Geld und Krise

Die sozialen Grundlagen moderner Geldordnungen
Buch | Softcover
310 Seiten
2015
Campus (Verlag)
978-3-593-50296-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geld und Krise -
46,00 inkl. MwSt
Geldordnungen und Geldkrisen sowie ihre sozialen Grundlagen stehen in diesem Band im Zentrum: Die Autoren beleuchten Geld und Geldkrisen in der Geschichte, in der soziologischen Theorie, in Bezug auf die Eurokrise und schließlich mit Blick auf die Zukunft des Geldes einschließlich alternativer Geldmodelle.

Mit Beiträgen von Florian Brugger, Christoph Deutschmann, Heiner Ganßmann, Joseph Huber, Klaus Kraemer, Sebastian Nessel, Michael North, Christian Postberg, Jenny Preunkert, Manfred Prisching und Georg Vobruba.
Geldordnungen und Geldkrisen sowie ihre sozialen Grundlagen stehen in diesem Band im Zentrum: Die Autoren beleuchten Geld und Geldkrisen in der Geschichte, in der soziologischen Theorie, in Bezug auf die Eurokrise und schließlich mit Blick auf die Zukunft des Geldes einschließlich alternativer Geldmodelle.

Mit Beiträgen von Florian Brugger, Christoph Deutschmann, Heiner Ganßmann, Joseph Huber, Klaus Kraemer, Sebastian Nessel, Michael North, Christian Postberg, Jenny Preunkert, Manfred Prisching und Georg Vobruba.

Klaus Kraemer ist Universitätsprofessor für Soziologie am Institut für Soziologie der Universität Graz. Sebastian Nessel ist dort Universitätsassistent. 2012 gaben sie das Buch »Entfesselte Finanzmärkte. Soziologische Analysen des modernen Kapitalismus« heraus.

Inhalt
Vorwort7
Einleitung - Geld, Krise und soziale Ordnung: Ein problemorientierter Aufriss9
Klaus Kraemer und Sebastian Nessel
I. Geld und Geldkrisen in der Geschichte
Geld- und Bankenkrisen in Mittelalter und Neuzeit43
Michael North
Aus Kredit wird Geld: Entstehung und soziostrukturelle Aspekte der reinen Kreditgeldverfassung61
Christian Postberg
Die ökonomische Geldtheorie und ihre (Finanz-)Krisen: Von David Hume bis zur Gegenwart79
Florian Brugger
II. Geld und Krise in der soziologischen Theorie
Geld und Krise: Positionen der soziologischen Klassik113
Christoph Deutschmann
Geld, Kredit und die Finanzkrise von 2007/08131
Heiner Ganßmann
Geld und Geldkrisen: Zeitdiagnostische Einblicke155
Manfred Prisching
III. Geld in der Eurokrise
Kommt es bei der Geldverwendung auf Vertrauen an? Eine populäre Annahme auf dem soziologischen Prüfstand187
Klaus Kraemer
Währung und Konflikt: Ambivalenzen der Eurokrise221
Georg Vobruba
Das Ende einer Illusion: Die politischen Folgen der Eurokrise241
Jenny Preunkert
IV. Zukunft des Geldes: Aktuelle Entwicklungen und Alternativen
Virtuelle Währungen und Peer-to-Peer-Kredite: Ein Beitrag zur Multidimensionalität des Geldes261
Sebastian Nessel
Monetäre Modernisierung: Vom Giralgeld zu Vollgeld291
Joseph Huber
Autorin und Autoren309

