Gerechtigkeit ist gut, wenn sie mir nützt (eBook)
302 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-42251-0 (ISBN)
Uwe Engel ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Statistik und empirische Sozialforschung an der Universität Bremen und leitet dort das Sozialwissenschaftliche Methodenzentrum. Er ist Mitbegründer des seit 2008 bestehenden »Access Panel and Mixed-Mode Internet Survey«. Bei Campus ist von ihm der Band »Wissenschaftliche Umfragen. Methoden und Fehlerquellen« (2012) erschienen.
Uwe Engel ist Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Statistik und empirische Sozialforschung an der Universität Bremen und leitet dort das Sozialwissenschaftliche Methodenzentrum. Er ist Mitbegründer des seit 2008 bestehenden »Access Panel and Mixed-Mode Internet Survey«. Bei Campus ist von ihm der Band »Wissenschaftliche Umfragen. Methoden und Fehlerquellen« (2012) erschienen.
Vorwort
Uwe Engel
Zum 1. Januar 2008 startete das von meinem Arbeitsgebiet 'Statistik und empirische Sozialforschung' der Universität Bremen koordinierte Schwerpunktprogramm 1292 'Survey Methodology' der Deutschen Forschungsgemeinschaft (www.survey-methodology.de).
Im vorliegenden Band berichten wir über Ergebnisse aus einem dieser Teilprojekte, dem 'Access Panel and Mixed Mode Internet Survey'. Das benannte Projekt startete zeitgleich mit dem Schwerpunktprogramm und realisierte mit dem zufallsrekrutierten Aufbau des Access Panels einen großen Teil seiner Arbeit in den ersten beiden Laufjahren. Seitdem führen wir Befragungen und Methodenexperimente innerhalb dieses Panels durch.
Um das Access Panel aufzubauen, wurden im Jahr 2009 und später Zu-fallsauswahlen aus der zum Deutschen Bundestag wahlberechtigten Bevölkerung gezogen. Über Anlage und Durchführung dieser Studie haben wir in unserem 2012 im Campus Verlag erschienenen Buch 'Wissenschaftliche Umfragen. Methoden und Fehlerquellen' bereits detailliert berichtet.
Während im vorangegangenen Band 'Wissenschaftliche Umfragen' die mit dem Projekt verbundenen Methodenforschungsfragen im Zentrum des Erkenntnisinteresses und der dort vorgestellten zahlreichen Auswertungen stehen, geht es nun im vorliegenden Begleitband um die inhaltliche Seite des Frageprogramms. Im Blickpunkt steht hier nicht mehr die Survey Methodologie selbst, sondern die Frage danach, was eine Gesellschaft zusammenhält. In der Soziologie ist dies die klassische Frage nach der sozialen Integration einer Gesellschaft und damit die Frage danach, was genau das Individuum mit der Gesellschaft verbindet. Das über die zurückliegenden fünf Jahre aufgelegte Frageprogramm unseres PPSM Access Panels war stark darauf ausgerichtet, diverse Facetten des Verhältnisses zwischen Individuum und Gesellschaft genauer zu beleuchten, da die soziale Integration als wichtiger Erklärungsbaustein auch und gerade für die Frage gilt, wer an wissenschaftlichen Umfragen teilnimmt und wer nicht.
Entsprechend enthält auch der Band 'Wissenschaftliche Umfragen' ein eigenes Kapitel, welches die Bedeutung der sozialen Integration für die Umfrageteilnahme beleuchtet. Jetzt wollen wir uns der Integrationsfrage aber ganz losgelöst von der Teilnahmefrage an Umfragen zuwenden, stellt die Frage der sozialen Integration doch schon für sich allein betrachtet ein zentrales Themenfeld der Soziologie dar.
Der vorliegende Band zielt allerdings weniger darauf ab, einen Beitrag zur diesbezüglichen soziologischen Theorie zu leisten. Vielmehr soll er gestützt auf das Datenmaterial des Access Panels primär Einblicke in ei-nige themenrelevante Aspekte der aktuellen gesellschaftlichen Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland ermöglichen. Dazu haben wir in der Regel Themen aus der öffentlichen Diskussion aufgegriffen, um die soziologischen Fragen dahinter zu beleuchten. Dabei handelt es sich um so grundlegende Wertefragen wie Freiwilligkeit versus Pflicht, Selbstbestimmung in existenziellen Fragen, Solidarität und Gerechtigkeit sowie Interessenbezüge, aus denen heraus entsprechende Wertstandpunkte vertreten werden können. Im Blickpunkt des Interesses stehen damit auch die Lebensverhältnisse selbst, und zwar der persönliche Lebensstandard und die persönliche Lebensqualität. Wir beleuchten die Bedeutung von Familie, Beruf und Freizeit, untersuchen ehrenamtliches Engagement und werfen Licht auf die so wichtige Frage der Partnerwahl. Neben Solidarität und Gerechtigkeit gehen wir zudem auf ein weiteres kollektives Gut ein, und zwar den Klimaschutz.
