Entzauberung durch Diskurs – Eine rechtssoziologische Analyse zu systemischen Risiken und handlungstheoretischen Verantwortlichkeiten - Ali Demir

Entzauberung durch Diskurs – Eine rechtssoziologische Analyse zu systemischen Risiken und handlungstheoretischen Verantwortlichkeiten

Zur Option einer zeitgleichen System- und Sozialintegration

(Autor)

Buch | Softcover
244 Seiten
2017 | 1. Aufl.
Kovac, Dr. Verlag
978-3-8300-9400-5 (ISBN)
88,80 inkl. MwSt
Gesellschaftstheorien behandeln nicht nur soziale Phänomene aus unterschiedlichen Perspektiven, sondern auch sich selbst. Dabei stellt die Gesellschaft als ein umfassendes System sowohl einen Ausgangs- wie auch einen Kritikpunkt dar. Ausgangspunkt, weil sie als Produkt einer Evolution, Differenzierung wie auch Reflexion aufzufassen ist. Kritikpunkt, weil sie entgegen zur Position von Aristoteles weder das Endziel, noch eine gesinnungsethisch aufzufassende Perfektion ist. Der Begriff „Gesellschaft“ ist ein sozialwissenschaftliches Konstrukt und soll helfen, die Funktionsweise der real existierenden Gesellschaften zu analysieren. Dank dieser Begrifflichkeit könnte zum Beispiel eine Sozialwissenschaftlerin feststellen, dass ein Rechtswissenschaftler Menschen deswegen hilft, weil dies sein Beruf ist, während der Pfarrer dies aus Nächstenliebe heraus macht, wohingegen ein Unternehmer ohne helfen zu wollen, hilft. Obschon sie aus unterschiedlichen Motiven dieselbe Funktion erfüllen, dafür unterschiedliche Mittel einsetzen, die Folgen ihrer Handlungen anders antizipieren und schließlich dabei auch divergierende Ziele verfolgen, haben sie die Struktur gemeinsam, dass sie die Ziele, die Motive, die Folgen und die Zwecke ihrer Handlung jeweils unter eine einzige Fragestellung bringen. Wie sie dies genau machen und was genau diese Fragestellung ist, hängt von den Kontingenzen der (selbst-) gewählten Lebensführung ab. Ausgehend von diesen Annahmen behandelt dieses rechtsoziologisch angelegte Buch die Frage nach Risiko und Verantwortlichkeit immer dort, wo sie sich als eine Spannung zwischen System- und Sozialintegration niederschlägt. Die Annahme, dass einzig und allein in der Kommunikation sowohl die eigene Existenz wie auch alle anderen Ziele aufrechterhalten bleiben, gehört zur Moderne. Mehr noch, sie verbindet eigentümlich den Akteur mit dem Adressat. Es gibt keine Intention ohne Kommunikation – in welcher Form und Reaktion auch immer. Die Kommunikation schließt die Kommunikationsverweigerung ein. Mit anderen Worten, funktional differenzierte Gesellschaften entstehen nur dort, wo Kommunikationen aufeinander abgestimmt werden müssen, wo also die Kommunikation mit einer Kommunikationsverweigerungskommunikation kommuniziert werden kann. Genau diese Eigenschaft macht die Kommunikation zu einem unverzichtbaren Begriff einer Gesellschaftstheorie und führt sie auch zu ihrer eigenen Entzauberung. Dieses Buch demonstriert, wie und wo diese Entzauberung stattfindet.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Soziologische Themen zur Diskussion ; 6
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 306 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Demokratie • Governance • Habermas • Moderne • Politikwissenschaft • Rationalität • Rechtssoziologie • Risiko
ISBN-10 3-8300-9400-0 / 3830094000
ISBN-13 978-3-8300-9400-5 / 9783830094005
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Übersetzt von Rudolf Eisler, mit einem aktuellen Geleitwort von …

von Gustave Le Bon; Helmut König

Buch | Hardcover (2021)
Alfred Kröner Verlag
12,00