Das Herakles-Heiligtum von Kleonai
Architektur und Kult im Kontext
Seiten
Kleonai, südwestlich von Korinth am Übergang in die Argolis gelegen, war Gründerin und lange Zeit auch die Ausrichterin der panhellenischen Spiele von Nemea. Keonai stellte die zahlenmäßige Majorität in Griechenland gegenüber den großen wirtschaftlichen und kulturellen Zentren ihrer Zeit. Bei dem vorliegenden Band handelt es sich um den ersten Teil der Forschungsergebnisse zu Kleonai, der eine Fortsetzungen mit den Ergebnissen weiterer Forschungen im Stadtgebiet und im Umland enthalten soll.
Kleonai’s sanctuary of Herakles is located approximately 500 metres southwest of the ancient city. It consists of a tetrastyle and prostyle doric temple and an opposing peribolos. Both date back to the 2nd century BC. The reconstruction of the temple, whose cult figure is partly preserved, is widely reliable. Its design is very unusual due to its widening of the middle intercolumniation and the inclusion of the altar into the crepidoma. In this volume, the architectural result of the ensemble is presented, reconstructed, and contextualized. The knowledge of the history of the city of Kleonai is essential for the understanding of its time of origin and the choice of the cult. For this reason, its history is studied on the basis of historical, epigraphic and archaeological sources. For the contextualization of the architectural history, special attention is paid to the characteristics of the temple, for instance, ground plan typologies or the development of the doric order.The Heracles temple is an excellent example for the architecture of smaller cities beyond the great cultural centres. Those local buildings were more independent from the great traditions and can thus serve as a corrective for our image of the architectural history in antiquity. Ca. 500 m südwestlich der antiken Stadt liegt das Herakles-Heiligtum von Kleonai. Es besteht aus einem tetrastylen dorischen Prostylos und einem ihm gegenüber liegendem Peribolos. Beide stammen aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Der Tempel, dessen Kultbildtorso erhalten ist, kann weitgehend gesichert rekonstruiert werden. Er ist aufgrund der weiten Verbreiterung des Mittelinterkolumniums und der Integration des Altars in die Krepis sehr ungewöhnlich gestaltet. In dem Band wird zunächst der architektonische Befund des Ensembles vorgelegt und rekonstruiert und anschließend kontextualisiert. Grundlage für das Verständnis der Entstehungszeit und der Wahl der Kultinhabers ist die Geschichte der Stadt Kleonai, die deswegen mit Hilfe historischer, epigraphischer und archäologischer Quellen entwickelt wird. Anschließend wird der Heraklestempel in seinen architekturgeschichtlichen Kontext eingeordnet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Charakteristika des Baus gelegt und wichtige Elemente hellenistischer Architektur, z.B. Grundrißtypologien oder Mehrmetopenschemata, ausführlich behandelt. Insgesamt erweist sich der Herakles-Tempel als ein gutes Beispiel für die Architektur des „Dritten Griechenlands“, der kleineren Orte, welche jenseits der großen kulturellen Zentren das Bild des antiken Griechenlands prägten, während die archäologische Überlieferung zumeist von den Zentren dominiert wird. Jene lokalen Architekturen waren aber in ihrer Gestaltung freier von großen Traditionen und können damit ein Korrektiv für unser Bild des antiken Architekturbestandes bilden.
Kleonai’s sanctuary of Herakles is located approximately 500 metres southwest of the ancient city. It consists of a tetrastyle and prostyle doric temple and an opposing peribolos. Both date back to the 2nd century BC. The reconstruction of the temple, whose cult figure is partly preserved, is widely reliable. Its design is very unusual due to its widening of the middle intercolumniation and the inclusion of the altar into the crepidoma. In this volume, the architectural result of the ensemble is presented, reconstructed, and contextualized. The knowledge of the history of the city of Kleonai is essential for the understanding of its time of origin and the choice of the cult. For this reason, its history is studied on the basis of historical, epigraphic and archaeological sources. For the contextualization of the architectural history, special attention is paid to the characteristics of the temple, for instance, ground plan typologies or the development of the doric order.The Heracles temple is an excellent example for the architecture of smaller cities beyond the great cultural centres. Those local buildings were more independent from the great traditions and can thus serve as a corrective for our image of the architectural history in antiquity. Ca. 500 m südwestlich der antiken Stadt liegt das Herakles-Heiligtum von Kleonai. Es besteht aus einem tetrastylen dorischen Prostylos und einem ihm gegenüber liegendem Peribolos. Beide stammen aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Der Tempel, dessen Kultbildtorso erhalten ist, kann weitgehend gesichert rekonstruiert werden. Er ist aufgrund der weiten Verbreiterung des Mittelinterkolumniums und der Integration des Altars in die Krepis sehr ungewöhnlich gestaltet. In dem Band wird zunächst der architektonische Befund des Ensembles vorgelegt und rekonstruiert und anschließend kontextualisiert. Grundlage für das Verständnis der Entstehungszeit und der Wahl der Kultinhabers ist die Geschichte der Stadt Kleonai, die deswegen mit Hilfe historischer, epigraphischer und archäologischer Quellen entwickelt wird. Anschließend wird der Heraklestempel in seinen architekturgeschichtlichen Kontext eingeordnet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Charakteristika des Baus gelegt und wichtige Elemente hellenistischer Architektur, z.B. Grundrißtypologien oder Mehrmetopenschemata, ausführlich behandelt. Insgesamt erweist sich der Herakles-Tempel als ein gutes Beispiel für die Architektur des „Dritten Griechenlands“, der kleineren Orte, welche jenseits der großen kulturellen Zentren das Bild des antiken Griechenlands prägten, während die archäologische Überlieferung zumeist von den Zentren dominiert wird. Jene lokalen Architekturen waren aber in ihrer Gestaltung freier von großen Traditionen und können damit ein Korrektiv für unser Bild des antiken Architekturbestandes bilden.
Erscheint lt. Verlag | 17.12.2015 |
---|---|
Reihe/Serie | Kleonai ; 1 |
Zusatzinfo | 62 Tafeln, 1 Beilage |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 210 x 297 mm |
Gewicht | 1345 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Archäologie |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Altertum / Antike | |
Sozialwissenschaften | |
Schlagworte | Archäologie • Architektur • Heiligtum • Herakles • Herakles-Heiligtum von Kleonai • Kleonai • Kult |
ISBN-10 | 3-95490-052-1 / 3954900521 |
ISBN-13 | 978-3-95490-052-7 / 9783954900527 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Von den Anfängen bis zum Untergang
Buch | Hardcover (2021)
Alfred Kröner Verlag
35,00 €
Geschichte des spätrömischen Reiches
Buch | Softcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
12,00 €