Wir werden Textdetektive (eBook)
112 Seiten
Vandenhoeck und Ruprecht (Verlag)
978-3-647-99512-0 (ISBN)
Dr. Andreas Gold ist Seniorprofessor am Institut für Psychologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er studierte Psychologie an der Universität Heidelberg. Seine Promotion zum Dr. phil. (1988) und seine Habilitation für das Fach Psychologie (1993) absolvierte er an der Goethe-Universität Frankfurt. Er war von 1994 bis 1998 Professor für Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und ist seit 1998 Professor für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2003 bis 2009 war er zudem Vizepräsident der Goethe-Universität. Seine wissenschaftlichen Arbeitsgebiete umfassen die Leseforschung, Lernen und Gedächtnis sowie die Lehr-Lern-Forschung. rnen leichter machen' (2016), 'Guter Unterricht' (2015) und 'Wir werden Textdetektive' (2004). Zusätzlich zählen zu seinen wichtigsten Publikationen die Lehrbücher 'Pädagogische Psychologie' (gemeinsam mit Marcus Hasselhorn, 5. Auflage 2022) und 'Lernschwierigkeiten' (2. Auflage 2018).
Dr. Andreas Gold ist Seniorprofessor am Institut für Psychologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er studierte Psychologie an der Universität Heidelberg. Seine Promotion zum Dr. phil. (1988) und seine Habilitation für das Fach Psychologie (1993) absolvierte er an der Goethe-Universität Frankfurt. Er war von 1994 bis 1998 Professor für Pädagogische Psychologie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und ist seit 1998 Professor für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2003 bis 2009 war er zudem Vizepräsident der Goethe-Universität. Seine wissenschaftlichen Arbeitsgebiete umfassen die Leseforschung, Lernen und Gedächtnis sowie die Lehr-Lern-Forschung. rnen leichter machen" (2016), "Guter Unterricht" (2015) und "Wir werden Textdetektive" (2004). Zusätzlich zählen zu seinen wichtigsten Publikationen die Lehrbücher "Pädagogische Psychologie" (gemeinsam mit Marcus Hasselhorn, 5. Auflage 2022) und "Lernschwierigkeiten" (2. Auflage 2018).Dr. Katja Rühl ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie – Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie der Universität Frankfurt/Main.Dr. Elmar Souvignier ist Professor für Diagnostik und Evaluation im schulischen Kontext am Institut für Psychologie in Bildung und Erziehung der Universität Münster.Dr. Judith Küppers lehrt im Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Ziele setzen: Das Ringwurfspiel
Bemerkungen für die Unterrichtenden – zur realistischen Zielsetzung
Der Unterrichtsbaustein zur motivationalen Selbstregulation beginnt mit einer Einheit zur realistischen Zielsetzung. Realistisch ist ein Ziel, das dem individuellen Leistungsvermögen entspricht. Es hat eine mittlere Schwierigkeit – ist also weder zu leicht noch zu schwer, so dass ein Erfolg zwar möglich, aber nicht völlig sicher ist. Das Erreichen eines zu leichten Ziels ist nur ein kleiner Erfolg, der wenig oder gar keine Freude bereitet. Das Setzen zu anspruchsvoller Ziele hingegen führt häufig zu Misserfolgen. Erreicht man hingegen sein individuelles realistisches Ziel, so kann man den Erfolg auf eigene Anstrengung zurückführen und mit Recht darauf stolz sein.
Inhalt der Einheit ist die Vermittlung dieses Zusammenhangs. Wer erfolgreich ist, hat sein Ziel erreicht oder übertroffen. Wichtig ist die Orientierung an einer individuellen Bezugsnorm: Die Schülerinnen und Schüler sollen sich je eigene, realistische Ziele setzen und ihre Leistung in Relation zu diesen – und nicht im Vergleich mit den Leistungen anderer – beurteilen. Übertragen auf den Unterricht im Allgemeinen ist es aus motivationaler Sicht sinnvoll, jede individuelle Verbesserung als Erfolg zu verbuchen, auch wenn diese Leistung immer noch unter dem Klassendurchschnitt liegt.
