Handbuch Körpersoziologie (eBook)

Band 2: Forschungsfelder und Methodische Zugänge
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2016 | 1. Aufl. 2017
XVI, 518 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-04138-0 (ISBN)

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Handbuch Körpersoziologie -
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Das Handbuch Körpersoziologie verfolgt das Ziel, den grundlegenden Stellenwert des Körpers für soziologisches Denken zu veranschaulichen. Die Körpersoziologie versteht den Körper als bedeutsam für subjektiv sinnhaftes Handeln sowie als eine soziale Tatsache, die hilft, Soziales zu erklären. Der menschliche Körper ist Produzent, Instrument und Effekt des Sozialen. Er ist gesellschaftliches und kulturelles Symbol sowie Agent, Medium und Instrument sozialen Handelns. Soziale Strukturen schreiben sich in den Körper ein, soziale Ordnung wird im körperlichen Handeln und Interagieren hergestellt. Sozialer Wandel wird durch körperliche Empfindungen motiviert und durch körperliche Aktionen gestaltet. Körpersoziologie ist in diesem Sinne als verkörperte Soziologie zu verstehen.

Das Handbuch Körpersoziologie dokumentiert das breite Spektrum an körpersoziologischen Perspektiven und Ansätzen und den aktuellen Status Quo der Körpersoziologie. Band 2 präsentiert eine Vielzahl soziologischer Forschungsfelder und methodischer Zugänge und belegt damit die soziologische Relevanz des Körpers unter erkenntnis-, und sozialtheoretischen, methodologischen und methodischen Gesichtspunkten. 


Die HerausgeberInnen 
Dr. Robert Gugutzer ist Professor für Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Dr. Gabriele Klein ist Professorin für Soziologie mit den Schwerpunkten Körper, Bewegung, Sport und Tanz an der Universität Hamburg.
Dr. Michael Meuser ist Professor für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Technischen Universität Dortmund.

Die HerausgeberInnen Dr. Robert Gugutzer ist Professor für Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.Dr. Gabriele Klein ist Professorin für Soziologie mit den Schwerpunkten Körper, Bewegung, Sport und Tanz an der Universität Hamburg.Dr. Michael Meuser ist Professor für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Technischen Universität Dortmund.

