Digitale Hysterie -  Georg Milzner

Digitale Hysterie (eBook)

Warum Computer unsere Kinder weder dumm noch krank machen
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2016 | 1. Auflage
256 Seiten
Beltz (Verlag)
978-3-407-22236-7 (ISBN)
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Mit Schreckensszenarien wird allerorts vor den Gefahren der digitalen Welt für Kinder und Jugendliche gewarnt. Kritisch und ohne die Risiken zu verschweigen beleuchtet der erfahrene Psychotherapeut Georg Milzner ihren Umgang mit Smartphone & Co und stellt fest: Computerkinder sind viel gesünder, sozialer und intelligenter als ihr Ruf! Statt weiter zu verunsichern, plädiert Georg Milzner für Augenmaß und Offenheit, denn in vielen Familien verbirgt sich hinter dem Computerproblem ein Beziehungsproblem, das alle Seiten belastet. Er beantwortet die wichtigsten Fragen zum Medienkonsum, die Eltern Sorgen machen, und informiert über die Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche heute brauchen, um in der digitalen Welt zurechtzukommen. Ohne starre Verbote gemeinsam einen angemessenen Umgang mit den neuen Medien erarbeiten - das schweißt Familien zusammen und macht Kinder und Jugendliche kompetent und zukunftsfähig.

Georg Milzner ist Diplompsychologe und arbeitet in eigener Praxis als Psychotherapeut mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen. In seinen Büchern beschäftigt er sich mit psychischer Stabilität und einem gesunden Aufwachsen für Kinder in der Familie. Zudem forschte und schrieb er zu schweren seelischen Störungsbildern und zum Einfluss der digitalen Medien auf den Menschen. Der Vater von vier Kindern arbeitet in Münster, wo er mit seiner Familie wohnt, und in Düsseldorf.