Einleitung - Geld, Krise und soziale Ordnung: Ein problemorientierter Aufriss
Klaus Kraemer und Sebastian Nessel
Was ist Geld? Was zeichnet eine Geldkrise aus? Welche Bedeutung hat Geld für soziale Ordnungen? Wie wirkt sich eine Geldkrise auf soziale Ordnungen aus? In ökonomisch stabilen Zeiten werden derartige Fragen kaum aufgeworfen. Allzu sehr scheint der Gebrauch von Geld eine selbstverständliche Angelegenheit zu sein. Das kann kaum verwundern: In komplexen, arbeitsteilig ausdifferenzierten Gesellschaften sind nämlich ausnahmslos alle Individuen und Organisationen darauf angewiesen, dass die Verwendung von Geld reibungslos "funktioniert". Selbst die Frage nach der "Werthaltigkeit" des Geldes bleibt vielfach unhinterfragt. Erst in Krisenzeiten wird die Selbstverständlichkeit des Geldgebrauchs brüchig. Die globale Finanzkrise von 2008, ausgelöst durch die Immobilienkrise in den USA von 2007, sowie die "Eurokrise" seit 2010 haben die fragile Natur von Geld und Kredit wieder sichtbar gemacht. In Zeiten solcher Krisen breiten sich dann in weiten Teilen der Bevölkerung massive Verunsicherungen darüber aus, was das Geld eigentlich noch wert ist und ob dem Bankensystem und den Institutionen der Geldordnung überhaupt zu trauen ist.
Die Reaktionsweisen in der Bevölkerung fallen hierbei sehr unterschiedlich aus: So schwoll in den Monaten nach dem Untergang der Investmentbank Lehman Brothers 2008 die Nachfrage nach Bargeld sowohl in den USA als auch in den Euroländern um das Vier- bis Sechsfache des sonst üblichen Umfangs an (Board of the Federal Reserve 2013, Deutsche Bundesbank 2013). Mit dem Ausbruch der Eurokrise 2010 stieg die Nachfrage nach 100-Dollar-Noten signifikant an. Auch wurde Bargeld in Europa verstärkt gehortet. Seitdem kann auch eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Tresoren, hochklassigen Immobilien und anderen Sachwerten sowie - je nach Krisenphase - eine Flucht in Fremdwährungen beobachtet werden (FAZ vom 27.8.2012 und 9.4.2013).
Die Unsicherheit im Umgang mit Geld zeigt sich empirisch auf unterschiedlichste Weise, sogar in teils widersprüchlichen Bewältigungsstrategien. Die einen Geldbesitzer horten 500-Euro-Scheine im heimischen Tresor, oder sie holen ihr Geld vom Konto und hinterlegen es im Schließfach der Bank. Die anderen kaufen Fremdwährungen oder Aktien von "substanzhaltigen" Unternehmen. Und wiederum andere tauschen Geld gegen Immobilien ein.
Derartige Verhaltensweisen werfen die Frage nach dem Zusammenhang von Geld, Krise und sozialer Ordnung neu auf. Zwar sind in den letzten Jahren zahlreiche Untersuchungen von Ökonomen, Politikwissenschaftlern und auch Soziologen zu den Ursachen und Folgen der Finanz- und der Eurokrise vorgelegt worden. Die sozialen Grundlagen monetärer Ordnungen sind bislang jedoch nur unzureichend erforscht worden. Dies gilt insbesondere für die Frage nach den makro- und mikrosoziologischen Voraussetzungen und Folgen von Geld-, Finanz- und Kreditkrisen. Die Finanzkrise von 2008 und dann die Eurokrise seit 2010 eröffnen jedenfalls eine keineswegs alltägliche Gelegenheit, dem Verhältnis von Geld und Kredit, Vertrauen und Misstrauen in die monetäre Ordnung auf den soziologischen Grund zu gehen. In diesem einführenden Beitrag beleuchten wir einige, uns besonders wichtig erscheinende Fragen zum Verhältnis von Geld, Krise und sozialer Ordnung. Zunächst rekapitulieren wir in aller Kürze zwei klassische ökonomische Geldtheorien und befragen diese nach ihrem Ertrag für eine soziologische Analyse der sozialen Grundlagen monetärer Ordnungen (1.). Hieran anschließend sichten wir ausgewählte neuere Beiträge der soziologischen Geldforschung (2.). Sodann beschreiben wir die sozialen Erwartungs- und Beziehungskonstellationen von Geld- und Kreditbeziehungen (3.). Auf dieser Grundlage unterscheiden wir zwischen Krisen in Geldbeziehungen und Krisen in Kreditbeziehungen und skizzieren abschließend am Beispiel der "Eurokrise" die Auswirkungen von Kreditgeldkrisen zwischen privaten G

Erscheint lt. Verlag 11.5.2015
Co-Autor Florian Brugger, Christoph Deutschmann, Heiner Ganßmann, Joseph Huber, Klaus Kraemer, Sebastian Nessel, Michael North, Christian Postberg, Jenny Preunkert, Manfred Prisching, Georg Vobruba
Zusatzinfo 1 Abbildung
Verlagsort Frankfurt
Sprache deutsch
Maße 142 x 213 mm
Gewicht 370 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Sozialwissenschaften Soziologie Mikrosoziologie
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Bankenkrise • Eurokrise • Finanzkrise • Geld • Geldkrise • Geldverkehr • Kapitalmarkt • Markt • Währungskrise • Währungssystem • Wirtschaftssoziologie
ISBN-10 3-593-50296-8 / 3593502968
ISBN-13 978-3-593-50296-0 / 9783593502960
Zustand Neuware
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