Macht in Wissenschaft und Gesellschaft (eBook)

Diskurs- und feldanalytische Perspektiven
eBook Download: PDF
2016 | 1. Aufl. 2017
VII, 582 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-14900-0 (ISBN)

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Macht in Wissenschaft und Gesellschaft -
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Während sich die Wissenschaftsforschung in den letzten Jahren in großen Teilen mit Fragen der Organisationsbildung und -steuerung, mit Methoden der Evaluation von Leistung und Qualität sowie mit der Analyse von wissenschaftlichen Mikrowelten befasst hat, wurden Studien, die das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft kritisch aus diskurs-, macht- und feldtheoretischen Perspektiven untersuchen, bisher in unabhängigen Einzelprojekten durchgeführt. Obwohl diese Beiträge in den jeweils behandelten gesellschaftlichen Bereichen auf Resonanz stoßen und eine Fülle von wissenschaftstheoretischen Anstößen bieten, ist die entsprechende Diskussion bisher nicht in Buchform sichtbar. Der vorliegende Band führt diese Perspektiven erstmals zu einem Austausch zusammen und schließt damit in der deutschsprachigen Wissenschaftsforschung eine Lücke.

Dr. Julian Hamann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forum Internationale Wissenschaft der Universität Bonn.
Dr. Jens Maeße ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Vincent Gengnagel ist Doktorand an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt 'Europäisierung des Hochschulraumes'.
Alexander Hirschfeld ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Dr. Julian Hamann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forum Internationale Wissenschaft der Universität Bonn.Dr. Jens Maeße ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen.Vincent Gengnagel ist Doktorand an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Europäisierung des Hochschulraumes“.Alexander Hirschfeld ist Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Inhalt 5
1 Einleitung. Macht in Wissenschaft und Gesellschaft 8
1 Der Band im Kontext der Wissenschaftsforschung 10
2 Die Perspektive des Bandes: Macht im Fadenkreuz von Feld- und Diskursanalysen 12
3 Analytische Dimensionen und gemeinsame Bezugspunkte des Bandes 14
4 Die Beiträge des Bandes 17
Literatur 26
Teil 1 Subjektivierung und Ungleichheit in der Wissenschaft 30
2 Akademische Subjektivierung. Was Statuskategorien über wissenschaftliche Karrieren in Frankreich im Vergleich zu den USA, Großbritannien und Deutschland aussagen 31
1 Einführung 31
2 Akademische Karrieren als diskursive Positionierungs- und Kategorisierungsprozesse von Wissenschaftler_innen 33
3 Ein Vergleich von akademischen Kategorisierungen und Karrieremustern in akademischen Systemen: „Märkte“ und „oligarchische Netzwerke“ in Frankreich, USA, Großbritannien, Deutschland 41
3.1 Die erste Festanstellung und die institutionelle Rekategorisierung der Wissenschaftler_in 42
3.2 Bewertungen in Verhandlungssystemen („Märkten“) und in Peer-Netzwerken („Oligarchien“) 43
3.3 Von homogenen zu heterogenen Systemen der akademischen Kategorisierung 45
3.4 Ein komparativer Blick auf den Nexus von Status und Gehalt 51
4 Konklusion: Forschung als diskursive Positionierungs-und Valuationspraxis 57
Literatur 58
3 Macht- und Chancenstrukturen in der Wissenschaft.Die Konstitution der Wissenschaftselite Deutschlands 61
1 Einleitung 61
2 Machtstrukturen im wissenschaftlichen Feld – Auf der Suche nach der Elite in der Wissenschaft 65