Einleitung 12
1. Ein kleiner Krieger hat Albträume 25
Computerkinder in meiner Praxis 28
Torben – Bildschirm ist nicht gleich Bildschirm 31
Von Ängsten gebannt 33
Falscher Alarm 35
Begründete Entwarnung 38
Kinder spielen auf der Höhe ihrer Zeit 40
Das digitale Dilemma 41
2. Machen Computer uns dümmer? 46
Wenn aus Zahlen Sorgen werden 47
Die aufgeheizte Debatte 50
Marco – Eigensinn als Stärke oder Problem? 55
Jenseits der Klischees 56
Was nicht benutzt wird, wird schlechter 60
Verderben Computerspiele die Sprache? 61
Intelligent, aber anders 63
Computerlernen im Labor 66
Experten in der Irrtumsschleife 68
3. Wie gefährlich sind Computerspiele? 71
Spiel: Versuch einer Definition 72
Erst mal kennenlernen 75
Ein Update für Eltern 77
Was lernt man beim Gamen? Ein Selbstversuch 79
Ins Netz anstatt in den Wald? 87
Kleinere Welt mit mehr Möglichkeiten? 92
Auch Wissenschaftler benutzen Computerspiele 95
Spielen für die Hirnforschung 97
4. Computersucht oder Leidenschaft? 100
Ein Blick in die klinische Forschung 102
Bestimmungsmerkmale einer Sucht 105
Kann ein Computer eine Droge sein? 107
Sucht ist etwas anderes als Gewohnheit 109
Gewohnheitsmäßiger Datenabruf als Erwachsenenproblem 112
Quentin Tarantino und der Exzess 114
Von der Absurdität der Medienabstinenz 116
Die schärfsten Waffen: Anteilnahme und mediale Mischkost 119
5. Die neue alte Angst: Bildschirm und Gewalt 121
Hätte man Goethe verbieten müssen? 123
Der Beginn der Bildschirmgewalt-Debatte 125
Stimulieren oder abreagieren? 126
Das Verschwinden des Mitleids 128
Die reale und die virtuelle Gewalt 133
Verstörende Trainingseffekte 135
Gehemmter Spieldrang begünstigt Gewalt 141
Kein Bildschirmproblem, sondern ein gesellschaftliches Problem 143
6. Neue Wege für kreative Köpfe: eine Bilanz 145
Nachbauen und neu erfinden 147
Ein Automat schreibt Gedichte 148
Technik und Ausdruck 150
Warum Computer unsere Kreativität nicht gefährden 153
Ausflug ins Spieleland 155
Gaming und Hochkultur 157
Vielfältig verwendbar, aber kein Schöpfer 159
7. Das Computerproblem als Beziehungsproblem 162
Multikommunikation 163
Wir haben alle ein bisschen ADS 165
Kleine Aufmerksamkeitsethik 168
Programmiertes Mitgefühl 169
Sexualisiert das Internet die Kindheit? 170
Sexuelle Funktionsstörungen bei Jugendlichen 174
Digitale Verwahrlosung 177
Virtuelle Scheinbefriedigung 180
8. Wie gefährlich sind Facebook & Co.?
Die Skepsis der Tigermutter 184
Schlechte Laune durch Twitter, Facebook und Co. 185
Einsam miteinander? 187
Vernetzung macht nicht glücklicher 188
Facebook und die Kultur des Narzissmus 190
Marlene – Selfie und Sexting 191
Mobbing im Netz 194
Rohe Umgangsformen 196
Selbstverteidigung im Netz 197
Kämpfer im Netz 198
Überanpassung an die Massen im Netz 200
Die Zukunft sozialer Netzwerke 202
9. Selbststeuerung lehren statt Spiele verbieten 204
Damien – der Computer und die Amygdala 205
Warum Computerkinder aus evolutionärer Sicht besser dran sind 209
Wie soll man dosieren? 211
Versuchen, beide Seiten zu sehen 213
Erst uns und dann unsere Kinder besser verstehen 217
10. Was Kinder im digitalen Zeitalter von uns brauchen 220
Die Zukunft unserer Kinder beginnt heute 222
Eltern des digitalen Zeitalters 223
Ungeteilte Aufmerksamkeit schaffen 224
Das Modellverhalten überprüfen 227
Miteinander nachdenken 228
Feedback erwünscht 229
Sinnlichkeit: das Mehr für die virtuelle Welt 231
Unterstützung statt Sorge 234
Von heutigen Problemfällen zu künftigen Experten? 238
Kinder für das Kommende bereit machen 240
Danksagung 244
Anmerkungen 245
Literatur 252
Leere Seite 1
978-3-407-86406-2_S4.pdf 1
Einleitung 1
1. Ein kleiner Krieger hat Albträume 1
Computerkinder in meiner Praxis 1
Torben – Bildschirm ist nicht gleich Bildschirm 1
Von Ängsten gebannt 1
Falscher Alarm 1
Begründete Entwarnung 1
Kinder spielen auf der Höhe ihrer Zeit 1
Das digitale Dilemma 1
2. Machen Computer uns dümmer? 1
Wenn aus Zahlen Sorgen werden 1
Die aufgeheizte Debatte 1
Marco – Eigensinn als Stärke oder Problem? 1
Jenseits der Klischees 1
Was nicht benutzt wird, wird schlechter 1
Verderben Computerspiele die Sprache? 1
Intelligent, aber anders 1
Computerlernen im Labor 1
Experten in der Irrtumsschleife 1
3. Wie gefährlich sind Computerspiele? 1
Spiel: Versuch einer Definition 1
Erst mal kennenlernen 1
Ein Update für Eltern 1
Was lernt man beim Gamen? Ein Selbstversuch 1
Ins Netz anstatt in den Wald? 1
Kleinere Welt mit mehr Möglichkeiten? 1
Auch Wissenschaftler benutzen Computerspiele 1
Spielen für die Hirnforschung 1
4. Computersucht oder Leidenschaft? 1
Ein Blick in die klinische Forschung 1
Bestimmungsmerkmale einer Sucht 1
Kann ein Computer eine Droge sein? 1
Sucht ist etwas anderes als Gewohnheit 1
Gewohnheitsmäßiger Datenabruf als Erwachsenenproblem 1
Quentin Tarantino und der Exzess 1
Von der Absurdität der Medienabstinenz 1
Die schärfsten Waffen: Anteilnahme und mediale Mischkost 1
5. Die neue alte Angst: Bildschirm und Gewalt 1
Hätte man Goethe verbieten müssen? 1
Der Beginn der Bildschirmgewalt-Debatte 1
Stimulieren oder abreagieren? 1
Das Verschwinden des Mitleids 1
Die reale und die virtuelle Gewalt 1
Verstörende Trainingseffekte 1
Gehemmter Spieldrang begünstigt Gewalt 1
Kein Bildschirmproblem, sondern ein gesellschaftliches Problem 1
6. Neue Wege für kreative Köpfe: eine Bilanz 1
Nachbauen und neu erfinden 1
Ein Automat schreibt Gedichte 1
Technik und Ausdruck 1
Warum Computer unsere Kreativität nicht gefährden 1
Ausflug ins Spieleland 1
Gaming und Hochkultur 1
Vielfältig verwendbar, aber kein Schöpfer 1
7. Das Computerproblem als Beziehungsproblem 1
Multikommunikation 1
Wir haben alle ein bisschen ADS 1
Kleine Aufmerksamkeitsethik 1
Programmiertes Mitgefühl 1
Sexualisiert das Internet die Kindheit? 1
Sexuelle Funktionsstörungen bei Jugendlichen 1
Digitale Verwahrlosung 1
Virtuelle Scheinbefriedigung 1
8. Wie gefährlich sind Facebook & Co.?
Die Skepsis der Tigermutter 1
Schlechte Laune durch Twitter, Facebook und Co. 1
Einsam miteinander? 1
Vernetzung macht nicht glücklicher 1
Facebook und die Kultur des Narzissmus 1
Marlene – Selfie und Sexting 1
Mobbing im Netz 1
Rohe Umgangsformen 1
Selbstverteidigung im Netz 1
Kämpfer im Netz 1
Überanpassung an die Massen im Netz 1
Die Zukunft sozialer Netzwerke 1
9. Selbststeuerung lehren statt Spiele verbieten 1
Damien – der Computer und die Amygdala 1
Warum Computerkinder aus evolutionärer Sicht besser dran sind 1
Wie soll man dosieren? 1
Versuchen, beide Seiten zu sehen 1
Erst uns und dann unsere Kinder besser verstehen 1
10. Was Kinder im digitalen Zeitalter von uns brauchen 1
Die Zukunft unserer Kinder beginnt heute 1
Eltern des digitalen Zeitalters 1
Ungeteilte Aufmerksamkeit schaffen 1
Das Modellverhalten überprüfen 1
Miteinander nachdenken 1
Feedback erwünscht 1
Sinnlichkeit: das Mehr für die virtuelle Welt 1
Unterstützung statt Sorge 1
Von heutigen Problemfällen zu künftigen Experten? 1
Kinder für das Kommende bereit machen 1
Danksagung 1
Anmerkungen 1
Literatur 1