Mit Ausnahme von Kapitel 3, in dem der Zusammenhang von Beruf und Partnerwahl im Internet analysiert wird, stützen sich alle durchge-führten Analysen auf Auswertungen von Befragungsdaten des PPSM Access Panels. Die Analyse in Kapitel 3 wurde im Rahmen eines Kooperationsprojekts der PARSHIP GmbH (www.parship.de) mit der Universität Bremen mit anonymisierten PARSHIP-Daten durchgeführt. Unser besonderer Dank gilt der PARSHIP GmbH für die Erlaubnis, über die Ergebnisse dieser Forschungskooperation im Rahmen des vorliegenden Bandes berichten zu dürfen.
Das PPSM Access Panel kann inzwischen auf einige Jahre kontinuierli-cher Forschungsarbeit zurückblicken. Die ?erste Generation? von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Projekts ist inzwischen in andere berufliche Positionen vorgerückt. Simone Bartsch, Christiane Lénard (zuvor Schnabel) und Helen Lauff (zuvor Vehre) bekleiden inzwischen leitende Positionen im wissenschaftlichen Kontext insbesondere der Sozialforschung. Ich bin allen drei Wissenschaftlerinnen für die tatkräftige Mitwirkung beim Aufbau des Access Panels nach wie vor sehr dankbar.
Das aktuelle Team meines Arbeitsgebietes für 'Statistik und empirische Sozialforschung', das federführend am PPSM Access Panel mitwirkt, besteht aus den Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wäre es nicht möglich, ein Panel dieser Größenordnung zu betreiben. Mein Dank gilt ihnen allen (in alphabetischer Reihenfolge): Julia Christine Borowsky, Laura Burmeister, Suat Can, Kim-Sarah Kleij, Britta Köster, Miriam Reußner und Björn Oliver Schmidt. Die Liste komplettiert Catharina Henneking, die inzwischen in anderer beruflicher Position tätig ist.
Neben meiner eigenen Person gibt es über die Jahre des PPSM Access Panels hinweg eine weitere konstante personelle Größe. Mein besonderer Dank geht an Sabine Sommer, die als Leiterin meines Büros sowohl das Access Panel Projekt als auch das Koordinationsprojekt des Schwerpunktprogramms 1292 'Survey Methodology' der Deutschen Forschungsgemeinschaft administrativ über die gesamte Zeit hinweg äußerst kompetent und tatkräftig unterstützt hat.
Es sollte nicht übersehen werden, dass Befragungsstudien bei allem Engagement eines Projektteams ohne die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung nicht funktionieren würden. Ich bin daher allen Personen, die uns im Rahmen des PPSM Access Panels für die erbetenen Interviews zur Verfügung standen, und das auch wiederholt, aufrichtig und außerordentlich stark dankbar. Diese, wie man es nennen könnte, 'Befragungsbereitschaft' ist ein hohes und keinesfalls selbstverständliches Gut.
Für die hervorragende redaktionelle Betreuung des vorliegenden Ban-des bedanke ich mich bei Laura Burmeister und Kim-Sarah Kleij.
Last but not least bedanke ich mich sehr bei der Deutschen For-schungsgemeinschaft und der Universität Bremen für die finanzielle Unterstützung des PPSM Access Panel Projekts.
Prof. Dr. Uwe Engel, Bremen, im Februar 2014
Literatur
Engel, Uwe/Simone Bartsch/Christiane Schnabel/Helen Vehre (2012): Wissenschaftliche Umfragen. Methoden und Fehlerquellen. Frankfurt a. M.: Campus Verlag.
1. Individuum und Gesellschaft
Uwe Engel
1.1 Einleitung
Was hält eine Gesellschaft zusammen? Die Frage der 'sozialen Integration' stellt zweifelsohne eine Grundfrage der Soziologie dar. Wir nähern uns dieser Frage in vorliegendem Band vornehmlich aus empirischer Perspektive, um sowohl verbindende als auch trennende Elemente in der Beziehung des Individuums zur Gesellschaft zu beleuchten.
Aus soziologischer Sicht können verschiedene 'Mechanismen' aufgezeigt werden, die zur sozialen Integration einer Gesellschaft beitragen. Wir gehen darauf näher in Kapitel 2.2 ein und zeigen dort auch unsere theoretischen Bezüge auf. Dem dort skizzierten Bezugsrahmen folgend konzentriert sich vorliegendes Kapitel auf eine erste Auswahl basaler Integrationsmechanismen: Vertrauensbildung, Akzeptanz gesellschaftlicher Normen und die Identifikation mit dem Land, in dem man/frau lebt. Wir be-schreiben, auf welche Akzeptanz die Grenzen stoßen, die dem Individuum durch die Gesellschaft gezogen werden, und beleuchten das durchaus prekäre Verhältnis von Freiwilligkeit und Pflicht sowie von Selbstbestimmung in existenziellen Fragen und durch die Gesellschaft gezogener ethischer Grenzen. Die Haltung zu kollektiven Gütern und in diesem Zusammenhang die besondere Rolle von Gerechtigkeit und Solidarität stellt einen weiteren thematischen Schwerpunkt dar, dem wir uns in vorliegendem Kapitel widmen.