3 Wer steht an der Spitze der Wissenschaft? Sozialprofil und Werdegänge der wissenschaftlichen Elitefraktionen im Vergleich 71
3.1 Das Sozialprofil der wissenschaftlichen Elitefraktionen im Vergleich 73
3.2 Binnendifferenzen in den Werdegängen der Wissenschaftselite 78
4 Diskussion und Ausblick 82
Literatur 86
4 Wie entstehen wissenschaftliche Subjekte? Zum professoralen Ethos akademischer Lebenspraxis 89
1 Einleitung: Wie entstehen wissenschaftliche Subjekte? 89
2 Wissenschaftliche Normen, Positionierungen und Subjekte 92
3 Die empirische Erforschung der Subjektivierung von „Wissenschaftlern“ 94
3.1 Methodologische Besonderheiten von Subjektivierungen 95
3.2 Empirische Daten von Subjektivierungen 96
3.3 Untersuchungsdesign und Methode 98
4 Wie werden wissenschaftliche Subjekte konstituiert? 100
4.1 Wissenschaftliche und institutionelle Verdienste, Fleiß und Hingabe 100
4.2 Talent, Internationalität und Quantifizierung 103
4.3 Soziale Herkunft, Geschlecht, Familienstand und politische Positionen 106
5 Diskussion und Fazit: Effekte der Subjektivierung in akademischen Nachrufen 108
Literatur 111
Anhang: Im Text zitierte Nachrufe 116
5 Der Einfluss der sozialen Herkunft in der Professorenschaft. Entwicklungen – Differenzierungen – intersektionale Perspektiven 118
1 Einleitung 118
2 Soziale Ungleichheiten beim ernsten Spiel um Bildungstitel 120
2.1 Das deutsche Bildungssystem, kulturelle Passung und symbolische Herrschaft 121
2.2 Die Universität als sozial selektives Feld 125
3 Das universitäre wissenschaftliche Feld als ausdifferenziertes selektives Feld 126
3.1 Empirischer Zugang 129
3.2 Soziale Herkunftsstruktur und ihre Entwicklung 131
3.3 Soziale Differenzierung und Hierarchisierung nach Status- und Fächergruppen 133
4 Fazit: Soziale Schließung eines ohnehin selektiven Feldes 137
Literatur 141
6 Technikwissenschaftliche Business Masculinity als aufstrebender Ingenieurdiskurs 145
1 Einleitung 145
2 Technikwissenschaften und Geschlecht – zum Forschungsgegenstand 146
3 Technikwissenschaftliche Selbstkonzeptionen als Ergebnis diskursiver Distinktionspraktiken – zum theoretischen und empirischen Zugriff 149
4 Technikwissenschaften zwischen männlich codiertem Kern und randständiger Alterität 153
4.1 Männlicher Erfindergeist und weibliches Unternehmensgeschick 159
4.2 Strukturmuster: Kern + Ergänzung 162
4.3 Transnational business masculinity als Leitbild technikwissenschaftlicher Selbstkonzeption 166
5 Technikwissenschaftliche Business Masculinity – Profilierung im Kontext der Wissensökonomie 168
Literatur 170
Teil 2 Umkämpfte Bildung und Wissenschaft 174
7Konflikte und Interdependenzen zwischen der organisierten Wissenschaft und der Politik 175
1 Einleitung: Wissenschaft in Politik und Gesellschaft 175
2 Akteure und Institutionen der Wissenschaftspolitik 178
3 Gemeinsame Institutionen von Wissenschaft und Politik 180
4 Konflikte zwischen Wissenschaft und Politik 182
5 Wissenschafts- und politikinterne Konflikte 186
6 Fazit 188
Literatur 190
8 Die Geburt des Wettbewerbs aus dem Geiste der Planung. Schwerpunktbildung, Ungleichheit und die Erfindung des Sonderforschungsbereichs 192
1 Einleitung 192
2 Die Idee der Universität 194
3 Schwerpunktplanung und die Erfindung der Sonderforschungsbereiche 197
4 Profilbildung in der wettbewerblichen Universität 204
5 Zusammenfassung und Ausblick 210
Literatur 212
9 Die Macht der Zahlen in der Evaluation wissenschaftlicher Forschung. Eine soziologische Erklärung 215
1 Einleitung 215
2 Internationale Rankings als desinteressierte kulturelle Andere 215
3 Die Hegemonie des ökonomischen Denkens 217
4 Die Funktionalität quantitativer Indikatoren 220