Einleitung


I


Ist es nicht verrückt, was mit unseren Kindern geschieht? Sie kommen von der Schule nach Hause, und das Erste, was sie ersehnen, ist das Lenkrad für die Wii oder der Zugang zum iPod. Anstatt nach draußen zu gehen oder zu lesen, Lego zu bauen, mit Freunden zusammenzusitzen oder Fußball zu spielen, ist es der Zugang zum elektronischen Spiel, den sie suchen. Haben sie dann halbherzig die Erlaubnis erhalten, für eine halbe Stunde am Computer zu spielen, so gibt es alsbald ein Problem. Denn die halbe Stunde genügt nicht, es ist eben eine neue Spielmöglichkeit eingetreten, ein neues Level hat begonnen, oder es fehlen nur noch wenige Punkte, um …

Beharren wir, die Erwachsenen, darauf, dass das Gerät jetzt, nach Ablauf der abgesprochenen 30 Minuten abgeschaltet wird, jetzt also, so stehen Katastrophen im Raum. Das geht nicht, nicht sofort, es ist wahnsinnig gemein, dieses Level muss noch gespielt werden, bitte noch nicht, gleich! Aus. Der Kasten ist aus, der Bildschirm schweigt, ein wütendes Kind stürmt aus dem Zimmer, halb weinend und halb ohnmächtig vor Zorn, zumindest aber keinesfalls bereit, mit seiner Zeit nun etwas »Sinnvolles« anzufangen.