Eine gesellschaftliche Ordnung, in der es gerecht, solidarisch und verantwortungsbewusst zugeht, wäre zweifelsohne ein kostbares kollektives Gut. Welche Vorstellungen existieren in der Bevölkerung aber von Verteilungsgerechtigkeit und Solidarität? Welche grundlegenden Haltungen können in diesen Fragen eingenommen werden? Wir unterscheiden diesbezüglich zwischen wert- und zweckrationalen Haltungen gegenüber kollektiven Gütern wie Gerechtigkeit, Solidarität und Klimaschutz, greifen diese Themen in vorliegendem ersten Kapitel auf, um sie nachfolgend in eigenen Kapiteln vertiefend zu behandeln (Kapitel 7, 9, 10 und 11). Gleiches gilt für das so wichtige Thema 'Sterbehilfe', dem wir uns hier zunächst im Kontext der Frage 'Selbstbestimmung in existenziellen Fragen' und dann eingehender in Kapitel 6 zuwenden.
1.1.1 Lebensverhältnisse, Vereine, Lebenskontexte und Partnerwahl
Vom Zustand einer Gesellschaft in punkto 'sozialer Integration' ein Bild zeichnen zu wollen, wäre ohne einen fundierten Blick auf die Lebensverhältnisse unweigerlich unvollständig. Integration vollzieht sich nicht nur über psychologische Einstellungen, sondern auch über die Positionen, die Menschen in der Sozialstruktur einnehmen. Wir beschreiben diese Lebensverhältnisse in Kapitel 2 (mit Blick auf den Lebensstandard) und Kapitel 8 (mit einem umfassenderen Blick auf die Lebensqualität).
Vereine stellen eine weitere Form dar, über die Menschen zusammenkommen. Es gibt unterschiedliche Arten von Vereinen, in denen sich Menschen zusammen gesellen, um dort am Vereinsleben teilzuhaben und gegebenenfalls für die jeweilige Gemeinschaft auch ehrenamtliche Tätigkeiten zu übernehmen. Wir widmen uns diesem Thema freiwilligen beziehungsweise ehrenamtlichen Engagements in Kapitel 5.
Beruf und Familie dürften für das Individuum im Allgemeinen zwei zentrale Lebenskontexte darstellen. Wie aber gewichten die Menschen die relative Bedeutung, die diese Kontexte für sie haben? Die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aus der öffentlichen Diskussion kaum mehr wegzudenken, ebenso wenig die Frage nach einer gesunden 'work-life-balance'. Wir widmen uns dem Verhältnis von Familie, Beruf und Freizeit im Kontext von Kapitel 4 und werden dort unter anderem auf die große Bedeutung hinzuweisen haben, die in der Bevölkerung der Familie beigemessen wird.
Wie aber steht es um die Bedeutung des Berufs eines Menschen, immerhin eine soziologische Grundkategorie? Direkt danach gefragt, wird der Familie klar Vorrang vor dem Beruf eingeräumt (Kapitel 4). Das aber mag nichts daran ändern, dass dem Beruf gleichwohl eine große Bedeutung beikommt. Darauf verweisen jedenfalls die Ergebnisse, die wir in Kapitel 3 präsentieren.
Wir haben dort in einem Kooperationsprojekt der PARSHIP GmbH mit der Universität Bremen die Partnersuche im Internet einer eingehenden Analyse unterzogen. Nicht nur stellt der Beruf eine zentrale soziologische Kategorie dar, soziale Integration vollzieht sich auch und gerade über die 'sozialen Beziehungen', die Menschen eingehen oder eben nicht eingehen. Und in Bezug auf soziale Beziehungen stellt die Wahl von Partner oder Partnerin eine besonders bedeutsame Form dar. Wie sehr nun diese Partnerwahl vom Beruf bestimmt wird, ist die Frage, der sich Kapitel 3 auf der Basis von PARSHIP-Daten widmet.
1.1.2 Daten
Mit Ausnahme von Kapitel 3 stützen sich sämtliche in diesem Band vorgestellten Auswertungen auf Daten des Access Panels des 'Priority Programme on Survey Methodology' (PPSM). Der Aufbau dieses Panels fand 2009 und 2010 statt, seitdem befragen wir innerhalb des Panels. Für den Aufbau des Panels waren telefonische Zufallsauswahlen aus der erwachsenen, für die Wahl zum Deutschen Bundestag wahlberechtigten Bevölkerung gezogen worden. Über das Design dieses Panels berichten wir dezidiert in Engel u.a. (2013: 38-58) und über die Qualität der realisierten Stichprobe, auch unter Bezugnahme auf Verteilungen des Mikrozensus, in Engel u.a. (2012: 59-96) sowie in Engel (2013: 8-11).