Vorwort 5
Inhalt 9
Inhalt (Band 1) 12
IForschungsfelder 16
1Alter(n) 17
1 Begriffsbestimmungen zu Alter, Altern und ‚den Alten‘ 17
2 Der Körper in der sozialwissenschaftlichen Altersforschung: Forschungsstand 20
3 Forschungsdesiderata und Aufgaben für zukünftige körpersoziologische Arbeiten 22
3.1 Körperliches Alter(n) verändert den Weltzugang 23
3.2 Körperliches Alter(n) verläuft nicht ‚klassenlos‘ 25
3.3 Körperliches Alter(n) im Kontext von Biotechnologie und Ambient Assisted Living 26
Literatur 29
2Arbeit 31
1 Der soziologische Arbeitsbegriff 31
1.1 Arbeitskraft 32
1.2 Sphärentrennung 32
2 Wandel von Arbeit 33
3 Forschungsfelder 36
3.1 Arbeit mit und durch Körper 36
3.2 Arbeit am und im Körper 38
4 Verfahren zur Erforschung von Körper und Arbeit 39
5 Ausblick 40
Literatur 41
3Artefakte 43
1 Interobjektive Ordnungen der Praxis 43
2 Körper durch Objekte, Artefakte und Dinge 45
2.1 Phänomenologie 45
2.2 Lebensphilosophie und Neuer Vitalismus 47
3 Objekte/Artefakte und Dinge durch Körper 51
4 Die interobjektive Entgrenzung des Menschlichen 54
Literatur 55
4Biopolitik 57
1 Einleitung 57
2 Forschungsstand: Biopolitik und (Bio-)Medikalisierung des Körpers 58
3 Studien 65
4 Forschungsdesiderata 68
5 Perspektiven 69
Literatur 70
5Familie und Paarbeziehung 72
1 Familie ohne Körper – Somatische Gesellschaft ohneFamilie? 72
2 Körperlose Familienforschung 73
3 „Familie“ in derKörperforschung? 75
4 Schnittmengen zwischen Körpersoziologie und Familienforschung 76
4.1 Essstörungen, Ernährung und Gesundheit 76
4.2 Paarbildung und Körperkapital 78
4.3 Soziale Ungleichheiten 79
5 Umrisse einer körpersensiblen Theorie der Familie 80
Literatur 83
6Genetik 85
1 Die Etablierung des „genetischen Standpunkts“ in der Medizin 86
2 Merkmale des „genetischen Körpers“ 88
3 Schicksal und Verantwortung 90
4 Biosozialität und genetic citizenship 92
5 Schluss: Vom genetischen zum epigenetischenKörper? 93
Literatur 96
7Geschlecht 98
1 Die Verkörperung der Geschlechterungleichheit im Kontext alltäglichen Handelns 99
2 Sinnlichkeit und leibliches Empfinden von Männlichkeit und Weiblichkeit 102
3 „Fremde Körper“ im (post)kolonialen Kontext 105
4 Ausblick: Verkörperte Standpunkte der Geschlechterforschung 108
Literatur 110
8Gewalt 112
1 Der Körper in der Gewaltsoziologie – Standpunkte und Dispute 112
2 Dimensionen der Körperlichkeit in der Gewaltsoziologie 115
2.1 Körperlicher Schmerz in Gewaltinteraktionen 115
2.2 Körper als Ziel von Strafe 117
2.3 Körper als geschlechtliche Konstruktion von Verletzungsmacht und -offenheit 119
2.4 Körper als Kapital: Zur Ausbildung von Gewaltfähigkeit 120
2.5 Körperliche Sensation des Gewalthandelns – Gewalt als Faszinosum 121
2.6 Körper, Symbole und Rituale: Kulturanalysen von Gewalt 122
3 Aufgaben körpersoziologischer Gewaltforschung: Desiderata und Perspektiven 124
Literatur 125
9Kunst 127
1 Themenfelder der Kunstsoziologie 127
2 Kunstsoziologische Ansätze 129
3 Themenfelder für eine Verbindung: Körpersoziologie und Soziologie der Kunst 138
Literatur 139
10Lebenslauf und Biographie 141
1 „Verkörperungen des Sozialen“ im Horizont von Lebenslauf und Biographie 141
2 ‚Lebenslauf‘ und ‚Biographie‘ als sozialwissenschaftliche Konstrukte 141
3 „Verortungen“ des Körpers in einer biographischen Perspektive 143
4 Der Leib als fundierender Ort des Ich, der Intersubjektivität und des Sinns (Schütz) 144
5 Der „Organismus“ in der Theorie der Wissenssoziologie (Berger/Luckmann) 146
6 Körperlichkeit, Habitus und Biographie (Bourdieu) 148
7 Desiderata 149
8 Forschungsperspektiven 150
Literatur 154
11Lebensstil 156
1 Was sindLebensstile? 156
2 Was bewirkenLebensstile? 158
3 Wie entstehenLebensstile? 159
4 Was verbindet Lebensstile mitKörpern? 161
5 Wie kann man Lebensstile körpersoziologischerforschen? 163
Literatur 167
12Medien 169
1 Bezugsdimensionen 170
2 Perspektiven auf die Bedeutung und Funktionen von Medien 174