Tafelbild |
Anregungen für das Unterrichtsgespräch |
Ein zu leichtes Ziel
• Jemand ist Radprofi, will ein Rennen fahren und nimmt sich vor, gegen z.B. mich zu gewinnen. Glaubt ihr, er gewinnt? Wäre das ein Erfolg? Ja, aber kein großer.
• Meint ihr, er wird sich darüber freuen und richtig mit sich zufrieden sein? Er wird sich schon freuen, aber so richtig zufrieden wird er nicht sein, er hat sich ein zu leichtes Ziel gesetzt.
• Er wird sagen, das nächste Mal trete ich gegen jemanden an, der so schnell wie ich fährt.
Ein zu schweres Ziel
• Er nimmt sich vor, die nächsten 50 Rennen mit den besten Radprofis zu gewinnen, gewinnt drei, wird beim vierten Dritter, beim nächsten regnet es und er wird sogar nur Siebter.
• Er hat also einen Misserfolg. Woran liegt das? Er hat sich ein zu schweres Ziel gesetzt.
• Wird er darüber sehr unglücklich sein? Kann sein, weil er einen Misserfolg hatte.
• Oder er sich sagt: Das war ein viel zu schweres Ziel, das war unrealistisch. Das nächste Mal nehme ich mir ein realistisches Ziel vor, z.B. die nächsten drei Rennen zu gewinnen.
Ein realistisches Ziel mit Erfolg
• Er gewinnt bei der Tour de France eine Sprintetappe, wäre das ein Erfolg? Ja.
• Warum? – Es wäre ein realistisches, mittelschweres Ziel: nicht zu schwer, nicht zu leicht.
• Wird er sich darüber freuen? Ja, bestimmt. Weil es nicht sicher war, dass er gewinnt.
Ein realistisches Ziel mit Misserfolg
• Stellt euch vor, er fährt die Tour de France und wird nur Zehnter. – Das wäre ein Misserfolg.
• Woran kann es liegen, dass er nicht gewonnen hat ? Er hat sich vielleicht nicht genug angestrengt.
• Wäre er unzufrieden? – Bestimmt ein bisschen, aber vielleicht sagt er sich: Diesmal hat es nicht geklappt, aber das ist nicht so schlimm, das nächste Mal strenge ich mich mehr an.
Ziele | Kurze Einführung ins Training |
Material | evtl. Tafelbild |
Einführung | Kurze Wiederholung der Parallele Detektive – Textdetektive Überleitung zum Motivationsthema |
Erarbeitung | Gemeinsames Erarbeiten, wo Anstrengungen erforderlich sind Ihr kennt sicher Situationen, in denen ihr euch anstrengen müsst, in denen ihr unbedingt etwas erreichen wollt, in denen ihr übt um besser zu werden. |
| Gemeinsame Erarbeitung eines realistischen Ziels |
| Anhand eines Beispiels; gleichzeitig Entwickeln des Tafelbildes |
| Ich nehme ein Beispiel aus dem Sport. Kennt ihr einen guten Radrennfahrer? |
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| Stellt euch vor, … z.B. Jan Ullrich fährt heute ein Rennen: |
| … auf ein zu leichtes Ziel hinleiten Zusammenfassung Man kann Erfolg haben: • Weil man sich ein zu leichtes Ziel vorgenommen hat: Dann ist es nur ein kleiner Erfolg, darüber freut man sich nur wenig. • Weil man sich ein realistisches Ziel vorgenommen und sich angestrengt hat: Dann ist es ein richtiger Erfolg. Darüber freut man sich sehr und ist sehr zufrieden mit sich. Wichtig ist, dass jeder ein eigenes realistisches Ziel hat. Ihr vergleicht euch also nicht mit den Leistungen der anderen, sondern mit euren eigenen Leistungen. Es gibt auch unterschiedliche Möglichkeiten, warum man Misserfolg hat: |
