Christliche Religionen und politische Kultur

Der vorschnellen Diagnose des Mangels an Relevanz, den christliche Religionen für gegenwärtige soziale und politische Orientierungen haben sollen, ist eine Annahme, der die Autoren nicht zweifelsfrei zustimmen wollten. Grundsätzlich kann sich kein Mensch religiösen Fragen, bewußten und unbewußten religiösen Einflüssen verschließen. Zumindest der Einfluß einer wie auch immer gestalteten abendländischen säkularisierten Sozialisation und Prägung bleibt bestehen. Mit dieser Sozialisation sind aber unbedingt primär emotionale Orientierungen verbunden, die zu sekundären - nämlich politischen - Einstellungen werden. Daher geht es in diesem Buch um den empirisch deduktiven Nachweis eines möglicherweise immer noch signifikanten Zusammenhanges. Neben religiösen und konfessionellen Daten in Verbindung mit demographischen und sozialstatistischen Angaben werden politische und soziale Einstellungen betrachtet und hinsichtlich ihres Bezugs zu Religion und Konfession analysiert. Eine Analyse von Mustern, die sich aus individuellen Einstellungen zu Religion, Sozialnorm und Politik ergeben.