Die in den Kapiteln dieses Bandes vorgestellten PPSM-Analysen nutzen dabei das gesamte Spektrum der über die letzten fünf Jahre hinweg erhobenen Daten. Das sind zunächst Daten aus der Aufbauphase des Jahres 2009, und zwar Befragungsdaten aus den 'Rekrutierungsinterviews' und den sogenannten 'Panelinitialisierungsinterviews', die wenige Wochen nach der Rekrutierung durchgeführt wurden. Im Anschluss daran wurden in der Regel zwei Panelsurveys pro Jahr realisiert. Es sind auch und gerade die Themen dieser Studien, die wir in vorliegendem Band aufgreifen.
Die in Kapitel 3 berichteten Auswertungen beruhen auf PARSHIP-Daten, die im Zuge des im Herbst/Winter 2011/2012 durchgeführten Kooperationsprojekts ausgewertet wurden.
1.2 Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen
Ein erster 'Mechanismus', der zur sozialen Integration eines Menschen in die ihn umgebende Gesellschaft beiträgt, ist Vertrauensbildung. Vertrauen ist nicht nur eine außerordentlich wichtige Eigenschaft von sozialen Beziehungen unter den Menschen, Vertrauen berührt auch das Verhältnis des Individuums zu den Institutionen der Gesellschaft.
Abbildung 1.2.1 informiert über den Grad dieses Vertrauens. Erfragt hatten wir es im Rahmen unserer Rekrutierungsinterviews des Jahres 2009 in einer Weise, wie es auch in anderen soziologischen Studien erfolgt:
'Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von öffentlichen Einrichtungen. Sagen Sie mir bitte bei jeder, wie groß das Vertrauen ist, dass Sie ihr entgegenbringen. Auf der Skala von 1 bis 7 bedeutet 1 diesmal, dass Sie ihr überhaupt kein Vertrauen entgegenbringen und 7, dass Sie ihr großes Vertrauen entgegenbringen. Mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre Meinung wieder abstufen. Wie groß ist Ihr Vertrauen in ... '
Abbildung 1.2.1 weist dafür zum einen die am Median gemessenen mittleren Vertrauenswerte aus, und zwar abgebildet durch den horizontalen Strich innerhalb einer jeden Box. Zum anderen wird über die Box selbst der Bereich abgebildet, auf den sich die mittleren 50 Prozent der Antworten konzentrieren. Wenn wir die Institutionen nach dem Grad des mittleren Vertrauens, das sie in der Bevölkerung genießen, anordnen, resultiert das in Abbildung 1.2.1 ausgewiesene Bild.
Das vergleichsweise geringste Vertrauen hat die Bevölkerung in das Fernsehen und die politischen Parteien. Das mittlere Vertrauen liegt hier bei Skalenwert 3, also noch unter der nominalen Skalenmitte von 4, während die mittleren 50 Prozent der Antworten auf den Skalenbereich von bis 4 entfallen.
Etwas vertrauensvoller gestaltet sich die Situation in Bezug auf das Zeitungswesen und die Bundesregierung. Diesbezüglich bewegen sich die mittleren Vertrauenswerte um die nominelle Skalenmitte herum.
Erst in Bezug auf Justiz, Polizei und Hochschulen/Universitäten überwiegt Vertrauen gegenüber mangelndem Vertrauen.
Was den Grad des Vertrauens in die abgefragten gesellschaftlichen Institutionen anbelangt, besteht also durchaus noch reichlich 'Luft nach oben'. Gleiches trifft auf das Vertrauen in Banken zu, wenn wir dafür die Zahlen aus dem Jahre 2009 heranziehen. Im Anschluss an die Frage, ob die Politik die richtigen Rezepte besitzen würde, die 'gegenwärtige Wirtschafts- und Finanzkrise zu überwinden', erbaten wir auch Informationen zum Vertrauen in Banken. Gefragt war:
'Sagen Sie mir bitte, wie groß das Vertrauen ist, das Sie derzeit Banken entgegenbringen? Auf der Skala von 1 bis 7 bedeutet 1 diesmal, dass Sie ihnen derzeit überhaupt kein Vertrauen entgegenbringen und 7, dass Sie ihnen großes Vertrauen entgegenbringen. Mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre Meinung wieder abstufen.'
