Die verlorene Ehre des Bartholomäus Schink

Jugendwiderstand im NS-Staat und der Umgang mit den Verfolgten von 1945 bis heute. Die Kölner Edelweißpiraten

(Autor)

Buch | Softcover
180 Seiten
2016 | 1. Aufl.
Brandes & Apsel (Verlag)
978-3-95558-162-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die verlorene Ehre des Bartholomäus Schink - Alexander Goeb
16,90 inkl. MwSt
Am 10. November 1944 wurden in Köln-Ehrenfeld dreizehn Menschen ohne Anklage und Urteil öffentlich erhängt. Unter ihnen sechs Jugendliche um die Symbolfigur Bartholomäus Schink. Die meisten gehörten den oppositionellen Edelweiß piraten an. Nach Kriegsende wurden sie jahrzehntelang als Verbrecher oder entgleiste Rowdys stigmatisiert.
Der Journalist und Schriftsteller Alexander Goeb dokumentiert ihren Widerstand, die Verfolgung durch die Nazis und den skandalösen Umgang mit den Opfern nach 1945, ehe sie endlich offiziell als Widerstandskämpfer anerkannt wurden.

Die öffentliche Hinrichtung von dreizehn Jugendlichen und Erwachsenen am 10. November 1944 in Köln war einer der zahllosen Gewaltexzesse des NS-Regimes. Die Ermordeten gehörten zur "Ehrenfelder Gruppe" um den 23-jährigen geflüchteten KZ-Häftling Hans Steinbrück. Die Jugendlichen Bartholomäus Schink, Franz Rheinberger, Gustav Bermel, Günther Schwarz,_Adolf Schütz und Johann Müller verübten Sabotageakte, stahlen Lebensmittel und gingen mit Waffengewalt gegen NS-Funktionäre vor. Sie unterstützten Zwangsarbeiter und in den Trümmern Kölns versteckte Juden. Vor allem vom empörenden Umgang mit den verfolgten Edelweißpiraten nach 1945 handelt Alexander Goebs Buch.
Erst 2005 kam es zur Anerkennung der verfolgten Jugendlichen als politische Widerstandskämpfer durch den damaligen Kölner Regierungspräsidenten Jürgen Roters.

"Wir wollten frei von allen Zwängen sein"

Der jahrzehntelange Kampf um die Rehabilitierung der Kölner Widerstandskämpfer um Bartholomäus Schink ist gleichzeitig ein Stück Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Lange galt die Devise des ehemaligen Marine richters und späteren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Hans Filbinger: "Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein." Alte Nazis gelangten nach 1945 in höchste Ämter in Justiz und Politik, die Anliegen der NS-Opfer wurden vom Tisch gewischt. Doch der beharrliche Einsatz für die Rehabilitierung der Kölner Edelweißpiraten führte schließlich zum Erfolg.

Alexander Goeb, geboren 1940 in Düsseldorf, lebt als Journalist und Schriftsteller in Frankfurt am Main. Reportagen und Doku­men­ta­tionen aus zahlreichen Krisen­gebieten in Asien, Nordafrika und Europa. Arbeiten über den National­sozialismus, u. a. ein Jugendbuch über die Kölner Edelweiß­piraten Er war sechzehn, als man ihn hängte (rororo). Weitere Buchveröffent­lichungen: Kambodscha – Reisen in einem traumatisierten Land (Brandes & Apsel), Vann Nath – Ich malte um mein Leben (Hrsg., Brandes & Apsel), Atemlos – Reportagesammlung.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo illustriert
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Maße 140 x 207 mm
Gewicht 266 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Bartholomäus Schink • Edelweißpiraten • Edelweißpiraten (Widerstandsbewegung) • Geschichte: Ereignisse und Themen • Köln • Nachkriegszeit • Nationalsozialismus • politischer Aktivismus • Widerstand
ISBN-10 3-95558-162-4 / 3955581624
ISBN-13 978-3-95558-162-6 / 9783955581626
Zustand Neuware
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