3 Reflexionen und mediale Subjektivierung 179
4 Desiderata 180
Literatur 181
13Organisation und Institution 183
1 Modi des Körpers in der Organisationsliteratur 184
2 Fazit 191
Literatur 193
14Popkultur 195
1 Faszination durch das Bild des Andersseins 197
2 Mimesis: ‚Anähnelung‘ an Körpercodes und die habituelle Identifikation 200
3 Jouissance 204
4 Desiderata 207
Bibliografie 207
15Religion 210
1 Thematisierung des Körpers bei Klassikern der Religionssoziologie 211
2 Körpersoziologische Perspektiven auf Religion – empirische Befunde 216
3 Ausblick 221
Literatur 222
16Schwangerschaft und Geburt 224
1 Forschungsstand: Schwangerschaft und Geburt als Forschungsfeld 224
2 Soziologie der Schwangerschaft 232
3 Forschungsdesiderata und zukünftige Forschungsperspektiven 234
Literatur 235
17Sexualität 237
1 Körper, Sexualität und Gesellschaft 237
2 Körperwissen 240
3 Körper, Sexualität und Geschlecht 241
4 Sexualisierung der Körper 243
5 Transformation desSexuellen? 246
6 Sexuelle Körper als Produzenten vonGesellschaft? 248
Literatur 249
18Soziale Bewegungen 251
1 Einleitung: Körper und Protest – Body politics 251
2 Der Körper in der Bewegungsforschung 252
3 Die Körper in exemplarischen sozialen Bewegungen 254
3.1 Feministischer Protest 254
3.2 Behindertenbewegung 256
3.3 Umweltbewegung 257
3.4 Der arabische Frühling 258
4 Körper in sozialen Bewegungen – ein Systematisierungsvorschlag 259
5 Forschungsdesiderata und Perspektiven 261
Literatur 262
19Soziale Ungleichheit 264
1 Biologische Körper und soziale Ungleichheiten 265
2 Verkörperte Ungleichheiten 271
3 Schluss 276
Literatur 277
20Sozialisation 279
Einleitung 279
1 Institutionalisierte Kontexte der sozialen Formierung des Körpers: Sport als Instanz der Bewegungssozialisation 281
2 Der Geschlechtskörper als Produkt der Inkorporierung sozialer Normierungen: „Geschlechtsspezifische Sozialisation“ als normativer Zwang 283
3 Der klassifizierte Körper als distinktives Zeichen. Sozialisationsdynamiken von „Behinderung“ 286
4 Leerstellen und offene Fragen der Konzeptualisierung von Körper-Sozialisation 288
Literatur 291
21Spiel 293
1 Spiel und Nicht-Spiel 293
2 ‚Spiel‘ als heuristisches Konzept 299
3 Körper-Spiele als Forschungsmethode 302
4 Fazit: Für eine von verkörperten Spielen ausgehende Soziologie 303
Literatur 304
22Sport 306
1 Die Sportsoziologie und der Körper 306
2 Körpersoziologie des Sports – Ein analytisch-integrativer Rahmen 309
2.1 Verkörperte Strukturen des Sports 311
2.2 Körperdiskurse des Sports 313
2.3 Leibliches Wahrnehmen im Sport 315
2.4 Verkörpertes Handeln im Sport 316
3 Fazit und Ausblick 318
Literatur 319
23Stadt 321
1 Die Großstädte und ihr Körperleben 322
2 Der Körper in Architektur und Stadtplanung 325
3 Hybride Körper und Cyborg Cities 328
4 Ausblick: Urban Bodies in Gegenwart und Zukunft 331
Literatur 334
24Tanz 336
1 Das Tanzen als situatives Geschehen und der Tanz als Ordnung 337
2 Tanz als körperlich-sinnliche Erfahrung des Sozialen 341
3 Tanz zwischen Macht und Kontrolle, Protest und Widerstand 343
4 Die reflexive Moderne in der Tanzkunst 344
Bibliographie 346
25Technik 349
1 Die Körper der Gesellschaft: Menschen und Techniken 349
2 Die Körper der Techniksoziologie 351
2.1 Forschungsfeld: Körper und Technik in der Medizin 352
2.2 Forschungsfeld: Mensch-Technik-Interaktion 355
2.3 Theoretische Vermittlungen: Techno-Phänomenologie und Techno-Pragmatismus 358
3 Desiderata und Perspektiven 361
Literatur 363
26Tod 364
1 Einleitung 364
2 Tod, Gesellschaft und Körper 365
3 Tote Körper: Grundlagentheoretische Zugänge 367
4 Gesellschaftliche Formen des Umgangs mit dem toten Körper 369
5 Schluss: der transmortale Körper 375
Literatur 376
IIMethodische Zugänge 378
27Leib und Körper als Erkenntnissubjekte 379
1 Doing sociology mit „Fleisch und Blut“ 380
2 Phänomenologie der Forschungssituation 382