Das Vertrauen mag heute auf Befragen wieder deutlich stärker ausfallen als es im Jahr 2009 der Fall war. Da wir die Thematik nicht erneut abgefragt haben, können wir aus dem Panel heraus dazu aber nichts sagen. Was aber die Daten aus dem Jahr 2009 anbelangt, bleibt aus unserer Sicht interessant, dass das Vertrauen seinerzeit schon schwer erschüttert erschien. Ein Blick auf Abbildung 1.2.2 zeigt jedenfalls sehr deutlich, dass auch über unterschiedliche Bildungsgruppen hinweg kaum bis gar keine relevanten Unterschiede vorgelegen haben. Wir vergleichen dort, getrennt für Männer und Frauen, die sechs Bildungsgruppen, die wir in Kapitel 2 genauestens beschreiben. Hier möchten wir uns daher auf den Hinweis beschränken, dass es sich bei den Bildungsgruppen 'BG 4' und 'BG 5' um akademische Bildungsgruppen handelt (Fachhochschul- und Hochschulabschluss), bei den Übrigen um nicht-akademische Bildungsgruppen. Während sich das mittlere Vertrauen bei den Männern über alle Bildungsgruppen hinweg bei einem bescheidenen Skalenwert von '3' bewegt, liegt das mittlere Vertrauen von Frauen aus nichtakademischen Bildungsgruppen durchweg um einen Skalenpunkt darüber.
1.3 Akzeptanz von Normen
Ein weiterer 'Integrationsmechanismus' besteht darin, dass die Mitglieder einer Gesellschaft deren Normen akzeptieren. Zu den grundlegenderen dieser Normen zählen solche, deren Nichtbeachtung gegebenenfalls strafrechtliche Relevanz besitzt. Aber auch ohne diesen Aspekt wäre es fraglich, dass sich in der Gesellschaft ein Regelsystem halten könnte, das in der Bevölkerung nicht die erforderliche Akzeptanz findet.
Zum einen kann es dabei um einzelne Regeln beziehungsweise Normen gehen, zum anderen aber auch um die grundsätzliche Anerkennung von Staat und Gesellschaft als regelsetzenden Autoritäten. Nur weil zum Beispiel gesetzliche Vorgaben demokratisch legitimiert sind, heißt das ja nicht, dass die Vorgaben dann auch Akzeptanz in der Bevölkerung finden. Wäre dies ausreichend, könnte die Gesellschaft das Thema abweichenden beziehungsweise regelverletzenden Verhaltens ja ad acta legen. Das wäre dann eine ideale Welt ohne Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Korruption oder anderer Formen 'abweichenden Verhaltens'. Die Welt, in der wir leben, würde diesem Bild aber offenkundig nicht gerecht werden.
Auch ist bedingt durch den Wertewandel heute sehr viel stärker als noch im Falle früherer Generationen davon auszugehen, das in der Bevölkerung erwartet wird, Regeln nicht nur als strikte Vorgaben betrachten zu müssen, sondern als etwas, an deren Ausgestaltung man/frau aktiv beteiligt sein möchte. Auch dies spricht dafür, dass Regeln in der Bevölkerung auch akzeptiert sein sollten, wenn man möchte, dass sie Beachtung finden. Für Staat und Gesellschaft hätte dies zudem den nützlichen Begleiteffekt, dass Regeln auch dann eingehalten würden, wenn Regelverletzungen aufgrund geringer Entdeckungswahrscheinlichkeiten nicht oder nur eher selten sanktioniert werden könnten.
Grenzen der Gesellschaft akzeptieren?
Die Messung von Norm- beziehungsweise Regelakzeptanz hat zu berücksichtigen, dass die Neigung groß ist, auf entsprechende Fragen gegebenenfalls sozial erwünschte Antworten abzugeben. Auf die Frage, ob man Regeln einhalten sollte, dürfte sinngemäß schon verbreitet die fast reflexhafte Antwort kommen. 'ja, natürlich, dazu sind Regeln ja da.' Diese Problematik trifft im Prinzip auch in vorliegendem Fragekontext zu. Wir sind dieser Problematik so begegnet, dass wir indirekter gefragt haben. Dies führt zwar einerseits zu einer gewissen Unschärfe in den Antworten, hatte aber den Vorteil, dass die Fragen für die die Befragungsteilnehmer/innen sehr viel leichter zu beantworten waren.
Ob man/frau die Gesellschaft im Prinzip als (regelsetzende) Autorität akzeptiert, haben wir im Rahmen unserer Panelinitialisierungsinterviews des Jahres 2009 über die Antworten auf folgende Frage ermittelt:
'Man muss die Grenzen akzeptieren, die die Gesellschaft setzt, ob man will oder nicht.'
Gemeint, und auf etwaige Nachfragen der Befragten inhaltlich auch so präzisiert, waren die 'Grenzen, die durch die Gesetze eines Landes gezogen werden.' Gestützt auf eine 7-stufige, von 1 (stimme überhaupt nicht zu) bis 7 (stimme voll und ganz zu) reichende Antwortskala, erhielten wir daraufhin die in Abbildung 1.3.1 getrennt für Frauen und Männer ausgewiesenen Häufigkeitsverteilungen der Antworten. Sie liefern für beide Geschlechter mittlere Zustimmungswerte von '5' und damit einen Skalenwert, der im Mittel auf tendenzielle Zustimmung zu der Aussage schließen lässt. Dabei fallen die Aussagen bei den Frauen heterogener aus als bei den Männern. Rangieren die mittleren 50 Prozent der Antworten bei den Frauen im Skalenbereich von 3 bis 6, ist es bei den Männern der Skalenbereich von 4 bis 6. Genau dieser Unterschied könnte allerdings darauf hindeuten, dass die Frage weniger im oben skizzierten als in dem (gesell-schaftspolitischen) Sinne verstanden wurde anzugeben, ob die herrschenden gesellschaftlichen Bedingungen zu akzeptieren sind wie sie sind. Diese Unschärfe bekommen wir aus vorliegender Analyse leider nicht mehr heraus.
