Zugänge. Volkskundliche Archiv-Forschung zu den Deutschen im und aus dem östlichen Europa

Hans-Werner Retterath (Herausgeber)

Buch | Softcover
242 Seiten
2015
Waxmann (Verlag)
978-3-8309-3376-2 (ISBN)
29,90 inkl. MwSt
In volkskundlichen Forschungen zu den Deutschen in und aus dem östlichen Europa wurde bisher häufig auf die Methoden der Befragung und der teilnehmenden Beobachtung zurückgegriffen. Seit einigen Jahren zeichnet sich eine Veränderung im empirischen Zugang zu den Forschungsfeldern ab. Mit dem Zurücktreten der Erlebnisgeneration geraten Archive als unverzichtbare Quellenbasis immer stärker ins Blickfeld.
In den Beiträgen werden neben der Erörterung grundsätzlicher archivischer Themen, wie dem Ordnen der Zeit, verschiedene Aspekte der Produktion und Interpretation von Archivalien behandelt.
In volkskundlichen Forschungen zu den Deutschen in und aus dem östlichen Europa wurde bisher häufig auf die Methoden der Befragung und der teilnehmenden Beobachtung zurückgegriffen. Seit einigen Jahren zeichnet sich eine Veränderung im empirischen Zugang zu den Forschungsfeldern ab. Mit größer werdendem zeitlichen Abstand und dem Zurücktreten der Erlebnisgeneration geraten Archive als unverzichtbare Quellenbasis immer stärker ins Blickfeld. Vor diesem Hintergrund gewinnen die umfangreichen Archivbestände des IVDE umso größere Bedeutung und bieten einen Ausgangspunkt für diesen Sammelband.In den Beiträgen werden neben der Erörterung grundsätzlicher archivischer Themen, wie dem Ordnen der Zeit, verschiedene Aspekte der Produktion und Interpretation von Archivalien behandelt. Darüber hinaus werden einzelne Archive und Archivbestände sowie auf Archivalienbasis erhobene Forschungsergebnisse vorgestellt.Mit Beiträgen von Siegfried Becker, Susanne Clauß, Sönke Friedreich, Ursula Schlude, Kurt Hochstuhl, Wiebke Jarecki, Wolfgang Kessler, Michael Portmann, Michael Prosser-Schell, Hans-Werner Retterath, Miroslaw Sikora.

Studium der Europäischen Ethnologie/Volkskunde, Geschichte und Geografie an der Universität Marburg; 1986 Promotion („Arbeit und Gerät als Zeichen Setzung bäuerlicher Familienstrukturen“); 1986–1989 Postdoc-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft; seit 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft der Universität Marburg; 2000 Habilitation; seit 2005 apl. Professor ebendort. Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftsgeschichte, Migrationsforschung, Na tio nalis mus und Nationalitätenpolitik im 19. Jahrhundert, Natur und Kultur, Erzählforschung, materielle Kultur, Regionalforschung (Hessen, böhmische Länder, Ungarn, Österreich).

Studium der Neueren und Neuesten Geschichte und der Politikwissenschaft an der Technischen Universität (TU) Chemnitz und an der Université de Toulouse II – Le Mirail; 2010 Magisterarbeit an der TU Chemnitz („Die Geschichte der Remigration der Russlanddeutschen in die Bundesrepublik – Ursachen, Verlauf, Reaktionen“); 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Sächsischen Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; 2011–heute (Teilzeit-)Angestellte im Bereich „Archiv und Dokumentation“ am Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE) in Freiburg i. Br.; 2013–2015 wissenschaftliche (Teilzeit-)Mitarbeiterin am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Freiburg i. Br. (Projekt zum Gesundheitsverständnis und Verhalten russlanddeutscher Aussiedlerinnen und Aussiedler); derzeit auch Arbeit am Dissertationsprojekt („Die dobrudschadeutsche Nordamerikaauswanderung der 1950er Jahre – Zur Funktionsweise eines Netzwerkes im Migrationsprozess“). Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Dobrudschadeutschen (inkl. Migration nach Übersee), Nachlässe, geografische Karten.

Dr. Sönke Friedreich studierte Volkskunde/Europäische Ethnologie, Mittlere und Neuere Geschichte und Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Göttingen und Marburg, 1999 Promotion an der Universität Göttingen, 2006 Habilitation an der Universität Kiel. 1999–2000 Wissenschaft licher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen, seit 2001 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Dresden). Forschungsschwerpunkte: regionale Alltags- und Kulturgeschichte Sachsens, Arbeits- und Industriekultur, biografische Forschung.