Kennen Sie das? Oder kennen Sie Eltern, die das kennen? Es kommt in den meisten Familien vor, in jedem zweiten Haushalt schätzungsweise. Doch es gibt auch die andere Variante, in der Eltern nicht regulierend eingreifen, und da spielt das Kind dann weiter, Stunde um Stunde. Die Stimmungskrise bleibt nun zwar aus, aber der Schaden verlagert sich nur. Kinder, die nach einer mehrstündigen Stimulationsorgie vom Computer kommen, fallen am Morgen durch Unruhe auf. Sie machen den Klassenclown, stoßen seltsame Laute aus (die die Lehrerin nicht kennen kann, weil sie die einschlägigen Spiele nicht kennt), versagen beim Diktat und haben Mühe mit den einfachsten Rechenschritten. Und irgendwie wirken sie stumpf und überhitzt zugleich, sind vom Unsinn magisch angezogen und reagieren doch auf jeden Spaß nur ganz kurz, als müsse alsbald ein weiterer kommen und das Entertainment am Laufen halten.

Was ich hier in kurzen Absätzen entwerfe, das sind Szenarien, von denen ich tagtäglich höre oder die mir tagtäglich begegnen. Manchmal in milderer, oftmals auch in gesteigerter Form. Dazu sehe ich Erwachsene, Eltern zumeist, die entweder von Sorge geprägt oder aber dem Bildschirm selbst schon in auffälliger Weise zugeneigt sind. Entstehen dann, entweder im Umfeld von Vorträgen oder in klinischen Sitzungen, Gespräche, so ist von einem Wunsch nach Orientierung die Rede, von einem Bedürfnis, herauszufinden, was denn nun gut ist an der fortschreitenden Computerisierung und was man den Kindern eigentlich verbieten müsste. Verwirrung ist das hauptsächliche Merkmal dieser Gespräche oder vielmehr der Fragen, die hier im Raum stehen. Verwirrung angesichts von Entwicklungen, die die Erwachsenen mit Sorge erfüllen, während die Kinder und Jugendlichen sie eher begrüßen. Ist dieser Zwiespalt nun etwas, das auf eine Gefahr verweist, die die Nachwachsenden noch nicht zu begreifen vermögen? Etwas, vor dem man sie warnen oder das man zumindest unter Kontrolle behalten muss? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Betrachten wir die Angelegenheit doch einmal anders …

II


Ist es nicht irre, was mit unseren Kindern geschieht? Sie aktivieren ein Smartphone mit lässiger Sicherheit und können nach kurzer Zeit mehr damit anfangen als ihre Väter und Mütter zusammen. Wenn der Computer Probleme macht, dann fingern sie mit der Miene von Fachleuten an Kabeln und Steckern herum und finden mitunter auch heraus, was zu tun ist. Und fährt man mit ihnen virtuelle Autorennen, dann kann es geschehen, dass sie darin die Besten sind. Und wir höchstens die Zweitbesten.

Ja, heutige Kinder finden sich leicht in der Welt der digitalen Technik zurecht. Sie sind begeistert von ihren Möglichkeiten und sie möchten alle gern nutzen. Wo ein Bildschirm ist, dahin wandert ihre Aufmerksamkeit. Und es gibt viele Bildschirme in unserer Welt. Ja, unsere Kinder sind begeistert von der neuen Technologie, die sie umgibt. Und sie lösen Kopfschütteln aus, wenn sie ihren Eltern oder Lehrern im Umgang damit etwas vormachen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Kinder in der digitalen Welt tatsächlich etwas lernen. Nur was? Und braucht man das wirklich? Und schadet es nicht mehr, als es nützt? Dies sind die Fragen, die gegenwärtig Eltern, Lehrer, Erzieherinnen, Kinderpsychologen und Kinderärztinnen beschäftigen. Eine vernünftige Antwort darauf wurde noch nicht gefunden, und das hat zur Folge, dass abermals Verwirrung das öffentliche Bild beherrscht.