Wichtige Hinweise | Das Ringwurfspiel sollte innerhalb einer Doppelstunde erfolgen. Sie können die Erarbeitung auch an einem anderen Beispiel Ihrer Wahl durchführen. Beispiele aus dem Sport eignen sich gut, weil Zielsetzungen / Erfolg und Misserfolg leicht abgeleitet werden können. Der Vergleich mit den Leistungen anderer drängt sich jedoch auf (Wettkampf); hier vor allem noch einmal auf den individuellen Maßstab hinweisen. Möglichkeiten für Transfer: Herstellen von Bezügen zu leistungsthematischen Situationen in Schule oder Alltag. |
Bemerkungen für die Unterrichtenden – zum Ringwurfspiel
Mit dem Ringwurfspiel soll geübt werden, sich Ziele zu setzen, die dem individuellen Leistungsvermögen entsprechen. Aufgabe ist es, die Flasche mit einem Ring zu treffen. Es gibt mehrere Durchgänge. Vor jedem Durchgang soll überlegt werden: Aus welcher Entfernung möchte ich die Flasche treffen (Ziel)? Das Ergebnis soll mit dem gesetzten Ziel verglichen werden, der Abstand für den nächsten Wurf soll als Konsequenz aus diesem Vergleich neu festgesetzt werden.
Während der Durchgänge soll die eigene, vorangegangene Wurfleistung der Maßstab sein, nicht die Leistung anderer. Wichtig ist zu vermitteln, dass eine hohe Punktzahl am ehesten erreicht wird, wenn ein Ziel mit (individueller!) mittlerer Aufgabenschwierigkeit gewählt und entsprechend Anstrengung investiert wird. Ein Erfolg ist dann zu verzeichnen, wenn das eigene, selbst gewählte Ziel erreicht wurde. Je schwerer das Ziel war, das erreicht wurde, desto größer ist auch der Erfolg. Wichtig ist hier, dass sich die Schülerinnen und Schüler nicht selbst überschätzen, indem sie Ziele wählen, die sie nicht erreichen können.
Vorbereitung zum Ringwurfspiel |
• Die vier Ringwurfspiele im Raum verteilt aufbauen.
• Kreppklebeband auf den Boden aufkleben, den ersten 50 cm von der Flasche entfernt, danach im Abstand von 20 cm, ca. 10 Streifen
• Streifen von der Flasche weg mit den Punktzahlen 1 bis 10 beschriften.
• Flaschen und Ringe bis zum Spielbeginn versteckt halten.
Hinweis
Es hat sich bewährt, das Ringwurfspiel außerhalb des Klassenzimmers in einem leeren Raum schon aufzubauen; Die Erarbeitungsphase kann dann im Klassenzimmer durchgeführt werden, für das Ringwurfspiel wird der Raum gewechselt.
Arbeitsblatt S. 6
Detektive suchen sich am liebsten mittelschwere Fälle aus. Die können sie lösen, wenn sie sich anstrengen. Wenn sie einen Fall aufgeklärt haben, freuen sie sich und denken darüber nach, warum sie einen Erfolg hatten. Bei einem...
Erscheint lt. Verlag | 7.6.2011 |
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Zusatzinfo | mit zahlreichen Zeichnungen von Judith Mokhlesgerami, DIN A4 |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Unterrichtsvorbereitung ► Sekundarstufe I |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik | |
Schlagworte | Deutschunterricht • Lesetraining • Schuljahr 4-6 • Schulunterricht • Textverstehen |
ISBN-10 | 3-647-99512-6 / 3647995126 |
ISBN-13 | 978-3-647-99512-0 / 9783647995120 |
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