Studium der Geschichte, der Soziologie und Philosophie an den Universitäten Karlsruhe und Toulouse/Frankreich; 1980 Magister; 1983 Promotion („Zwischen Frieden und Krieg. Das Elsass in den Jahren 1938–1940“); 1981–1983 Mitarbeit an Forschungsprojekten zur Humanisierung der Arbeitswelt; 1984 Eintritt in den Archivdienst des Landes Baden-Württemberg; nach Ausbildung an der Archivschule in Marburg Archivar in Stuttgart, Karlsruhe und wieder Stuttgart; seit 2000 Leiter des Staatsarchivs in Freiburg. Forschungsschwerpunkte: Demokratiegeschichte des deutschen Südwestens (u.a. zu politischen Vereinen in Baden, zu Gernsbach in der Badischen Revolution), Auswanderung aus dem deutschen Südwesten, südbadische Biografien, Kabinettsprotokolle der Badischen Landesregierung in Freiburg (1945–1952).

Studium der Volkskunde (Nebenfächer: Geografie und Geschichte) in Göttingen; Staatsexamen mit einer geografischen Arbeit über Vergleichende Dorfentwicklung auf Fehmarn; ab 1973 Studienrätin in Bramsche, ab 1981 in Verden/Aller mit den Fächern Deutsch (Ergänzungsstudium Universität Osnabrück), Geschichte und Erdkunde; seit 2000 Wiederaufnahme des Studiums der Volkskunde in Hamburg; derzeit Arbeit an einer Dissertation zur Arbeitsweise Alfred Cammanns. Forschungsschwerpunkte: Biografieforschung, Erzählforschung.

Dr. Wolfgang Kessler, Historiker; bis 2011 Direktor der Stiftung Martin- Opitz-Bibliothek in Herne; 1978 Promotion an der Universität Düsseldorf: „Politik, Kultur und Gesellschaft in Kroatien und Slawonien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“. München 1981; Forschungsschwerpunkte: Geschichte Südosteuropas, insbesondere Kroatiens, im 18. und 19. Jahrhundert, Regionalgeschichte Polens, Dokumentationen zu Kultur und Organisation der deutschen Vertriebenen.

Studium der Geschichte und Slawistik in Wien; 2003–2005 Stipendiat der ZEIT-Stiftung; 2005 Promotion mit einer Arbeit über die kommunistische Revolution in der Vojvodina; seit 2006 Mitarbeiter der Historischen Kommission der Öster reichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW); seit 2008 Lehrbeauftragter an den Universitäten Bern und Wien; 2008 Richard Plaschka-Preis der ÖAW; seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichts forschung der ÖAW. Forschungsschwerpunkte: Geschichte Jugoslawiens, Geschichte der Vojvodina, Nationalitätenproblematik, Staatsbildung und Herrschaft in Südosteuropa im 19. Jahrhundert (Habilitationsprojekt).

Michael Prosser-Schell, Apl. Prof. Dr. phil., geb. 1960. Studium der Volkskunde, Geschichte, Linguistik, Literaturwissenschaft in Freiburg und Würzburg. Promotion 1991, danach Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Volkskunde der Universität Regensburg. 2002 Habilitation. 1998–2004 Lehrtätigkeit an den Universitäten Regensburg, Würzburg, Bamberg, Erlangen-Nürnberg. Seit 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Johannes-Künzig-Institut für ostdeutsche Volkskunde und Lehrbeauftragter am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Freiburg; seit 2008 Außerplanmäßige Professur ebendort. Veröffentlichungen im Arbeitsbereich des Johannes-Künzig-Instituts, u.a. auch zur Erzählforschung, Festforschung, zur Kulturgeschichte des Badewesens, Interkulturalität im Mittleren Donauraum. Mitherausgeber des „Jahrbuchs für deutsche und osteuropäische Volkskunde“ (seit 2005). Mitglied u.a. in der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde (seit 2004), im Alemannischen Institut (seit 2006) und der Ungarischen Volkskundlichen Gesellschaft [Magyar Néprajzi Társaság] (seit 2009).

Hans-Werner Retterath, Soziologe und Kulturwissenschaftler; wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Geschäftsführer und Stellvertretender Leiter des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE) in Freiburg; 2000 Promotion an der Universität Marburg: „Deutschamerikanertum und Volkstumsgedanke. Zur Ethnizitätskonstruktion durch die auslandsdeutsche Kulturarbeit in der Zwischenkriegszeit“ (https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2003/0646/pdf/dhr.pdf); Forschungsschwerpunkte: Städtepartnerschaften mit Kommunen im östlichen Europa, Kulturgeschichte der „auslanddeutschen Volkstumsarbeit“, Vertriebenendenkmale