Mit den Jugendlichen ist es nicht anders. Sie surfen im Internet und bekommen die Informationen, die sie benötigen, mit derselben Leichtigkeit, mit der sie einen Hamburger verzehren. Zu Facebook und zu Google haben sie ihre Meinung, oftmals eine sehr kritische, aber beide werden dennoch von ihnen benutzt, und das völlig selbstverständlich. Sie können Tage und Nächte mit Online-Spielen verbringen und entwickeln dabei ein strategisches Denken, das sich für Kriege oder Katastrophenszenarien bestens eignen würde.

Aber will man so etwas können? Und wollen wir, dass unsere Kinder das erlernen? Müsste bei Kindern nicht doch eher an der Entwicklung vertrauter und bewährter Fähigkeiten gearbeitet werden? Sollten Kinder also nicht vielmehr Sport treiben, ein Instrument spielen lernen und vor allem sicherstellen, dass sie die eigene Sprache beherrschen? Lernen die Heranwachsenden in unserer Lebenswelt also womöglich einfach das Falsche? Und verlieren damit ihr Gefühl für sich selbst?

Ja, es gibt solche Entfremdungsprozesse. Denn Kinder und Jugendliche werden anders in unserer Welt. Sie entwickeln andere Kompetenzen, aber sie bekommen auch neuartige Störungsbilder. Das leuchtet ein, denn sie stellen sich ja auf die Welt ein, die sie umgibt. Und wenn wir auch weiterhin ins Kino gehen und Bücher lesen, so lässt sich doch kaum leugnen, dass der Computer unsere Welt völlig verändert hat. In seiner Vielgestalt – ob als Laptop oder Industrieroboter, als Smartphone oder Autopilot – ist er, anders als das Kino oder das Buch, gleichsam überall, und es ist nicht übertrieben, in der Digitalisierung den wesentlichen Faktor für die Veränderung unserer modernen Welt zu sehen.

III


Doch auch wir Erwachsenen haben uns verändert. Zwar geht der besorgte Blick in der Regel zu den Kindern hin. Doch könnte er mit derselben Berechtigung auch auf uns selbst ruhen. Möglicherweise sogar mit mehr Berechtigung. Denn wenn man bei Kindern und Jugendlichen davon ausgehen muss, dass sie in die digitalisierte Welt hineinwachsen und daher gar keine andere Wahl haben, als sich computerkundig zu machen, so sind viele Erwachsene in einer anderen Lage. Sie sehen zwar die zunehmende Digitalisierung und sind in der Regel mit ihren Anforderungen vertraut, ja, viele von ihnen sind in die digitale Welt bereits hineingewachsen. Doch sie bejahen diese Welt meiner Erfahrung nach oftmals nicht vorbehaltlos. Eltern nutzen die modernen Medien, weil es bequem ist und mehr Möglichkeiten bietet. Aber sie möchten von ihnen nicht selbst verändert werden.

Doch genau dies geschieht. Geschieht nicht in ferner Zukunft, sondern heute und hier. Wer zum Beispiel ein Smartphone benutzt, verändert seine Kommunikation. Eine eingehende Message ist nun womöglich wichtiger als das soeben mit einem Kind gespielte Spiel. Nicht, weil sie tatsächlich wichtiger wäre. Aber es entsteht der Eindruck, dass die Nachricht an Dringlichkeit das reale Kinderspiel übertrifft. Technik erzeugt den Eindruck von Hierarchie. Und in dieser Hierarchie rutscht die reale Welt gegenwärtig Sprosse für Sprosse nach unten.

Schon als Student habe ich an Untersuchungen mitgearbeitet, die die Veränderung von Kommunikation und Bewusstsein durch Computer erforschten. Das Thema beschäftigt mich bis heute. Allerdings hat sich die Art, wie es mich beschäftigt, ziemlich verändert. Als Psychotherapeut bin ich heute zum Beispiel mit Jugendlichen konfrontiert, die von sich selbst sagen, sie seien süchtig nach Computerspielen. Ich höre Männer sagen, sie wüssten nicht, ob sie sexsüchtig seien,...

Erscheint lt. Verlag 17.2.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-407-22236-X / 340722236X
ISBN-13 978-3-407-22236-7 / 9783407222367
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