Rekonstruktive Sozialforschung

Einführung in qualitative Methoden

(Autor)

Buch | Softcover
316 Seiten
2014 | 9. überarb. u. erw. Aufl.
UTB (Verlag)
978-3-8252-8554-8 (ISBN)
19,99 inkl. MwSt
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Die Gegenüberstellung von „qualitativ“ und „quantitativ“, welche als zentrale Leitdifferenz die Auseinandersetzung in der empirischen Sozialforschung wesentlich bestimmt, erscheint methodologisch wenig begründet. Zentrale Differenzen lassen sich eher mit der Gegenüberstellung von rekonstruktiven und standardisierten Verfahren fassen.

Das Buch stellt drei Wege rekonstruktiver Sozialforschung mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten vor: das Narrative Interview, die Objektive Hermeneutik und vor allem die Dokumentarische Methode.

Es werden grundlegende Anforderungen diskutiert, welche an Methodologie und Forschungspraxis rekonstruktiver Sozialforschung zu stellen sind. Im Zentrum steht die vom Verfasser selbst entwickelte Dokumentarische Methode in ihren methodologischen Grundlagen und forschungspraktischen Verfahrensweisen im Bereich der Textinterpretation (insbesondere der Gesprächsanalyse und Gruppendiskussion) sowie der Bild- und Videointerpretation.

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Ralf Bohnsack, Dr. rer. soc., Dr. phil. habil., Dipl. Soz., ist emeritierter Universitätsprofessor a. D. der Freien Universität Berlin.