5 Überlagerung des wissenschaftlichen durch den ökonomischen Wettbewerb 223
6 Schlussbemerkungen 225
Literatur 226
10 Wissenstransfer über Köpfe. Zur Interaktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft 228
1 Einleitung 228
2 Die Idee des Berufen-Seins und Wissenschaft als Lebensform: Eine ideologische Anspruchshaltung 230
3 Der Wandel des Wissenschaftssystems 233
3.1 Entgrenzung und Ökonomisierung: Ein Autonomieverlust? 234
3.2 Finanzierung: Dritt- statt Grundmittel 237
3.3 Fehlende Anreizsysteme: Gesetz- und Vertragsstruktur 237
3.4 Prekarität: Befristete Verträge und schwache Kollektivorganisation 239
3.5 Verbleib im Wissenschaftssystem 241
4 Forschung zum Wissenschaftlichen Nachwuchs (FoWin) 243
4.1 Betrachtete Organisationstypen 243
4.2 Erzielte Forschungsergebnisse 245
5 Zusammenfassung und Ausblick 249
Literatur 252
Teil 3 Expertendiskurse in der Gesellschaft 256
11Feld oder Assemblage? Die Bildungsbroker des Fachkräftemangels in der Bucht von San Francisco 257
1 Einleitung 257
2 Fachkräftemangel im triadischen Szenario 260
2.1 Fruchtfeld 261
2.2 Kampffeld 262
2.3 Kraftfeld 263
2.4 Vorgehen und Methode 264
3 Das (Nicht-)Feld der Bildungsbroker 265
3.1 Illusio Fachkräftemangel? Bildungsbrokering als Fruchtfeld 265
3.2 Konkurrenzgegenstand Fachkräftemangel? Bildungsbrokering als Kampffeld 267
3.3 Wirtschaftsnahe vs. bildungsnahe Bildungsbroker – ein Kraftfeld? 272
3.4 Empirie-Diskussion: Ein Feld? 280
4 Theorie-Diskussion: Ein unorganisierter (Zwischen-)Raum? 282
4.1 Assemblage-Theorie als Feldsoziologie? 283
4.2 Transversale Felder als kritisches Forschungsprogramm 286
Literatur 287
12 Deutungshoheit. Wie Wirtschaftsexperten Diskursmacht herstellen 289
1 Einleitung 289
2 Das Gegenstandsfeld: Professionelle und Expertinnen 292
3 Theorie und Methodologie: Diskurs, Feld, Dispositiv 295
4 Wirtschaftsexperten im trans-epistemischen Feld 298
5 Die Diskursstrategien von MedienökonomInnen 300
6 Wissenschaft als Quelle symbolischen Kapitals 306
7 Konklusion: der Preis der Macht 311
Literatur 313
13 Demografisierung des Gesellschaftlichen. Eine diskursanalytische Bestandsaufnahme 317
1 Einleitung und Forschungsstand 317
2 Theoretischer Rahmen und methodischer Zugang 322
3 Demografisierung im Spannungsfeld von Wissenschaft, Medien und Politik 324
3.1 Demografisierung und Bevölkerungsprojektionen 325
3.2 Aussterben abgesagt? Demografischer Wandel im Kontext der „Flüchtlingskrise“ 329
3.3 Demografisierung in deutschen Massenmedien von 2000 bis 2013 334
4 Konturen einer post-alarmistischen Demografie 344
5 Fazit anno 2016: Gestaltet die Demografie „unsere“ Zukunft, oder sind „wir“ es? 347
Literatur 352
14 „… Deutschlands Frauen bekommen so wenig Kinder wie fast nirgendwo in der Welt …“. Normierungsprozesse durch Wissensproduktion oder Biopolitik als Praxis der deutschen Bevölkerungsforschung 356
1 Einleitung: Diskursive Praktiken der Bevölkerungsforschung 356
2 Erkenntnis als Konstruktion: Zugänge zu Wissenschaftspraktiken I 359
3 Wissenschaft als Dispositiv: Zugänge zu Wissenschaftspraktiken II 361
4 Normierung durch Biopolitik: Zugänge zu Wissenschaftspraktiken III 363
5 Biopolitik diskursiv und visuell: Beispiele der Normierung 364
5.1 Geschlecht als Ressource: Die Kategorisierung von Individuen 365
5.2 Geburtenzahlen und Wanderungssalden: Die Abbildung von Bevölkerung in Form von Zahlen 366
5.3 „… wie in der Abbildung zu sehen ist…“: Die Visualisierung von Normalität und Abweichung 368
6 Fazit Biopolitik: Kategorisierung – Normierung – Legitimierung 373
Literatur 374