3 Der Forscherleib als Erkenntnisquelle 383
4 Körperliche und leibliche Kommunikation als Erkenntnisinstrumente 386
5 Fazit: Methodische Chancen und Herausforderungen 388
Literatur 391
28Beobachten 393
1 Einleitung 393
2 Körper (teilnehmend) beobachten 394
3 Beobachtbarkeit herstellen 398
4 Schluss 403
Literatur 404
29Videoanalyse 406
1 Einleitung 406
2 Die Entwicklung der Videoanalyse 407
3 Methodologien der interpretativen Videoanalyse 409
4 Theoretische Konzepte und empirische Beispiele 412
5 Video, die Reflexivität und der Körper 417
Literatur 418
30Fotointerpretation 420
1 Der Zugang zu Bildern und korporierten Praktiken als selbstreferentiellen Systemen 421
2 Die Differenzierung von abgebildeten und abbildenden BildproduzentInnen 422
3 Implizites, atheoretisches und korporiertes Wissen 422
4 Praxeologische Wissenssoziologie und Bourdieus Kultursoziologie im Unterschied zur Sozialphänomenologie 424
5 Zur kategorialen Systematik korporierter Praktiken und zur grundlegenden Doppelstruktur ihrer Interpretation 426
6 Exemplarische empirische Analyse: Habitus, Pose und Lifestyle in der Fotografie 428
7 De-Kontextuierung als Konstituens der Pose im Unterschied zum Habitus 431
8 Pose, Lifestyle und Identität(snorm) 433
9 Pose und Intention 436
Literatur 436
31Diskursanalytische Verfahren 439
1 Überblick über diskursanalytische Ansätze 441
2 Klassische diskursanalytische Studien zu Körpern 443
3 Verfügbare Körper und veräußerte Subjekte im Diskurs des Organmangels – ein exemplarischer Forschungsprozess 446
4 Vorzüge und Grenzen der Diskursanalyse 449
Literatur 451
32Sprechen 453
1 Über den Körper sprechen ? 453
2 Zur Eigentümlichkeit des ‚sprachlosen‘ Körpers 453
3 Sprache und Sprechen 455
4 Über den Körper sprechen – Forschungszugänge und Forschungsfragen 458
5 Die Befragung und das „biographisch-narrative Interview“ als Forschungszugang 460
6 ‚Sprache‘ und ‚Praxis‘ – methodische Hinweisezur Überbrückung des Hiatus 464
Literatur 466
33Schreiben 467
Einleitung 467
1 Schreiben als Verfahren der körpersoziologischen Forschung 468
2 Die Körperlichkeit des Schreibens 469
2.1 Schreiben als körperlicher Vollzug 470
2.2 Körperlichkeit und Materialität 471
3 Schreiben als zweigliedriges Verfahren der körpersoziologischen Forschung 472
3.1 Von der Beobachtung zum Protokoll 472
3.1.1 Protokollieren 473
3.1.2 Protokollieren als Übersetzungsprozess in die Sprache 475
3.2 Vom Protokoll zum Text 476
3.2.1 Ordnen und Rekombinieren 476
3.2.2 Referenz und „Objektivität“ 478
4 Fazit 479
Literatur 480
34 Materialanalyse praxeologischer Körpersoziologie 482
1 Einleitung 482
2 Körpersoziologische Hauptströmungen 483
2.1 Körper und Interaktion 483
2.2 Verkörpertes Wissen 484
2.3 Körper als Zeichenträger 485
2.4 Körper in Arbeit 485
2.5 Körpererleben und Körperkonzepte 486
3 Zur Analytik trans-sequentieller Praxisforschung 488
3.1 In den Geschehenszusammenhang einfinden 489
3.2 Dichte Episodenbeschreibungen sammeln 489
3.3 Episoden und ihre Importe und Exporte 490
3.4 Den praktischen Status von Episoden bestimmen 491
3.5 Trans-sequentielle Konstellationen arrangieren 492
3.6 Formative Objekte über Episoden hinweg fokussieren 493
3.7 Qualifizierungsstufen einer Objekt-Karriere 494
3.8 Was bleibt?Die Leitwährung des Gesamtzusammenhangs 495
4 Verschiebungen: Arbeit – Objekt – Formation 496
4.1 Praxis als Arbeit, nicht als Routine 497
4.2 Arbeit an Gegenständen-im-Werden, nicht an fixen Dingen 497
4.3 Dynamischer Zusammenhang, nicht gesetzter Kontext 498
5 Ausblick 499
Literatur 500
Autorinnen und Autoren 502

Erscheint lt. Verlag 9.8.2016
Zusatzinfo XVI, 518 S. 5 Abb., 4 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Anthropologie • Biopolitik • Gender • Körpersoziologie • Sportsoziologie
ISBN-10 3-658-04138-2 / 3658041382
ISBN-13 978-3-658-04138-0 / 9783658041380
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