Was ist deutsch?

Eine Nationalerkundung
Buch | Softcover
228 Seiten
2003 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-12280-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was ist deutsch? - Friedrich Dieckmann
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Ein Leipziger Berufsschullehrer irritierte seine zum rechten Spektrum tendierenden Schüler mit dem Hinweis, sie sollten sich hüten, sich mit dem Wort deutsch zu brüsten, da sie ihre Muttersprache so schlecht beherrschten, als kämen sie aus Einwandererfamilien. Das paßgenaue Gegenbild lieferte jener siebzehnjährige Intellektuellensproß aus links geprägtem Milieu, der auf die Frage seines Vaters, was deutsch sei, wie aus der Pistole geschossen antwortete: »Adolf Hitler.«Was also ist deutsch - fragt Friedrich Dieckmann. Können Deutsche diese Frage beantworten? Besser, man fragt die vielberufenen Ausländer, die man fast schon Scheu hat, Ausländer zu nennen statt »ausländische Mitbürger«. Ist der Hang zu Sprachregelungen etwas spezifisch Deutsches? Ist es der Hang, allem Ausländischen nachzubeten, wenn es sich den Anschein des Siegreich-Zeitgemäßen zu geben weiß? Ist diese Unselbständigkeit des kulturellen Empfindens etwas eigentümlich Deutsches? Oder wäre, in dritter Stufe, der manische Hang zur Selbstkritik bis zur Selbstherabsetzung, ja zum Selbsthaß das spezifisch Deutsche?

Friedrich Dieckmann, Dr.phil.h.c., wurde 1937 in Landsberg/Warte geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Physik arbeitete er von 1972 bis 1976 als Dramaturg am Berliner Ensemble. Er hat Bücher über Friedrich Schiller, Franz Schubert, Richard Wagner, Bertolt Brecht und Karl von Appen veröffentlicht sowie den Roman eines Theaterhelden (Die Geschichte Don Giovannis. 1991), einen Band mit Essays zur deutschen Oper von Mozart bis Wagner und vier Essaybände aus dem und über den Prozess der deutschen Vereinigung (drei davon in der edition suhrkamp: Vom Einbringen. Vaterländische Beiträge. 1992; Temperatursprung. Deutsche Verhältnisse. 1995; Was ist deutsch? Eine Nationalerkundung. 2003). Friedrich Dieckmann ist Träger des Heinrich-Mann- und des Johann-Heinrich-Merck-Preises und Mitglied der Akademien der Künste in Berlin, Dresden und Leipzig sowie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 1989/90 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1994 bis 2000 war Friedrich Dieckmann Sprecher der Deutschen Literaturkonferenz e.V. und von 2002 bis 2012 Mitglied des Sächsischen Kultursenats. Heute lebt Friedrich Dieckmann als Schriftsteller und Publizist in Berlin-Treptow. Mitgliedschaften: Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig Mitglied des Internationalen P.E.N. 

Erscheint lt. Verlag 27.1.2003
Reihe/Serie edition suhrkamp ; 2280
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 108 x 176 mm
Gewicht 148 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Recht / Steuern Öffentliches Recht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Aufsatzsammlung • Bruhn • Deutsche • Deutschland • edition suhrkamp 2280 • ES 2280 • ES2280 • Europa • Geschichte • Heinrich-Mann-Preis 1983 • Internationaler Kritikerpreis der Stadt Venedig 1983 • Johann-Heinrich-Merck-Preis 2001 • Karl Lagerfeld • Mitteleuropa • Nationalcharakter • Nationale Identität • Nietzsche • Richard-Wagner-Preis 2013 • Selbsthass • Selbstkritik • TB/Recht/Öffentliches Recht, Verwaltungsrecht, Verfassungsprozessrecht
ISBN-10 3-518-12280-0 / 3518122800
ISBN-13 978-3-518-12280-8 / 9783518122808
Zustand Neuware
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