Akzeptanz verschiedener Verhaltensweisen
Die Akzeptanz verschiedener Verhaltensweisen haben wir ebenfalls indirekt erfragt und über eine spätere Metafrage zu diesem Fragekomplex von den Befragten auch bestätigt bekommen, dass er im Großen und Ganzen als nicht sensitiv eingeschätzt wurde. Gefragt hatten wir im Kontext unserer zwanzig-minütigen Rekrutierungsinterviews des Jahres 2009, also in der Befragung, die der Panelinitialisierung (mit obiger Frage) vorausging.
Gefragt war: 'Nun geht es um verschiedene Verhaltensweisen. Bitte sagen Sie mir wieder auf einer Skala von 1 bis 7, ob Sie glauben, dass das betreffende Verhalten gerechtfertigt werden kann. 1 bedeutet hier, dass das Verhalten niemals gerechtfertigt werden kann und 7, dass das Verhalten immer gerechtfertigt werden kann. Jetzt die erste Verhaltensweise.'
Es schloss sich daraufhin folgende Liste von Verhaltensweisen an, für die jeweils die Antwort auf besagter Skala erbeten worden war:
Staatliche Leistungen beziehen, auf die man gar keinen Anspruch hat, Steuern hinterziehen, Als verheiratete(r) Mann/Frau eine Affäre haben, Bestechungsgeld akzeptieren, Abtreibung, Sterbehilfe, Schwarz fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln, Prostitution.
Abbildung 1.3.2 informiert über die Verteilung der Antworten, die wir auf diese Frage erhalten haben. Ausgewiesen werden wieder sogenannte Box-Plots, aus denen der jeweilige mittlere Wert (Median; Strich innerhalb der Box) sowie der Bereich ersichtlich ist, innerhalb dessen sich die mittleren 50 Prozent der abgegebenen Antworten bewegen. Wir betrachten diese Informationen getrennt für die Männer und Frauen.
Mit Ausnahme von zwei Verhaltensweisen, und zwar 'Bestechungsgeld akzeptieren' und 'verheiratet eine Affäre haben', erweist sich die Akzeptanz bei den abgefragten Verhaltensweisen in der Bevölkerungsgruppe der Männer als etwas höher als in der Bevölkerungsgruppe der Frauen.
Um es in Anspielung auf eine in der öffentlichen Kommunikation derzeit durchaus beliebten Formel zu fassen: 'Bestechungsgeld akzeptieren, das geht gar nicht!' Beide Geschlechter weisen dieses Verhalten auf Befragen kategorisch zurück. Mindestens 75 Prozent der Befragten votierten hier für Skalenwert 1 (Verhalten kann niemals gerechtfertigt werden). Vergleichsweise strikt fällt die Ablehnung bei Steuerhinterziehung und dem Erschleichen staatlicher Leistungen aus. Bei den Frauen etwas stärker als bei den Männern ausgeprägt, ist die Ablehnung dieser Verhaltensweise insgesamt massiv.
Keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es in der Frage, verheiratet eine Affäre zu haben. Während hier mindestens 50 Prozent der Antworten auf den Skalenwert 1 (Verhalten kann niemals gerechtfertigt werden) entfallen, erweitert sich der Bereich, in dem die 'nächsten' 25 Prozent der Antworten liegen, bis hin zum Skalenwert 3.
Selbst damit bewegen wir uns aber noch unterhalb der nominellen Skalenmitte und damit in einem Bereich, bei dem die Verhaltensweise(n) im Spiegel der Skala eher nicht gerechtfertigt als gerechtfertigt werden kann. Gleiches trifft auf die Akzeptanz des 'Schwarzfahrens' zu, das immanent betrachtet bei den Männern auf etwas größere Akzeptanz stößt als bei den Frauen.
Markanter Weise unterscheiden sich dann aber die Einschätzungen in Bezug auf Prostitution, Abtreibung und Sterbehilfe von den Einschätzungen der zuvor benannten Verhaltensweisen. Sie stoßen auf eine deutlich positivere Resonanz in der Bevölkerung.
Während in Bezug auf 'Prostitution' bei den Frauen tendenziell noch Ablehnung überwiegt und die Einschätzungen auch recht heterogen ausfallen (Mittlere 50 Prozent der Antworten im Skalenbereich von 1 bis 5), orientieren sich die Antworten der Männer hier bei etwas größerer Homogenität im Mittel auf die nominelle ('weder/noch' beziehungsweise 'teils/teils') Skalenmitte hin.
