Heinrich von Kleist. Die Abkehr vom Ursprung
Studien zu einer Poetik der verweigerten Kausalität
Seiten
1992
Peter Lang AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften
978-3-261-04448-8 (ISBN)
Peter Lang AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften
978-3-261-04448-8 (ISBN)
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Kleist kehrt das fundamentale Prinzip der Kausalität um. Unter dem Druck, die Komplexität der Geschehnisse zu vermindern, imaginiert der Text erst, nachdem er Wirkungen und Folgeerscheinungen aufgebaut hat, künstlich deren Ursachen. Die Wirkung gerät gleichsam zur unglaubwürdigen Ursache der Ursache und problematisiert sich darin selbst. Betrachtet man den poetischen Ausdruck, die Darstellung, als die Art und Weise der Vorstellung, so bedeutet der Versuch, diese nachzuzeichnen, die Suche nach dem Ursprung der Redebewegung und zugleich auch nach dem von ihr nicht erreichten Erkenntnisziel.
Kleist enttäuscht den Leser, indem er ihm die Ent'täuschung' der Kunst vorführt. Er zeigt ihm, worin die Künstlichkeit des Kunsttextes beruht. Sie formt sich da, wo die Eingabe des Natürlichen, Bekannten sich nicht auf den Punkt hinbewegt, den ihm seine eigene Schwerkraft vorgibt, sondern abgeleitet wird und die Deviation selbst zur Anschauung bringt. Es bildet sich eine der Textrede immanente Gegenläufigkeit heraus. In ihr bestimmt Kleist sein poetologisches Konzept einer Abkehr vom Ursprung als eine Defundierung der narrativen, dramatischen und lyrischen Handlung gleichermassen.
Kleist enttäuscht den Leser, indem er ihm die Ent'täuschung' der Kunst vorführt. Er zeigt ihm, worin die Künstlichkeit des Kunsttextes beruht. Sie formt sich da, wo die Eingabe des Natürlichen, Bekannten sich nicht auf den Punkt hinbewegt, den ihm seine eigene Schwerkraft vorgibt, sondern abgeleitet wird und die Deviation selbst zur Anschauung bringt. Es bildet sich eine der Textrede immanente Gegenläufigkeit heraus. In ihr bestimmt Kleist sein poetologisches Konzept einer Abkehr vom Ursprung als eine Defundierung der narrativen, dramatischen und lyrischen Handlung gleichermassen.
Der Autor: Michael Wirth, geboren 1957 in Bergneustadt. 1978 bis 1980 Ausbildung zum Bankkaufmann. 1980 bis 1986 Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte an den Universitäten Bonn und Lausanne. 1986 bis 1990 diplomierter Assistent an der section d'allemand der Uni Lausanne. 1991 Promotion an der Uni Lausanne. Seit 1991 als wissenschaftlicher Redakteur tätig.
Erscheinungsdatum | 24.06.2016 |
---|---|
Reihe/Serie | Europäische Hochschulschriften / European University Studies / Publications Universitaires Européennes ; 1278 |
Verlagsort | Bern |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 320 g |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Sprach- und Wörterbuch / Deutsch |
Schulbuch / Wörterbuch ► Wörterbuch / Fremdsprachen | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Anglistik / Amerikanistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturgeschichte | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | abkehr • einer • Heinrich • Kausalität • Kleist • Poetik • Studien • Ursprung • verweigerten • Wirth |
ISBN-10 | 3-261-04448-9 / 3261044489 |
ISBN-13 | 978-3-261-04448-8 / 9783261044488 |
Zustand | Neuware |
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