Über das Stehen
blauwerke (Verlag)
978-3-945002-01-8 (ISBN)
Lese- und Medienproben
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Mit umfangreichem Materialteil.
Herausgegeben & mit einem Vorwort versehen von Reiner Niehoff.
Mit einem Nachwort von Valeska Bertoncini.
Aus der Reihe splitter - groschenhefte des weltgeistes.
Hans Jürgen von der Wense (1894-1966): Fragmentariker, Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler – ein Nomade zwischen den Wissenschaften, Kulturen und Literaturen der Erde; ein Solitär. Der Essay zur Physik und Metaphysik einer menschlichen Gundhaltung von 1941 – ein glücklicher Fund aus dem Nachlass – ist keine Abhandlung, sondern eine Einstiegsdroge. Eine geheime Perle der Kulturanthropologie zwischen Elias Canetti und Ernst Fuhrmann. Und weit darüber hinaus.
Das Bändchen vereint Wenses metaphysischen Traktat mit üppigen Auszügen aus den Vorarbeiten, Aufzeichnungen, Notizen und Materialien, dazu eine Bibliographie der verwendeten Werke. Ein Vorwort und ein Nachwort komplettieren das Heft. /
„Denk einmal nach über das Stehen!“ Wense /
„>Das Stehen< ist völlig umgebaut und noch dauernd neue Einfälle, es wird eine richtige kleine Schrift, halb Katalog, halb Phantastik, Adressbuch und Religion, nur Leben!“ Wense /
'Dieser erstaunliche Sonderling, dieser absolute Nicht-Literat gehört an hervorragende Stelle in jener überfälligen Geschichte der geheimen deutschen Literatur, von der ich immer träume.' Botho Strauß /
'Ich möchte Ihnen danken für die Fragmente, die von geheimer Wahlverwandtschaft mit Novalis zeugen.' Ernst Robert Curtius
'Wense wollte keine Karriere, sondern ein Leben. Im Königreich des Unnötigen. Er enttäuscht mich nie.' Axel Matthes
Hans Jürgen von der Wense (1894–1966) Universalgelehrter, Übersetzer, leidenschaftlicher Wanderer, Fotograf wurde im expressionistischen Berlin zunächst als Komponist berühmt & berüchtigt. 1915 spielte Wense seine ersten Klavierstücke Arnold Schönberg vor, befreundete sich mit Hermann Scherchen und Ernst Krenek fürs Leben, war mit Erwin Schulhoff bekannt, später wenn auch flüchtig mit Luigi Nono und mit Hans Werner Henze, aber auch mit Malern wie Erich Heckel, Lyonel Feininger oder dem wundersamen Europaflüchtling Walter Spies und Schriftstellern wie Georg Kaiser oder Heinrich Hauser. 1920 zog sich Wense vom Berliner Musikleben an die Ostsee zurück und begann zu übersetzen: Lau Dan und Konfuzius, die ›Lieder des Insel Malta‹, Mythen der Kagabá-Indianer Brasiliens, die Gesänge und Berichte der Ewe aus Togo u.v.m., bis er im Mai 1932 durch ein Erweckungserlebnis in der Landschaft nahe Karlshafen an der Weser sein bisheriges Leben abbrach, zunächst nach Kassel, dann nach Göttingen zog und zum Wanderer und Landschaftskundler wurde. – Die drei großen Bücher allerdings, die Wense in Arbeit hatte: ein Buch mit Fragmenten in der Nachfolge des Novalis und Johann Wilhelm Ritters, ein Buch mit Übertragungen aus allen Zeiten und Zonen der Welt und ein Buch über die Landschaft der deutschen Mittelgebirge, blieben in unterschiedlichen Fertigungszuständen stecken und Fragment. Zu Lebzeiten hat Wense denn auch nur minusrekordverdächtige achtzig Seiten publiziert. Erst seit den achtziger Jahren und Dank der unermüdlichen Anstrengungen von Wenses engstem Freund Dieter Heim und dem Verleger Axel Matthes, schließlich dem Verlag Zweitausendeins wurden umfangreiche Auszüge vor allem aus den Briefen und Tagebüchern des Solitärs der deutschen Literatur bekannt. 'Ich möchte Ihnen danken für die Fragmente, die von geheimer Wahlverwandtschaft mit Novalis zeugen.' (Ernst Robert Curtius) 'Dieser erstaunliche Sonderling, dieser absolute Nicht-Literat gehört an hervorragende Stelle in jener überfälligen Geschichte der geheimen deutschen Literatur, von der ich immer träume.' (Botho Strauß) 'Mit Wense ist eine alles überragende Persönlichkeit in unseren Kreis eingetreten. Sein Bildungs- und Interessenniveau übersteigt das aller anderen. Die eruptiv visionäre Kraft seiner künstlerischen Kundgebungen hebt ihn fast einzelgängerisch von allen ab.' (Hermann Scherchen, 1920) 'Die interessanteste Persönlichkeit in diesem Kreis war Hans-Jürgen von der Wense, ein schwer definierbares, aber wahrhaftes Universalgenie, da alles, was er anpackte – sei es Musik, Literatur, Philosophie oder selbst Astrologie – von völlig originellen jähen Blitzlichtern großartiger Einsicht durchstrahlt war, obschon sich seine Leistungen auf keinem dieser Gebiete zu dauerhaft zusammenhängenden Gebilden kristallisierten.' (Ernst Krenek) 'Seine Musik ist die eigenwilligste, expressivste und neueste aller Zeitgenossen. Mit Erik Satie, Sergei Prokowjew, Igor Strawinsky, Béla Bartók und Schönberg gehört er heute in eine Reihe. Aber er ist vielleicht der zukünftigste unter ihnen!' (Hans Heinz Stuckenschmidt, 1921/22) 'Wense kam sehr früh mit seiner freiherrlichen Familie in Konflikt und verließ das Elternhaus. Nur seine Mutter hielt zu ihm und zog später zu ihm nach Göttingen. In den zwanziger Jahren gehörte Wense zum Kreis um Toller, Däubler, Schönberg, Scherchen, Krenek, Kokoschka, zeitweise auch zur ›Aktion‹. Er war damals als Kommunist zeitweise verfolgt und tauchte im 3. Reich auf irgendeine Weise unter.' (Hans Henny Jahnn)
Reiner Niehoff: »Halb Katalog, halb Phantastik«
Wenses Essay über das Stehen 6−15
Hans Jürgen von der Wense: Über das Stehen 16−43
Hans Jürgen von der Wense:
Notizen zum Stichwort ›Stehen‹ 44−69
Valeska Bertoncini: Statik und Ekstase 70−80
Wenses Betrachtungen zur Physik und Metaphysik des Stehens
Literatur & Nachweise 81−82
Reihe/Serie | splitter ; 02 |
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Nachwort | Valeska Bertoncini |
Vorwort | Reiner Niehoff |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 106 x 142 mm |
Gewicht | 65 g |
Einbandart | geheftet |
Themenwelt | Literatur ► Essays / Feuilleton |
Sozialwissenschaften ► Ethnologie | |
Schlagworte | Anthropologie • Essayistik • Fragment • Geschenk • Hans Jürgen von der Wense • Jürgen von der Wense • Körpergeschichte • Körperhaltungen • Körpertechniken • Körpertheorien • Kulturwissenschaft • Kulturwissenschaft, Philosophie, Essayistik, Hans Jürgen von der Wense • Philosophie • Über das Gehen |
ISBN-10 | 3-945002-01-X / 394500201X |
ISBN-13 | 978-3-945002-01-8 / 9783945002018 |
Zustand | Neuware |
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