Anhang: Internetquellen 376
Teil 4 Quellen wissenschaftlicher Macht 378
15 Die zwei Gesichter der Autonomie. Wissenschaft im Feld der Macht 379
1 Einleitung 379
2 Wissenschaftliche Selbstbeschreibungen relativer Autonomie 381
3 Das Feld der Wissenschaft im Feld der Macht: Grundzüge einer feldanalytischen Wissenschaftssoziologie 388
3.1 Feldtheorie als Gesellschaftstheorie: Das ‚Feld der Macht‘ als Schlüsselkonzept 391
3.2 Das deutsche akademische Feld im Feld der Macht 394
3.3 Die Differenzierung der Autonomie im 20. Jahrhundert: Ökonomie als neue Heteronomie 404
4 Schluss: Verteidigungen wissenschaftlicher Autonomie als Ausdruck des Wandels ihrer Heteronomien 409
Literatur 414
16 „Das können wir nicht durchgehen lassen“. Zur gesellschaftlichen Resonanz kritischer Intervention 420
1 Einleitung 420
2 Diskurse und politische Strategien 424
3 Symbolische Macht und soziale Positionen 429
4 Intellektualität und Expertentum 434
5 Schluss 442
Literatur 444
17 Vertrauenssysteme im Wissenskapitalismus. Klassenreproduktion und akademischer Statuswettbewerb 448
1 Einleitung 448
2 Fähigkeiten und Führungsrollen 450
3 Bildungsstände und Klassenpositionen 454
4 Privateigentum an Wissen: Informationsrenten und Statuseinkommen 458
5 Die Einrichtung eines Wissens-Status-Systems an deutschen Hochschulen 463
Literatur 468
18Wissenschaft, Politik und Profession als Quellen diskursiver Autorität 472
1 Einleitung 472
2 Die praktische Relationalität von Wissen und Macht 474
3 Der Staat als legitimes Allgemeines: Glaube 478
4 Drei Autoritätsquellen „staatstragender“ Diskurse 481
4.1 Politik als machtvolle Delegation: Souveränität 482
4.2 Wissenschaft als objektive Erkenntnis: Wahrheit 484
4.3 Profession als neutrales Können: Expertise 489
5 Schluss 493
Literatur 495
Teil 5 Genealogie von Theorie 500
19 Die Frage von Theorie und Praxis im Frankreich der 1960er Jahre. Louis Althusser zwischen Michel Foucault und Pierre Bourdieu 501
1 Einleitung 501
2 Die Frage von Theorie und Praxis als die Schicksalsfrage des Marxismus 503
3 Althussers Antwort: Die marxistische Theorie ist die Praxis 509
4 Die Bearbeitung von Macht und Wissen durch Bourdieu und Foucault als Fortführung von Althussers Thesen zu Theorie und Praxis 514
5 Fazit 518
Literatur 519
20 Unbekannte Wahlverwandtschaften. Die wechselseitige Rezeption von Machtanalysen der Wissenschaft in der kritischen amerikanischen und französischen Soziologie 522
1 Einleitung 522
2 Zum Stand der Rezeption von Pierre Bourdieus Werk 524
3 Explizite Abgrenzung Bourdieus von der amerikanischen Soziologie 525
4 Implizite Anlehnung Bourdieus an die amerikanische Soziologie 528
5 Rezeption und Kritik Bourdieus durch Michael Burawoy 531
6 Fazit und Ausblick 535
Literatur 537
21 Konflikt im Grenzbereich. Überlegungen zur wissenschaftspolitischen Dimension des Emergenzsprachspiels 542
1 Einleitung 542
2 Kampfvokabel Emergenz 545
3 Umbau der Kampfzone im Verlauf der Katastrophe 547
4 Der Wiener Kreis und die Einheit der Wissenschaft 551
5 Von Leit- und Begleitwissenschaften 554
6 Wissenschaftskriege in der postakademischen Wissenschaft 557
7 Grenz- und Identitätsarbeit 559
8 Fazit 563
Literatur 564
AutorInnen des Sammelbandes 568

Erscheint lt. Verlag 15.9.2016
Zusatzinfo VII, 582 S. 32 Abb., 3 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Diskursanalyse • Elite • Feldanalyse • Gesellschaftliche Macht • Kultursoziologie • Professionssoziologie • Wirtschaftssoziologie
ISBN-10 3-658-14900-0 / 3658149000
ISBN-13 978-3-658-14900-0 / 9783658149000
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