Konzeption des pouvoir constituant bei Sieyès und Schmitt.

Der theoretische Ursprung der Verfassungsänderung in Taiwan.

(Autor)

Buch | Softcover
210 Seiten
2015
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14720-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Konzeption des pouvoir constituant bei Sieyès und Schmitt. - Shang-Ju Yang
69,90 inkl. MwSt
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Die Lehre der verfassunggebenden Gewalt ist von Abbé Sieyès erstellt und erweist sich von vornherein als revolutionär. In der Entwicklung aber schlägt ihre Wirkung und politische Bedeutung bei Carl Schmitt ins Gegenteil um. In dieser Untersuchung rekonstruiert der Autor die entgegengesetzten Konzeptionen der verfassunggebenden Gewalt bei Sieyès und Schmitt und ihre Auswirkung auf die gegensätzlichen Diskurse Taiwans in den Debatten um die Verfassungsänderungen seit den 1990er Jahren.
Der Autor rekonstruiert aus ideengeschichtlicher Perspektive die entgegengesetzten Konzeptionen der verfassunggebenden Gewalt bei Abbé Sieyès und Carl Schmitt und ihre Auswirkung auf die gegensätzlichen Diskurse Taiwans in den Debatten um die Verfassungsänderungen seit den 1990er Jahren. Er beginnt mit der Darstellung der revolutionären Wirkung in der von Sieyès getroffenen Unterscheidung zwischen pouvoir constituant und pouvoir constitué. Anschließend erörtert der Autor, dass Schmitt die Lehre des pouvoir constituant von Sieyès ins Gegenteil verkehrt, um die durch Verfassungsänderungen ermöglichte Totalrevision der Weimarer Verfassung zu verhindern. Daran schließt sich die Erörterung der Rezeption der Lehre der verfassunggebenden Gewalt in Taiwan an, wodurch gezeigt wird, inwiefern die Diskurse in den Verfassungsdebatten Taiwans von diesen bei Sieyès und Schmitt deutlich erkennbaren, gegensätzlichen Gebrauchsweisen der verfassunggebenden Gewalt geprägt sind.

Shang-Ju Yang studierte Politikwissenschaft an der National ChengChi University in Taipeh (Schwerpunkte: politische Ideengeschichte). Er promovierte 2010 bis 2014 an der philosophischen Fakultät I der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Betreuung von Prof. Dr. Volker Gerhardt und ist seit Juli 2015 postdoctoral research fellow an der Academia Sinica in Taiwan.

Einleitung

Die politische Bedeutsamkeit des Begriffs der verfassunggebenden Gewalt in Taiwan – Problematik

1. Teil: Die Lehre der verfassunggebenden Gewalt von Emmanuel Sieyès

Hintergrund und politische Umstände: die Verfassungsdebatte am Vorabend der Französischen Revolution – Das System von Sieyès und der Begriff der verfassunggebenden Gewalt – Zäsur: Gemäßigte Betätigung des pouvoir constituant nach 1794 – Exkurs: Arendts Auseinandersetzung mit der Absolutheit der Nation

2. Teil: Die Lehre der verfassunggebenden Gewalt von Carl Schmitt

Souveräne Diktatur und Schmitts Interpretation von Sieyès' Lehre – Umdeutung des pouvoir constituant und der Kampf gegen revolutionäre Kräfte – Zusammenfassung

3. Teil: Rezeption der Lehre der verfassunggebenden Gewalt in Taiwan

Verfassungsreform in Taiwan nach dem Ausnahmezustand – Debatte zwischen der Grenze der Verfassungsänderung und nationalen Souveränität

Schlusswort

Literatur- und Sachverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 29.7.2015
Reihe/Serie Schriften zur Rechtstheorie ; 279
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 327 g
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Schmitt, Carl • Sieyès, Abbé • Sieyes, Emmanuel J. • Taiwan; Recht • Verfassunggebende Gewalt • Verfassungsrecht
ISBN-10 3-428-14720-0 / 3428147200
ISBN-13 978-3-428-14720-5 / 9783428147205
Zustand Neuware
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