Strukturwandel der Wissenschaft

Positionen zum Epochenbruch
Buch | Hardcover
260 Seiten
2014 | 2013
Velbrück (Verlag)
978-3-942393-70-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Strukturwandel der Wissenschaft -
24,95 inkl. MwSt
Mit Robotik, Digitalisierung, softwaregesteuerten Präzisionsinstrumenten und hochkomplexen Simulationsverfahren wird heute Technik zur treibenden Kraft der wissenschaftlichen Forschungspraxis. Gleichzeitig sieht sich die universitäre Forschung wachsenden gesellschaftlichen Einflüssen ausgesetzt und nähert sich selbst immer mehr der Industrieforschung an, woraus sich neue Fragen nach den Werten und der Objektivität der Wissenschaft ergeben. Derartig weitreichende Veränderungen haben zahlreiche Spekulationen darüber provoziert, ob sich in der Wissenschaftsgeschichte gegenwärtig ein Epochenbruch vollzieht. Dieser Sammelband setzt sich aus philosophischen, historischen und kulturwissenschaftlichen Perspektiven mit den Epochenbruchthesen auseinander, bestätigt und bestreitet ihn.Die Beiträge in diesem Band setzen sich mit der These vom Epochenbruch vor dem Hintergrund verschiedener Disziplinen auseinander, darunter Wissenschaftsphilosophie und -geschichte, sozialwissenschaftliche Untersuchungen über Wissenschaft sowie kultur- und medientheoretische Studien zu Wissenschaft und Technik. Die erste Gruppe der Beiträge versucht, die These von einem Epochenbruch im Ganzen zu beurteilen. Den Anfang bilden mehrere Beiträge, die die Debatte eröffnen, indem sie starke Thesen für oder gegen die Vorstellung vorlegen, dass sich das wissenschaftliche Unterfangen in den letzten Jahrzehnten völlig neu orientiert hat. Die Autoren in der zweiten Gruppe setzen sich unter einem spezifischen Gesichtspunkt mit der These auseinander. Sie stellen bestimmte Konzepte in den Mittelpunkt, greifen spezifische technische Entwicklungen heraus oder betrachten einzelne Praktiken und Anwendungskontexte. Diese spezifischen Konzepte, Technologien und Praxisbereiche dienen als Testfeld für die umfassendere These.

Alfred Nordmann lehrt seit 2002 Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsgeschichte an der TU Darmstadt. Von 1988 bis 2002 an der University of South Carolina, USA, dort seit 1996 Professor für Philosophy, History, Sociology of Science. Neben zahlreichen interdisziplinären Tätigkeiten ist Nordmann immer wieder im Vermittlungsbereich zwischen Philosophie, Literatur und Dramaturgie kreativ tätig.

Hans Radder ist Professor für Wissenschaftsphilosophie und Technologie an der Universität Amsterdam. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Ontologie und Epistemologie der Wissenschaft, die Philosophie wissenschaftlichen Experimentierens sowie politische Fragen von Wissenschaft und Technologie.

Gregor Schiemann ist seit 2004 Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Theorie und Geschichte der Wissenschaften an der Universität Wuppertal und dort auch stellvertretender Leiter des 'Interdisziplinären Zentrums für Wissenschafts- und Technikforschung. Normative und historische Grundlagen' (IZWT). Seit 2009 ist er Mitherausgeber des Journal for General Philosophy of Science/Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie. Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Wandel des modernen Wissenschaftsbegriffes, die Philosophie der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik, und die Pluralität der Naturauffassungen innerhalb und außerhalb der Wissenschaften.


Alfred Nordmann, Hans Radder und Gregor Schiemann
Wissenschaft nach dem Ende der Wissenschaft? Eine Einleitung in die These vom Epochenbruch

TEIL I

Alfred Nordmann
Das Zeitalter der Technowissenschaften

Gregor Schiemann
Wir sind nicht Zeugen einer neuen wissenschaftlichen Revolution

Martin Carrier
Wissen ist Macht, oder: Über die Beziehung zwischen Wissenschaft und Technowissenschaft

Cyrus Mody
Den Hügel hinauf: Wie man Epochenbrüche von verschiedenen Aussichtspunkten sieht (und nicht sieht)

Mieke Boon and Tarja Knuuttila
Mit dem epochalen Bruch brechen: Der Fall der Ingenieurwissenschaften

Hans Radder
Wissenschaft und ihre jüngere Geschichte: Vom Epochenbruch zu neuen, nichtlokalen Mustern

Andrew Jamison
Wissensproduktion im Wandel: Ein Blick auf die sich verändernden Kontexte von Wissenschaft und Technik

Chunglin Kwa
Bündnis der Stile: Ein neues Modell für das Zusammenwirken von Wissenschaft und Technik

TEIL II

Astrid Schwarz und Wolfgang Krohn
Der Epochenbruch im Versuch: Eine experimentelle Begriffsanalyse

Valerie Hanson
Intensivierung statt tiefgreifender Wandel: Die Auswirkungen der digitalen Medien auf die Wissenschaftspraxis

Angela Krewani
Technologien der Sichtbarmachung: Überlegungen zur Bildpraxis in den Naturwissenschaften

Jutta Weber
Technowissenschaft als Populärkultur: Über magische Medien, neue Konsumtechnologien und neoliberale Aufmerksamkeitsökonomien

James Robert Brown
Die guten, alten Zeiten: Medizinforschung gestern und heute

Ann Johnson and Johannes Lenhard
Auf dem Weg zu einer neuen Kultur der Vorhersage: Modellierung im Zeitalter der Desktop-Computer

EPILOG

Hans Radder
Die 'sticking points' der These vom Epochenbruch

Index

Sprache deutsch
Maße 140 x 222 mm
Gewicht 304 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte gesellschaftlicher Einfluss auf Wissenschaft • Kulturwissenschaft • Technik als treibende Kraft • Wissenschaftsgeschichte • Wissenschaftsphilosophie
ISBN-10 3-942393-70-0 / 3942393700
ISBN-13 978-3-942393-70-6 / 9783942393706
Zustand Neuware
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