Studium der Geschichte, Philosophie und Russischen Philologie an der Universität Konstanz; Ausbildung zur Fernseh- und Rundfunkredakteurin beim Westdeutschen Rundfunk in Köln; Regisseurin und Autorin von Dokumentarfilmen und Fernsehberichten (ARD) zur Russischen Geschichte, Frauengeschichte der Frühen Neuzeit, Agrargeschichte und Geschichte in der Öffentlichkeit; wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschungsprojekten zur Oral History und ländlichen Gesellschaft (Universitäten Konstanz und Erlangen), zur Agrarpraxis des 16. Jahrhunderts (Universität Göttingen), zur Geschichte in den Medien (Universität Essen) und zur Fotografie und Vertriebenenintegration im Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden (2009–2013); seit 2013 freie Autorin. Forschungsschwerpunkte: Film und Fotografiegeschichte, Oral History, Geschichte der Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Agrargeschichte (bes. Land- und Forstwirtschaft, Fischerei), Unternehmensgeschichte und -kultur, Wissenschaft und Technik, Wissenschaftsgeschichte.

Studium der Geschichte an der Schlesischen Universität zu Katowice; 2005 Magisterarbeit zur Rüstungsindustrie in Oberschlesien 1939–1945; WS 2004/2005 Sokrates-/Erasmus-Studium an der Universität Bonn; 2007 Stipendiat des Deutschen Historischen Instituts in Warschau (Niemiecki Instytut Historyczny w Warszawie) und der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Polska Akademia Nauk); 2010 Promotion zum Thema: NS-Bevölkerungspolitik im Kreis Saybusch 1939–1945; seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Instytut Pamieci Narodowej, Komisja Scigania Zbrodni przeciwko Narodowi Polskiemu, Oddzial w Katowicach (Institut des Nationalen Gedenkens, Kommission zur Verfolgung von Verbrechen gegen die polnische Nation, Abteilung Kattowitz). Forschungsschwerpunkte: Rüstungsindustrie und Besatzungspolitik des Dritten Reiches, Oberschlesien während des Zweiten Weltkrieges, Überwachung der Intelligenz durch den Sicherheitsdienst in der polnischen Volksrepublik.

Trotz des recht speziellen Forschungsfeldes eignet sich dieser Tagungsband auch für Interessierte, die sich bisher noch nicht eingehender mit der Forschung zu den Deutschen im und aus dem östlichen Europa befasst haben. Die hier zusammengestellten Beiträge mitsamt den einhergehenden Diskussionen und weiterführenden Lektürehinweisen bieten einen überaus informativen Überblick. - Ruth Baumgarten in: Zeitschrift für Volkskunde, 1/2017

Trotz des recht speziellen Forschungsfeldes eignet sich dieser Tagungsband auch für Interessierte, die sich bisher noch nicht eingehender mit der Forschung zu den Deutschen im und aus dem östlichen Europa befasst haben. Die hier zusammengestellten Beiträge mitsamt den einhergehenden Diskussionen und weiterführenden Lektürehinweisen bieten einen überaus informativen Überblick. – Ruth Baumgarten in: Zeitschrift für Volkskunde, 1/2017

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriftenreihe des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa ; 16
Co-Autor Siegfried Becker, Susanne Clauß, Sönke Friedreich, Kurt Hochstuhl, Wiebke Jarecki, Wolfgang Kessler, Michael Portmann, Michael Prosser-Schell, Hans-Werner Retterath, Ursula Schlude, Miroslaw Sikora
Zusatzinfo mit einigen Abbildungen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 464 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Ethnologie Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte 19./20. Jahrhundert • Aktion Saybusch • Aktion Saybusch • Alfred Cammann • Alfred Cammann • Allgemeines, Theorien und Methoden • archivalische Quellen • archivalische Quellen • Archive • Auslandsdeutsche • Emil Maenner • Emil Maenner • IVDE Freiburg • IVDE Freiburg • Johannes-Künzig-Institut • Johannes-Künzig-Institut • Martin-Opitz-Bibliothek • Martin-Opitz-Bibliothek • Methoden • Methoden der Politikwissenschaft • Nachlass Klett/Niermann • Nachlass Klett/Niermann • Osteuropa, Geschichte • Registraturschrank • Registraturschrank • Staatsarchiv Freiburg • Staatsarchiv Freiburg IVDE Freiburg Emil Maenner Nachlass Klett/Niermann Johannes-Künzig-Institut Ak • Staatsarchiv Freiburg IVDE Freiburg Emil Maenner Nachlass Klett/Niermann Johannes-Künzig-Institut Aktion Saybusch Alfred Cammann Martin-Opitz-Bibliothek archivalische Quellen Registraturschrank Zettelkasten • Volkskunde • Zettelkasten • Zettelkasten
ISBN-10 3-8309-3376-2 / 3830933762
ISBN-13 978-3-8309-3376-2 / 9783830933762
Zustand Neuware
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