Vorwort zur neunten Auflage9
1. Einleitung11
2. Rekonstruktive Verfahren in der empirischen Sozialforschung im Unterschied zu hypothesenprüfenden Verfahren15
2.1 Zur Methodologie hypothesenprüfender Verfahren16
2.2 Zur Kritik an den hypothesenprüfenden Verfahren19
2.3 Zur Methodologie rekonstruktiver Verfahren22
2.4 Zur Rekonstruktion der Rekonstruktion26
3. Dokumentarische Methode33
3.1 Zur Forschungspraxis der dokumentarischen Methode33
3.2 Zur Methodologie dokumentarischer Interpretation58
Der prekäre Charakter alltäglicher Verständigung: Beiträge der Ethnomethodologie58
Verstehen und Interpretieren: konjunktive und kommunikative Erfahrung60
Konjunktive Erfahrung und Kollektivität62
„Einklammerung des Geltungscharakters“ und Reflexion65
Zur Analyse von biographischen Interviews, Protokollen und Fachtexten67
Habitualisierte Stile und intendierte Ausdrucksstile68
Konjunktion und Distinktion69
4. Objektive Hermeneutik71
4.1 Zur Verfahrensweise der objektiven Hermeneutik75
4.2 Zur Rekonstruktion der Methode der objektiven Hermeneutik81
5. Zu einigen Unterschieden von dokumentarischer Methode und objektiver Hermeneutik85
6. Narratives Interview93
6.1 Zu den erzähltheoretischen Grundlagen des narrativen Interviews94
6.2 Zu den biographietheoretischen Grundlagen des narrativen Interviews98
7. Gruppendiskussionsverfahren und Gesprächsanalyse107
7.1 Gruppendiskussionsverfahren und Milieuforschung107
7.2 Unterschiede von Gruppendiskussion und narrativem Interview115
7.3 Exkurs: Die Gesprächsanalyse der dokumentarischen Methode im Kontext soziolinguistischer Verfahren123
Das Gespräch als ein sich selbst steuerndes System123
Im Gespräch werden konjunktive Erfahrungsräume aktualisiert123
Parallelen der dokumentarischen Gesprächsanalyse zur Kontrextualisierungs-Analyse124
Zur Dramaturgie des Diskurses in der dokumentarischen
Gesprächsanalyse: Fokussierungsmetaphern125
Zur Diskursorganisation in der dokumentarischen Gesprächsanalyse126
Diskursbewegungen und Diskurseinheiten126
Differenzen zwischen der dokumentarischen Gesprächsanalyse und der Gesprächsanalyse bei Goffman128
„Gemeinsames Sprechen“ in der soziolinguistischen Gesprächsanalyse und kollektive Orientierungen in der dokumentarischen Gesprächsanalyse128
„Speech Communities“, „Communities of Practice“ und konjunktive
Erfahrungsräume129
8. Verstehen – Interpretieren – Typenbildung131
8.1 Arbeitsschritte der Textinterpretation136
Formulierende Interpretation136
Reflektierende Interpretation137
Fallbeschreibung141
Typenbildung143
8.2 Typenbildung als Prozessanalyse146
8.3 Soziogenetische, sinngenetische und kausalgenetische Typenbildung152
9. Qualitative Verfahren der Bildinterpretation und dokumentarische Methode157
Die Marginalisierung des Bildes in den qualitativen Methoden157
Verständigung durch das Bild versus Verständigung über das Bild158
Ikonologie und dokumentarische Methode160
Abbildende und abgebildete Bildproduzent(inn)en162
Ikonik und dokumentarische Methode162
Korrespondenz zwischen wichtigen Methodologien der Bildinterpretation164
Die ,Einklammerung‘ des ikonografischen bzw. konnotativen Sinngehalts164
Zur Rekonstruktion der formalen Bildkomposition168
Sequenzanalyse versus Kompositionsvariation170
Atheoretisches Wissen und dokumentarische Methode171
10. Dokumentarische Video- und Filminterpretation175
Grundlagen der Video- und Fiminterpretation176
Der Zugang zum impliziten Wissen und zur Eigenlogik des Visuellen178
Die korportierten Praktiken der abgebildeten Bildproduzent(inn)en179
Die Gestaltungsleistungen der abbildenden Bildproduzent(inn)en: Einstellung und Montage183
Die Relationierung von Relationen als Prinzip dokumentarischer Interpretation187
11. Aspekthaftigkeit, Standortgebundenheit und Gültigkeit der Interpretation191
12. Praxeologische Methodologie205
Die umfassende Verankerung der wissenschaftlichen Erkenntnis in der sozialen Praxis206
Implizites Wissen und die Paradigmenabhängigkeit der Erkenntnis209
Implizites Wissen als Fehlerquelle und als unabdingbare Voraussetzung für Erkenntnis210
Das Modell der Textinterpretation, die Generierung von Erkenntnis und die Kontrolle des Vorwissens212
Zwei Wege der Erkenntnisgenerierung: „Abduktion“ und „qualitative Induktion“215
Erkenntnisgenerierende Forschungsstile und die komparative Analyse216
13. Anhang225
13.1 Reflexive Prinzipien der Initiierung und Leitung von Gruppendiskussionen225
Gruppendiskussionen als methodisch kontrollierte Verschränkung zweier Diskurs225
Beispiele der Initiierung und Leitung von Gruppendiskussionen229
13.2 Exemplarische Interpretation einer Textpassage230
Transkript der Passage: Differenzierungsstunde231
Formulierende Interpretation238
Reflektierende Interpretation239
Zusammenfassung einiger zentraler Rahmenkomponenten des Tischgesprächs252
13.3 Richtlinien der Transkription von Texten: TiQ253
13.4 Exemplarische Bildinterpretationen255
Exemplarische Bildinterpretation I256
Exemplarische Bildinterpretation II267
13.5 Prinzipien der Transkription von Videos: MoViQ276
Interpretation, Transkription und Protokoll276
Das Transkriptionssystem MoViQ277
13.6 Arbeitsschritte dokumentarischer Video- und Filminterpretation279
Zur Auswahl der für die Interpretation relevanten Sequenzen und Fotogramme280
Überblick über die Arbeitsschritte im Ablauf282
Arbeitsschritte im Bereich von Videos und Filmen als Eigenprodukte der Erforschten282
Arbeitsschritte im Bereich von Videos als Erhebungsinstrument282
Literaturverzeichnis285
Sachregister312

Erscheint lt. Verlag 2.4.2014
Reihe/Serie UTB L
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 620 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Soziologie Empirische Sozialforschung
Schlagworte Dokumentarische Methode • Einführung • Empirische Sozialforschung • Emprische Sozialforschung • Forschungspraxis • Hermenutik • Methodologie • Qualitative Methoden • Qualitative Sozialforschung • Rekonstruktive Sozialforschung • Rekonstruktive Sozialforschung, Empirische Sozialforschung, Qualitative Methoden, Forschungspraxis, Hermenutik, Dokumentarische Methode, Methodologie
ISBN-10 3-8252-8554-5 / 3825285545
ISBN-13 978-3-8252-8554-8 / 9783825285548
Zustand Neuware
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