Die Textualität des Rechts
Velbrück (Verlag)
978-3-95832-080-2 (ISBN)
Die vorliegende Arbeit akzentuiert demgegenüber in historischen, philosophischen, literaturwissenschaftlichen und soziologischen Überlegungen die plurale Textualität des Rechts, die sich auf den Wortlaut des Gesetzesbefehls nicht reduzieren lässt.
Der Poststrukturalismus kommt mit Blick auf die Vergangenheit über eine Kritik an der permanenten Wiederholung der Gewalt der Gründung des Rechts nicht hinaus und setzt dagegen in unterschiedlichen Versio-nen die Zukunft einer messianischen Wiedergewinnung der Gerechtigkeit Das Buch sieht eine Alternative in der Betonung der Gegenwart des Operierens mit praktischen Zwängen und Möglichkeiten, die das Recht unter Bedingungen von Un-gewissheit ermöglichen muss.
Das Recht kann immer nur fern vom Gleichgewicht "Ordnung aus Unordnung" generieren, indem es mit Fiktionen arbeitet, aber die jeweils andere Seite der Fiktionen nie dauerhaft ausschließt.
Die Arbeit geht von einer systemtheoretischen Position aus, die am Ende medientheoretisch erweitert wird. Dadurch kann die permanente Unruhe erfasst werden, innerhalb deren sich der Text des Rechts fortschreiben muss.
Karl-Heinz Ladeur, Prof. Dr., war von 1983 bis 1994 Professor an der Universität Bremen, von 1994 bis zu seiner Emeritierung 2008 Professor für Öffentliches Recht an der Universität Hamburg. Von 1994 bis 1996 besetzte er zudem eine Professur für Rechtstheorie am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a.: Die Funktion der Menschenwürde im Verfassungsstaat (2008), Das Recht der Netzwerkgesellschaft (2014) Hg. mit Ino Augsberg: Talmudische Tradition und moderne Rechtstheorie (2014).
VORBEMERKUNG: SUBJEKT
1. Teil: Die Krise der Selbstbegründung des universalen Gesetzes
I. Der Versuch der Selbstgründung des Rechts bei Kant - jenseits von Tradition und Religion
1. Der Beginn einer unendlichen Geschichte: Aufstieg und Wiederkehr des Kantschen Transzendentalismus
2. Kant und die Gabe des Gesetzes
3. Ein neuer Anschluss an den Kantschen Transzendentalismus: Die Durchlässigkeit für das Empirische?
II. TRANSZENDENTALISMUS NACH KANT
1. Gerechtigkeit nach Kant - Rawls, Habermas, Honneth
2. Nach dem Kantianismus: Die Unmöglichkeit der Selbstgebung des Gesetzes und die Souveränität der Setzung des Rechts
2. Teil: Die poststrukturalistiche Kritik des Gesetzes/Rechts
I. DERRIDAS KRITIK DES RECHTS
1. Derrida - die unmögliche Möglichkeit der Gerechtigkeit
2. Die Unmöglickeit der Gerechtigkeit
3. Die Gerechtigkeit ist immer im Kommen
4. Das Gesetz als Ver-sprechen?
5. Recht als Gewalt
6. Der singuläre Mensch außerhalb der Institutionen und das singuläre Ereignis ohne Geschichte
II. AGAMBENS RECHTSKRITIK UND DIE FIGUR DER SOUVERÄNITÄT
1. Vorbemerkung: Zerfall der Gemeinschaft der Werke und der Konventionen
2. Agambens homo sacer, die Figur der Souveränitätund die Sprache als Anfang
3. Zwischenbemerkung zu Agambens Konstruktion des homo sacer nach dem römischen Recht
4. Die gewaltsame Gründung des Rechts: Agamben
III. NANCY UND DER EINZIGE (SINGULIER)
1. Nancy und die Gemeinschaft der Einzigen
2. Nancy und die Gerechtigkeit
3. Die entwerkte Gemeinschaft der Einzigen (Nancy)
4. Die Figuren des Nationalsozialismus und die neue Demokratie
5. Der projektive Gehalt der Figur und die Netzwerke der Gesellschaft
6. Anstelle des Kantschen Universalismus: die ursprüngliche partage des voix (Nancy)?
7. Nach dem Ende des logozentrischen Subjekts: der Einzige (singulier) im Widerstand
8. Der Einzige und das Kommen (à venir) der Zukunft
9. Das Recht als ein Recht der Werke und die entwerkte Gemeinschaft
IV. RECHT UND GEWALT BEI MENKE
1. Die ursprüngliche Gewalt des Rechts bei Menke
2. Die Entstehung des Rechts aus der griechischen Tragödie
3. Die Voraussetzung des griechischen Rechtsbildungsprozesses: Die Entstehung eines gemeinsamen Wissens
4. Menke und die Entsetzung des Rechts
5. Ein Beispiel für die Entsetzung des Rechts nach Heiner Müller
3. Teil: Vor dem (Kantschen) Gesetz: Jüdische, griechische und römische Gründungen des Gesetzes/Rechts
I. DIE KRISE DES GESETZESBEGRIFFS
1. Der Grund des Gesetzes vor Kant
2. Die Textualität des jüdischen Gesetzes als Alternative
3. Politische Theologie des Nachbarn
II. DIE GRÜNDUNG DES WESTLICHEN RECHTS IN ROM uND ATHEN - DAS RECHTSSUBJEKT UND DAS PRAKTISCHE REGISTER DER GESELLSCHAFT
1. Das Recht als ein System von transsubjektiven Beziehungen - römisches Recht
2. Das antike Recht und die Stadt als Paradigma artifizieller Ordnung
3. Die Herstellung des Rechts in Rom
4. Die Gründung der Souveränität und des Rechtssubjekts im antiken Recht?
5. Zwischenbemerkung zum Wandel des mittelalterlichen Rechts
6. Recht als azentrisches System von mapped relations
7. Die Herstellung des Rechts und seine Anwendung
4. Teil: Das theoretische und das praktische Register des gesellschaftlichen Wissens
(...)
Erscheint lt. Verlag | 21.12.2015 |
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Reihe/Serie | Velbrück Wissenschaft |
Sprache | deutsch |
Maße | 140 x 222 mm |
Gewicht | 490 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Sprachphilosophie |
Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Medienwissenschaft | |
Schlagworte | Agamben • Derrida • Kritik des Rechts • Medientheorie • menke • Nancy • Poststrukturalismus • Rechtsphilosophie • Rechtstheorie • Sprachphilosophie |
ISBN-10 | 3-95832-080-5 / 3958320805 |
ISBN-13 | 978-3-95832-080-2 / 9783958320802 |
Zustand | Neuware |
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