäten selbstständiger Versorgung 152
7 Zwischen ‚unzulänglicher Eigenständigkeit‘ und Kindeswohlgefährdung – Effekte individualisierender Problemzuschreibungen 154
6 Fremdplatziertes Wohnen – Zwischen Möglichkeiten und Widersprüchen.Kindliche Perspekt?iven auf Aufwachsen am anderen Ort? im Vergleich 159
1 Einleitung 159
2 Wohnen an unterschiedlichen sozialpädagogischen Orten 163
2.1 Wohnen in einer stationären Einrichtung 164
2.2 Wohnen in einer Adoptivfamilie 165
3 Mit Fotografien kindliche Perspektiven auf Orte rekonstruieren 166
3.1 Der Ort und die methodologische Wertschätzung des Subjekts in der Kindheitsforschung 166
3.2 Fotografien als Zugang zur Veranschaulichung ortsgebundener Bedeutungen und Möglichkeiten 167
4 Wie Kinder ihre Fremdplatzierung zeigen 169
4.1 Wohnen und Dinge 169
4.2 Wohnen, Zeit und Zugehörigkeit 172
5 Sozialpädagogische Ermöglichungsräume in einem widersprüchlichen Feld 174
7Familienähnliche Hilfen zur Erziehung Zur spezifi schen Inst?it?ut?ionalisierung des Privat?en in pädagogischen Wohnräumen 181
1 Stationäre Angebote der Hilfen zur Erziehung als spezifi sche Orte des Wohnens für Kinder undJugendliche – eine Einleitung 181
2 ‚Familialisierte‘ Hilfen zur Erziehung: die Institutionalisierung des Privaten in sozialpädagogischen Settings 185
3 Pädagogische Wohnräume: ein empirisch fundierter Bestimmungsversuch mit Blick auf Türschwellen7 189
4 Ausblick: Zur Angemessenheit des Konzepts „pädagogischer Wohnräume“ 201
8Artefakte als empirischer Zugang zur Erforschung von Wohnräumen der stationären Erziehungshilfe 205
1 Einleitung 205
2 Strukturelle Bedingungen des Wohnraumes stationärer Außenwohngruppen 207
3 Materieller Wohnraum als Ausdruck von Organisationskultur 209
3.1 Organisationskultur 210
3.2 Artefakte als empirischer Schlüssel zurOrganisationskultur 212
3.3 Erhebung und Analyse der Artefakte 213
4 Die Wohnräume und Subkulturen derAußenwohngruppen Fliederweg und Hausen 215
4.1 Die Wohnräume Fliederweg und Hausen –eine Begehung 216
4.2 Die organisationskulturelle Ausformung von Fliederwegund Hausen unter Aspekten des Institutionellen und desPrivaten 221
5 Diskussion 225
9WOHNgruppe – Durchgangspassage vs. Daheim-Sein 230
1 Das WOHN(en) in der WOHNgruppe 231
2 Wohnen empirisch sichtbar machen 233
3 Wohnen in WOHNgruppen aus der Perspektive von Care Leavern 235
3.1 Wohnen in der WOHNgruppe wird im Vergleich konstruiert 235
3.2 Regeln zwischen Einschränkung der Selbständigkeit und Hervorbringung von Sicherheit 237
3.3 Wohnen mit Peers: zwischen sich-zugehörig-fühlen, anders-sein-wollen und zu-Anderen-gemacht-werden 242
3.4 Emotional-kognitive Dimension: das „Wohngefühl“ 246
4 Fazit: „Entpädagogisierung“ des Heimalltags und Ermöglichung von Wohnen 248
10 Zur bürokratischen Überformung der Subjekte. Wohnen in der st?at?ionären Alt?en- und Behindert?enhilfe 253
1 Hinführung 253
2 Grundlegendes Verständnis – Wohnen 255
2.1 Zur Bedeutung von Wohnen 255
2.2 Wohnen und totale Institution 257
3 Kognitive Beeinträchtigung 258
4 Das Leben im Wohnheim 259
5 Bürokratische Überformung des Subjekts 267
6 Wider der Versorgungspragmatik – Wohnräume schaffen 269
11 Multiprofessionalität und Wohn-Raum. Vorarbeiten zu einer komparat?iven (Berufs-) Gruppenforschung in der sozialen Welt? Alt?enheim 275
Einleitung 275
2 Die soziale Welt „Einrichtung der stationären Altenhilfe“ 278
3 Wohnen in Sozialen Welten der stationären Altenhilfe 282
4 Methodisches Vorgehen 284
5 Ergebnisse 285
6 Zusammenfassung und Ausblick 291
12 Die „häusliche Umgebung“ als Wohnraum und Setting. Konflikt?e um Raumsouveränität? in der ambulant?- aufsuchenden Palliativversorgung 296
1 Einleitung 296
2 Gesellschaftspolitische Begründungszusammenhänge: Zur diskursiven Konstruktion der „häuslichen Umgebung“ 298
3 Das Setting häuslicher Palliativversorgung und Hausbesuche als zentrale Praxisform 302
4 Empirische Einsichten I: Konflikte um Raumsouveränität 306
5 Empirische Einsichten II: Deutungsansprüche über den Möglichkeitsraum würdigen Sterbens 308
6 Der Eingriffscharakter aufsuchender Versorgung: Raumansprüche und Selbstbestimmung der Patient_innen 312
7 Widersprüche institutionell organisierten Sterbens „zu Hause“ 314

Erscheint lt. Verlag 3.4.2017
Reihe/Serie Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit
Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit
Zusatzinfo X, 311 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Altenhilfe • Erziehung • Familie • Institutionalisierung • Jugendhilfe • Raumordnung • Soziale Arbeit • Sozialgeografie • Sozialraum • Wohn-Forschung • Wohngruppe
ISBN-10 3-658-15805-0 / 3658158050
ISBN-13 978-3-658-15805-7 / 9783658158057
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