Ein vergleichbares Homogenitätsmuster ist auch in Bezug auf 'Abtreibung' zu beobachten, bei dem sich die Antworten bei beiden Geschlechtern auf die neutrale Skalenmitte hin orientieren.
Bleibt das Thema 'Sterbehilfe'. Aus dem Spektrum der erfragten Verhaltensweisen ist sie die einzige, die auf höhere Akzeptanzwerte kommt. Die mittleren 50 Prozent der Antworten bewegen sich hier bei Männern wie Frauen innerhalb des Skalenbereiches von 3 bis 6, gruppieren sich somit zwar um die neutrale Mitte von 4, dies aber etwas stärker in Richtung auf 'Verhalten kann gerechtfertigt werden' als in Gegenrichtung. Dabei stößt 'Sterbehilfe' in der Bevölkerungsgruppe der Männer auf etwas größere Akzeptanz (Median: 5) als bei den Frauen (Median: 4). Dem Thema Sterbehilfe haben wir uns auch in einer unserer Panelsurveys zugewandt und berichten über die betreffenden Ergebnisse weiter unten.
1.4 Identifikation mit Deutschland
Für die Frage des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft spielt die Verbundenheit einer Person mit der Gesellschaft, in der sie lebt, eine große Rolle. Soziale Integration entsteht auch und gerade dadurch, dass sich eine Person mit der Gesellschaft identifiziert, in der sie lebt. Konzeptuell stützen wir uns hierzu auf Arbeiten des Soziologen Hartmut Esser (2000) zur sozialen Integration. Esser (2000: im Überblick zum Beispiel S. 279) unterscheidet vier Dimensionen der Sozialintegration, und zwar: Kulturation, Platzierung, Interaktion und Identifikation.
Hier interessiert uns im Moment vor allem die letztgenannte Dimension. Esser (2000: 274-277) unterscheidet diesbezüglich 'drei unterschiedlich intensive Formen der Sozialintegration durch Identifikation', und zwar
'die emphatische Wertintegration und die Hinnahme des Systems über die beiden Mechanismen der Verkettungsintegration und der Deferenzintegration' (op.cit., S. 275).
Für Esser ist der 'wohl deutlichsten Fall der Sozialintegration als Identifikation' die'bewusste Loyalität zur ?Gesellschaft? und ihren herrschenden Institutionen, etwa in Form der mit Werten begründeten Zustimmung zu den politischen Instanzen und deren Entscheidungen. Es ist die Integration der Gesellschaft über ausgeprägte Gefühle der Solidarität, über unbedingte Werte und über die, mehr oder weniger bewusste, sicher aber auch emotionale Identifikation der Akteure mit dem System der Gesellschaft insgesamt' (Esser, 2000: 275). Diese, wie Esser sie nennt, 'emphatische Wertintegration' scheint uns seinen Ausführungen zufolge ein komplexes, gegebenenfalls aus mehreren Subdimensionen bestehendes Phänomen zu sein. Hier möchten wir uns zunächst auf die 'auch emotionale Identifikation' der Akteure mit dem System konzentrieren und den angesprochenen Bezug zu konstitutiven Werten der Gesellschaft etwas später im Text wieder aufgreifen.
Um diese 'auch emotionale Identifikation' zu messen, dürften verschiedenste Optionen existieren. Beispielsweise ließe sich nach Gefühlen der Verbundenheit mit der Gesellschaft beziehungsweise ihren Institutionen fragen. Oder nach dem Grad, in dem die gesellschaftliche Ordnung oder die Ziele von Staat und Gesellschaft als unterstützenswert erscheinen. Hier haben wir einen etwas anderen Weg gewählt, in dem wir unsere Befragten gebeten haben, das Land, in dem sie leben, in Bezug auf einige basale Eigenschaften einzuschätzen. Dazu fragten wir sie im Rahmen der Panelinitialisierungsinterviews des Jahres 2009:
'Auf einer Skala von 1 bis 7, wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zum Leben in Deutschland zu? 1 bedeutet, dass Sie überhaupt nicht zustimmen und 7, dass Sie voll und ganz zustimmen. Mit den Zahlen dazwischen können Sie Ihre Meinung abstufen. Jetzt die erste Aussage: ...'
[V2_1] 'Alles in allem fühle ich mich mit meinen Interessen in Deutschland gut aufgehoben.'
[V2_2] 'Deutschland ist ein Land, in dem Politik für das Gemeinwohl gemacht wird.'
[V2_4] 'Alles in allem gesehen, funktioniert die Demokratie in Deutschland gut.'
[V2_6] 'Alles in allem gesehen, kann man in einem Land wie Deutschland sehr gut leben.'
Mit der ersten Aussage war beabsichtigt, die so wichtige Interessenkategorie explizit anzusprechen, während mit der zweiten und dritten Aussage Gemeinwohl und Demokratie als potentiell verbindende Gemeinschaftsgüter von konstitutiver gesellschaftlicher Relevanz Ausdruck finden sollten. Schließlich sollte die 'auch emotionale' Komponente über die Idee des 'schön leben Könnens' Berücksichtigung finden. Auch wenn diese Komponente darüber sicherlich nur bedingt angesprochen werden kann, und die Verfügbarkeit ergänzender Informationen dafür hilfreich wäre, nehmen wir an, dass es im Kern genau darum geht: In einem Land zu leben, in dem es sich, alles in allem betrachtet, sehr gut leben lässt.
Es ist genau diese Metapher vom schönen Leben, in der diese leicht emotional getönte, positive Grundhaltung gegenüber dem Land aufscheint. Man muss ja nicht mit allem und jedem einverstanden sein, was in diesem Land passiert, aber im Kern ist/bleibt es einfach ein Land, in dem es sich (gegebenenfalls dennoch) sehr gut zu leben lohnt. Eine solche Haltung mag durchaus irrationale Züge tragen, etwa dann, wenn eigene Interessen objektiv betrachtet gar nicht die Berücksichtigung finden, von der man subjektiv annimmt, dass dies der Fall sei. Aber auch darin kann sich die emotionale Komponente ausdrücken: Man ist in diesem Land aufgewachsen und hat von klein auf emotionale Bindungen zu ihm beziehungsweise zu 'Land und Leuten' aufgebaut, fühlt sich entsprechend heimisch und verbunden, und sieht deshalb gegebenenfalls auch über Punkte hinweg, die ein im Detail rationaleres, vielleicht sogar kritisches Licht auf das Land werfen würden.
Auffällig ist jedenfalls, dass zwei Aussagen der ursprünglich aus sechs 'Deutschland'-Items bestehenden Liste keinen integralen Bestandteil vorliegender Identifikationsdimension darstellen. Wie aus Abbildung 1.4.1 ersichtlich ist, bilden nur die vier oben beschriebenen Aussagen zu Deutschland ein und dieselbe Dimension ab. Sowohl faktorenanalytisch betrachtet, als im Ergebnis auch über eine Reliabilitätsbestimmung (Cronbach's alpha) festzustellen war, messen die beiden folgenden Aussagen eine andere inhaltliche Größe als die vier oben beschriebenen Aussagen:
[v2_3] 'Realistisch betrachtet, ist Wohlstand für alle nur in einer sozialen Marktwirtschaft möglich.'
[v2_5] 'Deutschland ist ein Land, in dem jeder auf seinen Vorteil oder den seiner Familie bedacht ist.'
Auffällig ist zudem, dass die die Einschätzung der Aussage, dass Deutschland ein Land sei, in dem es sich sehr gut leben lasse, die vergleichsweise beste Bewertung erhält. Abbildung 1.4.2 informiert über die zugehörigen Antwortverteilungen. Während die Aussage zur Gemeinwohlorientierung der Politik die vergleichsweise geringste mittlere Zustimmung erfährt, erfährt besagte Aussage die höchste: er Akteure mit dem System konzentrieren und den angesprochenen Bezug zu konstitutiven Werten der Gesellschaft etwas später im Text wieder aufgreifen.
Um diese 'auch emotionale Identifikation' zu messen, dürften verschiedenste Optionen existieren. Beispielsweise ließe sich nach Gefühlen der Verbundenheit mit der Gesellschaft beziehungsweise ihren Institutionen fragen. Oder nach dem Grad, in dem die gesellschaftliche Ordnung oder die Ziele von Staat und Gesellschaft als unterstützenswert erscheinen. Hier haben wir einen etwas anderen Weg gewählt, in dem wir unsere Befragten gebeten haben, das Land, in dem sie leben, in Bezug auf einige basale Eigenschaften einzuschätzen. Dazu fragten wir sie im Rahmen der Panelinitialisierungsinterviews des Jahres 2009:
'Auf einer Skala von 1 bis 7, wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zum Leben in Deutschland zu? 1 bedeutet, dass Sie überhaupt nicht zustimmen
Erscheint lt. Verlag | 15.5.2014 |
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Co-Autor | Christine Borowsky, Laura Burmeister, Suat Can, Uwe Engel, Catharina Henneking, Kim-Sarah Kleij, Britta Köster, Miriam Reußner, Björn-Oliver Schmidt, Christiane Lénard |
Zusatzinfo | ca. 80 Abb. und 50 Tab. |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien | |
Schlagworte | BRD • Deutsche Gesellschaft • Gerechtigkeit • Glück • Integration • Meinungsumfrage • Panel • Sozialstruktur • Umfrage • Werte • Zufriedenheit |
ISBN-10 | 3-593-42251-4 / 3593422514 |
ISBN-13 | 978-3-593-42251-0 / 9783593422510 |
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